Sarah Ramroth hat sich das perfekte Wohnglück geschaffen

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4. März 2018

Sarah Ramroth arbeitet hauptberuflich im Vertrieb für eine dänische Modemarke – nebenbei hat sie im Dezember 2016 ihr Blog Wohnglück Hamburg gestartet, und innerhalb eines Jahres mal eben über 40.000 Follower auf Instagram gesammelt. Ihr Wohnstil: skandinavisch-minimalistisch und doch gemütlich. Wir besuchen die 31-Jährige, die gebürtig aus der Nähe von Münster kommt, in ihrer 3-Zimmer-Wohnung in Hamburg Eimsbüttel und sprechen über Hamburg, reduziertes Wohnen, warum sie für ihr Blog ihre Freizeit opfert und mehr. Dabei hat Sarah für uns zwei neue Sträuße von Blume2000.de in ihrer Wohnung in Szene gesetzt: Der Strauß „Nightfever“ wurde exklusiv zum Weltfrauentag am 8. März designt und die Blumen zum Frauentag sind ausschließlich vom 6. bis 9. März bei Blume2000.de lieferbar. Der Wiesenstrauß „Sweet Spring“ und andere schöne Frühlingsblumen sind länger lieferbar.

 

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Während des WM-Sommers 2006 habe ich mein Herz an Hamburg verloren!

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Macht sich gut als Frühlingsgruß auf dem Esstisch: der Wiesenstrauß „Sweet Spring“ von Blume2000.de

 

femtastics: Was hat dich vor sieben Jahren nach Hamburg verschlagen?

Sarah Ramroth: Ein Job. Wenn du aus dem Umkreis Münster kommst, möchtest du entweder nach Köln oder nach Hamburg. Während meines dualen Studiums war ich für drei Monate in Hamburg, das war der WM-Sommer, als es übertrieben warm war. Da habe ich mein Herz an Hamburg verloren und es stand für mich fest, dass ich hierher möchte. Also habe ich nach dem Studium gezielt nach einem Job in Hamburg gesucht. Und dann habe ich tatsächlich meinen Traumjob in der Traumstadt bekommen!

Was war dieser Traumjob?

Ich war für die Modemarke Vila zuständig, das war nach dem Studium das Non-Plus-Ultra: in Hamburg für so eine Marke zu arbeiten, die ich sehr toll fand.

Was gefällt dir an Hamburg? Was macht die Stadt für dich aus?

Ich kann das nur beschreiben, indem ich kurz über Berlin spreche: Immer, wenn ich nach Berlin reinfahre, habe ich ein beklemmendes Gefühl und freue mich, wenn ich wieder rausfahren kann. Ich fühle mich da nicht so wohl. Wenn ich nach Hamburg reinfahre, durch den Elbtunnel und an den Docks vorbei, freue ich mich dagegen richtig. Die Leute hier sind nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Auch wenn man immer sagt, sie wären unterkühlt, das habe ich noch nie festgestellt. Dadurch, dass ich im Vertrieb arbeite, wird natürlich immer viel gequatscht und man findet schnell einen Einstieg. Gerade im Stadtteil Eimsbüttel fühle ich mich sehr wohl. Durch meinen Job bin ich viel in anderen Städten unterwegs und immer, wenn ich weg bin, fällt mir auf, was wir hier haben – zum Beispiel die ganzen schönen Shops und Cafés. Ich bin hier mittlerweile angekommen und verwurzelt, einige meiner besten Freundinnen wohnen ganz in der Nähe. Das ist ein großer Mehrwert. 

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Mein Blog ging auf einmal durch die Decke, womit ich gar nicht gerechnet hätte!

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Das große Foto in der Mitte der Wand hat ein Freund von Sarah gemacht.

Wann bist du auf die Idee gekommen, dein Blog zu starten? Wie hat sich das ergeben?

