Karrierecoach Ragnhild Struss findet den perfekten Beruf

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11. März 2016

Welcher Beruf passt zu mir? Wo und wie möchte ich arbeiten? Wie werde ich glücklich? Ragnhild Struss und ihr Team aus Coaches und Psychologen helfen Menschen dabei, ihr individuelles Potential auszuschöpfen. Der Großteil ihrer Kunden bei Struss und Partner ist jung, hat gerade die Schule oder das Studium hinter sich und fragt sich, wie es jetzt weiter gehen soll. Aber Ragnhild Struss und ihr Team beraten auch ältere Menschen, die sich berufliche Veränderung wünschen oder Mütter, die wieder in den Beruf einsteigen wollen. Im Fokus steht dabei die Persönlichkeit der jeweiligen Menschen. Ihr Unternehmen gründete die heute 37-jährige Ragnhild Struss mit einer Freundin im Alter von Anfang 20. Zuerst haben die beiden kostenlos Geschwister von Freunden bei der Berufswahl beraten und dabei auf Mund-zu-Mund-Propaganda gesetzt. Was als Experiment in einer WG begann, ist heute eine Firma mit gut 15 Mitarbeitern. Wie dort die Beratung funktioniert und wie ich herausfinde, welche Karriere zu mir passt, darüber sprechen wir mit Ragnhild Struss und ihrer Mitarbeiterin Jalée Gheiby.

 

Femtastics: Ich weiß vielleicht, welche Talente ich habe. Aber woher weiß ich, welche Talente ich beruflich nutzen kann? 

Ragnhild Struss: Talente sind Anlagen, Dinge, die mir leichter fallen als anderen Menschen und die ich immer reproduzieren kann. Erst einmal sind es Potentiale. Ehrlich gesagt ist es oft so, dass die Leute ihre Talente unterschätzen. Dadurch, dass sie mit ihnen aufgewachsen sind, haben sie einen blinden Fleck. Sie denken: Es sei normal, das könne jeder. Oft müssen Talente zuerst erkannt werden. Für den beruflichen Kontext ist es dann wichtig, dass man sich Feedback einholt, also dass man Selbst- und Fremdbild abgleicht.

Jalée Gheiby: Menschen, die zum Beispiel sehr gut im Kontakt mit anderen Menschen sind, die manchmal übers Ziel hinausschießen und vielleicht zu frech sind, die bekommen in der Schule häufig eher negatives Feedback. Wenn wir ihnen sagen, dass genau dieses Talent ihre Ressource ist, aus der sie viel machen können, dann ist das oft ein Aha-Erlebnis. In der Schule ecken sie damit an, aber für bestimmte Berufe ist dieses Talent super.

Es ist bestimmt sinnvoll, sich zuerst mit sich selbst zu beschäftigen und dann Dinge auszuprobieren. Sonst kannst du, glaube ich, zehn Jahre ausprobieren und kommst nicht voran.

Wie finde ich heraus, welche Berufe zu mir passen? Funktioniert das am besten übers Ausprobieren?

Ragnhild: Erfahrung ist ein wichtiger Wert, um verlässliche Entscheidungen treffen zu können. Man muss schauen, wie man Entscheidungen trifft. Manche Menschen machen das kognitiv und erstellen Pro- und Contra-Listen, andere müssen emotionale Erlebnisse machen. Es ist bestimmt sinnvoll, sich zuerst mit sich selbst zu beschäftigen und dann Dinge auszuprobieren. Sonst kannst du, glaube ich, zehn Jahre ausprobieren und kommst nicht voran. Es wird sich nichts zufällig, von alleine erledigen.

Viele Menschen nehmen sich mehrere Monate oder ein Jahr Zeit, um die Welt zu bereisen und „sich selbst zu finden“ … Kann das helfen?

