Wie „VADERS.DYE“-Gründerin Melina Wendlandt als Tattoo-Artist durchgestartet ist

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10. Juni 2024

Wie schafft man es, sich international als Tattoo-Artist eine Namen zu machen? Wir besuchen Melina Wendlandt in ihrer Altbauwohnung!

Melina Wendlandt ist Unternehmerin, Tattoo-Artist und Influencerin (@xoxotattoo). Mit ihrem Tattoo-Studio „VADERS.DYE“ ist sie in Hamburg und Berlin – sowie sporadisch in Los Angeles und New York – aktiv. Was sie ausmacht: ein femininer, filigraner Tattoo-Stil aus zarten Linien, mit dem sich Melina besonders zu Beginn ihrer Karriere von den gängigen Tattoo-Styles abgehoben hat. Wir besuchen die 34-Jährige in ihrem schönen Zuhause in einer Stadtvilla in Hamburg-Harvestehude und wollen von ihr wissen: Wie hat sie es geschafft, so erfolgreich zu werden (sogar Hailey Bieber ist Fan von ihr!)? Und welchen Rat hat sie für andere Gründer*innen?


Partner dieses Beitrag ist „McLaren“ mit dem „Artura“ – dem Next-Generation-Hybrid-Supersportwagen. Er besticht durch fortschrittliche Leichtigkeit und seine aerodynamische Effizienz. Durch seine futuristische Form nutzt „Artura“ den Luftstrom maximal, während der E-Motor es ermöglicht, in der Stadt im rein elektrischen, emissionsfreien E-Modus zu fahren. Melina Wendlandt, die es liebt, individuell unterwegs zu sein, nimmt uns im „Artura“ mit durch eine Spritztour durch Hamburg.


Melina Wendlandt lebt in einer Wohnung in einem Stadthaus in Hamburg-Harvestehude.

femtastics: Erzähl mal, wie kamst du zum Tätowieren?

Melina Wendlandt: Ich habe immer schon viel gezeichnet, Kunst war mein Ding. Vor meinem Kommunikationsdesign-Studium bin ich im Alter von 18 als Au-Pair nach Kanada gegangen. Da habe ich zum ersten Mal die Realityshow „LA Ink“ rund um die Tattookünstlerin Kat Von D im Fernsehen gesehen. In dem Moment wurde mir bewusst: „Moment, Frauen* machen das auch?!“, denn damals war die Branche noch sehr männerdominiert. Ich habe sie gesehen und dachte: „Sie ist supercool!“. Ich habe angefangen, Tattoos für meine Freund*innen zu zeichnen und als ich zurück in Deutschland war, habe ich mich entschieden, parallel zum Studium Tätowieren zu lernen.

Ich habe drei Jahre in einem Studio in Hamburg tätowiert, bevor ich nach meinem Studium mein eigenes eröffnet habe.

Wusstest du früh, dass du dein eigenes Studio haben willst?

Ja, weil ich das von Kat Von D gesehen hatte. Das war mein Ziel. Aber ich hatte eigentlich nicht vor, schon nach drei Jahren mein eigenes Studio zu eröffnen. Diesen Schritt bin ich gegangen, weil die meisten Studios eben so männlich waren und ich nichts gefunden habe, das so richtig zu mir gepasst hat.

Ich glaube einfach immer total an mich und würde mir von niemandem reinreden lassen.

Der große Couchtisch ist eins von Melinas Lieblingsstücken in ihrem Zuhause.

In deinem Studio „Vaders.Dye“ arbeiten auch andere Tattoo-Artists. Sind sie bei dir angestellt?

Ich suche die Artists, die in meinem Studio arbeiten, gezielt aus. Sie sind allerdings selbstständig. Wir regeln es so, dass sie sich über ein Online-Buchungstool ins Studio buchen. Ich muss also den Buchungsplan im Studio nicht selbst managen und kann den Fokus auf meine Arbeit legen.

Dein Tattoo-Studio ist in Hamburg, Berlin, Los Angeles, und New York aktiv. Hat sich das mit der Zeit ergeben oder war das so von Anfang an geplant?

