Das richtige Team kann die eigene Arbeit beflügeln, für Motivation, gute Impulse und Spaß sorgen – und ist maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich. Besonders für Gründer ist die Frage der Teamzusammenstellung elementar wichtig. Aber wie findet man das ideale Team, das einen gut ergänzt, motiviert, das dieselben Werte und Ziele teilt – und mit dem man tagtäglich gerne zusammenarbeitet? Wir haben zehn Tipps zur Teamgründung zusammengestellt. „Teamwork makes the dream work“ – das dachten sich auch unsere Protagonistinnen als sie ihren Traum vom eigenen Business mit dem perfekten Geschäftspartner erfüllt haben.
Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier von „The Female Company“ raten:
Ann-Sophie: Weil Sinja aktuell noch in Berlin wohnt und ich in Stuttgart, haben wir irgendwann angefangen, mehr aufzuteilen. Am Anfang haben wir gefühlt vier Stunden am Tag telefoniert, jetzt läuft es effizienter ab: Ich decke den Bereich Marketing, PR und Kunden ab und kümmere mich um Packaging und Co. Sinja ist komplett für die Bereiche Recht, Finanzen, Logistik, Planung und Finanzierung zuständig. Es gibt noch viele Calls in der Woche, aber wir versuchen uns zu fokussieren, sonst ist der Abstimmungsaufwand zu groß.
Henriette Hahn-Godeffroy und Lara Schmidt von „My Little Wow“ empfehlen:
Henriette: Jeder hat seinen Freiraum, in dem wir uns gegenseitig vertrauen und den anderen einfach machen lassen. Die Grundvoraussetzung bei uns ist, dass wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben. Sonst würde es auch nicht funktionieren.
Diesen Tipp haben Veronika Stoffel und Julia Kunstmann von „MyErika“ für euch:
Veronika: Für mich war schon immer klar, dass ich es alleine nicht könnte. Denn wenn man gründen möchte, ist es wichtig, seine Stärken und Schwächen zu kennen und damit auch zu wissen, welche Ergänzungen man braucht. Deswegen bin ich sehr glücklich, in Julia meinen „Perfect Match“ gefunden zu haben! Wir teilen uns die Verantwortung und arbeiten zu zweit viel effizienter.
Julia: Außerdem kann man die schönen Dinge zusammen feiern – auch die kleinen Erfolge, die man allein vielleicht nicht so wahrnimmt. Und in schlechten Zeiten steht man sich bei.
Frida Björk Tomasdottir und ihre Töchter Sara und Heidi Bjarnadóttir von „Mili“ legen viel Wert auf Reden:
Sara: Wir können immer alles direkt ansprechen, das ist super wichtig, wenn man als Familie zusammenarbeitet. Natürlich verschwimmen die Grenzen, wir sprechen auch privat viel über Mili. Aber das tun wir gern, es gehört dazu!
Frida: Manche haben die Regel, dass zu Hause nicht über die Arbeit gesprochen wird, aber wir sind immer neugierig, rufen einander an und fragen, wie der Tag war!
Kira, Maike und Sonja von „Shoppisticated“ sind einer Meinung:
Kira: Wir stehen alle gleich stark hinter unserem Projekt.
Maike: Alles, was wir machen und entscheiden, ist immer zum Vorteil der Gruppe und nicht nur zum eigenen Vorteil. Wir entscheiden immer so, dass alle glücklich sind. Das muss man verinnerlicht haben, um gut im Team zu arbeiten.
Sonja: Wir müssen alle zu 100 Prozent hinter einer Sache stehen, sonst machen wir es nicht. Und wenn es Differenzen gibt, sprechen wir drüber.
Lina und Eva Wüller von „Ovy“ raten dazu, auch ausreichend Zeit ohne den anderen zu verbringen:
Lina: Wir fahren auch zusammen in den Urlaub. Dann müssen wir darauf achten, dass jede von uns ihre Auszeiten findet; auch, um sich mal woanders Inspiration zu holen. Sonst befruchtet man sich immer nur gegenseitig.
