Mitten in der wunderschönen Altstadt Lüneburgs wohnt Kathrin Gelinsky, 31, mit Mann, Sohn und Hund Winnie in einem der vielleicht schmalsten Häuser der ganzen Stadt. Über drei Stockwerke geht das charmante Häuschen, es liegt direkt über dem Familienunternehmen ihres Ehemannes, ein alteingesessener Taschen- und Kofferladen. Eine perfekte Kombination: Schließlich ist Kathrin als Kate Glitter seit vielen Jahren in der Modeblogger-Szene ein fester Begriff und hat eine ausgeprägte Leidenschaft – wie ihr gleich sehen werdet – für Taschen und Schuhe. Aber nicht nur das: Sie begeistert sich für Oldtimer, ist leidenschaftliche Nagellack-Sammlerin und berät als Social-Media-Expertin Kunden aus der Modewelt. Zusammen mit CATRICE besuchen wir Kathrin, die ein zweites Baby erwartet, im schönen Lüneburg und sprechen über Beauty, Business und Bugattis.
Kathrin Gelinsky: Meine Leidenschaft fing schon als Kind an. Ich hatte nie eine Hose an. Eine Jeans hat in meinem Schrank nicht existiert. Irgendwann hat meine Mama mir noch mehr Röcke genäht, weil ich immer den einen anziehen wollte. Dann bin ich zu Onepiece-Anzüge umgeschwenkt, weil die so schön zu den Rollschuhen passten – die hat sie mir auch genäht (lacht). Früher habe ich auch viel mit Freundinnen Klamotten getauscht und Fotos gemacht, Mode war schon immer da.
Die Lüneburger sind da schon schmerzfrei. Auf dem Marktplatz stehen aber immer noch Leute rum und gucken, wenn wir Fotos machen. Manchmal fragen sie ob wir von der Telenovela „Rote Rosen“ sind – das wird hier ja gedreht (lacht).
Damals hat man das Bloggen aus Spaß begonnen und nicht wegen des Geldes.
Ich bin eigentlich gelernte Grafikdesignerin. Ich habe elf Jahre in dem Job gearbeitet und 2008 mit einer Freundin einen Blog angefangen. Bloggen kannte damals niemand. Wir hatten ziemlich schnell sehr viele Leser, da unsere Freunde unsere Artikel über Studi-VZ geteilt haben. Damals hat man das Bloggen aus Spaß begonnen und nicht wegen des Geldes. Das ist heute ein bisschen untergegangen.
Als ich schwanger wurde, bin ich ein Jahr in Elternzeit gegangen und habe dann gekündigt – das war 2014. Seitdem blogge ich hauptberuflich.
Linda war schon immer eher künstlerisch aktiv und wir wollten irgendwann einfach unsere eigenen Wege gehen. Ich war immer schon eher diejenige, die den Blog angetrieben hat und dann einfach weitergemacht hat. Linda malt jetzt ganz tolle Bilder unter ihrem Pseudonym „Linda Paletta“. Aber wir sind beide die Patentanten unserer Kinder und machen zusammen Sport.
Am Anfang hat Linda mir noch geholfen und als ich dann mit Jan zusammengekommen bin, hat er das übernommen – vor acht Jahren ist er sozusagen eingesprungen. Seitdem macht er die Fotos. Mein Bruder ist auch oft und gerne dabei, begleitet mich zu Events oder bespaßt seinen Neffen während wir Bilder machen.
Ich versuche immer auch Beiträge zu machen, die nur mich interessieren und für die es keinen Cent gibt. Es ist wichtig, hier eine gute Balance zu finden.
Aigner möchte vermehrt die junge Zielgruppe ansprechen und mehr im Social Media-Bereich aktiv sein. Seit zwei Jahren schreibe ich für das Aigner Magazin und bin ganz happy. Ich hatte etwas Angst, was passiert, wenn ich ihnen sage, dass ich wieder schwanger bin – wegen der Zielgruppe – aber die finden das super.
Ich habe Lieblings-Kunden, für die ich im Bereich Social Media immer wieder tätig bin, wie beispielsweise Marc Cain. Hier mache ich unter anderem die Social-Media-Berichterstattung während den Berlin Fashion Weeks.
Ich werde bald ein Buch über das Thema Handtaschen rausbringen!
Ich werde bald ein Buch über das Thema Handtaschen rausbringen. Das wird ein Coffee Table Book – also ein Bildband mit kleinen Texten zur Tasche und Outfit.