Ragnhild: Es kann alles helfen. Jede Erfahrung kann hilfreich sein. Aber wenn ich es zielgerichtet angehen möchte, dann sollte ich bestimmte Absichten für bestimmte Zeitabschnitte definieren. Zum Beispiel: von Sommer bis Herbst mache ich ein Praktikum, von Herbst bis Dezember schreibe ich Bewerbungen, dann feiere ich Weihnachten mit meiner Familie, dann mache ich ein soziales Projekt … Mangos pflücken in Australien kann hilfreich sein, nur sollte ich mir vorher überlegen, welche Erfahrung ich machen möchte.

Ihr helft Menschen dabei, ihre Persönlichkeit zu erkennen. Wie funktioniert das?

Ragnhild: Das funktioniert auf drei Ebenen. Wir führen personaldiagnostische Testverfahren durch, das sind zum Beispiel psychologische Tests. Außerdem gibt es ein strukturiertes Interview, wir befragen die Person und beobachten sie. Diese Beobachtung ist die dritte Ebene: wir betrachten Gestik, Mimik, wie reagiert die Person auf bestimmte Fragen? Alle Informationen zusammen analysieren wir.

Das klingt etwas einschüchternd …

Ragnhild: Wir möchten dem Kunden spiegeln, wie er wirkt – und das tun wir mit einem wohlwollenden Beratungsverständnis. Letztlich ist jeder Mensch so geworden wie er ist, weil das eine gute Strategie war, das Leben zu meistern. Jeder hat ein unterschiedliches Leben, das heißt, jeder entwickelt unterschiedliche Strategien. Ich denke, wenn man den Menschen im Kern versteht, ist jeder bewundernswert.

Jalée: Absolut. Ich berate oft junge Menschen in der Berufswahl. Für jeden Job braucht man andere Fähigkeiten und eine andere Persönlichkeit. Von daher ist nichts gut oder schlecht. Alles hat immer Vor- oder Nachteile. Wichtig ist, dass man sich selbst kennt.

Ragnhild: Im beruflichen Kontext geht es darum, dass ich meine Leistungsfähigkeit effizient einsetzen kann und dazu muss ich erst einmal verstehen, was meine Eigenschaften sind und wie ich wirke. Bei der Erkenntnis der Persönlichkeit geht es auch darum, eine hohe Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbild herzustellen.

Bei Erfolg geht es nicht um Macht oder Geld, sondern darum, dass du dein Potential auslebst. Das macht dich glücklich.

Wie definiert ihr Erfolg?

Ragnhild: Es wurde wissenschaftlich untersucht, was einen Menschen glücklich und erfolgreich macht. Und bei Erfolg geht es nicht um Macht oder Geld, sondern darum, dass du dein Potential auslebst. Das macht dich glücklich. Es gibt bestimmte Faktoren, die dazu beitragen, dass man zufrieden ist. Einer davon ist, dass das Feedback der Außenwelt mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmt – zum Beispiel bezüglich der persönlichen Qualitäten.

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Das Struss und Partner Büro liegt in Winterhude, Nähe Goldbekkanal.

Wie man sich selbst sieht, so sollen einen auch andere sehen?

Jalée: Genau. Ein Beispiel, das ich oft erlebt habe, ist das Jurastudium. Man muss ein besonderer Typ dafür sein und lange auf die Belohnung für seine Arbeit warten. So viele Menschen kennen sich selbst so schlecht, dass sie denken, ihre Persönlichkeit würde zum Jurastudium und zum anschließenden Job passen, obwohl es gar nicht passt. Vielleicht gefällt ihnen nur die Vorstellung, Anwalt zu sein. Ich kenne Leute, die haben mit 28 Jahren noch nicht ihr erstes Staatsexamen und sind total frustriert und wären viel glücklicher gewesen, wenn sie etwas ganz Anderes gemacht hätten.

Ragnhild: Beim Jurastudium spielen oft auch die Familie oder allgemeine Stigmata eine große Rolle. Das analysieren wir auch. Wir beobachten auch die Familie des jeweiligen Menschen und seine Sozialisierung.

