Miami – das ist Miami Beach, nice Oldtimer und Art Deco? Yes! Aber noch vieles mehr! Wir haben der pulsierenden Metropole im immer warmen Florida einen Besuch abgestattet und waren überrascht, wie viel sich in den vergangenen fünf Jahren seit unserem letzten Besuch getan hat – und noch tun wird. Komplette Viertel jenseits von Miami Beach werden erschlossen, in Downtown Miami entstehen architektonische Superprojekte und die vielfältige hispanische Kultur ist omnipräsent.
„Ach Miami, das kenn ich doch schon!“ – so der erste Gedanken. As if! Miami ist kaum wiederzuerkennen: South Beach wird immer weißer – das bezieht sich zum Glück nur auf die Fassaden. Während man sich auf der vorgelagerten Insel zurück auf den Glamour vergangener Tage besinnt, als die Fassaden eben vermehrt weiß denn pastellig waren, entstehen auf der anderen Seite rund um Miami Downtown in rasanter Baugeschwindigkeit beeindruckende Skycraper der Superlative. Die Star-Architektin Zaha Hadid ist allgegenwärtig und wer auf den Mix aus kühlem Beton, Glas und Palmen steht, der kommt an Miami sowieso nicht vorbei. Hier kommen Tipps für einen rundum abwechslungsreichen Miami-Trip!
Hotel „La Faena“
Falls ihr euch einfach mal so richtig hart was gönnen wollt, ist eine Übernachtung im von „Condé Nast Traveller“ als „Leading Hotel of the World 2017“ ausgezeichneten Stunner „La Faena“ zu empfehlen. Vorausgesetzt ihr seid offen gegenüber überbordendem Prunk, mächtig viel Gold – und Damien Hirst. Jemand stutzig geworden? Ok, verständlich. Aber sofern man sich darauf einlassen kann, mal ein Weilchen in einer luxuriösen Parallelwelt zu verbringen, ist das „La Faena“ the place to be. Einfach alles ist hier over the top gut. Auf dem Weg zum Strand kommt man an einem vergoldeten Mammut-Skelett von Damien Hirst vorbei, der auch eine Pferdeskulptur in Originalgröße (eine Seite Gold, eine Seite Muskeln und Knochen wie aus dem Anatomiebuch) für das Restaurant „Pau“ beigesteuert hat. Hier ist Starkoch Paul Qui mit seiner preisgekrönten und modernen asiatischen Küche am Werk, während nebenan im Restaurant „Los Fuegos“ Francis Mallmann, einer der besten Köche Lateinamerikas, der Chef ist. Sein Team serviert das Feinste vom Feinsten der südamerikanischen Küche. Stichwort: live-fire cooking! Dann der rot-weiß beschirmte Pool, der Privatclub, in dem jüngst Madonna feierte … die Liste der Highlights des „La Faenas“ ist schier endlos, ein Mal im Leben kann man diesem Wonderland gut und gern einen Besuch abstatten.
3201 Collins Avenue, „Faena District“, Miami Beach
Hotel „Delano South Beach“
Einen kleinen Tick gemäßigter, wenn auch nicht wenig designiger, geht es im Delano Hotel zu. Es liegt direkt gegenüber der Einkaufsstraße Lincoln Road und hat einen grandiosen Garten samt Pool mit kleinen Lounges und einer versteckten Bar auf dem Weg zum Strand. Für die Innenarchitektur zeichnet Philippe Starck verantwortlich, der Interior-Unikate aus aller Welt zusammengetragen hat – vom Renaissance-Sofa im Foyer bis hin zum Plexiglas-Klavier im Lounge-Bereich. Im Restaurant „Leynia“ lässt sich eine Fusion Küche aus Argentinien und Japan genießen, inklusive Umi Sushi und einer Sake Bar.