Ich mache die Grafik für den Laden. Das macht Spaß und ich liebe den kreativen Prozess mit meinem Mann. Außerdem kaufen wir zusammen Taschen auf Messen oder bei der Fashion Week ein. Wir verbinden das immer ganz gut. Ansonsten macht das alles mein Mann, er hat ja ein großes Familienunternehmen. Die Generation vor seinen Eltern haben den Laden eröffnet. In der heutigen Zeit ist so ein Unternehmen echt schwierig, denn man kann heutzutage alle Taschen im Internet bekommen. Deswegen versuche ich auf meinen Blog keine Taschen zu verlinken, bis auf die, die wir selbst führen wie Aigner, Longchamp, Rimowa und Co.
Zum Anteasern ist Instagram super, aber die Story hinter den Bildern ist wichtiger.
Ich finde, der Blog sollte immer wichtiger sein. Neulich war zum Beispiel mein Instagram-Feed kaputt, man konnte meine Bilder nicht mehr sehen. Es ging drei Tage lang nicht und ich konnte nichts machen. Wenn man Influencer mit nur einem Kanal ist, dann macht man sich abhängig. Außerdem will ich mehr erzählen, als nur mit meinen Bildern. Zum Anteasern ist Instagram super, aber die Story hinter den Bildern ist wichtiger.
Das merke ich schon. Die Marken freuen sich zwar auch über Texte auf dem Blog, wissen aber oftmals gar nicht wie wichtig die sind – allein schon wegen der Googlesuche und weil sie eben viel länger auffindbar sind. Klar merke ich auch, dass die Leserzahlen auf dem Blog zurückgehen und die Follower bei Instagram mehr werden. Lustig war als ich mit Johnny schwanger war, da hatte ich einen richtigen Follower-Boom von vielen lieben Mamis, mit denen ich heute noch in engem Kontakt stehe.
Ja, das hab ich nie gemacht – ich zeige auch sein Gesicht nicht. Er soll irgendwann selber entscheiden, was man von ihm im Internet sieht.
Am liebsten hätten wir ein Haus im 10-Kilometer-Radius von Lüneburg. Das ist total schön dort, ein bisschen ländlich, aber man kann mit dem Rad nach Lüneburg reinfahren – also perfekt für uns. Jetzt müssen wir bei den Bauern vorsprechen, damit die uns vielleicht Land verkaufen und wir bauen können. Jan ist großer Oldtimer-Sammler und er hätte gerne eine Garage, wo sieben Autos reinpassen. Eigentlich suchen wir eine Garage mit Wohnmöglichkeit. (Lacht) Ich habe vor meinem Zusammenleben mit Jan in einem Kleiderschrank mit Schlafmöglichkeit gewohnt.
Ja! Früher haben wir uns richtig verkleidet mit Petticoat und Hosenträgern, aber da haben wir jetzt irgendwie keine Zeit mehr für mit Hund und Kind. Wir fahren immer nach Schloss Dyck in der Nähe von Düsseldorf. Das ist immer richtig cool, mit Schlossgarten und Schloss – fast wie im Urlaub im Märchen.
Ja total, vor allem die Zwanziger Jahre mit Wasserwelle und Co. Und wenn schönes Wetter ist, fahren wir auch immer Oldtimer. Also Jan fährt, ich darf nicht und will auch gar nicht. In jedem Auto steckt so eine krasse Geschichte, da will ich nichts kaputt machen! (Lacht)
Unser Kurpark ist total schön, die vielen netten Cafés, das „Belle and Beans“ zum Beispiel. Dann kann man gut Tapas essen bei Ochi, die sind da wirklich köstlich. Ansonsten ist der Lüneburger Wochenmarkt total sehenswert und natürlich der Weihnachtsmarkt. Und ELIs Fashion Store hat auch ganz coole Sachen, da gehe ich gerne rein.
Alles ist viel einfacher und schneller geworden. Privat ziehe ich eine Jeans und einen Pulli an, nicht zu auffällig. Aber immer noch so, dass ich nicht wie eine praktische Mutti aussehe.
Eincremen, Concealer, Make-up und Wimperntusche – alles ganz einfach. Manchmal Bronzer. Irgendwas mache ich immer, und wenn es nur der Concealer ist.
Mein Lieblingsnagellack ist von CATRICE im Farbton „Peachy.“ Dann der „Touche Èclat“-Concealer von Yves Saint Laurent. Den mische ich mit dem Concealer von Nude by Nature, dann ist es natürlicher. Und mein Bronzepuder von Chanel oder Tom Ford liebe ich.
Ich betone immer meine Augen! Am liebsten in natürlichen Braun- und Rosétönen.
Eigentlich nicht. Manchmal lasse ich meine Wimpern bei „LüneBeauty“ verlängern, die Inhaberin ist klasse. Ansonsten lege ich eher Wert auf meine Haare und könnte wöchentlich neue Strähnen setzten lassen – wenn es nur nicht so lange dauern würde.
– Diese Homestory ist in Zusammenarbeit mit CATRICE Cosmetics entstanden –
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