Meine alte Wohnung, ein Altbau im Stadtteil Hoheluft, habe ich für Foto-Shootings zur Verfügung gestellt. Ein Fotograf, Marvin, hat mir irgendwann vorgeschlagen, ein Blog zu machen, weil er dachte, ich hätte ein Auge für Einrichtung. Ich selbst habe immer gedacht: Es gibt genug Leute, die ein gutes Auge dafür haben, da braucht man nicht noch ein Blog. Marvin meinte aber, ich solle doch einfach mal anfangen. Das war 2015, aber es hat noch ein Jahr gedauert, bis ich den Blog-Namen gefunden hatte und wusste, was ich überhaupt machen wollte. Anfangs war ich mir unsicher, ob ich so in der Öffentlichkeit sein möchte. Ein Freund von mir hat dann das Logo gestaltet und die Seite gebaut und am 9. Dezember 2016 bin ich schließlich an den Start gegangen. Mit Blog-Auftritt, Instagram- und Facebook-Account.

Auf Instagram hast du über 47.000 Follower – nach gut einem Jahr! Kannst du sagen, wie du das geschafft hast?

Es ging auf einmal durch die Decke, womit ich gar nicht gerechnet hätte! Ich habe anfangs nur Wohnungsfotos gepostet und wollte mich zunächst nicht zeigen. Dann habe ich einen Blog-Post geschrieben, mit dem Titel „15 Fakten über mich“. Das wurde der meistgelesene Beitrag. Ich habe daraufhin meine Freundinnen gefragt, was sie an Blogs interessiert. Als häufigste Antwort kam: die Person dahinter, nicht nur die Wohnung. Da dachte ich: Okay, du musst also doch mal vor die Kamera! So fing ich mit den Instagram Stories an – und ich glaube, dass die bei mir extrem viel ausmachen. Ein hoher prozentualer Anteil meiner Follower schaut sich meine Storys an. Das zeigt, dass meine Follower an meinem Leben teilhaben wollen. Vielleicht ist es auch nicht ganz uninteressant: ein Single-Mädchen in Hamburg mit einer tollen Wohnung und einem Job im Fashion-Bereich …

Du steckst auch sehr viel Arbeit in dein Blog und Instagram, oder?

Ja, ich habe wirklich abgeliefert. Ich habe jeden Tag zwei Bilder hochgeladen und pro Woche drei Blog-Beiträge geschrieben. Da gab es kein Privatleben. Von einer Freundin habe ich erst im fünften Monat erfahren, dass sie schwanger ist, weil wir uns einfach nicht gesehen haben! In dem Moment habe ich mich gefragt, ob ich meine Prioritäten richtig oder falsch setze. Aber ich wollte es, zumal ich in meinem alten Job auch nicht mehr glücklich war. Den habe ich letztes Jahr gekündigt. Ich wollte Wohnglück also schnell aufbauen, sodass ich davon leben kann. Das ist jetzt gar nicht mehr mein Ziel, weil ich in meinem neuen Job sehr happy bin. Das gibt dem ganzen wieder Leichtigkeit, weil der Druck weg ist.

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Sarah erklärt sich den Erfolg ihres Blogs so: „Durch meine Fotos, Blogposts und Instagram Stories weiß man, wer hier wohnt und dass es hier immer so aussieht – es ist nicht für die Kamera extra hergerichtet. Außerdem kann man mitverfolgen, wie sich die Wohnung verändert und nach und nach Dinge einziehen.“

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Ich habe neben meinem Vollzeit-Job jeden Tag zwei Bilder hochgeladen und pro Woche drei Blog-Beiträge geschrieben. Da gab es kein Privatleben.

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Auf das String-Regal (links im Bild) hat Sarah lange gespart – und für eine Budget-freundliche Variante Regalböden aus dem Baumarkt verwendet!

Du hast auf deinem Blog feste Rubriken – hast du auch feste Zeiten, zu denen du immer am Blog arbeitest?

Ich finde feste Rubriken besser, weil man sich als Leser darauf verlassen und vorher schon freuen kann. Meine „Dienstags-Lieblinge“, zum Beispiel, schreibe ich immer am Sonntag oder am Montag Abend. Meine Freunde unterstützen mich sehr und nehmen es mir nicht übel, wenn ich eine Verabredung absage, weil ich an meinem Blog arbeiten will. Das finde ich echt toll. Meine Freundinnen beraten mich sogar: Alle großen Blog-Kooperationen spreche ich vorher immer mit zwei meiner besten Freundinnen ab. Ich vertraue ihrem Rat total.

Das heißt, das Blog nimmt fast deine ganze Freizeit ein?

