Fempower News: Krank zur Arbeit?

Jede Woche gibt es bei uns eine große Portion Fempower News! Diese Woche geht es um die Mehrheit der Deutschen, die trotz Krankheit zur Arbeit geht, beschmutze Kunst für den Klimaschutz und ein fragwürdiges Gespräch zwischen einem AfD Politiker und einer Transfrau. Außerdem berichten wir über fehlende Kita-Plätze und haben wir Good News zum Thema Endometrioseforschung für euch.

– Krank zur Arbeit: Seid ihr schonmal zur Arbeit gegangen, obwohl ihr euch nicht gut gefühlt habt? Falls ja, dann seid ihr damit nicht alleine. Eine Umfrage der Krankenkasse „Pronova BKK“ ergab, dass nur 28 Prozent der Deutschen bei Krankheit konsequent zu Hause bleiben. Besonders erschreckend: Sogar rund jede*r Zehnte geht trotz positivem Corona-Test ins Büro oder in den Betrieb, berichtet der „Spiegel“ und bezieht sich dabei auf die repräsentative Umfrage.

Am häufigsten gehen Berufstätige laut der Studie trotz akuter Rückenschmerzen zur Arbeit. Rund 38 Prozent arbeiten trotz Allergien und ein Drittel der Beschäftigten geht mit psychosomatischen und/oder psychischen Beschwerden seinem Arbeitsalltag nach.

Sogar eine Corona-Infektion scheint für einige kein Grund zu sein im Bett zu bleiben. Neun Prozent der Erkrankten gehen trotzdem ins Büro, 17 Prozent arbeiten aus dem Homeoffice und weitere 17 Prozent bleiben ein paar Tage zu Hause, bis die „schlimmsten Symptome“ vorüber sind, berichtet der „Spiegel“. Nur 33 Prozent der Befragten bleiben demnach auch bei einem leichten Corona-Verlauf so lange zu Hause, bis sie wieder vollständig gesund sind.

Es gibt sogar ein Fachwort für dieses Phänomen: „Präsentismus“. Bei Frauen* und jungen Menschen ist dieser stärker ausgeprägt als bei anderen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, jedoch oft von der Angst vor Stress nach der Krankschreibung geprägt. Wie ihr mehr Achtsamkeit und Ruhe in euren Alltag bringen könnt, verraten wir euch zum Beispiel in diesem Artikel und unter unserer Kategorie „Body & Soul“.

– Kunst vs. Klima: In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Protestaktionen der Aktivist*innen-Gruppe „Die Letzte Generation“. Zuletzt beschmierten sie im Museum „Barberini“ in Potsdam ein Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei. In London wurde das Meisterwerk „Sonnenblumen“ von Vincent Van Gogh mit Tomatensuppe überschüttet, in Paris flog Torte auf die „Mona Lisa“ und in Melbourne klebten zwei Aktivist*innen ihre Hände an einen Picasso.

Die Protestgruppe veröffentlichte ein Video von der Attacke auf „Twitter“, in welchem sie erklären, was sie mit dieser Aktion erreichen wollen. „Wir sind in einer Klimakatastrophe“, ruft die Frau im Video unter anderem. „Und alles, wovor ihr Angst habt, sind Tomatensuppe oder Kartoffelbrei an einem Gemälde!“. Natürlich ist Klimaschutz ein elementar wichtiges Thema, welches uns alle betrifft. Aber ist das Beschmutzen von Gemälden die Lösung, um Menschen zum Umdenken anzuregen?

