Einfamilienhaus oder Mietwohnung waren gestern, heute suchen immer mehr Menschen – besonders diejenigen, die die Möglichkeit haben remote zu arbeiten – nach alternativen Wohnkonzepten. Einige zieht es sogar (fast) komplett vom Land aufs Wasser. So auch femtastics-Co-Founderin Katharina Charpian, die letztes Jahr den großen Schritt wagte und ihre Wohnung kündigte sowie einen beruflichen Neustart wagte, um zusammen mit ihrem Freund und ihrem Hund auf ein Segelboot zu ziehen und durch die Weltmeere zu schippern.
Ende Juni 2022 sind die drei in Hamburg gestartet und durch die Stande Maastroute in Holland und den Ärmelkanal gesegelt. Danach haben sie die gesamte Bucht der Biskaya ausgesegelt – von der Bretagne in Frankreich bis nach Galizien in Nordspanien, wo sie sich gerade befinden. Jetzt hat Katharina ihr neues Buch „Boatlife“ veröffentlicht, in dem rund dreißig Geschichten über Boatlifer erzählt werden: von Solo-Reisenden bis hin zur segelnden Familie. Wie fühlt es sich an, das Leben auf dem Segelboot? Welche Glücksmomente und welche Herausforderungen bringt es mit sich? Und wie und für wen lässt sich das realisieren? Darüber haben wir mit Katha gesprochen!
Die Stadt hat mich nicht mehr richtig glücklich gemacht und in jeder freien Minute setzte ich mich in meinen Van und fuhr irgendwo ans Meer.
Katharina Charpian: Hi Lisa! Ich freue mich über das Interview mit dir, auch wenn es sich ganz ungewohnt anfühlt. Den Wunsch, von unterwegs aus zu arbeiten, hatte ich schon eine ganze Weile. Zudem hatte ich mich schon länger mit der Frage auseinandergesetzt, wie ich eigentlich leben möchte, wenn ich ganz tief in mich hineinhorche. Die Stadt hat mich nicht mehr richtig glücklich gemacht und in jeder freien Minute setzte ich mich in meinen Van und fuhr irgendwo ans Meer.
Der Wunsch, zu reisen und von unterwegs aus zu arbeiten, wurde noch größer.
Bevor mein Freund Axel, meine Hündin Helle und ich vor genau einem Jahr komplett aufs Segelboot gezogen sind, sind wir 2021 ein halbes Jahr von Deutschland bis nach Nordnorwegen und zurück gesegelt. Meinen damaligen Job als femtastics-Chefredakteurin hatte ich mit an Bord genommen. Der Wunsch, zu reisen und von unterwegs aus zu arbeiten, wurde nach diesem Arktisabenteuer noch größer. Aufs Boot zu ziehen, war zunächst nicht wirklich eine Option, da Axel sich das Boot noch mit zwei Freunden in einer Eignergemeinschaft teilte.
Im Frühjahr 2022 erzählten uns die Freunde unerwartet, dass sie sich gern ein größeres Boot kaufen würden, da sie beide jeweils Kinder haben und mehr Platz benötigten. Die „Zest“ war plötzlich frei. Wir haben sie dann den anderen beiden abgekauft, unsere Wohnung sehr spontan gekündigt und den Großteil unserer Sachen verkauft. Fast zeitgleich stieg ich bei femtastics aus, weil ich nach sieben Jahren auch bereit für eine berufliche Veränderung war.
Regelmäßig neue Orte zu erkunden und mein Zuhause und den Job dabei zu haben, ist eine ziemlich besondere Kombination. Ich kannte dieses Freiheitsgefühl schon ein bisschen vom Reisen mit meinem Bulli. Dadurch, dass wir keine festgelegte Route oder einen Zeitplan haben, können wir uns auf die Orte einlassen. Dort, wo es uns besonders gut gefällt, bleiben wir länger. Sonst segeln wir weiter. Der morgendliche Blick aus unserer Schlafzimmerluke ändert sich im Wochentakt. Unsere Umgebung erkunde ich in unserem Alltag – während des Spaziergengehens mit Helle, während des Einkaufens oder einer Wanderung am Wochenende. Es ist eine sehr schöne Möglichkeit, in Kulturen und Regionen intensiver einzutauchen.
