Mixologin Maria Gorbatschova verrät uns ihren Lieblingsdrink

20. Dezember 2017

Wie wird man Mixologin? Mit viel Ausdauer, Kreativität und Leidenschaft für gute Drinks und Essen natürlich! Die Berlinerin Maria Gorbatschova bringt genau das alles mit und hat ihre Leidenschaft, eine gute Gastgeberin zu sein, zum Beruf gemacht. Mittlerweile reist sie als Mixologin und Consultant um die ganze Welt, immer auf der Suche nach einem neuen Drink, einer besonderen Zutat und den spannendsten Bars des Planeten. Für Baileys hat sie gerade einen tollen Winterdrink kreiert – hier verrät sie das Rezept!

Ich war schon immer eine leidenschaftliche Gastgeberin!

femtastics: Erzähl uns etwas zu Dir: Wie wurdest Du „Master Mixologin“?

Maria Gorbatschova: Eigentlich komme ich aus einer ganz anderen Ecke. Ich habe erst Sales Engineering und Product Management, danach Produktdesign studiert. Parallel hatte ich Jobs in der Gastronomie um mein Studium zu finanzieren. Ich war aber auch schon immer privat eine leidenschaftliche Gastgeberin.

Hast du oft Freunde zu dir eingeladen?

Yes! Ich habe für sie mehrere Gänge gekocht, dazwischen wurden meine ersten Cocktailkreationen serviert. Irgendwann wurde die Hausbar immer größer und die Drinks immer ausgefallener, mir fehlte aber noch das Wissen um klassische Cocktails, Warenkunde und Techniken. Ich bin dann in die „Green Door Bar“ gegangen und bin dem damaligen Barchef so lang auf den Geist gegangen bis er mich eingestellt hat. Da bin ich noch heute. Ausgelernt hat man in diesem Job erfreulicherweise nie, ich besuche fast wöchentlich Tastings und Fortbildungen, lese Bücher oder reise und entdecke neue Bars und Drinks.

Klingt nach einem coolen Job! Woher kommt dein Interesse für Cocktails und Drinks?

Zum einen bin ich völlig besessen von allem, was mit Essen und Trinken zu tun hat. Ich finde es wahnsinnig spannend, mich damit zu beschäftigen wo Aromen herkommen und wie man sie einsetzt. Man lernt sehr viel über Geschichte, Technik, Chemie, Physik und Sensorik. Ich bin ein wissenshungriger Mensch und bekomme nie genug davon, weiter zu forschen und zu lesen. Das Ziel ist am Ende immer, kompetent den Drink zu finden, den die Person vor mir trinken will.

Und was fasziniert dich am Barbetrieb?

Der Zauber einer guten Bar! Ich war immer fasziniert von diesen Räumen, die eine dichte Atmosphäre ausstrahlen und einen sofort in eine bestimmte Stimmung versetzen. Einen Abend zu kuratieren, eine Musikauswahl zu treffen, gute Gespräche mit Gästen zu führen und als Gastgeber Teil eines guten Abends zu sein. Das macht einfach unglaublich viel Spaß.

Ist die Barbranche eigentlich immer noch männerdominiert? Oder erobern immer mehr Frauen die Szene?

Man findet natürlich immer noch mehr Männer als Frauen hinter einer Bar. Mir fallen trotzdem sehr viele begabte und bekannte Barkeeperinnen ein, die auch in der Branche anerkannt sind. Es ist ja nicht immer schlecht, der Paradiesvogel zu sein. Ich wurde sehr von meinen männlichen Kollegen unterstützt und gefördert, musste zu Beginn den Platz hinter dem Tresen aber schon etwas mehr einfordern als ein Mann das müsste. Da heißt es dann „das Trinkgeld ist aber besser, wenn du als Frau in den Service gehst“. Dass man dadurch jemanden, der hinter die Bar will, Chancen verbaut, ist in dem Moment vielen Kollegen gar nicht bewusst.