Jeder Studienabbruch kostet den Staat Geld – etwa 1.000 Euro pro Student. Würde man diesen Betrag präventiv für eine individuelle Berufsberatung einsetzen, könnte jeder direkt das passende Studium finden

Das heißt, ihr geht die Persönlichkeitsanalyse holistisch an? Ich wurde damals im Berufsinformationszentrum nur nach Interessen, etc. gefragt. 

Ragnhild: Das BIZ ist ja ein staatliches Angebot und eine umfassende Analyse kann der Staat nicht leisten. Wobei: Jeder Studienabbruch kostet den Staat Geld – etwa 1.000 Euro pro Student. Würde man diesen Betrag präventiv für eine individuelle Berufsberatung einsetzen, könnte jeder direkt das passende Studium finden – aber das ist ein anderes Thema  … Interessen spielen bei unserer Analyse eine untergeordnete Rolle, weil wir der Meinung sind, dass Interessen stark von der Sozialisierung abhängen. Wenn du am Berg wohnst, wo es kalt ist, dann fährst du wahrscheinlich Ski. Das hat nichts mit der Persönlichkeit zu tun. Sondern mit Angeboten. Unsere Persönlichkeitsanalyse ist darauf ausgerichtet, zu erkennen, was Menschen interessieren könnte. Wir schlagen oft vor, Neues auszuprobieren.

Wie lange dauert die Analyse bei euch?

Ragnhild: Die Analyse mit den Kunden hier bei uns dauert einen Tag. Danach werden die Kunden ein Jahr lang von uns begleitet.

 

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Wir haben im Rahmen unserer Interviews viele Autodidaktinnen kennengelernt. Wie wichtig ist die Ausbildung oder das Studium wirklich für den späteren Berufsweg?

Jalée: Wir sind beide auch Beispiele für Quereinsteiger.

Ragnhild: Wir haben auch nicht den Anspruch, zu sagen: Was wir dir raten, sollst du fünfzig Jahre lang machen. Es ist auch so, dass das Leben, je nachdem, wie du dich weiterentwickelst, zu klein oder zu groß für dich wird. Es gibt Punkte im Leben, wie eine Hochzeit, Geburt von Kindern, ein Umzug oder eine Krankheit, die deine Persönlichkeit so verändern, dass du auch dein Umfeld entsprechend anpassen musst. Die Frage ist nur: Waren deine Erfahrungen vorher schlecht, oder haben sie nicht auch dabei geholfen, dass du dich verändern konntest?

Man kann sagen: Alles, was passiert, ist zu etwas gut?

Ragnhild: Man kann es geistig betrachten und sagen: Die Seele hat immer eine Wachstumschance. Oder man kann es pragmatisch betrachten: Je mehr Erfahrungen ich sammle, desto mehr Fähigkeiten habe ich. Und wir sollten uns einfach davon lösen, zu denken Karriere bedeutete: höher, schneller, weiter. Es geht um Entfaltung des eigenen Potentials. Auch wenn man dafür manchmal vermeintliche Umwege geht.

Manche Menschen denken, dass sie hundert Prozent ihrer Erfüllung im Job finden. Aber die Zufriedenheit hängt nicht nur vom Beruf ab.

Wenn ich feststelle, dass ich in meinem Beruf unzufrieden bin, was würdet ihr mir raten?

Ragnhild: Das ist pauschal schwer zu sagen, weil es ja von der jeweiligen Persönlichkeit abhängt. Jemand Mutigem würden wir vielleicht einen Radikalschlag empfehlen, also komplett neu anzufangen. Für jemanden mit ängstlichem Charakter ist es vielleicht besser, den einen Ast erst loszulassen, wenn er den neuen schon in der Hand hat. Auf jeden Fall empfehlen wir Veränderung. Nur muss es, wenn man unglücklich ist, nicht zwingend mit dem Beruf zu tun haben. Vielleicht ist man in einem Alter, in dem eher ein Fokus aufs Privatleben nötig wäre, aber das ist nicht passiert. Dann ist man nicht mit dem Job unglücklich, sondern macht den Job nur dafür verantwortlich.