Die Nähe zur Natur fasziniert mich an diesem Lebensstil ganz besonders. Das klingt so banal, aber man verbringt so viel Zeit draußen, nimmt Wind, Wetter und Strömungen viel intensiver und aufmerksamer war, selbst mein Zyklus hat sich den Mondphasen angepasst. Sonnenuntergänge und -aufgänge, der Sternenhimmel, Meeresleuchten – das gibt mir alles so viel Energie und ich bin sehr dankbar, dass ich das gemeinsam mit meinem Freund und Helle erleben darf.
Die Nähe zur Natur fasziniert mich an diesem Lebensstil ganz besonders.
Beim Leben auf dem Boot wächst man außerhalb seiner eigenen Komfortzone immer wieder über sich hinaus und lernt sich dadurch oft noch besser kennen. An einem Tag kann es in einer Ankerbucht total friedlich sein, an einem anderen Tag kann eine starke Strömung den Anker lösen, oder in der Bucht baut sich eine unangenehme Windwelle auf, die unser schwimmendes Zuhause und Boat-Office unangenehm ins Schaukeln bringt. Nach unserem aufregenden Wintertörn nach Nordnorwegen kommt mir vieles aber auch deutlich entspannter vor.
Meine größte körperliche Herausforderung ist die Seekrankheit. Ich hadere nicht immer damit. Da wir gerade aber in der Biskaya segeln, erleben wir oft den rauen Atlantik mit bis zu drei Meter hohen Wellen. Seit ein paar Tagen ist aber auch hier der Sommer deutlich spürbar und ich merke, dass es entspannter wird.
Außerdem ist es für mich nicht immer leicht, dass Freund*innen und Familie nicht um die Ecke wohnen. Umso mehr freue ich mich über Besuch an Bord. Das Leben auf kleinem Raum hingegen ist für Axel und mich kein Problem und für Me-Time haben wir den schönsten Vorgarten, den man sich vorstellen kann – oder Kopfhörer. (lacht) „Ist euch das nicht zu eng?“ ist aber tatsächlich eine der meistgestellten Fragen, die Menschen, die auf einem Boot leben, hören. Mit einer Psychologin spreche ich in meinem neuen Buch „Boatlife“ auch darüber, wie man sich auf kleinstem Raum Freiräume schaffen kann.
Slow Travel bekommt hier noch mal eine neue Bedeutung.
Auf der einen Seite unterscheidet sich mein Alltag gerade gefühlt gar nicht so sehr von dem an Land vor allem mein Arbeitsalltag. Aber alles drumherum ist dann doch wieder ganz anders. Ich merke aber, wie es sich nach einem Jahr immer normaler für mich anfühlt.
Hier in Nordspanien wechseln wir gerade alle vier bis zehn Tage die Ankerbucht oder den Hafen. Am liebsten liegen wir in einer Bucht oder einer der spanischen Rias vor Anker, weil man dann einen viel direkteren Zugang zur Natur hat – kostenlos ist es sogar auch. Die Segeletappen dauern momentan zwischen 5 bis 15 Stunden, je nach Entfernung, Wind und Welle. Für 50 Kilometer brauchen wir zum Beispiel circa sechs Stunden, wenn wir gute Bedingungen haben. Mit Rädern wären wir also ähnlich schnell. Slow Travel bekommt hier noch mal eine neue Bedeutung.
Wir starten morgens mit Kaffee und Frühstück in den Tag, was supergemütlich in einem Bootssalon ist. Davor oder danach springen wir oft direkt von Bord aus in den kühlen Atlantik – unsere Dusche – und machen mit Helle einen kleinen Abstecher mit unserem Dinghi, unserem Beiboot, an einen umliegenden Strand. Wenn eine Segeletappe ansteht, planen wir die Route und machen das Boot ready. Alles muss unter und an Deck gut verstaut werden, da sich unser Zuhause oft in ziemlicher Schräglage befindet.
