Christmas is near: Dieses Jahr haben wir uns eine richtig schön weihnachtliche Homestory gewünscht – hereinspaziert bei Siiri Pflughaupt (32) und ihrem Freund Omid Nezam (28)! Siiri ist die Inhaberin der zwei beliebten „I love hair“ Friseursalons in Hamburg-Eimsbüttel. Mit nur 21 Jahren hat sie sich selbständig gemacht und führt heute nicht nur ihre beiden tollen Salons, sondern auch ein ebenso tolles Team. Von ihrem Werdegang erzählt sie uns in ihrer wunderschön weihnachtlich dekorierten Wohnung, in der sie sich einen Ugly Sweater Contest mit ihrem Freund Omid in eigentlich gar nicht hässlichen Weihnachtspullis von C&A liefert. Na, wer gewinnt?
Wir lieben Weihnachten!
Siiri Pflughaupt: Mit der Familie – wir lieben Weihnachten! Am Heiligabend sind wir bei meinen Eltern in Wedel. Meine Schwestern kommen auch mit ihren Familien und wir schlafen alle da. Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir für uns, am zweiten mache ich immer Rouladen-Essen mit meinen Freundinnen. Das ist total entspannt! Omids Familie feiert gar kein Weihnachten, wir machen es uns aber trotzdem nett und fahren zum Kaffee Trinken hin.
Mit einem Friseursalon hat man in der Vorweihnachtszeit richtig viel zu tun, da heißt es vor allem: Überleben! (Lacht) Wir treffen uns aber mit dem ganzen Team in der Vorweihnachtszeit und backen Kekse für unsere Kunden. Danach gehen wir auf den Weihnachtsmarkt, und natürlich schmücken wir unsere Läden. Am 23. Dezember stelle ich immer bei meinen Nachbarn den Weihnachtsbaum mit auf. Alle aus dem Haus kommen, dazu bestellen wir Pizza und gucken irgendeinen schrulligen Jahresrückblick. Das machen wir schon seit acht Jahren!
Da relativ viele Freunde und Familienmitglieder im Dezember Geburtstag haben, wird das oft zum Anlass genommen, auf Weihnachtsmärkte zu gehen. Früher bin ich mit meiner Oma ins Ballett in die Hamburger Staatsoper gegangen, aber das kann sie jetzt leider nicht mehr.
Der Weihnachtsmarkt an der Apostel-Kirche in Hamburg-Eimsbüttel! Der ist recht klein und nicht so kommerziell. Eine Kundin von uns bietet frisch gemachte Waffeln an und es gibt Brot mit Racelette-Käse, richtig bombe. Wir kaufen da immer unseren Tannenbaum. Der Weihnachtsmarkt an der U-Bahn-StationOsterstraße ist auch süß.
Auf den Rathausmarkt gehe ich nie, das ist mir zu anstrengend. Vor allem, wenn du keinen Alkohol trinkst. Der historische Weihnachtsmarkt auf der Fleetinsel ist schön, da gibt es weißen Glühwein ohne Alkohol!
Am Heiligabend und Silvester sind die Salons geschlossen. Zwischen den Tagen haben unsere Läden auf, allerdings muss ich meinen Jahresabschluss machen. Ich arbeite also weiter, aber nicht aktiv am Kunden. So richtig entspannen kann ich da nicht. Ich versuche trotzdem, die Weihnachtszeit zu genießen. Und ich habe ein Ritual mit meiner besten Freundin: Direkt nach Weihnachten treffen wir uns in der Stadt und kaufen im Sale die Weihnachtsdeko für das nächste Jahr!
An Silvester machen wir nichts, unserer Hunde zuliebe. Wir bleiben zu Hause, machen alles dicht und versuchen, es so ruhig wie möglich zu halten. Vielleicht kommen Freunde oder meine kleine Schwester vorbei und wir kochen etwas.
In der Vorweihnachtszeit backen wir mit dem ganzen Team Kekse für unsere Kunden!
