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Schönes

Diese neuen Bücher wollen wir im Herbst lesen!

03. Oktober 2025

geschrieben von Lisa van Houtem

Neue Bücher im Herbst

Endlich ist wieder cosy season und wenn eins für uns zum Herbst - neben Kuscheldecken, Kerzenschein und Kastanien - dazugehört, dann ist es ein Stapel neuer Bücher. Diesen Herbst warten besonders tolle Neuerscheinungen weiblicher Autorinnen auf euch, von denen wir euch heute acht Romane vorstellen. Übrigens: Wer Lust hat, gemeinsam zu lesen und sich über das Gelesene auszutauschen, der*die kommt jetzt in unseren "femtastics Buchclub"! Diesen findet ihr als Broadcast Channel (dem ihr ganz einfach beitreten könnt!) in unserer "Instagram" Bio. Wir freuen uns auf euch!

"Die Unbußfertigen" von Elina Penner

Wir sind große Fans von Elina Penner und fanden schon "Nachtbeeren" verstörend gut. In Elinas neuem Roman "Die Unbußfertigen" geht es nun um zehn Menschen "aus dem Internet", die einer Einladung in ein abgelegenes Herrenhaus folgen in dem Glauben, es handele sich um ein Event.

Mit dabei sind ist unter anderem eine Mutter, die ihre Kinder zur Marke gemacht hat. Eine Busfahrerin mit Hang zur Hassrede. Eine Influencerin, die durch ihren Körper berühmt wurde. Die ungewöhnliche Zusammenkunft wird zunehmend unheimlich, als plötzlich Teilnehmer*innen verschwinden. Ricara Lang sagt: "Zehn Menschen, die das Internet hervorgebracht hat: Elina Penner bringt sie an ihre Grenzen. Und uns alle gleich mit. Ein Roman wie ein digitaler Autounfall, der nachhallt." Der Roman erscheint am 13.10. im "Aufbau Verlag".

"Baba Issues" von Tessniem Kadiri

Tessniem Kadiri setzt sich mit der prägendsten wie auch schwierigsten Beziehungen in ihrem Leben auseinander – der zu ihrem Vater. Seit sie ein kleines Kind war und den liebevollen Umgang ihrer Freundinnen mit deren Vätern beobachtet hat, fragte sich sie sich, woher die Distanz kommt, die stets zwischen ihr und ihrem Vater stand. Die beiden geraten immer wieder in scheinbar unlösbare Konflikte, bis ein Bruch unausweichlich ist. 

Tessniem Kadiris sucht in ihrem Debütroman (erscheint am 30.10. bei "Ullstein") nach Antworten auf Fragen wie: Versagt das toxische Männerbild, mit dem ihr Vater im ländlichen Marokko aufgewachsen ist, es ihm, einen liebevollen Umgang mit seinen Töchtern zu pflegen? Wäre alles anders, wenn eine ältere Schwester all diese Kämpfe für sie ausgetragen hätte? Und was ist überhaupt echte Emanzipation?

"Schwanentage" von Zhang Yueran

Das Kindermädchen Yu Ling arbeitet für ein wohlhabendes Ehepaar der chinesischen Elite und kümmert sich hingebungsvoll um deren siebenjährigen Sohn. Yu Ling kennt die Geheimnisse der Familie bis ins Detail, ihre Arbeitgeber hingegen ahnen nicht, dass auch sie einiges verbirgt. Eines Tages plant Yu Ling in der Hoffnung auf Lösegeld und ein besseres Leben, den Jungen zu entführen.

Doch es kommt ganz anders: Großvater und Vater des Jungen werden wegen Korruptionsverdachts verhaftet, die Mutter verschwindet spurlos – und Yu Ling ist plötzlich gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die weit in die Zukunft reichen, für sich wie für den Jungen ... Ein hoch spannender Roman für lange Herbstabende!

"Maggie" von Katie Yee

In dem neuen Roman von Katie Yee geht es um Mutterschaft, Krankheit, Trauer, Lebensmut - und davon, wie man sich sein Leben zurückerobert. Die Protagonistin lebt mit ihrem Mann Sam und ihren zwei Kindern glücklich in Brooklyn. Eines Abends eröffnet Sam ihr, dass er eine Affäre mit einer Frau namens Maggie hat.

