Jenny Feldmann kennen Einige über ihren Instagram-Account @elbgestoeber. Über 78.000 Menschen folgen ihr dort und liken ihre Fotos mit ihrer ganz besonderen Aussicht über den Hamburger Hafen und die Elbe und Momente aus ihrem Alltag. Trotzdem ist „Elbgestöber“ für Jenny ein Hobby. Ihr Geld verdient sie als Social Media-Expertin bei Qbo, einem neuen Kaffeesystem, das wir in Jennys schöner Wohnung direkt kennenlernen und ausprobieren durften. Bei leckerem Kaffee und beeindruckendem Ausblick sprechen wir mit Jenny über Instagram, das Leben am Hafen und ihre Wohnung, in der viel Selbstgemachtes steht.
femtastics: Innerhalb von kürzester Zeit sind deine Instagram-Follower auf über 20.000 gestiegen – besonders den Blick auf den Hafen fasziniert deine Follower. Erste Frage, die sicherlich viele interessiert: Wie hast du diese Wohnung überhaupt gefunden?
Jenny Feldmann: Schicksal? Glück? Ich habe damals in einem Unternehmen direkt neben diesem Haus gearbeitet und habe mich bei einer Genossenschaft für eine Wohnung beworben. Zur Besichtigung dieser Wohnung kamen zig Leute, aber ich hatte das Glück, sie zu bekommen.
Deine Instagram-Follower sind in einer relativ kurzen Zeit stark angestiegen. Wie hast du das geschafft?
Das stimmt! Ich bin seit zwei Jahren auf Instagram und seit Anfang dieses Jahres habe ich über 10.000 Follower. Ich glaube, der „Durchbruch“ kam, als ich angefangen habe, mein Leben an sich zu zeigen. Vorher habe ich vor allem meine Wohnung gepostet, jetzt teile ich Erlebnisse, Eindrücke aus Hamburg, meine Reisen und generell viel Persönliches. Für meine Follower bin ich wie eine Serienfigur, denke ich. Sie haben eine Vorstellung von mir als „Elbgestöber“ – daneben gibt es aber natürlich die andere, die private Jenny, die ein Leben neben Instagram hat.
Das klingt als wolltest du eine Geschichte auf Instagram erzählen. Überlegst du dir auch, was du posten und erzählen möchtest?
Nein, ich stehe nicht auf und weiß, was ich posten möchte. Es gibt auch Tage, an denen poste ich nichts. Klar achte ich darauf, dass ich nicht fünfmal hintereinander den gleichen Ausblick poste, sondern, dass es Abwechslung gibt, aber alles Andere ergibt sich spontan. Ich weiß aber sehr wohl, welche Fotos gut ankommen.
Was meinst du, wie haben dich deine Follower entdeckt? Benutzt du viele Hashtags, kommentierst du selbst viel oder wurdest du irgendwo vorgestellt?
Ich wurde schon ein paar Mal vorgestellt, zum Beispiel von Ikea und mehreren Hamburgseiten. Aber ich denke, wenn du eine bestimmte Zahl von Followern hast, pusht dich auch Instagram selbst mehr, weil du offensichtlich beliebt bist. Der Instagram-Algorithmus ändert sich aber auch immer wieder. Vor ein paar Wochen hatte ich ein Wachstum von nicht mal 100 Followern pro Woche – das war sehr wenig – dann hat sich etwas geändert und seit kurzem wächst meine Followerzahl so krass wie noch nie zuvor.
Ist dir wichtig, wie viele Follower oder Likes du hast?
Ich finde es aus beruflicher Sicht spannend, was sich bei Instagram tut. Mich persönlich interessieren die Followerzahl und die Likes aber nicht so sehr. Ich kenne Instagrammer, denen das sehr wichtig ist und da merkst du auch, dass jedes Bild in dieser Hinsicht optimiert ist. Ich denke, an mir mag man, dass ich nicht so getrieben bin und Instagram aus Spaß betreibe.