In Hamburg hatten wir erst nur ein kleines Studio mit drei Arbeitsplätzen. Dann haben wir uns Schritt für Schritt vergrößert. Wir wollten unbedingt in den USA aktiv sein, dachten aber, dass wir die Expansion besser erst einmal in Deutschland ausprobieren. Also haben wir ein weiteres Studio in Berlin eröffnet. Unseren Ableger in L.A. haben wir kurz vor der Corona-Pandemie eröffnet, weshalb wir dort nur rund ein Jahr lang ein eigenes Studio hatten. In L.A. und New York mache ich jetzt vor allem „House Calls“, also Termine zu Hause bei den Kund*innen. Das wünschen sich die Celebritys sowieso immer.

In L.A. und New York mache ich vor allem „House Calls“, also Termine zu Hause bei den Kund*innen. Das wünschen sich die Celebritys sowieso immer.

Wie schafft man es, sich in diesem hart umkämpften Markt einen Namen zu machen und dann auch noch international?

Ich denke, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Auf „Instagram“ habe ich früh begonnen aktiv zu sein, damals hat die Plattform noch gut funktioniert und man konnte schnell wachsen. Außerdem war ich als Frau in der Branche vorne mit dabei und hatte einen Tattoo-Stil, der damals nicht viel zu finden war. Als ich angefangen habe, waren die Tattoos immer schattiert, mit dicken Linien und zudem oft bunt ausgemalt. Schon als ich während meiner Ausbildung diesen Prozess gesehen habe, dachte ich immer, bevor die Schattierungen gemacht wurden: „Stopp, jetzt ist das Tattoo perfekt!“. Mir gefielen die Motive immer besser nur mit Linework. Ich mochte das Feine und Simple.

Mit der Zeit hatte ich immer mehr weibliche Kund*innen, bei denen mein Stil sehr gut ankam. Ich habe wirklich etwas Neues gemacht. Und ich hatte „Instagram“ zur Hilfe. Dann habe ich dieses Löwen-Tattoo gemacht, das viral ging. Eine Kundin hat sich einen Löwen in meinem filigranen Stil gewünscht – der ging um die Welt und hat mir richtig Aufschwung gegeben.

Mit der Zeit hatte ich immer mehr weibliche Kund*innen, bei denen mein Stil sehr gut ankam. Ich habe wirklich etwas Neues gemacht.

Apropos Celebritys, die du eben schon angesprochen hast: Wie kamst du dazu, Hailey Bieber zu tätowieren?

In L.A. ist halt alles möglich (lacht). Ich hatte zwei Kundinnen, die mir erzählt haben, dass in ihrem Fitnessstudio auch Justin Bieber trainiert. Als ich meinem damaligen Freund davon erzählte, sagte er: „Meld‘ Dich da doch auch an!“. Schon bei meinem zweiten Training kam mir Hailey Bieber entgegen. Kurze Zeit darauf habe ich einen der Personal Trainer dort tätowiert und als er zahlen wollte, habe ich gesagt: „Du brauchst nicht zahlen, du bringst mir Hailey und alles ist gut.“ Er sagte: „Deal!“. (lacht) Zwei Monate später meldete er sich bei mir und meinte: „I have a big client for you.“ Dann hat er ihr meine Nummer gegeben, sie hat mir per „WhatsApp“ geschrieben und am nächsten Tag lag sie bei mir auf der Liege.

Weil sie sich an der Leiste tätowieren lassen wollte, also an einer intimen Stelle, war sie froh, dass endlich eine Frau* in L.A. war, die das in ihrem bevorzugten Stil machen konnte. Seitdem sind wir immer mal wieder in Kontakt.

Hailey Bieber hat mir per „WhatsApp“ geschrieben und am nächsten Tag lag sie bei mir auf der Tätowier-Liege.

Welche anderen Promis hast du schon tätowiert?

In Deutschland unter anderem Moritz Bleibtreu, außerdem viele Influencer*innen wie Dagi Bee, Melina Sophie oder Sami Slimani. Als ich zuletzt in L.A. war, habe ich Petra Ecclestone, die Tochter von Bernie Ecclestone, dem ehemaligen „Formel-1“-Chef, in ihrem Zuhause tätowiert. Das war auch ein Erlebnis! Mit zig Angestellten in ihrem wirklich krassen Haus.