1685 Collins Avenue, Miami Beach
Hotel SLS Brickell
Die Entwicklung in Miami Downtown ist rasant – Miami Urlauber sollten sich gut überlegen, ob sie in South Beach übernachten oder nicht doch lieber im pulsierenden Downtown. Dann bitte im SLS Brickell! Auch hier war wieder der französische Designer Phillippe Starck am Werk und hat sich voll ausgetobt. Highlight ist das Pool-Deck mit Blick auf die Skyline Downtowns.
1300 South Miami Avenue, Miami, FL 33130
Overtown
Zugegeben, etwas komisch fühlt es sich schon an, mit einem Tourguide durch das wirklich noch sehr untouristische Overtown zu laufen. Machen wir uns nichts vor, das Viertel, das ursprünglich „Colored Town“ hieß, ist mit das wichtigste Zuhause und Zentrum der Black Community Miamis. In den 20er-Jahren waren hier prominente POC im Nachtleben aktiv wie Josephine Baker, Billie Holiday oder Nat King Kole. Seit den 50er Jahren ging es wirtschaftlich bergab, die Interstate 95 wurde quer durchs Viertel gelegt und Overtown schließlich als „Ghetto“ klassifiziert.
Das Gefühl, als Eindringling durch die Straßen zu schlendern, auf denen eben auch noch viele Obdachlose unterwegs sind, die einen zurecht etwas verstänndislos mustern, wird man schwer los und denkt sich: Super, jetzt bin ich also Teil der nächsten Gentrifizierung. Aber dieses große Wort stößt vor allem bei den Towners von „Cultural Heritage Alliance for Tourism“, die die Tour organisieren, eher auf Unverständnis. Und das nicht vorrangig, weil sie mit den Touren Geld verdienen. In einem Land mit so unglaublich viel Platz, ist Gentrifizierung und die damit verbundene Aufwertung eines Viertels erstrebenswert; die Protagonisten, die damit eventuell einen Reibach machen, werden eher beglückwünscht als kritisiert – der American Dream ist also real. Nachdem man im Lil’ Greenhouse Grill super herzlich empfangen und mit „Chicken Waffles!“ (yes, frittierte Hähnchen auf Waffeln mit Ahornsirup – to die for!) verköstigt wird, legt sich die Skepsis ein klein wenig. Am Ende gilt: Am besten bildet man sich eine eigene Meinung vor Ort. Spannend ist das Viertel gerade durch die Murals bzw. Street Art allemal, es empfiehlt sich aber tatsächlich, Overtown mit einem Guide zu besuchen.
Wynwood
The most instagrammable place in the world? Wynwood, of course! Ja, es verwundert nicht, dass die unzähligen knallbunten und künstlerisch beeindruckenden Murals internationaler Künstler in der Freiluftgalerie Wynwood unter blauem Himmel und bei perfekt goldenem Sonnenlicht der ideale Hintergrund von Millionen von Selfies sind. Befremdlich ist es zuzeiten schon – geht es noch um die Kunst? Oder um 100 Likes? Oder gar um beides? Die Hoffnung stirbt zuletzt und wer in Ruhe den vielen kleinen Geheimnissen rund um das Viertel und vor allem rund um die Entstehung der Werke und ihrer Künstler auf die Spur kommen möchte, bucht am besten eine „Mural Bike Tour“ mit „Miami’s Best Graffiti Guide“. Dahinter steckt Pedro Rodrigues aks AMOS, ein lokaler Künstler, der den Auftieg des Problemviertels zum Graffiti Mekka komplett miterlebt hat und nun selbst mit seinen Touren davon profitiert. Viele Marken und Shops haben sich mittlerweile in dem Touristen-Magneten niedergelassen. Starbucks allerdings hat es bisher immer noch nicht geschafft, laut Pedro wird dies wohl auch erstmal so bleiben.