Die Aktionen in Museen polarisieren die Gesellschaft, doch sie finden auch Unterstützer*innen. Schauspielerin und Regisseurin Aileen Getty zum Beispiel. Ihr Großvater wurde mit Öl zum reichsten Mann der Welt. Sie selbst nutzt ihr Erbe nun, um Organisationen wie „Die letzte Generation“ zu unterstützen, um das Ende fossiler Brennstoffe zu erzwingen. Dem „Guardian“ erklärte Getty, dass sie keinerlei Einfluss auf die Aktionen der Gruppen habe, diese aber gutheiße. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt in einem Artikel mehr über die Unterstützung der Aktivist*innen durch die Öl-Millionen für den Klimaschutz. (PAID)

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– „AfD“–Politiker trifft Transfrau: In dem „ARD Funk“-Format „Leeroy will‘s wissen“ mit Moderator Leeroy Matata treffen sich jede Woche zwei Menschen mit verschiedenen Meinungen und reden miteinander. Für die Videorubrik „Das Treffen“ wurde der „AfD“-Politiker Ruben Rupp eingeladen. Gemeinsam mit der Transfrau Hana Corrales sollte er über Transsexualität diskutieren. Auf „YouTube“ hat das Video bereits 1,3 Millionen Aufrufe und in den Kommentaren gibt es viel Kritik.

Hana Corrales muss sich in dem Video rund 30 Minuten lang vor dem Politiker für ihre eigene Identität rechtfertigen. Sowohl Corrales als auch Rupp werfen sich während des Gesprächs Fakten an den Kopf, die sie beide für richtig und wichtig erachten, ohne dabei auf Quellen zu verweisen. Kurz vor dem Ende der Sendung bittet die Aktivistin schließlich darum, das Gespräch abzubrechen. Der 25-jährige Moderator ist sichtlich überfordert mit der Situation, und laut vieler Stimmen im Netz sehr unvorbereitet. Das sieht auch Kalle Hümpfner vom „Bundesverband Trans*“ so. „Wenn transfeindliche Inhalte wiederholt und verharmlosend als ‚Meinung‘ dargestellt werden, wird die bestehende Ausgrenzung und Abwertung von trans Personen in dieser Gesellschaft fortgeführt und verstärkt“, sagte Hümpfner dem „Redaktions Netzwerk Deutschland“ (RND). 

In unserem Interview mit Queer-Aktivistin Phenix Kühnert sprechen wir unter anderem darüber, was wir in unserer Gesellschaft noch brauchen, um mehr Diversität und Inklusion zu leben und warum Empathie dabei eine große Rolle spielt. 

Darüber sprechen wir gerade: 

  • Eine neue Prognose der „Bertelsmann-Stiftung“ zeigt, dass im kommenden Jahr fast 384.000 Kita-Plätze in Deutschland fehlen. Grund dafür ist vor allem am Fachkräftemangel. Mehr dazu könnt ihr in diesem Artikel der „Tagesschau“ lesen.
  • Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat Forschungsmittel in Höhe von fünf Millionen Euro für die Endometrioseforschung beschlossen. Daumen hoch für so viele Good News zu diesem Thema!
  • Die Bank of Ireland bietet ihren Mitarbeiter*innen seit kurzem bezahlte Auszeiten in den Wechseljahren an. Mit bis zu zehn freien Tagen im Jahr möchte das Unternehmen für Beschwerden in der Menopause sensibilisieren und weibliche* Angestellte unterstützen.
  • Bei der Dankesrede für den „Deutschen Buchpreis“ hat sich Autor Kim de l’Horizon aus Solidarität mit den Frauen* im Iran den Kopf rasiert. In diesem Artikel der „Zeit“ erfahrt ihr mehr über die Hintergründe.
  • Am 28.10. ist nicht nur Weltspartag, sondern auch Welttag der Aktie. Das wäre doch ein guter Anlass, sich mehr mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Unterstützung dabei findet ihr zum Beispiel in unserer „Female Finance“-Rubrik.

Lieblingsprodukte aus der Redaktion:

Wir stellen euch in unseren News wöchentlich Produkte vor, die gute Laune machen. Diese Woche sind das:


Teaserfoto: „Adobe Stock“

– Dieser Artikel beinhaltet Affiliate Links –

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