Wie ein eigener Laden ein Erfolg wird: Xenia Rosengart von Minimarkt

Vor acht Jahren hat Xenia Rosengart (32) ihren Laden „Minimarkt“ in der Hamburger Schanze eröffnet. Mittlerweile sind der Concept Store mit seinem ausgewählten Produktsortiment und seine Besitzerin über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Wie Xenia, die mittlerweile Mutter von Holly (5) und Nis (3) ist, es von der One-Woman-Show zum Store mit 12 MitarbeiterInnen geschafft hat, welche Rolle dabei Sankt Peter-Ording spielt und warum sie gerade mit ihrer Familie aus einer 100-Quadratmeter- in eine 40-Quadratmeter-Wohnung gezogen ist, verrät sie im Interview. Wir besuchen die gelernte Reiseverkehrskauffrau, die dänische Wurzeln hat, nicht nur in ihrem Laden, sondern bekommen auch einen exklusiven Einblick in ihre Wohnung!

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Wir besuchen Xenia in ihrer 100 Quadratmeter großen Wohnung in der Schanze. Hier wohnte sie bis vor kurzem mit ihrem Mann Paddy und ihren beiden Kindern Holly (5) und Nis (3).

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femtastics: Wie bist du damals zu deinem Laden „Minimarkt“ gekommen?

Xenia Rosengart: Als diese Ladenfläche damals hier in der Schanze frei wurde, hatte ich eine Tür weiter das Büro meiner damaligen Casting-Agentur. Die Lage ist ja relativ begehrt hier, es gab nicht viel Zeit zu entscheiden, ob ich die Fläche nehme oder nicht, und die Nähe zum Büro war natürlich bestechend. Außerdem habe ich quasi nebenan gewohnt! Also habe ich die Fläche einfach angemietet und ganz schnell ein Konzept gemacht, ohne groß zu planen.

Eigentlich war es nie mein Plan, einen eigenen Laden zu eröffnen!

Wolltest du denn schon länger einen Laden eröffnen?

Eigentlich war es nie mein Plan, einen eigenen Laden zu eröffnen! (lacht) Auf einmal war die Fläche da. Ich bin bei meinen Eltern mit Interior groß geworden. Meine Mama ist Journalistin und Fotografin, mein Papa ist auch Fotograf und ein totaler DIY-Typ. Daher kenne ich diesen Bereich ganz gut, Interior war vor der Eröffnung des Ladens schon lange eine große Leidenschaft von mir.

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Mittlerweile ist dein Laden eine feste Instanz in der Hamburger Shopping-Landschaft. Macht dich das stolz und feierst du dich selbst auch mal dafür?

Schwer zu sagen, ich bin immer irgendwie im Flow. Ich habe immer Ziele vor Augen und kann nicht sagen: Das ist der „Minimarkt“ und jetzt feiere ich den. Ich habe  schon immer den nächsten Schritt im Blick. Wenn ich stolz bin, dann auf uns alle, denn „Minimarkt“ mache nicht nur ich, sondern ein tolles Team! Ich freue mich über das Glück, so tolle Mitarbeiterinnen zu haben. Jede bringt, ohne dass es beim Bewerbungsgespräch ausschlaggebend war, eine Zusatzqualifikation mit, wie Fotografieren oder ein Gespür für Styling oder den Einkauf. Ich bin ziemlich stolz, dass wir das alles zusammen so toll machen und es sich so gut anfühlt.

Du hast mittlerweile 12 Mitarbeiter und auch die Ladengröße hat sich letztes Jahr verdoppelt. Wie hast du es geschafft, dass dein Unternehmen so gewachsen ist? Der Einzelhandel ist ja leider kein einfaches Pflaster.

Immer, wenn ein bisschen Geld übrig war, habe ich investiert. Immer, wenn ein bisschen mehr Know-how da war, habe ich das wieder eingesetzt, Schritt für Schritt. Natürlich gab es auch Momente, die nicht so schön waren. Aber aus Fehlern lernt man. Ich verlasse mich viel auf mein Gefühl.

