10 Tipps fürs Gründen im Team

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8. Februar 2019

Das richtige Team kann die eigene Arbeit beflügeln, für Motivation, gute Impulse und Spaß sorgen – und ist maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich. Besonders für Gründer ist die Frage der Teamzusammenstellung elementar wichtig. Aber wie findet man das ideale Team, das einen gut ergänzt, motiviert, das dieselben Werte und Ziele teilt – und mit dem man tagtäglich gerne zusammenarbeitet? Wir haben zehn Tipps zur Teamgründung zusammengestellt. „Teamwork makes the dream work“ – das dachten sich auch unsere Protagonistinnen als sie ihren Traum vom eigenen Business mit dem perfekten Geschäftspartner erfüllt haben.

 

Die beiden Stuttgarterinnen Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier haben sich beim Marketing-Studium kennengelernt. Gemeinsam haben sie Bio-Tampons im Abo-System hergestellt. Credit: Linda Ambrosius

Die beiden Stuttgarterinnen Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier haben sich beim Marketing-Studium kennengelernt. Gemeinsam haben sie Bio-Tampons im Abo-System entwickelt. Foto: Linda Ambrosius

Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier von „The Female Company“ raten:

1. Verteilt Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar!

Ann-Sophie: Weil Sinja aktuell noch in Berlin wohnt und ich in Stuttgart, haben wir irgendwann angefangen, mehr aufzuteilen. Am Anfang haben wir gefühlt vier Stunden am Tag telefoniert, jetzt läuft es effizienter ab: Ich decke den Bereich Marketing, PR und Kunden ab und kümmere mich um Packaging und Co. Sinja ist komplett für die Bereiche Recht, Finanzen, Logistik, Planung und Finanzierung zuständig. Es gibt noch viele Calls in der Woche, aber wir versuchen uns zu fokussieren, sonst ist der Abstimmungsaufwand zu groß.

Henriette und Lara kennen sich schon seit fast 15 Jahren und führen seit kurzem gemeinsam den Kindermodeladen "My Little Wow". Credits: Silje Paul

Henriette und Lara kennen sich schon seit fast 15 Jahren und führen seit kurzem gemeinsam den Kindermodenladen „My Little Wow“ in Hamburg. Foto: Silje Paul

Henriette Hahn-Godeffroy und Lara Schmidt von „My Little Wow“ empfehlen: 

2. Vertraut einander!

Henriette: Jeder hat seinen Freiraum, in dem wir uns gegenseitig vertrauen und den anderen einfach machen lassen. Die Grundvoraussetzung bei uns ist, dass wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben. Sonst würde es auch nicht funktionieren.

So sieht harmonisches Arbeiten unter Freunden aus. Veronika und Julia gründeten zusammen das Dienstleistungsportal "myErika". Credit: Sarah Buth

So sieht harmonisches Arbeiten unter Freunden aus. Veronika und Julia gründeten zusammen das Dienstleistungsportal „myErika“. Foto: Sarah Buth

Diesen Tipp haben Veronika Stoffel und Julia Kunstmann von „MyErika“ für euch: 

3. Kennt eure Stärken und Schwächen – und sucht den Partner, der euch ergänzt!

Veronika: Für mich war schon immer klar, dass ich es alleine nicht könnte. Denn wenn man gründen möchte, ist es wichtig, seine Stärken und Schwächen zu kennen und damit auch zu wissen, welche Ergänzungen man braucht. Deswegen bin ich sehr glücklich, in Julia meinen „Perfect Match“ gefunden zu haben! Wir teilen uns die Verantwortung und arbeiten zu zweit viel effizienter.

Julia: Außerdem kann man die schönen Dinge zusammen feiern – auch die kleinen Erfolge, die man allein vielleicht nicht so wahrnimmt. Und in schlechten Zeiten steht man sich bei.