Ja. Man sollte es nur machen, wenn man mit Leidenschaft dabei ist. Sonst ist es zu viel Arbeitsaufwand. Es ist ein zweiter Job! Man muss es wollen und eine Vision haben, was man damit erreichen möchte. Während der Weihnachtsfeiertage habe ich mir Ziele für dieses Jahr gesteckt – ich hätte selbst von mir nie gedacht, dass ich mal so ambitioniert vorgehen würde! Aber nun habe ich dieses Baby und nun muss ich gucken, dass ein Business daraus wird. Das ist total spannend, aber es nimmt die ganze Freizeit ein. 

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Blumen machen einfach direkt gute Laune!

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Seit wann interessierst du dich überhaupt für das Thema Einrichten?

Es kommt jedenfalls nicht von meinen Eltern! (lacht) Ich habe schon als Kind mein Kinderzimmer ständig in einer anderen Farbe gestrichen und ständig Möbel verrückt. Meine Mutter sagt, dass es mir schon damals wichtig war, wie der Raum aussieht. Generell war mir Ästhetik schon immer wichtig. Ich wollte auch mal Fotografin werden und habe Kurse an der Volkshochschule belegt.

Und wann entstand dein Interesse für den skandinavischen Wohnstil?

Das Faible für skandinavisches Design kam durch meinen alten Job. Der hat mich oft nach Dänemark geführt. Meine erste Wohnung in Hamburg hatte noch einen ganz anderen Stil, ich hatte viele Teak-Möbel vom Flohmarkt. Seitdem hat sich viel geändert – ich habe mich verändert. Vor sieben Jahren war ich ein Blumenkleid-Mädchen, das bin ich jetzt gar nicht mehr. So hat sich die Wohnung mit entwickelt und ist erwachsener geworden.

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Auch Sarahs Schlafzimmer ist skandinavisch-minimalistisch – mit dem Blumenstrauß „Nightfever“ von Blume2000.de als Farbakzent.

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Der Blumenstrauß wurde extra zum Weltfrauentag designt!

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Wo findest du Ideen und Inspirationen für deine Wohnung?

Ich schaue relativ viel auf Pinterest. Bei Instagram habe ich ein Vorbild, das ich sehr mag: @sarah_cocolapine. Ich folge auch vielen Marken, die mich ansprechen. Und natürlich arbeite ich jetzt für ein dänisches Unternehmen, bin häufig in Dänemark und habe viel Kontakt vor Ort. Was ich über die Jahre gelernt habe, ist, dass die Möbel für sich stehen müssen. Sie müssen keinen Zweck erfüllen, man muss sie schön finden! Ich achte immer darauf, dass mir das Möbelstück gefällt.

Dazu gehört Minimalismus. Jemand, der viel hat, braucht vielleicht funktionale Regale, um alles unterzubringen. Deine Wohnung ist sehr clean und ordentlich. Warst Du schon immer Minimalistin – oder hast du dich irgendwann bewusst dafür entschieden?

Als ich in diese Wohnung gezogen bin, habe ich mir zum ersten Mal in meinem Leben einen Schrank gekauft. Ich mag eigentlich keine Schränke – und das bedeutet auch, dass du sehr selektiv vorgehen musst. Was Klamotten anging, hatte ich nur die Farben Schwarz, Grau und Weiß und ein paar Basics. Ich hatte zehn schwarze Hosen, habe aber eigentlich immer nur eine davon getragen; also habe ich die anderen ausrangiert. Wenn ich Kleidungsstücke ein halbes Jahr nicht anhatte, habe ich sie in eine Box unter mein Bett gepackt. Und wenn ich dann nicht mehr an dieses Stück gedacht habe, habe ich es weggegeben. Das fing in der alten Wohnung an, ich habe Kleidungs- und auch Dekostücke extrem minimiert. Das war ein Prozess von ungefähr zwei Jahren.

Jetzt bin ich radikal, denn es soll immer so wie jetzt aussehen. Viele finden es zu kühl, aber ich mag es so. Durch den Umzug habe ich viele Möbel verkauft und so zum Beispiel mein String-Regal finanziert. Ich behalte nur noch Dinge, die ich liebe und brauche! Und die Dinge brauchen einen festen Platz, so entstehen keine Häufchen. Und wenn etwas Neues kommt, muss etwas Altes gehen. 