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Bist du damals komplett eigenfinanziert gestartet?

Als wir eröffneten, hatten wir ein ganz kleines Sortiment und eine Ladenfläche, die sehr überschaubar war. Einen kleinen Anteil hatte ich mir von meiner Mutter geliehen, das war das Budget, mit dem ich anfangen konnte. Ich habe eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau gemacht, davor war ich Schülerin. Die Casting-Agentur hat ein bisschen Geld abgeworfen, aber nicht genug für ein Investment.

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Wie wählst du Produkte für „Minimarkt“ aus? Welchen Kriterien müssen sie entsprechen?

Damals war meine Freundin Lotte noch an meiner Seite, mit ihr habe ich die Idee zu „Minimarkt“ entwickelt. Wir haben den Laden damals mit einem ganz nachhaltigen Gedanken aufgemacht: Wir hatten zum Beispiel teure Kuscheltiere im Sortiment, die in Deutschland produziert werden – ein kleines Schaf hat 40 Euro gekostet oder der Kerzenständer von By Lassen 120 Euro. Wir hatten keinen schwierigen, aber besonderen Start. Viele haben gesagt: „Krass, die traut sich, mit so teuren Sachen einen kleinen Laden aufzumachen!“ Das war damals auf jeden Fall die Besonderheit, nach und nach musste ich aber ein bisschen nachgeben, weil diese teure nachhaltige Arbeit nicht so angenommen wurde. Jetzt können wir wieder zu unserem ursprünglichen Konzept zurückkehren.

Wahrscheinlich warst du mit dem Konzept einfach ein bisschen zu früh dran. Nachhaltigkeit und lokale Produktion sind gerade ja sehr gefragte Themen.

Das glaube ich auch. Ich wurde schon schräg angeguckt bei 67 Euro für Filzhausschuhe aus Dänemark, aber jetzt freuen sich unsere Kunden über die Qualität und bezahlen dafür gerne. Früher hat es den Kunden zwar gefallen, aber sie haben oft nochmal eine Nacht drüber geschlafen. Jetzt suchen die Leute nach hochwertigen Produkten, die eine Geschichte haben und noch dazu nachhaltig sind.

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Wo schaust du nach Produkten? Dein Sortiment ist ja nicht rein skandinavisch, auch wenn viele „Minimarkt“ in diese Nische einordnen.

Genau, den Stempel hatten wir ziemlich schnell bekommen. Ich schaue da, wo wir Urlaub machen, wir reisen viel mit dem Wohnmobil, weil ich nicht fliege. Das ist oft in Frankreich, Skandinavien und gerne auch regional. Überall da, wo ich mich aufhalte, schaue ich mich um. Was mir dann begegnet und mich begeistert, landet meistens im Laden. Tatsächlich war ich erst auf einer Messe. Ich versuche immer etwas zu finden, was mich berührt oder anders ist.

Und was es woanders nicht gibt?

Darauf war ich am Anfang sehr versteift, ich wollte exklusive Sachen haben. Mittlerweile finde ich es schön, wenn die Kunden Vertrauen haben und wissen, dass es manche Sachen auch woanders gibt, sie sind schneller beim Kauf als wenn nur einer das Produkt anbietet.

Man kann mich nicht festhalten, ich brauche immer meinen Freiraum.

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Xenias Laden „Minimarkt“ befindet sich in der Bartelsstraße 37 in der Hamburger Sternschanze.

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Du führst „Minimarkt“ nach wie vor allein. Wünschst du dir manchmal eine zweite Hand, eine zweite Geschäftsführerin? Hat dir das in der Vergangenheit in manchen Situationen gefehlt?

Man kann mich nicht festhalten, ich brauche immer meinen Freiraum. Ich liebe es, inspiriert zu werden, und ich muss mit Menschen zusammenarbeiten, ich bin ein absoluter Gesellschaftsmensch. Aber ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen können, inspiriert durch andere.

Mit wem tauschst du dich aus, wenn es um neue Ideen oder auch mal Probleme geht?

