Danielle Copperman ist Model und Foodbloggerin

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10. Mai 2015

Models essen nicht? Danielle Copperman ist erfolgreiches Profi-Model aus Großbritannien und Autorin des Food-Blogs „Model Mange Tout“. Hier veröffentlicht die 21-Jährige selbst entwickelte Rezepte und teilt Ernährungstipps. Sie hat sogar ihre eigene Produktlinie auf den Markt gebracht, die auf Quinoa basiert.

 

Femtastics: Wann und warum hast Du Deinen Blog gestartet?

Danielle Copperman: Ende 2013, um alles zu dokumentieren, was ich in meinem Studium zu Ernährung gelernt habe – und um spannende, neue Rezepte zu teilen.

Danielle: Wie kamst Du auf den Namen, „Model Mange Tout“?

Ich liebe die französische Sprache und wollte einen Namen, der nicht zu offensichtlich ist – nichts wie „Füttere das Model“ oder „Ein Model, das gerne isst“ – weil das, ehrlich gesagt, erniedrigend gegenüber Models und stereotypisch ist. „Mange tout“ bedeutet „isst alles“. Ich wollte den Namen mit meiner Modelkarriere verknüpfen. Mein Freund schlug „Coppermangetout“ vor, ein Wortspiel mit meinem Nachnamen, und da kam ich auf „Model Mange Tout“. Der sprachliche Aspekt passt gut zu meinem Blog, weil es in ihm nicht nur um Essen, Rezepte und das Modeln geht, sondern auch viel ums Reisen.

Was denkst Du über die anhaltende Diskussion über „Magermodels“ – und die Forderung, dass sie auf dem Laufsteg verboten werden sollen?

Ich als Model denke, dass es sich vielleicht nie wirklich ändern wird. Schließlich ist es immer noch so – so falsch Menschen das auch nennen mögen –, dass die Kleidung für den Laufsteg nur für einen sehr schmalen Körperbau gemacht wird. Aber natürlich gibt es „zu schlanke“ Models. Ich selbst war auch schon dabei, als Models von einem Auftraggeber weggeschickt wurden, weil sie zu mager waren. Nur so lange sie gesund sind, sollte man sie nicht vom Catwalk verbannen. Manche der Mädchen sind einfach noch sehr jung und ihre weiblichen Körper sind noch nicht vollständig entwickelt. Sie haben noch keine Hüften und keine feminine Figur. Aber das bedeutet nicht, dass sie nicht gesund sind.

Wie gehst Du persönlich mit dem Druck Deinen Körper und Dein Aussehen betreffend um, den Du als Model ja sicher auch spürst?

Als ich das erste Mal von zu Hause weg ging, fiel es mir schwer. Ich habe mich selbst unglücklich gemacht, weil ich nur langweilige Salate aß, und sonst nicht viel. Nachdem ich allerdings Ernährungswissenschaft studiert und meine Forschung abgeschlossen hatte, entwickelte ich eine Liebe für Essen, von dem ich nicht zunehme, das aber trotzdem großartig schmeckt. Meine Haut hat sich verbessert – sie war vorher immer gräulich und neigte zu Unreinheiten – und auch mein Energielevel. Im Grunde gibt es nicht so viel Druck, außer dem Druck, den man sich selbst macht. Aber natürlich ist es wichtig, in Form zu bleiben – und wenn nur, um sich selbst gut zu fühlen.

Wann hast Du dieses Interesse fürs Essen und Kochen entwickelt?

Nachdem ich bei meinen Eltern ausgezogen war, lebte ich in einer WG mit zwei anderen Models. Das war unsere erste Erfahrung, uns selbst zu versorgen. Wir haben oft gekocht, aber nicht besonders gesund. Man sagte mir, ich solle „fitter werden“, also ging ich fünf oder sechs mal im Monat ins Fitnessstudio oder ins Schwimmbad, und aß Salat und Granola. Ich habe allerdings keine Veränderung gesehen und das frustrierte mich. Ich entschied mich, Biologie und dann Ernährungswissenschaft zu studieren. Als ich mehr über einen gesunden Lebensstil lernte, und darüber, warum es so wichtig ist, aktiv zu bleiben, änderte ich mein Leben. Ich experimentierte in der Küche, besonders mit Alternativen zu Granola, gesundem Mittagessen zum Mitnehmen für hektische Tage, Snacks und Süßigkeiten wie roher Schokolade.