Die Isländerinnen Frida Björk Tomasdottir und ihre Töchter Sara und Heidi Bjarnadóttir haben vor fast sechs Jahren den skandinavischen Laden "mili" im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel eröffnet. Credits: Sarah Buth

Die Isländerinnen Frida Björk Tomasdottir und ihre Töchter Sara und Heidi Bjarnadóttir haben vor fast sechs Jahren den skandinavischen Concept Store „Mili“ im Hamburger Stadtteil Eppendorf eröffnet. Foto: Sarah Buth

Frida Björk Tomasdottir und ihre Töchter Sara und Heidi Bjarnadóttir von „Mili“ legen viel Wert auf Reden:

4. Offene Kommunikation ist das A und O!

Sara: Wir können immer alles direkt ansprechen, das ist super wichtig, wenn man als Familie zusammenarbeitet. Natürlich verschwimmen die Grenzen, wir sprechen auch privat viel über Mili. Aber das tun wir gern, es gehört dazu!

Frida: Manche haben die Regel, dass zu Hause nicht über die Arbeit gesprochen wird, aber wir sind immer neugierig, rufen einander an und fragen, wie der Tag war!

Kira, Maike und Sonja sind beste Freundinnen und haben gemeinsam den Modeblog Shoppisticated ins Leben gerufen. Credit: Sophia Mahnert

Kira, Maike und Sonja sind beste Freundinnen und haben gemeinsam das Modeblog „Shoppisticated“ ins Leben gerufen. Foto: Sophia Mahnert

Kira, Maike und Sonja von „Shoppisticated“ sind einer Meinung: 

5. Jeder sollte 100% geben!

Kira: Wir stehen alle gleich stark hinter unserem Projekt.

Maike: Alles, was wir machen und entscheiden, ist immer zum Vorteil der Gruppe und nicht nur zum eigenen Vorteil. Wir entscheiden immer so, dass alle glücklich sind. Das muss man verinnerlicht haben, um gut im Team zu arbeiten.

Sonja: Wir müssen alle zu 100 Prozent hinter einer Sache stehen, sonst machen wir es nicht. Und wenn es Differenzen gibt, sprechen wir drüber.

Die Schwestern Lina (rechts) und Eva Wüller haben gemeinsam “Ovy” gegründet und unter anderem Bio-Tampons, einen Ovulationstest, kostenlose Apps für Sie und Ihn, Nahrungsergänzungsmittel sowie – ganz frisch – ein Bluetooth-Basalthermometer auf den Markt gebracht. Credits: Sarah Buth

Die Schwestern Lina (rechts) und Eva Wüller haben gemeinsam „Ovy“ gegründet, eine Marke für Zyklus-App, Bio-Tampons und ein Bluetooth-Basalthermometer. Foto: Sarah Buth

Lina und Eva Wüller von „Ovy“ raten dazu, auch ausreichend Zeit ohne den anderen zu verbringen: 

6. Auszeiten nehmen!

Lina: Wir fahren auch zusammen in den Urlaub. Dann müssen wir darauf achten, dass jede von uns ihre Auszeiten findet; auch, um sich mal woanders Inspiration zu holen. Sonst befruchtet man sich immer nur gegenseitig.

Eva: Man passt sich der Gedankenstruktur des anderen sehr an. Wenn man sich keine Auszeiten nimmt, nutzt man die Diversität, die man eigentlich hat, nicht aus.

Die Schwestern Imke von Johnston und Janka Oeljeschlager sind echte Yogis und haben ihr eigenes Yoga-Business mit tollen

Die Schwestern Imke von Johnston und Janka Oeljeschlager haben ihr eigenes Yoga-Business mit toller Activewear gegründet. Foto: Silje Paul

Die beiden Schwestern Imke von Johnston und Janka Oeljeschlager von „Hey Honey“ sprechen sich immer ab:

7. Wichtige Entscheidungen zusammen treffen! 

Imke: Große Entscheidungen treffen wir immer zusammen. Bei einem Kollektionsentwurf besprechen wir zusammen welche Themen wir drin haben und was wir aufgreifen wollen. Das muss schon eine gemeinsame Sprache haben. Bei uns beiden muss das Produkt gut ankommen. Wenn Janka etwas supertoll findet und ich eher nur so mittel, dann würde es nicht produziert werden. Aber auch andersrum. Wenn ich jetzt sagen würde „Wir machen rosa Leggings mit kotzenden Einhörnern“ und Janka gefällt das nicht, dann lassen wir es. Es muss von uns beiden zu hundert Prozent abgesegnet werden ­– nur dann kann man es auch gut verkaufen.