Wir reden ganz viel im Team, die meisten geschäftlichen Themen bleiben auch im „Minimarkt“. Wir tauschen uns offen aus. Ich bin zwar die Chefin und es gibt schriftlich festgelegte Regeln, eine Liste, die man beachten muss, wenn man hier arbeitet …

Hast du ein Beispiel?

So Sachen wie: Dort liegt immer der Schlüssel, morgens werden die Lichter angemacht, so wird die Kasse gezählt, … grundlegende Dinge. Der Rest hier ist selbstbestimmt, jeder soll so sein, wie er ist, jeder darf sich entfalten. Deswegen hat hier auch jeder seine Position und ist immer gleichberechtigt. Ich möchte auch immer mit im Team sein und nicht schräge Ansagen machen müssen. Das ist ein Punkt, der für viele nicht einfach ist. Es gab schon „Minis“, die gesagt haben: „Xenia, jetzt musst du doch schimpfen und eine Ansage machen!“ Ich mache die Ansage nicht, entweder die Mitarbeiter sehen das und wir sind einer Meinung, oder eben nicht. Deswegen fühlt sich jeder hier wohl.

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Das Interview führt femtastics-Co-Gründerin Katha.

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Viele Unternehmen, egal ob groß oder klein, arbeiten gerade an dem Thema „Modernes Arbeiten“, also Abschaffung der Hierarchien, selbstbestimmte Mitarbeiter usw.

Das ist aber typabhängig. Ich bin der Meinung, dass ganz viele Mitarbeiter einen Chef oder eine Chefin brauchen. Ich hatte gerade ein Vorstellungsgespräch mit einer Lehrerin und habe ihr nebenbei erzählt, dass ich immer ganz schlecht in der Schule war. Sie antwortete: „Ja, natürlich, du bist jemand, der selbstständig ist. In der Schule wird man dazu erzogen, ein Angestellter zu sein. Da passt du einfach nicht rein!“ Das fand ich cool, genauso war es immer.

Nach ein paar Jahren hast du deinen Onlineshop eröffnet. Hat das „Minimarkt“ nochmal einen Push gegeben? Wie viel Umsatz machst du anteilig mit dem Onlineshop?

Mittlerweile 50/50. Natürlich mussten wir diesen Bereich erstmal erlernen, die Technik dahinter läuft, der Versand der Pakete und diese ganzen Sachen.

Als meine Tochter Holly noch ein Baby war, war sie schon nach zwei Wochen immer mit mir im Laden.

Du hast zwei kleine Kinder und einen eigenen Laden. Wie organisierst du deinen Alltag?

Als meine Tochter Holly noch ein Baby war, war sie schon nach zwei Wochen immer mit mir im Laden, weil ich einem Mitarbeiter gekündigt hatte – zum Glück dem Einzigen bis jetzt in der ganzen Zeit. Ihr zweites Zuhause war der Minimarkt – sie ist hier groß geworden. Der Minimarkt gehört zur Familie. Das musste einfach funktionieren und hat auch funktioniert. Mein Mann hat das unterstützt und gut akzeptiert. Er hatte auch Elternzeit genommen, da waren wir jedoch auf Reisen und nicht hier. Mein Sohn kam auf die Welt, als meine Tochter schon in der Kita war. Ich hatte dann zwei bis drei Tage die Woche eine Babysitterin. An diesen Tagen habe ich Homeoffice gemacht und mit der Babysitterin zusammen mein Kind betreut. Und natürlich habe ich ihn auch viel mit hierher genommen. Jetzt gehen beide gern in die Kita und ich kann jeden Tag ganz normal arbeiten. Meistens hole ich sie nachmittags ab. Wenn sie dann abends schlafen, bin ich oft noch am Computer und mache zum Beispiel die Buchhaltung.

Du hattest also gar keine richtige Eltern- oder Auszeit?

Nein. Darüber bin ich auch total froh, ich glaube, ich wäre eingegangen. (lacht)

Weil dir das kreativ sein schnell fehlt?

Ja, ich muss immer etwas machen!

