Elina Neumann hat vor einem halben Jahr ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Nachdem sie mehrere Jahre lang als PR-Beraterin gearbeitet hat, entschied sie sich, sich mit ihrem Blog Bare Minds selbstständig zu machen. Auf Bare Minds teilt sie Beauty-Entdeckungen, gibt Tipps für eine glänzende Mähne, testet Hype-Produkte aus der Kosmetikwelt und trifft Beauty-Insider zum Interview. Ihre zweite große Leidenschaft ist das Entdecken besonderer Orte und auf ihrem Blog mischen sich Reiseberichte mit Beauty-Tipps – oder werden gleich kombiniert, wenn Elina über außergewöhnliche Spas in anderen Ländern schreibt. Zusammen mit mint&berry treffen wir Elina in ihrer Berliner Wohnung zum Interview über Selbstständigkeit, Beauty und Happy Places.
Elina Neumann: Ich komme eigentlich aus der Mode: Ich habe Modedesign studiert und habe mich immer für die schönen Dinge des Lebens interessiert. Aber mein Herz hat auch immer für Beauty geschlagen. Beauty und Fashion hängen ja auch zusammen. Ich habe immer recherchiert, was gut für die Haut ist, welches Shampoo das beste ist, welche Inhaltsstoffe in Produkten sind, und so weiter. Als ich schon mehrere Jahre lang in der PR gearbeitet hatte, brauchte ich einen Ausgleich – und kam auf die Idee, ein Beauty-Blog zu starten. Aber ich hatte nicht den Hintergedanken, dass daraus mehr wird. Es war einfach für mich gedacht, wie ein Tagebuch.
Ja, genau. Durch meinen Job in der PR kenne ich viele Blogger freundschaftlich und die haben natürlich alles mitbekommen und eine kleine Welle ausgelöst (lacht). Sie haben mich bei Marken vorgestellt und so hat sich dann alles entwickelt.
Ich stehe auf zwei Standbeinen: einerseits habe ich meinen Blog und andererseits arbeite ich als Beraterin. Beide Jobs befruchten sich gegenseitig. Durch das Blog treffe ich viele Marken, mit denen ich auch als Beraterin zusammenarbeiten kann. Und dadurch, dass ich jetzt auch auf der Seite der Medienschaffenden arbeite, verstehe ich viele Prozesse besser. So kann ich die Marken ganz anders beraten und weiß, welche Wünsche Blogger haben, wie sie arbeiten und vor allem wie man sie ansprechen muss.
Es ist nicht schlimm, dass ich viel arbeite, denn ich weiß ja, wofür ich es mache.
Ich hab mich vor einem halben Jahr selbstständig gemacht. Es ist also alles noch frisch und ich arbeite fast an allen Wochentagen, aber es macht Spaß. Es ist nicht schlimm, dass ich viel arbeite, denn ich weiß ja, wofür ich es mache.
Ich hab nicht die perfekteste Haut oder die schönsten Haare, aber ich denke, daher kommt auch mein Interesse für Beauty. Ich bin immer auf der Suche nach besseren Pflegeprodukten. Mir ist Natürlichkeit wichtig. Ich schminke mich gerne, aber es ist wichtig, dass man sich auch ungeschminkt wohl fühlt.
Ich schminke mich gerne, aber es ist wichtig, dass man sich auch ungeschminkt wohl fühlt.
Ich habe mich einfach immer mehr mit dem Thema befasst. Irgendwann habe ich auch Freundinnen beraten und sie haben mich nach Empfehlungen gefragt. Das macht mir total viel Spaß – wenn ich weiß, dass ich anderen weiterhelfe und ihnen eine Freude mache. Und mir ist es immer wichtig, zu wissen, wovon ich spreche. Bevor ich Produkte empfehle, probiere ich sie selbst aus und beschäftige mich viel mit ihnen.
Man sollte Kosmetik nutzen, um eigene Vorteile zu betonen und nicht, um etwas zu verstecken.