Ich behalte nur noch Dinge, die ich liebe und brauche! Und die Dinge brauchen einen festen Platz, so entstehen keine Häufchen.

Wie schaffst du es, dieses Prinzip durchzuziehen?

Ich denke ganz bewusst. Früher hätte ich nicht vier Monate warten wollen, um mein Esszimmer fertig einzurichten. Ich wollte immer alles gleich fertig haben. Aber ich habe gelernt, dass es seine Zeit braucht, bis man etwas findet, was zu einem passt. Wenn ich beispielsweise einen Pulli haben möchte, der zwar teuer, aber total schön ist, dann kaufe ich nicht drei günstige woanders, sondern warte, bis ich mir diesen Pulli leisten kann. Ich habe gelernt, nicht mehr überstürzt zu kaufen. Manchmal lasse ich beim Online-Shopping meine Wunschprodukte im Warenkorb liegen und warte ab, ob ich sie nach ein bis zwei Wochen noch haben will. Das ist beim Online-Shoppen echt praktisch und vermeidet Fehlkäufe.
Ich gebe heute mehr Geld für Kleidungs- und Einrichtungsstücke aus als früher, dafür kaufe ich aber weniger. Es lohnt sich. I
n meiner alten Wohnung habe ich Dinge regelmäßig ausgetauscht. Das heißt ja auch, dass man noch nicht das Richtige gefunden hat. In dieser Wohnung stehen nur Dinge, bei denen ich weiß: Das bin ich! Das wird mir auch nicht langweilig, weil ich die Sachen wirklich mag. Wenn ich Abwechslung schaffen oder saisonal dekorieren möchte, mache ich das mit frischen Blumen.

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In dieser Wohnung stehen nur Dinge, bei denen ich weiß: Das bin ich!

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Bist du ein Blumen- und Pflanzen-Fan?

Absolut! Ich finde, Blumen und Pflanzen verleihen Gemütlichkeit. Deswegen sind sie mir wichtig, ich habe immer frische Blumen hier auf dem Tisch im Esszimmer und im Schlafzimmer stehen. Im Bad und in der Küche habe ich immer Eukalyptus. Ich liebe auch Pflanzen wie die Pilea und meine Monstera, die immer mit mir wächst.

Wo kaufst du gerne Möbel und Wohnaccessoires?

Deko wie Kissen und Vasen kaufe ich meistens offline. In Hamburg liebe ich „Lys Vintage“, das spricht mich total an. Genauso wie der Laden Liv“In Flensburg gibt es den tollen Laden „Sinnerup“, das ist eine dänische Kette, ähnlich wie „Søstrene Grene“, nur ein bisschen schicker. Größere Möbelstücke bestelle ich online, das ist in der Stadt praktischer und leider bequemer.

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Clevere Idee in Sarahs Küche: Ein Regalbrett an der Wand dient als Tischersatz!

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Gibt es einen Wohntrend, den du spannend findest? 

Ich habe ganz häufig gar keine Ahnung, was Trend ist, obwohl ich das eigentlich wissen sollte. Aber mit Trends kann ich nicht viel anfangen – wenn ich etwas schön finde, dann finde ich es schön, egal ob Klamotten oder im Interior-Bereich. Ich würde mir niemals etwas in die Wohnung stellen, was ich nicht mag und nicht zu mir passt, nur weil es Trend ist. Ich folge meinem Stil und laufe keinen Trends hinterher. Ich würde auch keine Blog-Kooperation umsetzen, mit der ich mich nicht identifizieren kann.

Kannst du dir vorstellen, irgendwann hauptberuflich zu bloggen?

Das Blog ist so groß geworden, ich könnte noch viel mehr machen und habe so viele Ideen! Ich würde gerne Wohnglück-Produkte herausbringen und ich hätte auch Lust, Workshops zu geben. Zum Beispiel zum Thema minimalistisches Leben. Wer weiß, was die Zukunft bringt …

Vielen Dank für das Interview, liebe Sarah!

 

Hier findet ihr Sarah Ramroth:

   

Fotos: Silje Paul

Layout: Carolina Moscato

– Werbung: Diese Story ist in Zusammenarbeit mit Blume2000.de entstanden –

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