Der Friseurberuf hat ein geringes Burn-Out-Potential, du fängst etwas an und bringst es zu Ende.
Für einen klassischen Bürojob bin ich zu hippelig. In der achten Klasse habe ich ein Praktikum in einem Friseursalon gemacht und fand es toll! Ich mag dieses Gefühl, wenn die Kunden mit ihren neuen Haaren rausgehen. Du machst etwas, siehst ein Ergebnis und bist fertig. Deswegen hat dieser Beruf ein geringes Burn-Out-Potential – du fängst etwas an und bringst es zu Ende. Das finde ich schön und wir haben fast nur tolle Kunden. Manche kommen schon seit zehn Jahren zu uns!
Wir beraten unsere Kunden sehr ehrlich und sagen es auch, wenn ein Wunsch unserer Meinung nach nicht so vorteilhaft ist.
Wir fragen uns im Team-Meeting auch häufig, was wir anders machen als andere. Wir sind ja nicht, ohne uns herabsetzen zu wollen, die weltbesten Frisöre! Aber wir bieten eine Mischung aus guter Dienstleistung und kleinen Aufmerksamkeiten drumherum. Ehrlichkeit ist wichtig, wir beraten unsere Kunden sehr ehrlich und sagen es, wenn ein Wunsch unserer Meinung nach nicht so vorteilhaft ist. Es gibt einen leckeren Kaffee bei uns und einen Keks dazu … es ist eine Kombination aus vielen kleinen Dingen. Auch, dass wir die Kekse zu Weihnachten selbst backen und hübsch verpacken, und nicht einfach kaufen.
Ich habe 2002 meine Ausbildung gemacht und 2007 meinen Meister. Von 2005 bis 2007 habe ich ganz normal angestellt gearbeitet und wollte nach dem Meister in dem damaligen Salon weiterarbeiten. Der Chef wollte mich aber nicht als Meisterin, sondern weiter als Gesellin beschäftigen.
Ich hatte gar nicht vor, mich selbstständig zu machen. Während der Meisterschule hatte ich aber Kontakt mit Leuten, die sich selbstständig machen wollten und wir haben Informationen zum Beispiel zum Gründerzuschuss vom Arbeitsamt bekommen. So entstand die Idee eines eigenen Salons. Ich habe dann meinen ersten Laden gefunden, der hatte vorne den Salon und hinten eine Wohnung. Die ersten sechs Jahre habe ich tatsächlich hinter dem Laden gewohnt. Das war von der Miete her ganz gut, das Risiko war relativ gering. Die ersten drei Jahre habe ich ganz alleine gearbeitet.
Für einen klassischen Bürojob bin ich einfach zu hippelig!
Nein, es hat aber auch keiner vorher gesagt, ich solle es lassen. Meine Freunde waren alle dafür. Mein Vater auch, er ist ebenfalls selbstständig und unterstützt mich noch heute. Dann habe ich das Glück, dass meine große Schwester Personalerin ist, und meine kleine Schwester macht Marketing und PR. Ich habe also ein gutes Netzwerk.
Genau. Meine erste Angestellte fing 2009 in Teilzeit an, ging aber relativ schnell auf Vollzeit. 2013 habe ich den zweiten Laden aufgemacht und dafür weitere Mitarbeiter gesucht.
Wir waren einfach in der glücklichen Lage, stets ausgebucht zu sein. Da die Räumlichkeiten des ersten Salons damals nicht viel hergaben, habe ich einen neuen Laden gesucht. Nachdem ich den eröffnet hatte, bin ich privat in eine neue Wohnung gezogen. Dadurch konnte ich meinen ersten Salon auch noch mal um zwei Plätze erweitern.
Auf jeden Fall. Die größte Herausforderung ist aber, gutes Personal zu finden.