Wenn ein Office-Tag ansteht, setzen wir uns mit unseren Laptops an unseren großen Tisch im Salon. Mitten aus der Natur zu arbeiten und gleichzeitig Impact mit meiner Arbeit als freie Journalistin zu haben, ist für mich eine Kombination, die mich sehr erfüllt. Ich arbeite momentan circa 32 Stunden die Woche. Bis Februar dieses Jahres habe ich mein Buch geschrieben, und seitdem konzipiere und schreibe ich für unterschiedliche Magazine, zum Beispiel für das „Couch Magazin“, „kronendach“, „Myself“ oder „Waves & Woods“.
Zeitgeistströmungen, Klima, Nachhaltigkeit, Reise und auch das Bootsleben sind meine aktuellen Schwerpunktthemen. Einige Geschichten entstehen aber auch vor Ort: Ich erkunde Städte und Regionen und erstelle darüber Travel Guides. Dafür interviewe ich ganz unterschiedliche Menschen, die mir begegnen. Die Segeltage schieben wir ein, wenn es ein passendes Wetterfenster gibt. An freien Tagen erkunden wir die Umgebung, gehen zum Beispiel surfen oder treffen uns mit Boatlife-Nachbar*innen am Lagerfeuer.
Für alltägliche Aufgaben brauchen wir deutlich länger als in unserem alten Leben in Hamburg. Wäsche waschen wir in den Häfen oder Waschsalons, Einkäufe erledigen wir mit dem Dinghi oder unseren Klapprädern – oder beides in Kombination –, Gas zum Kochen organisieren wir uns auf Campingplätzen und unseren 200 Liter Wassertank füllen wir in den Häfen auf.
Darüber hinaus stehen oft Bootsarbeiten an. Immer mal wieder geht etwas Kleines oder Großes kaputt oder muss nach vielen Jahren erneuert werden. Das Thema endet nie und nimmt ebenfalls viel Zeit ein. Axel hat als Ingenieur und langjähriger Bootsbesitzer eine deutlich größere Expertise als ich. Ich muss mich in viele Themen noch reinfuchsen.
Wir haben Polarlichter über dem Mast gesehen, 24/7 Sonnenschein erlebt und auf dem Polarkreis die Sommersonnenwende gefeiert.
Unser Trip nach Nordnorwegen, von dem ich eingangs schon kurz erzählt habe! Wir sind von Mittwinter 2020 bis Mittsommer 2021, damals waren wir erst acht Monate zusammen, bis fast ans Nordkap gesegelt. Wir haben Polarlichter über dem Mast gesehen, 24/7 Sonnenschein erlebt und auf dem Polarkreis die Sommersonnenwende gefeiert. Die Stürme klammere ich an dieser Stelle mal aus (lacht). Rückblickend war das wohl die Sneak Preview auf unser heutiges Leben.
Als wir letztes Jahr nachts in der Bretagne gesegelt sind, haben uns Delfine begleitet, die durch Biolumineszenz im tiefschwarzen Meer geleuchtet haben. Das war ebenfalls Magie!
Viele Menschen im Buch haben sich in der Stadt nicht mehr wohl gefühlt. Sie vermissten das Leben im Einklang mit der Natur, wollten aus dem „9 to 5“-Hamsterrad oder der Konsumgesellschaft ausbrechen. Eine Seglerin sagte zum Beispiel im Interview für das Buch zu mir: „In unserer Gesellschaft sehen und lernen wir normalerweise, dass Menschen immer mehr brauchen, um glücklich zu sein. Teurere Autos, schöne Kleidung, größere Häuser, bessere Jobs.“ Das Leben auf See habe sie verändert. Sie brauche heute viel weniger, um glücklich zu sein. Der Ozean bringe sie ins Gleichgewicht.
Sie vermissten das Leben im Einklang mit der Natur, wollten aus dem „9 to 5“-Hamsterrad oder der Konsumgesellschaft ausbrechen.
Die Aufgabe des Besitzes stellte für viele im Buch eine Art Befreiungsschlag dar. Die Menschen verzichten dabei bewusst und nicht aus reiner Notwendigkeit auf Dinge, was in den heutigen Krisenzeiten natürlich ein Privileg ist. Auch die Themen Klimagewissen und Nachhaltigkeit spielen eine Rolle. Die meisten Segelnden haben in der Regel einen geringeren CO2-Fußabdruck. Solarzellen und Windgeneratoren liefern die Energie, der Wind ist der Antrieb, eine Filteranlage macht Meerwasser trinkbar. Wenn man auf dem Meer lebt, wird einem der Verbrauch von Ressourcen noch mal viel bewusster. Bei explodierenden Immobilienpreisen und Energiekosten nachhaltig und fast autark zu leben, macht das Bootsleben attraktiv.