Meinen Energiehaushalt fülle ich ganz klar am Wochenende auf. Ich habe auch wirklich Wochenende, da bin ich nicht im Laden.

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Gerade hat Xenia gemeinsam mit dem Stylisten Peter Fehrentz ein eigenes Wandfarben-Label namens „Nen-do“ gelauncht. Die ökozertifizierte Lehmfarbe gibt es in vielen schönen Erdtönen.

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Neben dem Daily Business setzt du  immer wieder Nebenprojekte um – gerade hast du mit dem Stylisten Peter Fehrentz ein eigenes Wandfarben-Label namens „Nen-do“ gelauncht und seit einiger Zeit machst du den Vertrieb in Norddeutschland für die dänische Marke Frama. Woher nimmst du die Energie und die Ideen?

Meinen Energiehaushalt fülle ich ganz klar am Wochenende auf. Ich habe auch wirklich Wochenende, da bin ich nicht im Laden. Das heißt nicht, dass ich nicht arbeite, aber wir haben ein Wohnmobil und sind als Familie von April bis Oktober an der Nordsee, meistens in Sankt Peter-Ording. Dort sammele ich ganz viel Energie und Inspiration, weil ich nicht im täglichen Ablauf des Ladens bin, sondern ein bisschen freier denken kann. Das ist wirklich Gold wert, oft fahren wir schon freitags los, mein Mann arbeitet nur vier Tage die Woche.

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Aber diese Auszeiten hast du dir bestimmt nicht von Anfang an nehmen können, oder?

In den ersten Jahren, bevor meine Kinder da waren, habe ich sieben Tage die Woche auf der Fläche gearbeitet und abends noch die Büroarbeit abgefrühstückt. Jetzt ist es so viel Büroarbeit, dass ich gar nicht mehr auf der Fläche sein kann, sondern oft den ganzen Tag im Büro sitze. Da kümmere ich mich um die Verwaltung, den Einkauf, die Buchhaltung,um Markenberatung, PR oder Einrichtungsprojekte.

Wie hast du es geschafft, dir Auszeiten zu nehmen, Aufgaben abzugeben und anderen deinen Laden anzuvertrauen? Das ist ja nicht einfach, wenn es das eigene Unternehmen ist.

Mit meiner ersten Schwangerschaft hatte ich mir als Ziel gesetzt, sobald meine Tochter auf der Welt ist, nicht mehr auf der Verkaufsfläche zu stehen. Wenn ich hier bin, möchte ich für jeden ansprechbar sein, mit jedem quatschen können. Das konnte ich mir mit meiner Tochter nicht vorstellen. Es war ganz klar, dass meine Tochter und ich jeden Tag hier sind, aber dass ich nicht im Verkauf arbeiten werde. Das war am Anfang nicht einfach, alle haben gefragt, wo ich denn sei, Stammkunden haben mich vermisst und gefragt, ob alles in Ordnung wäre. Teilweise wurde ich auch gefragt, ob ich noch arbeite, ob ich es überhaupt noch nötig hätte. Da entstand ein falscher Eindruck, und ich musste kommunizieren, dass ich natürlich noch arbeite und ich es natürlich noch nötig habe, dass sich nur mein Schwerpunkt verlagert hat.

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Wenn ich zu lange darüber nachdenken würde, was ich da jeden Monat wuppe, dann würde ich vielleicht eingehen.

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Nach außen hin sieht es für viele so leicht aus, einen eigenen Laden zu haben. Aber was sind die wirklichen Herausforderungen?

Mittlerweile arbeiten hier zwölf Leute, und jeder arbeitet auf Vollgas. Das ist kein entspanntes Absitzen à la „wir gucken mal, ob ein Kunde reinkommt, vielleicht verkaufe ich dem was und nebenbei mache ich ein bisschen Bestellung …“. Jeder macht hier alles und keiner langweilt sich, es gibt so viel zu tun, man glaubt es kaum! Es ist eine Herausforderung, so ein Team überhaupt zu haben und so zu führen, dass sich alle wohlfühlen.