Ich finde es spannend, das zu beobachten. Das alles gab es ja früher schon. Gerade ist es nur so populär, weil Kim Kardashian sich vor laufender Kamera selbst konturiert hat. Aber Makeup-Artists machen das seit Jahren. Für mich persönlich ist das alles aber weniger interessant – ich finde es, ehrlich gesagt, für den Alltag eher unpraktisch. Für mich muss das Tages-Make-up natürlich sein und es sollte keine Ewigkeit in Anspruch nehmen. Ich weiß nicht, welche Frau sich morgens eine Stunde lang im Bad alleine dem Make-up widmet. Man kann schließlich auch mit wenigen Handgriffen super aussehen. Und generell denke ich: Man sollte Kosmetik nutzen, um eigene Vorteile zu betonen und nicht, um etwas zu verstecken. Durch Contouring, zum Beispiel, verändert man ja komplett das Gesicht – Tiefen schaffen, wo gar keine sind, oder runde Gesichter schmaler malen. Besser wäre doch, das eigene Gesicht so zu nehmen wie es ist. Die vermeintlichen Makel sind oft ja auch toll.
Ich habe natürlich meine Long-Time-Favourites, aber ich teste auch sehr viel. Sonst wäre es ja auch langweilig für die Leserinnen.
Schon wichtig. Wir leben in einer sehr schnellen Welt und sind immer so gestresst. Da müssen wir unseren Körpern etwas zurückgeben. Und dazu gehören gute Inhaltsstoffe. Sowohl Bio-Lebensmittel als auch Kosmetik. Ich glaube, es gibt wahnsinnig viele Menschen, die nicht wissen, was in ihrer Tagescreme ist und sich nicht dafür interessieren, ob es auch wirklich gut ist. Ich beschäftigte mich viel mit den Inhaltsstoffen von Kosmetik und interessiere mich sehr für Bio-Kosmetik.
In diesem Look von mint&berry fühle ich mich total wohl! Blue Jeans gehören zu meinen absoluten Modefavoriten – und dieses helle Modell mit Schlag ist einfach perfekt für den Sommer.
Auf jeden Fall. Nur bei Haaren ist das so eine Sache … Es gibt silikonfreie Shampoos aus dem Bio-Laden, die das Haar leider eher strohig machen. Aber ich denke, die Naturkosmetik-Brands arbeiten stark daran, dass ihre Produkte auch die gleiche Wirkung wie die der konventionellen Kosmetik haben. Andererseits wollen auch die großen Konzerne natürlicher werden. Beide Seiten kommen sich also entgegen. Ich persönlich nutze sowohl Organic-Brands als auch herkömmliche Produkte.
Nach meinem Geschmack. Ich achte darauf, ob das Produkt zu meinem Stil passt – auch in Sachen Packaging. Ich bin ein Marketing-Opfer (lacht). Aber es ist einfach so, dass das Gesamtkonzept stimmen muss. Manchmal teste ich aber auch Produkte, die sehr gehyped werden, und ich denke: „Warum? Das Produkt überzeugt mich gar nicht.“ Die Qualität muss auch stimmen, nicht nur der Look.
Da gibt es einige. Gerade hat ein ganz neuer Hotspot eröffnet: das Treat Collection Beauty Loft. Es ist super schön eingerichtet und man bekommt da eine tolle Mani und Pedi. Das Wheadon liebe ich für seinen „Quick Peach Treat“. Wer auf Naturkosmetik steht, der sollte unbedingt im Savue Beauty Showroom vorbeischauen. Das ist ein echte Organic-Oase und man entdeckt viele neue Marken. An meine Augenbrauen lasse ich nur Heidi von About me me me – mein Geheimtipp!
Ich denke, Farbe steht im Fokus. Das wird man im ganzen Jahr sehen: Farbe auf den Lippen und Augenlidern – abseits von Smokey Eyes. Auch mal etwas Anderes: Orange, Gold, Blau, Rot, … auch als Kajal! Orangefarbenen Kajal finde ich sehr geil. Es sind Farben, mit denen man experimentieren kann, ohne gleich zu denken, dass man zu doll angemalt ist. Vielleicht malt man sich das ganze Lid orangefarben an, vielleicht nur einen kleinen Lidstrich. Mut zur Farbe auf den Augen!
Ich hatte den Eindruck, auf Bali sind die Leute gelassen, ruhig und fokussiert und viel zufriedener.