Jalée: Manche Menschen denken, dass sie hundert Prozent ihrer Erfüllung im Job finden. Manchmal muss man sagen: Du wolltest immer schon Arabisch lernen, dann geh doch jetzt in die Sprachschule! Oder: Du wolltest dich immer sozial engagieren, dann such dir jetzt ein Projekt dafür! Manchmal sind das Stellschrauben, die eine große Auswirkung haben. Die Zufriedenheit hängt nicht nur vom Beruf ab.

Ragnhild: Ich liebe meinen Beruf und lebe ihn mit jeder Zelle, aber ich habe trotzdem auch noch ein anderes Leben. Viele junge Menschen denken, ihr Beruf müsse alles für sie erledigen: toller Chef, super Team, spannende Aufgaben, nicht zu viel Arbeit, aber gutes Geld … Da sind die Erwartungen falsch und man muss sich fragen: Welchen Anteil habe ich daran?

Für viele Frauen ist es nach der Babypause schwierig, wieder in ihren Beruf zu finden – mit solchen Fällen habt ihr sicher auch oft zu tun, oder?

Ragnhild: Ja, und es ist nicht nur ein strukturelles Problem. Oft verändert sich das Wertesystem, wenn man ein Kind bekommt. Frauen, die sehr karriereorientiert waren, haben plötzlich ein größeres Interesse, einen sozialen Fußabdruck zu hinterlassen. Unsere Gesellschaft ist leider noch nicht so weit wie sie sein sollte – Kinder und Arbeit bleiben ein Konflikt. Man hat als Mutter auf einmal ja nicht doppelt so viel Energie, sodass gleich viel für Arbeit wie fürs Kind da ist. Der Wiedereinstieg fällt da manchmal schwer.

Es ist großartig, mit Müttern zusammen zu arbeiten, weil sie oft effizienter sind.

Oft erschweren das auch die Umstände bzw. die Arbeitgeber …

Ragnhild: Wir arbeiten hier viel mit Müttern, weil ich das wichtig und richtig finde, aber es ist aus Arbeitgeberperspektive einfach schwerer. Die Kinder haben immer Priorität – und auch zurecht. Aber es ist großartig, mit Müttern zusammen zu arbeiten, weil sie oft effizienter sind.

Und was würdet ihr Müttern raten, die feststellen müssen, dass ihr alter Arbeitsplatz nach der Babypause nicht mehr so ist, wie er ihnen versprochen wurde?

Ragnhild: Was ich pauschal sagen kann: aktiv mitgestalten! Natürlich muss man schauen, was realistisch ist. Wenn ich an der Börse arbeite, kann ich natürlich nicht mittags heimgehen. Aber man darf sich nicht in eine Opferrolle begeben. Wenn man denkt, dass man unfair behandelt wird, muss man Verantwortung übernehmen und dafür kämpfen.

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Kommen wir zu Dir! Du hast einen interessanten Werdegang hinter Dir. Was wolltest Du werden als Du zwanzig warst?

Ragnhild: Selbstständig (lacht). Ich wollte schon immer unabhängig sein.

Wie kamst Du aufs Thema Berufsberatung?

Ragnhild: Im Alter von 21 oder 22 habe ich jemanden zu einer Berufsberatung begleitet und fand das enttäuschend. Ich habe in meinem Studium dann eine Semesterarbeit über das Thema geschrieben.

Ich finde, Psychologie ist wie Schach. Verhalten ist vorhersagbar.

Und dann entstand die Idee für Dein Unternehmen?

Ragnhild: Ich wusste schon immer, dass ich total Interesse an unternehmerischen Dingen habe und am Menschen. Ich fand schon immer Verhaltenspsychologie sehr interessant. Ich finde, Psychologie hat weniger damit zu tun, dass wir alle ganz tief in uns gehen. Ich finde, Psychologie ist wie Schach. Verhalten ist vorhersagbar. Ich könnte stundenlang über Profiling reden, das finde ich total spannend!

Wendest Du das auch bei Deinen Freunden an?

