Vor 37 Jahren hat die Dänin Annemette Markvad zusammen mit ihrem Partner Thomas Adamsen „Pilgrim“ gegründet – ein Schmucklabel, das heute ein globales Unternehmen ist. Ursprünglich entstand „Pilgrim“ aus Annemettes und Thomas‘ Liebe für das Reisen und die Musik, die beiden haben ihre Schmuckstücke auf Festivals verkauft. Seitdem ist viel passiert, aber „Pilgrim“ ist ein Familienunternehmen geblieben, in dem Annemette Markvad noch immer eine zentrale Rolle spielt. Wir sprechen mit der Gründerin und Kreativdirektorin von „Pilgrim“ über Stärke, Selbstbewusstsein und Business-Tipps.
Annemette Markvad: Bei weiblicher Stärke geht es darum, dir selbst treu zu sein. Sei einfach du selbst und verinnerliche die ganze Power, die es dir gibt. Es gibt nicht nur eine Art, stark zu sein – jede Person hat ihre oder seine ganz individuelle Stärke. Sei stark auf deine eigene Weise und in deiner eigenen Haut.
Es gibt nicht nur eine Art, stark zu sein – jede Person hat ihre oder seine ganz individuelle Stärke.
Ja, wahrscheinlich ein bisschen. Als ich jung war, hatte Stärke viel damit zu tun, sich in einer konkurrenzbetonten und männlich dominierten Welt durchzusetzen. Ich musste für mich einstehen und in einem sehr wörtlichen Sinne „stark“ sein. Das hat sich verändert. Heute glaube ich, dass stark zu sein so viel mehr bedeutet. Es hat auch sehr viel damit zu tun, Verletzlichkeit zeigen zu können, seine weichere Seite, Empathie und Mitgefühl zu zeigen und generell anzunehmen wer man ist und was man beitragen kann.
Stärke hat auch sehr viel damit zu tun, Verletzlichkeit zeigen zu können.
Das war immer schon da. Ich hatte das Glück, von wundervollen Eltern aufgezogen worden zu sein, die nie an mir gezweifelt haben oder mir das Gefühl gaben, weniger wert zu sein als jemand anderes. Das hat mir eine starke Grundlage gegeben in Bezug auf mich als Person, mein Selbstbewusstsein und meine Stärke. Egal, was ich vorhatte, ich hatte die Unterstützung und Liebe meiner Eltern. Selbst als ich in jungem Alter „Pilgrim“ gründete und mich entschied, die Welt zu bereisen anstatt zur Uni zu gehen, haben meine Eltern nie an meiner Stärke oder meinem Wert gezweifelt. Dafür bin ich bis heute sehr dankbar.
Meine Großmutter. Sie ist wahrscheinlich die stärkste Frau, die ich je kennengelernt habe. Als junge Mutter und Ehefrau während des Krieges hielt sie die Familie zusammen und in Takt. Mein Großvater verlor seine Arbeit und sie musste alleine alle versorgen und ernähren. Sie tat das mit Anmut und Liebe – und hat sich nie beschwert oder aufgegeben.
22 Jahre alt.
Überhaupt nicht. Wir haben eine lange Tradition von Lehrer*innen in der Familie und es war für mich nicht vorgesehen, ein internationales Unternehmen zu gründen. Ich hatte eine große Leidenschaft für das Abenteuer und die Welt, und ich bin sehr gerne gereist, um zu lernen und die Schönheit in der Welt zu entdecken. So hat alles angefangen – und bis heute ist es diese Neugier, die mich und „Pilgrim“ antreibt. Wir haben einfach sehr viel Glück, dass so viele Menschen sich unserer Reise anschließen wollen.
Es ist harte Arbeit, ein Business hochzuziehen und zu führen. Das kannst du nicht ohne Blut, Schweiß und Tränen machen. Aber wenn du liebst, was du tust, wird sich das ganz natürlich und wie ein Privileg anfühlen. Und noch eine Sache: Umgebe dich mit guten Menschen, die dich ausbalancieren. Das ist wichtig.
Es ist wichtig, dass du Raum für Fehler lässt.
„You win some, you lose some.“ Mal gewinnst du, mal verlierst du – und es ist wichtig, dass du Raum für Fehler lässt. Bei „Pilgrim“ gibt es Raum für Fehlschritte, denn wenn du „outside the box“ denkst und handelst, dann wirst du gelegentlich auch Fehler machen, und das ist absolut in Ordnung. Dadurch, dass wir uns trauen, das Unbekannte und Neue zu suchen, wachsen wir und entwickeln uns weiter.
Ich bin Creative Director und Gründerin von „Pilgrim“. Das bedeutet, dass ich natürlich eine zentrale Rolle dabei spiele, das Unternehmen zu führen – sowohl, was Personal als auch Strategie und Entwicklung angeht. Dazu bin ich Creative Director und Teil des Design-Teams.
Respekt. Es ist essentiell, dass man einander respektiert – für seine Stärken, Persönlichkeit und das Arbeitsfeld. Jede Position und jedes Profil ist ein wichtiger Baustein des Unternehmens, und wenn es dir gelingt, gegenseitigen Respekt zwischen den Menschen zu schaffen – „that’s when the magic happens“!
Das ist letztlich das goldene Ticket für gute Teamarbeit und glückliche Kolleg*innen. Wenn du einander respektierst und das bestmögliche Arbeitsumfeld für jede*n einzelne*n schaffst – egal, ob es ums Kreative oder die finanzielle Struktur geht – dann gestaltest du eine mitreißende Arbeitsstätte und Firma.
Fotos: Pilgrim
– Werbung: In Zusammenarbeit mit „Pilgrim“ –