Man sollte spontan und flexibel sein. An Bord passiert immer irgendetwas Unvorhergesehenes, was für viele aber auch den Reiz dieses Lebens ausmacht.
Wer in Deutschland ein Segel- oder Motorboot mit einem Motor über 15 PS steuern will, muss den Sportsbootführerschein machen, ein Segelschein ist laut Gesetz nicht notwendig, empfiehlt sich aber natürlich, wenn man keine anderen Berührungspunkte mit dem Thema hat. Viele Menschen bleiben zum Beispiel bei den Eltern oder Freund*innen gemeldet. Um Post zu erhalten, kann man diverse Online-Services nutzen. Es gibt aber auch einige Segler*innen, die staatenlos sind.
Das Boatlife wird in der heutigen Zeit immer beliebter, da es in vielen Berufen, vor allem seit der Pandemie, die Möglichkeit gibt, aus dem Homeoffice oder remote zu arbeiten. Wer also bereits diese Möglichkeit hat oder selbstständig ist, ist sicherlich im Vorteil. Die digitalen Ozeannomad*innen sind zum Beispiel Illustrator*innen, Online-Teacher, Unternehmer*innen, ITler*innen, Coaches oder Fotograf*innen. Es gibt auch Segelnde, die ihr Geld unterwegs offline verdienen. Sie machen weltweit in Häfen fest und arbeiten für eine bestimmte Zeit zum Beispiel als Krankenpfleger*in oder Bergführer*in an Land, oder sie übernehmen als Skipper*in die Überführungen fremder Boote oder Verchartern ihre eigenen Kojen und machen daraus ein Business.
Das Boatlife wird in der heutigen Zeit immer beliebter, da es in vielen Berufen die Möglichkeit gibt, aus dem Homeoffice oder remote zu arbeiten.
Ein Leben an Bord ist erstmal nicht teurer als ein Leben in einer Großstadt. Im Gegenteil, die meisten Fulltime-Boatlifer*innen haben geringere laufende Kosten als zuvor. Aber natürlich fallen die Anschaffungskosten für ein Boot an. Ein solides Segelboot für Schlafplätze für bis zu vier Personen bekommt man zum Beispiel für ca. 30.000 Euro auf dem Gebrauchtmarkt. Die laufenden Kosten unterscheiden sich stark nach Bootsgröße, Saison, Region und wie häufig man zum Nulltarif den Anker wirft.
Die Bandbreite der Protagonist*innen in meinem Buch reicht von solchen, die für nur 3.000 Euro ein Boot gekauft und mit viel Mühe hergerichtet haben, bis zu anderen, die einen Kredit für einen sehr geräumigen Katamaran aufgenommen haben. Den Luxus-Lifestyle auf riesigen Statussymbolen gibt es natürlich auch, aber das hat nichts mit Boatlife zu tun.
Je nachdem, wo wir uns gerade bewegen, haben wir an einigen Orten sehr nette Bootsnachbar*innen, mit denen wir uns teilweise sogar schon vorher über „Instagram“ connectet haben. Die Community wird immer größer. Durch diverse Wassersportarten, die wir machen, kommen wir auch immer wieder mit Gleichgesinnten in Kontakt, zum Beispiel mit Locals oder Menschen, die mit dem Van reisen.
Auch mein Job ist eine gute Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen. Ich ziehe aber auch viel Energie aus der Zeit in der Natur und brauche nicht ständig viele Menschen um mich herum. Was mir fehlt, und ich eben schon kurz angesprochen habe, sind meine Freund*innen. Nächste Woche besucht mich eine meiner engsten Freund*innen, worauf ich mich schon sehr freue.
Ja, das denke ich auf jeden Fall. Ich glaube nicht, dass es ein Trend ist, der sich irgendwann wieder verabschieden wird, sondern ein alternativer Lebensstil ist, der bleiben wird. Man sieht jetzt schon immer mehr Stellenausschreibungen, die 100% Home- oder Remote-Office anbieten oder sogar explizit Van-Office erwähnen.