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Mareike Reimers ist Gründerin der beiden Concept Stores „LIV“ in Hamburg und führt mit ihrem Mann Sven das Papeterie-Label Papier Ahoi. Foto: Janna Tode

Mareike Reimers vom „LIV“ Store hat in ihrem Mann den perfekten Buchhalter gefunden:

8. Holt Familie ins Business, wenn sie verfügbar ist und gut passt!

Mareike: Mein Mann ist in Elternzeit gegangen als unsere Tochter vor zwei Jahren geboren wurde und danach nicht mehr in seinen alten Job zurückgegangen. Er betreut komplett unser Papeterie-Label Papier Ahoi, wobei ich die Grafiken natürlich weiterhin selbst mache. Er kümmert sich bei Papier Ahoi um die komplette Buchhaltung, macht die Personalabrechnung für LIV und die LIV-Buchhaltung. Das Arbeiten zusammen macht richtig viel Spaß und funktioniert super. Wenn unsere Tochter Lene in die Kita kommt, kann er auch nochmal ganz anders eingesetzt werden.

Vor fünf Jahren haben Nora-Vanessa und Susann das Karrierenetzwerk Edition F gegründet. Dadurch ist das freundschaltliche Verhältnis jetzt schon fast zum Familienersatz geworden. Credit: Carolina Moscato

Vor fünf Jahren haben Nora-Vanessa und Susann das Karrierenetzwerk „Edition F“ gegründet. Dadurch ist ihr freundschaftliches Verhältnis jetzt schon fast zum Familienersatz geworden. Foto: Julia Novy

Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann von „Edition F“ empfehlen: 

9. Man muss nicht mit der besten Freundin gründen – erweitert euren Suchradius!

Nora-Vanessa: Vor „Edition F“ waren Susann und ich eher langjährige Bekannte. Wir haben uns gegenseitig zum Geburtstag eingeladen, aber nicht jede Woche gesehen. Durch die gemeinsame Arbeit ist es intensiver geworden. Es herrscht jetzt sogar eher ein familiäres oder geschwisterliches Gefühl vor, weil man in Bezug auf die Arbeit in der gleichen Position ist – das habe ich natürlich mit keiner anderen Freundin wie mit Susann. Wir sehen uns nicht viel privat, trotzdem sind wir auf der Arbeit oft sehr privat.

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Bei Anni und Henrike hat es nur drei Monate nach der Idee gedauert bis ihr Concept-Store „Hello Love“ die Türen geöffnet hat und sie ihren Traum verwirklicht haben. Foto: Linda David

 Anne-Sophie Glahn und Henrike Broede vom Concept Store „Hello Love“  machen es sich auch auf der Arbeit schön:

10. Verliert nicht den Spaß an der Arbeit!

Anni: Wir zelebrieren unsere Samstage im Laden. Da ist die Tür offen, wir haben Kuchen oder Zimtschnecken da und um 15 Uhr wird ein Crémant aufgemacht. Unser Funday!

Henrike: Samstag ist unser Spaßtag – wir haben dann keine Laptops dabei. Samstag wird weder Buchhaltung gemacht, noch Lieferantenmails geschrieben, noch irgendwas anderes. Wir sind da und, wenn kein Kunde da ist, dann atmen wir mal durch.

 

Hier findet ihr alle Girlboss-Stories auf femtastics.com.

 

Teaserbild: Linda Ambrosius, Silje Paul, Julia Novy, Sophia Mahnert

Redaktion: Nicola Orf

Ein Kommentar

  • helga sagt:

    Teamwork makes the dream work! Völlig einverstanden! Sinnvolle Tipps habe ich für die Teamarbeit gefunden, danke! Habe zusammen mit der Freundin ein Fitnessstudio gegründet. Nun wird das Personal schon erweitert. Personalverrechnung, Lohnabrechnung usw. nehmen so viel Zeit in Anspruch, lieber vielleicht in die fachlichen Hände, dass wir ganz vom Teambildung vergessen haben. Sollen also nun zwei Fortschritte zugleich machen.

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