Eva: Man passt sich der Gedankenstruktur des anderen sehr an. Wenn man sich keine Auszeiten nimmt, nutzt man die Diversität, die man eigentlich hat, nicht aus.
Die beiden Schwestern Imke von Johnston und Janka Oeljeschlager von „Hey Honey“ sprechen sich immer ab:
Imke: Große Entscheidungen treffen wir immer zusammen. Bei einem Kollektionsentwurf besprechen wir zusammen welche Themen wir drin haben und was wir aufgreifen wollen. Das muss schon eine gemeinsame Sprache haben. Bei uns beiden muss das Produkt gut ankommen. Wenn Janka etwas supertoll findet und ich eher nur so mittel, dann würde es nicht produziert werden. Aber auch andersrum. Wenn ich jetzt sagen würde „Wir machen rosa Leggings mit kotzenden Einhörnern“ und Janka gefällt das nicht, dann lassen wir es. Es muss von uns beiden zu hundert Prozent abgesegnet werden – nur dann kann man es auch gut verkaufen.
Mareike Reimers vom „LIV“ Store hat in ihrem Mann den perfekten Buchhalter gefunden:
Mareike: Mein Mann ist in Elternzeit gegangen als unsere Tochter vor zwei Jahren geboren wurde und danach nicht mehr in seinen alten Job zurückgegangen. Er betreut komplett unser Papeterie-Label Papier Ahoi, wobei ich die Grafiken natürlich weiterhin selbst mache. Er kümmert sich bei Papier Ahoi um die komplette Buchhaltung, macht die Personalabrechnung für LIV und die LIV-Buchhaltung. Das Arbeiten zusammen macht richtig viel Spaß und funktioniert super. Wenn unsere Tochter Lene in die Kita kommt, kann er auch nochmal ganz anders eingesetzt werden.
Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann von „Edition F“ empfehlen:
Nora-Vanessa: Vor „Edition F“ waren Susann und ich eher langjährige Bekannte. Wir haben uns gegenseitig zum Geburtstag eingeladen, aber nicht jede Woche gesehen. Durch die gemeinsame Arbeit ist es intensiver geworden. Es herrscht jetzt sogar eher ein familiäres oder geschwisterliches Gefühl vor, weil man in Bezug auf die Arbeit in der gleichen Position ist – das habe ich natürlich mit keiner anderen Freundin wie mit Susann. Wir sehen uns nicht viel privat, trotzdem sind wir auf der Arbeit oft sehr privat.
Anne-Sophie Glahn und Henrike Broede vom Concept Store „Hello Love“ machen es sich auch auf der Arbeit schön:
Anni: Wir zelebrieren unsere Samstage im Laden. Da ist die Tür offen, wir haben Kuchen oder Zimtschnecken da und um 15 Uhr wird ein Crémant aufgemacht. Unser Funday!
Henrike: Samstag ist unser Spaßtag – wir haben dann keine Laptops dabei. Samstag wird weder Buchhaltung gemacht, noch Lieferantenmails geschrieben, noch irgendwas anderes. Wir sind da und, wenn kein Kunde da ist, dann atmen wir mal durch.
Teaserbild: Linda Ambrosius, Silje Paul, Julia Novy, Sophia Mahnert
Redaktion: Nicola Orf
Ein Kommentar
Teamwork makes the dream work! Völlig einverstanden! Sinnvolle Tipps habe ich für die Teamarbeit gefunden, danke! Habe zusammen mit der Freundin ein Fitnessstudio gegründet. Nun wird das Personal schon erweitert. Personalverrechnung, Lohnabrechnung usw. nehmen so viel Zeit in Anspruch, lieber vielleicht in die fachlichen Hände, dass wir ganz vom Teambildung vergessen haben. Sollen also nun zwei Fortschritte zugleich machen.