Little Haiti
Die Kunst ist in Miami omnipräsent und Little Haiti gleicht ähnlich wie Wynwood einer Freiluft-Galerie. In den Murals verarbeiten Exil-Künstler aus Haiti die vielen Krisen, die ihre Heimat schütteln. Künstler-Kollektive zeigen ihre Werke in der YO Space Gallery oder im Laundromat Art Space, einer alten Wäscherei, in der haitianische Künstler ihre Ateliers haben. Die Haitian Cultural Arts Alliance wiederum organisiert Ausstellungen, zu denen Musiker und Dichter eingeladen werden. Dazu gibt es Afro-Karibische Küche in kleinen Restaurants sowie Buchläden und Records Shops. Donnerstag bis Sonntag kann man beim Carribbean Marketplace Schmuck, Kunst und handgemachte Souveniers kaufen.
Little Havana
Wer kubanisches Flair samt Musik, Essen, Zigarren und Domino-Profis, die an kleinen Freiluft-Tischen spielen, liebt, für den ist ein Abstecher nach Little Havana Pflicht. Entspannt durch die Straßen schlendern, den Live Musikern lauschen, kleines Tänzchen absolvieren … schon fühlt man sich wie in Kuba!
Estefan Kitchen
Ein Herz für Gloria Estefan: Der Latino Star hat mitten im Miami Design District – wo jede Luxusmarke der Welt, die etwas auf sich hält, eine Dependance hat – ihr Restaurant „Estefan Kitchen“ eröffnet. Und das macht richtig Spaß. Dank eines riesig großen Screens, auf dem der heißeste musikalische Scheiß in Form von Musikvideos läuft – meistens Reggaeton wohlgemerkt. Muss man (in Miami) mögen. Davor spielt immer wieder eine Live Band lateinamerikanische Hits, Ehepaare tanzen dazu und alle dreißg Minuten schallt „Happy Birthday“ aus den Boxen und eine Sahnetorte samt Tischfeuerwerk wird reingerollt. Das Essen ist sowieso top … in Glorias Küche wird’s gewiss nicht langweilig!
140 NE 39 Street, Palm Court, Miami Design District
Aubi & Ramsa Ice Cream
Hände hoch: Wer Lust auf einen Whiskey, Tequila oder Gin? Dann ab zur Eisdiele! Aubi & Ramsa Ice Cream Co. serviert rund 20 Eis-Sorten mit Schuss, beispielsweise Crème Brûlée mit Bourbon, Key Lime mit Gin oder weiße Schokolade mit Chianti. Die Idee stammt aus der Feder der Besitzer Matias Aubi und Rafael Ramirez, die ihre Eiskreationen acht Jahre lang perfektioniert haben. Yummy Yeah.
172 NE 41st St, Miami
1-800-LUCKY Foodhall
Eine neue Foodhall in Wynwood: 1-800-LUCKY ist eine knapp 1.000 Quadratmeter große, überdachte Markthalle mit sieben Restaurants der asiatischen Küche, einer Karaoke-Bar sowie einem kleinen Theater – alles im Look eines Platten-Ladens und Lebensmittelgeschäfts. Mehr geht nicht.
143 NW 23rd St, Miami
Peréz Art Museum
Allein schon architektonisch ist das Peréz Art Museum am Biscayne Boulevard in Downtown Miami ein echtes Highlight. Verantwortlich für den spektakulären Neubau zeichnen, wie sollte es anders sein, die Architekten Herzog & de Meuron. Kunst des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer Kunst bilden den Schwerpunkt des Museums. Die Sammlungsgebiete umfassen Werke aus Nord- und Südamerika, Westeuropa und Afrika. Darunter Werke von John Baldessari, Ólafur Elíasson und Dan Flavin. In der Dauerausstellung werden Werke von Purvis Young, Joseph Cornell, Kehinde Wiley, James Rosenquist, Frank Stella und Kiki Smith ausgestellt.
Patricia & Philip Frost Museum of Science
Kenner wissen: Die besten Museen sind die Naturkunde-Museen – und das neue „Frost Museum of Science“ schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Alles, was irgendwie State of the Art in Sachen Interaktion und Multimedia ist, kommt hier zum Einsatz. Hier wird jeder zum Kind und hatte garantiert noch nie so viel Spaß daran, physikalische Prozesse und Geheimnisse der Naturwissenschaften zu lernen. Go visit!
– Pressereise: Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung von Visit Miami entstanden –