Wie kam es zur diesjährigen Zusammenarbeit mit Baileys im Rahmen des „Treat Up Collective“?

Auf ein bestimmtes Produkt zugeschnittene Drinks entwickle ich öfters, in diesem Fall fand ich es aber besonders spannend, mich mit Experten aus anderen Bereichen auszutauschen und die Rezepte zusammen auszuprobieren. Es ist immer bereichernd, etwas über den eigenen Tellerrand zu schauen und mit Menschen zu arbeiten, die einen etwas aus einem anderen Feld mitgeben können.

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Das Rezept für Marias Drink „Russian Tea Time“!

Was verbindest du kulinarisch gesehen mit der Vorweihnachtszeit?

Viel Wintergemüse, Aufläufe, Fondue, Gebäck und Punch. Ich koche unglaublich gern und freue mich auf ausgedehnte Abende mit Freunden und Familie.

Hast Du Lieblings-Weihnachtsdrinks?

Mein aktueller Lieblingsdrink für die Vorweihnachtszeit ist eine Version des klassischen Champagner Cocktails, eine Mischung aus Rosé Champagner, einem mit Bitters getränkten Zuckerwürfel und Grapefruitzeste. Eggnogs bringen mich natürlich auch sofort in Weihnachtsstimmung.

Was war Deine Inspiration für deinen Drink „Russian Tea Time“?

Ich bin als Kind in Russland aufgewachsen und erinnere mich gern an eingeschneite Winterabende mit heißem Tee. Kinder bekommen den oft gesüßt mit hausgemachten Marmeladen, zum Beispiel aus Johannisbeeren, serviert. Das schmeckt köstlich und weckt bei mir immer schöne Erinnerungen. Ich fand, dass eine sahnige Komponente dem Getränk gut stehen würde und habe es mit Baileys probiert. In Kombination mit einer Prise Zimt ergibt das einen tollen, winterlichen Drink, den man gut daheim nachmixen kann.

Was sollte man auch als Laie unbedingt zu Hause in seiner Bar haben?

Was immer man für seinen Lieblingsdrink braucht! Ich empfehle Gin, Campari und roten Wermut und Bioorangen für den Negroni, den bekommt man sehr gut ohne viel Equipment hin.

Du kommst beruflich viel herum. Was sind deine Lieblingsbars?

Das sind gar nicht die mit den besten Drinks, sondern die mit der spannendsten Geschichte. Für den versauten Martinez hat sich der Bartender in „Harry’s New York Bar“ in Paris zum Beispiel entschuldigt, dafür entschädigten viel Charme und ein geschenktes hauseigenes Cocktailbuch. Aber an diesem Tresen zu sitzen, in einer Bar, die 1911 eröffnet wurde, eine der ersten ihrer Art in Europa, das ist viel spannender als der Drink. Der Bloody Mary und der French 75 wurden hier erfunden und Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway waren einst Stammgäste. Der Tresen selbst ist älter als die Bar und wurde um 1850 in Jamaica gefertigt und über Umwege nach New York und dann nach Paris gebracht. Man sitzt da und atmet die Atmosphäre und schaut sich 150 Jahre alte Whiskyflaschen im Barschrank an. Da schmeckt der versaute Martinez plötzlich viel besser.

Welche Bar findest du zurzeit am spannendsten und innovativsten?

Die Barkeeper aus der „Velvet Bar“ in Berlin haben ein richtiges Labor eingerichtet, in dem vaporiert, zentrifugiert und rotiert wird. Die Zutaten kommen zum großen Teil aus der Umgebung von kleinen Produzenten. Hier finden innovative Herstellungsverfahren zum in der Küchenkultur längst etablierten Gedanken der Regionalität und Saisonalität statt. Das finde ich großartig.

Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Maria!

Fotos: PR

– Werbung: In freundlicher Zusammenarbeit mit Baileys –

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