 

Waffeln mit Kokoscreme nach einem Rezept von Modelmangetout

Waffeln mit Kokoscreme nach einem Rezept von Danielle Copperman, Foto: Modelmangetout

Kürbissalat nach einem Rezept von Danielle Copperman

Kürbissalat nach einem Rezept von Danielle Copperman, Foto: Modelmangetout

 

Was ist denn Deiner Meinung nach, die gesündeste Art sich zu ernähren?

Das Beste, was du machen kannst, ist regelmäßig zu essen, auch Snacks, wenn Dein Körper danach verlangt, nur natürliche Lebensmittel zu essen, und Mahlzeiten selbst zu Hause zu machen, so oft es geht. Verzichte auf Weizen, Gluten, Milchprodukte und raffinierten Zucker. Diese Lebensmittel machen die Verdauung und das Halten des Körpergewichts kompliziert und sie beinhalten Giftstoffe. Als ich angefangen habe, gesund zu essen, habe ich mir ein paar Tage Zeit genommen, um meinen Körper von Giftstoffen zu reinigen und dann neu zu beginnen.

Wie bestreitest Du Deinen Lebensunterhalt – durchs Modeln, durch Deinen Blog oder als Ernährungsberaterin?

Am meisten durchs Modeln. Aber zurzeit arbeite ich beinahe Vollzeit an meiner Lebensmittelmarke Qnola. Das nimmt viel Zeit ein, aber zwischen dem Backen, Verpacken, Versenden der Produkte und Meetings gehe ich die ganze Zeit zu Castings, mache Shootings oder treffe Model-Kunden. Ich plane auch die Flucht aus meiner Londoner Küche, um in Australien oder New York zu leben. Ich hatte echt lange keinen Urlaub mehr.

Wie kam es dazu, dass Du Qnola gegründet hast?

Bevor ich meine Ernährung umgestellt habe, ernährte ich mich fast nur von Granola. Als ich Gluten, Weizen, Zucker und künstliche Fette aus meiner Ernährung strich, experimentierte ich mit eigenen Rezepten. Qnola ist quasi ein Quinoa-basiertes Superfood-Granola, nur mit Kokosöl und natürlichem Pflanzenzucker gemacht.

Wie hast Du das Unternehmen gestartet?

Das fiel mir irgendwie zu, ich habe es nicht vorbereitet. Ich hatte nie einen Business-Plan oder ein Business-Modell. Ich habe Qnola für mich selbst gemacht und als ich es auf Instagram gepostet habe, fing ich an, es für meine Follower zu machen, die es per Mail bestellten. Ich habe es anfangs direkt aus meiner Küche versendet und hatte auch kein Label oder eine professionelle Verpackung. Als die Nachfrage stieg, suchte ich mir meinen ersten Händler und launchte meinen Online-Shop. Und plötzlich hatte ich Selfridges am Apparat, die es verkaufen wollten!

Was hast Du für die Zukunft geplant?

Ich hoffe, dass ich Qnola als Marke ausbauen kann. Es gibt eine Menge neuer Produkte, die ich gerne auf den Markt bringen würde, zum Beispiel Müsliriegel. Das Frühstück ist so eine wichtige Mahlzeit und es ist schwierig, es richtig hinzukriegen, wenn du wenig Zeit hast. Fast alle Frühstücksmahlzeiten im Supermarkt sind voller Zucker und überhaupt nicht gesund. Ich will es den Menschen einfacher machen und gesunde Snacks und Müsli-Alternativen anbieten. Schließlich hat nicht jeder Zeit, sich morgens Haferbrei zu kochen. Und das sollte nicht bedeuten, dass ihre einzige Alternative zuckrige Cornflakes sind.

 

Hier findet ihr Danielle:

     

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