Ich hätte meinen heutigen Job nicht bekommen, wenn ich meinen privaten Instagram-Account nicht hätte.
Du kannst deinen privaten Instagram-Account ja super nutzen, um Erfahrungen für deine berufliche Arbeit zu machen, richtig?
Ich hätte meinen heutigen Job nicht bekommen, wenn ich meinen privaten Instagram-Account nicht hätte. Und ich merke eigentlich erst, wenn ich mit Leuten über Instagram rede, wie viel ich über die App weiß. Ich weiß, an welchen Tagen und um welche Uhrzeit Postings am besten funktionieren – einfach aus Erfahrung. Aber für viele Menschen ist die Instagram-Welt sehr komplex.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, auch ein eigenes Blog zu führen? Sodass du neben den Fotos mehr Platz für Texte hast?
Dafür müsste ich mein Blog, in das zurzeit einfach nur meine Instagram-Posts in chronologischer Reihenfolge einlaufen, komplett überarbeiten. Bislang hatte ich dazu nicht die Zeit, neben Vollzeitjob und Privatleben, aber ich hätte Lust dazu.
Wo wir schon von Beruflichem sprechen: Kannst du einmal deinen Werdegang umreißen?
Ich habe in Hamburg BWL und Soziologie studiert und dann angefangen zu arbeiten. Ich bin durch Zufall in die Online-Branche gekommen und habe für „Werweiß was?“ im Community-Management und Social Media-Bereich gearbeitet. Danach bin ich zum Project Collins, also zu About You und Edited, gewechselt und von dort, nach einer kurzen Zeit als Freiberuflerin, zu Tchibo. Bei Qbo bin ich seit Anfang Juni im Social Media-Bereich.
Wo arbeitest du?
Mein Büro ist hier in Hamburg, aber der Qbo-Hauptsitz ist in Zürich, also bin ich öfters auch dort. Sowieso bin ich relativ viel unterwegs – besonders jetzt zur Launch-Zeit von Qbo.
Was ist die Qbo-Philosophie?
Qbo ist ein neues intelligentes Kaffeesystem, das sich mit einer App übers Smartphone steuern lässt. Die Kaffee-Expertise kommt dabei von Tchibo und tritt bei Qbo in Form einer kompakten, würfelförmigen Kapsel in Aktion. Kurz gesagt #createyourcoffee. Du kannst über die App zum Beispiel Kaffeezubereitungsarten speichern, sodass, wenn Freunde zu Besuch sind, die Maschine direkt weiß, wie deine Freunde ihren Kaffee mögen und ihn entsprechend zubereitet. Die Maschine kann, für Eiskaffee, sogar kalten Milchschaum zubereiten – was wirklich toll ist!
Wie nachhaltig ist Qbo?
Die Qbo-Kapseln sind aus recyclebarem Kunststoff und enthalten kein Aluminium. Sie können also über das Duale System und die Gelbe Tonne wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Außerdem stammen alle Qbo-Kaffees aus nachhaltigem Anbau und tragen das Siegel der Rainforest Alliance.
In Berlin und Wien gibt es bereits Qbo-Stores. Auch bald in Hamburg?
Im Moment ist das leider noch nicht geplant.
Manchmal stehe ich am Hafen und bin einfach nur baff.
Was magst du besonders am Leben am Hafen?
Ich mag diese Ecke total gerne, sie ist wie ein kleines Dorf. Ich habe meinen Kiosk und der nimmt sogar meine Pakete an. Ich habe meinen Falafelladen, in dem ich sogar anschreiben lassen kann, wenn ich gerade kein Geld dabei habe (lacht), ich kenne die Nachbarn hier im Haus. Selbst bei Penny grüßt man sich. Man kennt sich hier. Es ist sehr familiär. Und ich mag die Gegensätze – manchmal ist es bisschen too much, aber manchmal auch nicht. Natürlich ist der Ausblick ganz besonders. Manchmal stehe ich am Hafen und bin einfach nur baff.