Ich habe die Hoffnung, dass durch das Nachhaltigkeitsthema und durch den Trend, bewusster Leben zu wollen, individuelle Geschäfte wieder mehr gefragt und unterstützt werden.

Und es ist eine große Verantwortung, so viele Leute an Bord zu haben.

Es ist wirklich viel Kohle, die man jeden Monat parat haben muß, dazu die heftige Ladenmiete hier auf der Sternschanze, das darf man nicht unterschätzen. Ich habe ein riesengroßes Vertrauen. Wenn ich zu lange darüber nachdenken würde, was ich da jeden Monat wuppe, dann würde ich vielleicht eingehen. Ich bin zuversichtlich und es trägt sich dadurch, dass ich weiß, dass alle aus meinem Team Lust haben und mitmachen.

Wie nimmst du aktuell die Entwicklung des Einzelhandels wahr?

Ich finde es traurig, dass es immer weniger kleine schöne Geschäfte gibt, auch hier in unseren Straße beziehungsweise in unserem Viertel gibt es immer mehr Ketten. Ich habe nichts gegen Ketten und große Läden, ich finde es auch schön, wenn sich Läden vervielfachen, aber dadurch, dass ich ein geselliger Mensch bin, finde ich es sehr schade, dass es hier nicht mehr so individuell ist. Das nimmt weiter ab. Ich habe die Hoffnung, dass durch das Nachhaltigkeitsthema und durch den Trend, bewusster Leben zu wollen, individuelle Geschäfte wieder mehr gefragt und unterstützt werden. Die Entwicklung kann ich aber schwer einschätzen.

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Gerade ziehst du mit deiner Familie um – von 100 Quadratmeter auf 40 Quadratmeter. Ein bewusster Schritt zum Minimalismus? Oder hat das andere Gründe?

Eigentlich wollen wir größer werden! (lacht) Zu den aktuell 40 Quadratmetern ist es gekommen, weil wir beim Grindel einen ganz süßen Hinterhof mit Bullerbü-Häusern gefunden haben und zwei kleine Wohnungen dort gekauft haben. Wenn unser Antrag auf Eigenbedarf durchgegangen ist, wohnen wir dann auf 120 Quadratmetern und jeder von uns Vieren hat sein eigenes Zimmer als Rückzugsort, das war uns sehr wichtig. Aber das nächste halbe Jahr heißt es erstmal auf 40 Quadratmetern leben. (lacht) In ein Zimmer kommen ein Hochbett und zwei Pax-Schränke rein, mein Mann und ich schlafen dann in der Wohnküche auf einem Schlafsofa – das ist gefühlt noch kleiner als ein Tiny House! Eigentlich brauchen wir gar nichts von dem, was wir besitzen, außer ein paar Klamotten und ein paar schöne schlichte Textilien, mein Porzellan und wenig ausgewählte Lieblingsstücke.

Das hat sicherlich auch mit dem Camping zu tun, oder? Da merkt man schnell, dass man nicht so viel braucht, oder?

Ja, da haben wir nur acht Quadratmeter, aber da steht auch immer die Natur im Vordergrund. Wir sind den ganzen Tag draußen. Jetzt haben wir einen schönen Garten. Die letzten Tage waren super, aber ich weiß nicht, wie das ist, wenn der Herbst kommt. Das wird spannend.

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Woher kommt deine Leidenschaft fürs Camping?

Als ich meinen Mann kennenlernt habe, hatte er einen VW-Bus, er ist leidenschaftlicher Kite-Surfer. Ich bin als Kind ein bisschen so groß geworden, ich habe eine Zweit-Mama, die auch Surferin ist. Sie hat meine Schwester und mich früher oft mit nach Dänemark genommen. Mein Vater hatte auch mal einen VW-Bus, mit dem wir schöne Reisen gemacht haben. Insofern hat es super gepasst. Ich liebe es, in der Natur zu sein.

Vielen Dank für das Interview, liebe Xenia!

 

Hier findet ihr Minimarkt:

 

Bartelsstraße 37, Hamburg

Fotos: Sarah Buth

Layout: Kaja Paradiek

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