Gerade heute habe ich in einem „Linkedin“-Post sogar „Arbeiten vom Segelboot möglich“ gelesen. Darüber musste selbst ich kurz schmunzeln. Viele Studien, die in letzter Zeit veröffentlicht wurden, untermauern diese Entwicklung und zeigen, dass sich die Unternehmen vor allem an die Bedürfnisse der Generation Z werden anpassen müssen.
Laut einer „forsa“-Studie im Auftrag von „Xing“ wird ortsunabhängiges Arbeiten von über 55 Prozent der Befragten aus der Generation Z begrüßt. Wer ortsungebunden mit Kindern leben möchte, stößt natürlich irgendwann auf die Schulpflicht. Eine französische Familie aus meinem Buch, die in Grönland, Spitzbergen und Norwegen an Bord lebt, hat regelmäßig Lehrer*innen, die gleichzeitig auch Tour-Guides sind, an Bord.
Eine andere Familie, die ich vor kurzem kennengelernt habe, lebt ein halbes Jahr an Bord und ein halbes Jahr an Land. In den wenigen Schulmonaten, die abzüglich der Sommerferien übrig bleiben, unterrichten die Eltern, in Absprache mit der Schule, selbst von Bord aus. Wer zum Beispiel auf regelmäßige gesundheitliche Kontrollen angewiesen ist, stößt vielleicht mit einem ortsungebundenen Leben an gewisse Grenzen. Ein Leben auf einem Boot ist zudem leider nicht barrierefrei. Ich habe vor kurzem allerdings einen Katamaran gesehen, den sich ein Segler, der im Rollstuhl sitzt, bauen lassen hat. Natürlich ist das auch eine Kostenfrage.
Wer das Leben auf dem Wasser ausprobieren möchte, kann sich zum Beispiel ein Floss über „Airbnb“ mieten, an einer Segelreise teilnehmen oder eine freie Koje auf der Website „Hand gegen Koje“ finden. Es gibt auch immer mehr Menschen, die auf ihren Booten leben und ihre freie Koje vermieten. Einige davon findet man auch in meinem Buch: Eine der Crews segelt in der Türkei, eine andere in Schottland – beide nehmen fremde Menschen auf ihren Reisen mit. Gerade habe ich in einer Ankerbucht außerdem Hannah kennengelernt. Ihr „Triton Projekt“ richtet sich an die queer-feministische Community und dieses Jahr sind noch Slots frei.
Ich habe mein Leben noch nie komplett durchgeplant. Selbst heute weiß ich nicht genau, wo mein schwimmendes Zuhause in ein paar Tagen oder in einem halben Jahr schaukeln wird. Und genau das mag ich daran. Im Moment genieße ich das Leben auf dem Meer sehr, ich lasse mich aber immer gern vom Universum überraschen. Hätte man mir vor drei Jahren gesagt – zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Berührungspunkte mit dem Segeln – dass ich irgendwann ein Segelboot besitzen und darauf leben würde, hätte ich das nicht ausgeschlossen, weil mich neue „Projekte“ und das Thema „Dinge anders machen“ im Leben antreiben.
Wir segeln weiterhin gen Süden – auch wenn wir manchmal überlegen, ob wir nicht doch umdrehen und nach Norwegen zurück segeln sollen. (lacht) Wir werden jetzt im Sommer die nordspanische und portugiesische Westküste entlangsegeln und ab da ist alles offen. Nur ein privater Termin hat sich letzte Woche spontan in unseren Kalender geschlichen, und das ist die Sonnenfinsternis am 14. Oktober in Brasilien … (lacht) Eine mehrwöchige Atlantiküberquerung übt aber tatsächlich seit ein paar Monaten einen immer größeren Reiz auf mich aus, und ich kenne das bei mir mit den neuen Ideen und Projekten, die möchte ich dann am liebsten zeitnah umsetzen.
Fotos: Katharina Charpian
Ein Kommentar
Moin. Ich habe eine Frage. Wie lebt man mit einem Hund an Bord wenn das Boot vor Anker liegt ?
Gruß Jan