Wie viel Zeit hast du eigentlich noch, um selbst zu zeichnen? Machst du das noch viel?

Tattoos zeichne ich immer direkt bei den Terminen mit den Kund*innen. Sie schicken mir vorab per E-Mail, was sie sich vorstellen, und wenn ich sie dann zum Termin treffe, lasse ich sie noch einmal persönlich erzählen, was sie sich wünschen. Dann ziehe ich mich zwanzig Minuten bis zu einer Stunde mit meinem iPad zurück und zeichne. In der Zeit können die Kund*innen noch einen Kaffee trinken gehen. Anschließend besprechen wir mein Design und dann tätowiere ich.

Melina Wendlandt macht mit uns eine Tour durch Hamburg im Hybrid-Supersportwagen „McLaren Artura“.

Wie hat sich dein Stil mit der Zeit verändert?

Ich mache immer noch Fine-Line. Ich denke, es ist noch minimalistischer geworden. Früher war ich noch viel ornamentaler. Ich mache mittlerweile auch kleine „Sticker-Tatts“ und das gerne als Konzept gesehen, wenn zum Beispiel eine Kundin sagt: „Ich hätte gerne fünf, sechs, sieben Mini-Tattoos an meinem Arm verteilt“. Dann schauen wir gemeinsam, wie wir sie verteilen und gestalten, damit es stimmig aussieht. Ab und zu mache ich auch ganz abstrakte Sachen.

Hast du neben deiner Arbeit noch Zeit für andere Leidenschaften?

Es fällt natürlich neben der reinen Tattoo-Arbeit noch einiges im Hintergrund an, das nimmt mich schon sehr ein. Aber ich habe auch gelernt, mir Freizeit zu gönnen und die Wochenenden arbeitsfrei zu halten.

„Schöne Autos haben schon immer eine Rolle für mich gespielt“, sagt Melina Wendlandt.

Wir haben heute eine kleine gemeinsame Spritztour durch Hamburg gemacht. Welche Rolle spielen Autos für dich bzw. das Autofahren? 

Autos haben schon immer eine Rolle für mich gespielt. Ich bin mit einem Stiefvater aufgewachsen, der in der Autobranche ist, deswegen hatten wir immer schöne Autos und er hat mich in gewisser Weise an das Thema herangeführt. Ich wollte immer ein schönes, eigenes Auto haben und ich fahre einfach sehr gerne. Das macht mir total Spaß!

Ich finde es total cool, dass sich der „Artura“ leise, elektrisch starten lässt. In den letzten Tagen musste ich morgens immer früh los und so habe ich nicht direkt alle Nachbar*innen aufgeweckt. Man macht ihn leise an und fährt erst einmal elektrisch in der Stadt los. Durch den Comfort-Modus ist er auch, wenn man an der Ampel steht, angenehm leise. Das finde ich richtig gut!

Was ist dein Rat für junge bzw. andere Gründer*innen?

Ich habe keinen genauen Fahrplan, ich bin ein Gefühlsmensch. Ich glaube einfach immer total an mich und würde mir von niemandem reinreden lassen. Mir haben immer alle reingeredet, schon zu Beginn meiner Laufbahn. Man muss einfach an sich glauben. Aber man darf sich auch nicht zu hohe Ziele setzen. Ich erlebe immer wieder, dass Menschen daran kaputt gehen, dass sie sich unrealistische Ziele setzen. Es müssen kleine, erreichbare Ziele sein. Und dann dran bleiben.

Und es ist wichtig, im Moment zu sein und auch kleine Erfolge zu feiern.

Hast du berufliche Pläne für die Zukunft?

Ich hätte Bock, ein Café zu machen – mit einem Interior-Stil, der mir gefällt, und leckerem Matcha.

Vielen Dank für das Gespräch, Melina!


Hier findet ihr Melina Wendlandt:

– Werbung: In Zusammenarbeit mit „McLaren“ –



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