Ich bin da so reingerutscht. Letztes Jahr, als ich mit meinem zweiten Salon umgezogen bin, war ganz schön viel los. Da habe ich mich schon mal gefragt, ob ich das schaffe oder lieber abhauen soll. Das zweite halbe Jahr war sehr anstrengend, weil ich keinen Laden fand, aber das Personal ja hatte. Die Alternative wäre gewesen, es mit dem zweiten Salon zu lassen, aber dann hätte ich vier Mitarbeiter entlassen müssen.
Es musste weitergehen, also haben wir ein paar Monate im Schichtdienst gearbeitet und die Öffnungszeiten erweitert. So hatten wir zwar alle weniger Stunden, aber ich musste niemanden entlassen!
Meine Mama hat immer gesagt: Das wird, das wird!
Ja, die leidet immer mit. Wir haben ein sehr enges Verhältnis. Mitgehangen, mitgefangen, aber dafür bekommen sie immer ihren kostenlosen Haarschnitt. (lacht) Ich brauche auch immer eine Aufgabe. In meinem zweiten Salon bieten wir seit August Kosmetikbehandlungen an, ich renoviere hier noch nebenbei und bin dazu Prüferin für die Innungs- und Handwerkskammer. Es könnte ja langweilig werden! (lacht) Viele fragen schon nach Salon Nummer Drei – mein Traum wäre ja, einen Salon auf Mallorca zu eröffnen. Ich bin ein großer Mallorca-Fan, da entspanne ich mich total.
Einen festen Tag in der Woche bin ich immer in der Methfesselstraße, die anderen dann in der Schwenckestraße. Ein bis zweimal im Monat arbeite ich auch samstags, vorwiegend für meine Stammkunden, die von außerhalb kommen. Jetzt vor Weihnachten arbeite ich selbstverständlich immer samstags, ansonsten versuche ich mich ein bisschen raus zu ziehen, damit es nicht zu viel wird. Ich schneide noch selbst Haare, muss aber auch ins Büro, um die Buchhaltung zu erledigen. Das mache ich bei meinem Vater. Für einen Steuerberater bin ich zu geizig. Und mein Papa hat Spaß daran, er macht es wirklich gerne!
Ich wäre gern vor der Selbständigkeit ins Ausland gegangen, aber dann hätte es vielleicht mit dem Laden nicht geklappt. Es ist gut, wie alles gekommen ist. Ich habe mich mit nur 21 Jahren selbstständig gemacht, weil ich dachte: Einfach machen! Nicht zu viel nachdenken. Klar hatte ich am Anfang Sorge, ob das klappt. Manchmal hatte ich nur einen Kunden am Tag.
Meine Mama hat immer gesagt: Das wird, das wird! Ich hatte mir vorgenommen, das erste halbe Jahr abzuwarten. Ich bin realistisch – wenn es gar nicht laufen würde, hätte ich es gelassen. So wie mit dem zweiten Laden letztes Jahr, da war ich auch kurz davor, alles hinzuschmeißen. Der Umzug war schon geplant und vorbereitet, und auf einmal konnten wir nicht herein, weil noch nichts fertig war. Da überlegst du dann schon, zurückzustecken. Aber irgendwie kann ich es nicht lassen, wie jetzt mit den Kosmetikbehandlungen, das ist ja auch wieder eine Investition.
Die Kunden kommen auch wegen der guten Stimmung!
Das Schwierige ist auch, dass du von deinen Mitarbeitern nicht erwarten kannst, dass sie alles genauso machen, wie du selbst. Auch das Abgeben muss man lernen. Ich denke, ich habe gute Chefqualitäten, aber ich bin keine klassische Führungspersönlichkeit. Aber es ist ganz entspannt bei uns, die Kunden kommen auch wegen der guten Stimmung!
– Anzeige: Diese Story ist in Zusammenarbeit mit C&A entstanden –
Ein Kommentar
Sehr sympathisch!! Am liebsten würde ich für meinen nächsten Friseurtermin kurz aus Köln anreisen! Und woher ist das schöne, schlichte, weiße Regal in eurem Wohnzimmer?