Vor einigen Wochen war ich auf Bali, das hat mich so positiv beeinflusst. Ich glaube nicht, dass Bali die schönsten Strände hat oder das beste Essen, aber das Gesamterlebnis und wie die Leute dort leben, ist toll. Die Locals sind so wahnsinnig freundlich und sie sind absolut im Hier und Jetzt. Bei allem, was sie tun, sind sie mit voller Leidenschaft dabei und lassen sich auch nicht ablenken. Ich musste da an unsere Arbeitswelt denken, alles ist so schnelllebig, dabei vergessen wir ganz unsere Bedürfnisse: Es werden Mails geschrieben, WhatsApp im Auge behalten und nebenher Facebook gecheckt und das am besten während der Mittagspause – das macht einen doch verrückt, man kann sich gar nicht konzentrieren. Wenn man fünf Dinge auf einmal macht, weiß man auch nie, was einem wirklich Spaß macht. Ich hatte den Eindruck, auf Bali sind die Leute gelassen, ruhig und fokussiert und viel zufriedener. Nach meinem Urlaub dachte ich: „Wenn die E-Mail jetzt nicht rausgeht, dann schicke ich sie eben morgen weg. Wir sind schließlich keine Ärzte, die am offenen Herzen operieren.“ Aber man rutscht schnell wieder in die Routine rein … Auf Bali war das Feeling ein Traum!
Sehr gerne! Mein Freund muss immer mitmachen. Das Erste, was wir suchen, ist ein Drugstore oder eine Apotheke, wo ich nach Kosmetikprodukten stöbern kann. Und mein Freund muss warten, bis ich fertig bin (lacht).
Auf Bali habe ich gar nicht so viele Kosmetikprodukte geshoppt, weil sie dort viel mit lokalen Kräutern und natürlichen Ölen, wie zum Beispiel Kokosöl, arbeiten und diese Öle rühren sie sich selbst an. Das war sehr inspirierend. … Dafür habe ich viele Wohnaccessoires mitgebracht.
Irgendwo, wo man neue Kulturen kennenlernt und sich ganz viel inspirieren lassen kann – das ist mein Happy Place.
Unbedingt, ich liebe Schmuck, aber auch bunte Kleider oder Leder-Accessoires. In Kapstadt auf dem Old Biscuit Mill Markt habe ich zum Beispiel unendlich viele kleine Brands entdeckt. Zuhause lassen sich bunte oder traditionelle Accessoires zu einem simplen T-Shirt wunderbar kombinieren.
Das war eigentlich nicht geplant, da ich ja bereits den ganzen Januar verreist war, aber ganz spontan werde ich kommenden Monat nach L.A. fliegen. Ich freue mich und bin auch schon echt aufgeregt, was mich da so erwartet. Die Amerikaner sind ja manchmal sehr speziell (lacht).
Kanada, Neuseeland und Südamerika stehen ganz oben auf meiner Liste, aber auch hier in Europa haben wir viele schöne Länder wie z.B. Island oder Schweden, die ich noch besuchen muss.
Ich würde das gar nicht als einen Ort bezeichnen. Irgendwo, wo man neue Kulturen kennenlernt und sich ganz viel inspirieren lassen kann – das ist mein Happy Place. Wo man rausgeht und neue Leute trifft. Das finde ich inspirierend – andere Kulturen bringen einem neue Lebensenergie.
Der Mantel lässt sich an einem kühlen Frühlingstag aber auch im Herbst gut tragen – das Gleiche gilt für die Marlenehose. Und ich finde es toll, wie lässig die Marlenehose zu Sneakers aussieht!
Ich denke tatsächlich viel darüber nach. Ich frage mich: Ist es richtig, was ich gerade mache? Ab dreißig denkt man darüber nach und reflektiert, wo man im Leben steht: Bringt mich das weiter oder soll ich das lieber lassen? Was möchte ich erreichen? … Aber letztlich glaube ich, man muss einfach machen.
Ich möchte einfach weiterhin gerne reisen können – einfach die Möglichkeit dazu haben und viele neue Happy Places entdecken (lacht).
– in Zusammenarbeit mit mint&berry –
Alle Looks, die Elina trägt, sind auf mint-and-berry.com erhältlich.
3 Kommentare
Oh wie schön! Vielen Dank für das tolle Interview mit der super sympathischen Elina, ich bin ein großer Fan! Besonders gut gefällt mir, was sie über Bali berichtet hat. Wir waren gerade auf Mauritius und mir ging es dort ähnlich. Leider verfällt man so schnell wieder in seinen Trott, da muss man einfach öfter reisen 😉 Sehr erhellend finde ich auch, dass man eher betonen sollte, was man hat und nicht auf Teufel komm raus verstecken soll, was man nicht so toll findet… Gar nicht so einfach, aber ich werde es mal versuchen.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Freiburg, Neele