Du hast aus deinen Fenstern bestimmt schon viel gesehen …
Ja, absolut (lacht)! Beim Hafengeburtstag haben wir dieses Jahr einen Mädels-Brunch auf dem Balkon gemacht und auf den Hafen geguckt. Und plötzlich schrieben mir Leute auf Instagram: „Wir sehen euch!“. Wir saßen aber auch wie die Hühner auf der Stange (lacht). Das Highlight dieses Jahr war das Feuerwerk am Hafengeburtstag. Ich habe noch nie so ein schönes Feuerwerk gesehen! Und als Helene Fischer hier war und „Mein Schiff“ getauft hat, konnte ich vom Balkon aus zuschauen.
Und der Fischmarkt ist direkt vor der Tür …
Der Fischmarkt ist mein Wochenmarkt. Ich kaufe da immer Blumen und Obst. Jeder Hamburger sollte mindestens einmal betrunken und einmal nüchtern auf dem Fischmarkt gewesen sein.
Was sind deine Lieblingsspots in Hamburg?
Natürlich mag ich alles rund um meine Wohnung sehr gerne. Ich liebe das Café Schmidt, das Restaurant Rado, The Bird, die Bar Christiansens, das Café kraweel. Zum Shoppen mag ich Söth Einrichtungskontor hie rums Eck und Frau Hansen in Eimsbüttel sehr gerne. Und auch Ikea, das gebe ich zu, ich bin sehr glücklich, dass sie hier in Altona sind.
Du hast einen schönen und erfrischenden Einrichtungsstil. Wo kaufst du deine Möbel?
Es ist ein Mix. Manchmal schaue ich im Auktionshaus oder bei Stilbruch, aber viel suche ich über eBay und eBay Kleinanzeigen.
Du gestaltest auch gerne selbst Möbel um, oder?
Ja, das mache ich total gerne. Hier im Wohnzimmer habe ich viele Möbel selbst gemacht oder umgeändert. Die Lampe, zum Beispiel, war kupferfarben. Eine ganz altmodische Lampe. Ich habe sie schwarz angesprüht und einen neuen Lampenschirm bei Habitat gekauft. Der Tisch ist mein Lieblingsstück. Die Palette habe ich gefunden. Ich habe sie lackiert und mir von einer netten Frau in den USA die Tischbeine anfertigen lassen.
Wo machst du das – das Lackieren und Sprayen?
Ich habe einen Dachboden, der so groß ist wie die ganze Fläche der Wohnung. Da sprühe und lackiere ich.
Wie toll! Hast du Tipps, worauf man achten muss?
Ich kann für Sprühlack nur Graffiti-Farbe empfehlen. Die Marke Belton ist super und hat tolle Farben. Es wird beim Sprühen sehr gleichmäßig.
Wo holst du dir Wohninspiration?
Im Alltag sehe ich viele Dinge, die mich inspirieren. Aber natürlich schaue ich auch auf Instagram, Pinterest, in Shops, und so weiter. Mich interessieren auch Wohn-Trends. Aber ich greife Trends eigentlich immer nur in Details auf, mein genereller Wohnstil steht fest. Ich finde einen Mix wichtig!
Welchen Accounts folgst du denn am liebsten auf Instagram? Sind das viele Interior-Accounts?
Es waren zu Beginn viele Interior-Accounts. Mittlerweile folge ich aber lieber Persönlichkeiten, die ich mag. Das ist, glaube ich, ein genereller Trend, dass man Instagram-Accounts wegen der Personen hinter ihnen folgt.
Ja, das geht uns auch so. Das Persönliche ist interessant!
Das ist ja auch das Snapchat-Prinzip. Wenn jemand das zehnnte Schwarz-Weiß-Foto mit Blumen postet, dann interessiert mich das nicht mehr. Ich will inspiriert werden.
Vielen Dank für das Gespräch, Jenny!
Fotos: Silje Paul
– In Kooperation mit Qbo –
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