Ragnhild: Wahrscheinlich, aber nicht bewusst. Ich sitze nicht mit Leuten zusammen und analysiere ihr Persönlichkeitsprofil. Aber ich finde die Methodik sehr interessant. Und ich gebe schon gerne mal Ratschläge. In meinem Freundeskreis habe ich die Rolle, gefragt zu werden.

Haben alle, die hier arbeiten, auch die Persönlichkeitstests gemacht?

Jalée: Ja, und man lernt auf jeden Fall etwas dazu. Auf der einen Seite ist es etwas unheimlich, wenn man denkt: Ich laufe hier als offenes Buch herum, alle Kollegen kennen meinen Schwächen. Auf der anderen Seite ist es gut, weil man sich so ganz anders weiterentwickeln kann. Normalerweise beschäftigt sich der Chef ja nicht besonders damit, dir Aufgaben zu geben, die besonders gut zu dir passen.

Ragnhild: Es ist nicht so, dass ich mir jeden Abend auf die Schulter klopfe, aber wir versuchen hier natürlich auch zu leben, was wir lehren. Wir möchten individuelle Potentiale erkennen und fördern. Es gibt die ist-Persönlichkeit und die soll-Persönlichkeit. Und auf dem Weg von der einen zur anderen stehen Stärken und Schwächen. Aber nicht alle Schwächen sind Hindernisse.

Es geht mir darum, eine Arbeitswelt zu schaffen, die den Bedürfnissen von morgen gerecht wird. Das heißt, dass man eigenverantwortlich arbeitet, mit Freude und dass man den Mensch nicht wie eine Maschine betrachtet.

Oft haben Unternehmen ja eher das Talent, die Potentiale ihrer Mitarbeiter zu ignorieren …

Ragnhild: Es ist auch viel Arbeit, sich intensiv mit den Mitarbeitern auseinanderzusetzen. Und ab einer bestimmten Unternehmensgröße wird es schwierig. Ich habe oft Sorge, ob ich ausreichend auf Mitarbeiter eingegangen bin. Es geht mir darum, eine Arbeitswelt zu schaffen, die den Bedürfnissen von morgen gerecht wird. Das heißt, dass man eigenverantwortlich arbeitet, mit Freude und dass man den Mensch nicht wie eine Maschine betrachtet.

Was war rückblickend für Dich entscheidend dafür, dass Du Dein eigenes Unternehmen gegründet hast?

Ragnhild: (überlegt) Ich bin einfach meiner Intuition gefolgt. Für mich war klar, dass ich auch einen anderen Job machen könnte, aber ich dachte: Wann, wenn nicht jetzt? Ich hatte keine Verpflichtungen und war durch meinen Studienkredit eh schon hoch verschuldet. Ich hatte einfach total Lust auf die Sache. Ich denke, letztlich war meine Persönlichkeit entscheidend.

Gibt es eine Erfahrung, die Du besonders in Erinnerung behalten hast?

Ragnhild: Besonders berührend finde ich die Tatsache, dass zwei meiner heutigen Kolleginnen vor vielen Jahren selbst bei mir in der Beratung waren und nun Teil des Teams sind.

Aktuell arbeitet ihr an einer App, richtig?

Ragnhild: Die App heißt „Be Brilliant“. Aktuell ist die Alpha-Version erhältlich, die Beta-Version kommt bald. Es ist ein Online-Coaching, bei dem du deine Persönlichkeit evaluierst. Über den Abgleich von Selbst- und Fremdbild haben wir ja schon gesprochen. In der App hast du die Möglichkeit, dein Umfeld zu befragen und auf diese Weise über dich zu lernen.

Jalée: Die App ist eine Art Vorstufe zu einem Coaching. Erst machst du selbst den Test und danach kannst du Leute einladen, dich anonym zu bewerten. Wann fragt man schon einmal Freunde, Kollegen oder Familie: wie wirke ich? Mit der App lernt man das. Außerdem gibt die Apps dir Tipps und Aufgaben.

Klingt spannend! Vielen Dank für das Gespräch!

 

Hier findet ihr Ragnhild Struss:

Fotos: femtastics

 

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