In den darauffolgenden Tagen spürt die Protagonistin immer wieder ein Stechen in ihrer Brust, eine Diagnose bringt schließlich Gewissheit: Es ist nicht (nur) der Liebeskummer, sondern ein Tumor. Während sie nun durch Strahlentherapie und Scheidungsformalitäten navigiert und irgendwie versucht, mit alldem klarzukommen, beginnt sie, mit ihrem Tumor zu sprechen und gibt ihm kurz entschlossen den Namen "Maggie". Lustig geschrieben definiert Katie Yee hier tatsächlich den Scheidungsroman neu! Der Roman erscheint am 30.10. bei "Ullstein".  

"Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten" von Anna Maschik

Ein heimlich geschlachtetes Schaf eröffnet den Blick in die Innereien einer Familie: Die Urgroßmutter rührt Blut für Würste, der Großonkel verschläft fünfzehn Jahre, und die Großmutter stiehlt nachts Ziegel vom Dach. Am Ende steht Alma, die Urenkelin, und setzt die Bruchstücke der Familiengeschichte zusammen – vom kargen Leben auf einem Bauernhof an der Nordsee über Krieg und Neuanfang in der Fremde bis hin zur Gegenwart, in der die Großmutter ins Heim zieht und Alma begreift, dass sie das letzte Glied dieser Kette ist.

In präzisen, poetisch verdichteten Szenen erschafft Anna Maschik ein ganzes Universum: Die Familie erscheint als Resonanzraum, in dem sich über Generationen hinweg Erfahrungen, Verluste und Eigenheiten wiederholen. Es geht um bevorzugte Geschwister, um das Scheitern an Schlaflosigkeit und um Sprache. Das Buch erzählt von Prägung, Vorbestimmung – und der Frage, ob man ihr jemals entkommen kann.

"Der Fluch der Falodun Frauen" von Oyinkan Braithwaite

Eniiyi wird an dem Tag geboren, an dem ihre Tante Monife begraben wird. Aufgrund der unheimlichen Ähnlichkeit mit Monife ist sich die Familie sicher: Sie ist ihre Reinkarnation. Die Frauen in Eniiyis Familie finden seit Generationen schon keinen Frieden, weil sie ihre geliebten Männer verlieren. Laut der Yorubapriesterin Mama G ist ein Fluch am Werk, der ihnen allen zum Verhängnis wird.

Bleibt die Frage: Kann wenigstens Eniiyi dem Familienfluch und dem mysteriösen Schicksal, das Monife ereilt hat, entkommen? Oyinkan Braithwaite erzählt eine berührende Geschichte über einen reinen Frauenhaushalt, über Dinge, die rational sind, und Dinge, die wir nicht erklären können. Der Roman erscheint am 13.10. im "Aufbau Verlag".

"Familiensache" von Claire Lynch

Ein Reihenhaus, ein Ehemann, ein Baby – im England der 1980er-Jahre scheint Dawn all das zu haben, was als Inbegriff eines erfüllten Lebens gilt. Doch dann tritt Hazel in ihr Leben, und plötzlich wird sichtbar, dass auch ein anderes, freieres Dasein möglich wäre. Für Dawn beginnt eine hellere, aber zugleich komplizierte Zeit – denn da ist noch ihre kleine Tochter Maggie.

Viele Jahre später ist Dawn für Maggie nur noch eine ferne Erinnerung. Aufgewachsen ist sie bei ihrem Vater Heron, der ihr engster Vertrauter wurde. Als Heron eine erschütternde Diagnose erhält, verschweigt er Maggie die Wahrheit – so wie er auch die Vergangenheit verschwiegen hat. Vor allem das, was 1982 geschah …

"Das Flüstern der Marsch" von Katja Keweritsch

Als Mona in die Marsch reist, um den 80. Geburtstag ihres Opas Karl zu feiern, ist Oma Annemie plötzlich verschwunden. Während Karl gelassen bleibt, wächst in Mona die Sorge – und sie zieht kurzerhand bei ihm in das alte Reetdachhaus am Dorfrand ein. Hier, wo einst ihre Mutter Sabine mit den Zwillingsbrüdern Stefan und Sven aufwuchs, stößt Mona bald auf die Schatten einer Vergangenheit, die niemand beim Namen nennt.

Gemeinsam mit einem Freund aus Kindertagen begibt sie sich auf die Suche nach Annemie – und taucht tief in die Geschichte ihrer Familie ein. Über den Sommer hinweg treten verdrängte Erinnerungen und verstörende Wahrheiten zutage. Denn Annemie hat alles darangesetzt, ein Geheimnis zu bewahren, das die ganze Familie prägt – und über das in diesem Dorf, in dem jeder jeden kennt, niemand sprechen darf.

Foto/Collage: PR/"Canva"