Träumt ihr schon ewig vom eigenen Café oder Restaurant? Ihr findet die Idee toll, die eigenen Stammgäste zu bedienen und ein guter Gastgeber zu sein? Ein Café zu gründen ist für viele eine große Wunschvorstellung, aber auch eine ziemliche Herausforderung. Damit der Start etwas leichter fällt und ihr eurem Traum ein bisschen näher kommt, haben wir euch eine Liste mit den zehn besten Tipps unserer Protagonistinnen aus verschiedenen Stories zur Neugründung erstellt. Ganz nach unserem Motto: If you can dream it, you can do it!
Jasmin „Mina“ Baltres von der Aperitivo-Bar Standard schwört auf Einzigartigkeit:
„Man muss sich immer überlegen, wie man sich von der Masse abheben kann. Das Konzept beim Standard zum Beispiel ist ganz klar strukturiert: Jeden Abend gibt es eine andere Kleinigkeit und es wird dem Kunden nichts vorgegeben. So muss der Gast genau ‚hinschmecken‘ und kann die Gerichte individuell entdecken. Überlege dir also das gewisse Etwas, warum die Gäste gerade in dein Restaurant gehen sollten.“
Katrin Koch vom Café Kropkå rät:
„Wenn man sein eigenes Café aufmacht, gibt es sehr viel zu bedenken. Finanziell steht eine Menge auf dem Spiel. Allein eine Immobilie in Hamburg zu finden oder mit der Bank zu sprechen, ist oft eine Herausforderung. Für Gastronomiebetriebe ist es heutzutage schwierig, Geld von der Bank zu bekommen. Deswegen sollte man sich einen guten Unternehmensberater suchen, der einen vertrauenswürdig begleitet und immer zur Seite steht.“
Yasmina Foudhaili von Café Osterdeich hat gleich drei Tipps für euch:
„Ich würde jedem, der gerne ein Café eröffnen will, erst einmal raten, ein halbes oder ganzes Jahr lang in einem Café zu arbeiten. In der Zeit kann man sich die Arbeitsabläufe angucken und die Branche kennenlernen. Dann merkt man schnell, ob die Gastronomie wirklich das Richtige für einen ist.“
„Manchmal hilft es, einfach mit dem Fahrrad quer durch die Stadt oder die Wunsch-Stadtteile zu fahren und nach leeren Ladenflächen Ausschau zu halten. Was man auch nicht immer im Hinterkopf hat, ist die Sonne. Ein Café auf der Sonnenseite hat definitiv Mehrwert als auf der Schattenseite. Wenn man sich zu unsicher ist und eigentlich keine Ahnung von Immobilien hat, sollte man sich einen Makler holen.“
„Wichtig ist, dass man jemanden hat, der es mit einem trägt – ob das Freunde sind, die Familie oder der Partner. Ein Café ist nichts, was man als Einzelkämpfer schafft. Dazu ist es viel zu komplex. Die Arbeitszeit ist ja nicht nur die Zeit, die man im Café verbringt. Sie umfasst ja auch die Vor- und Nachbereitung. Also braucht man Freunde, die Verständnis dafür haben, dass man nicht immer Zeit hat oder, dass man in seiner Freizeit manchmal auch einfach auf dem Sofa sitzen will.“
Sofija Dreshaj von der Willi Villa und Zum Anleger hat alles im Griff:
„Organisationstalente haben es vielleicht auch einfacher, denn es ist viel Koordination. Teilweise hast du acht Veranstaltungen parallel und dann musst du schauen, dass genug Besteck, Teller und so weiter da ist. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass man mit Menschen gut kann und dass es dir Spaß macht – das spürt der Gast sofort.“
Catharina Bernhardt von Happen Pappen empfiehlt:
„Kneif den Arsch zusammen und mache erst mal zwei Dinge parallel, bevor du alles aufgibst. Man muss nicht direkt ins kalte Wasser springen. Man kann auch erst mal testen, ob es tatsächlich klappt, das Hobby zum Beruf zu machen. Dann kann man zum Beispiel, solange es der Arbeitgeber zulässt, den Bürojob auf 30 Wochenstunden kürzen. Wenn man merkt, es klappt, sollte man sich einfach trauen und den großen Schritt zur Selbstständigkeit wagen. Auch wenn der 9-5 Job oft viel mehr Geld bringt – was nützt es dir, wenn er deine Träume nicht erfüllen kann?“
Stefanie Herbst von Gretchens Villa findet:
„Mach erst mal das eine. Und mach das zwei, drei Jahre lang und guck dann, dass du dich weiterentwickelst. Alles nacheinander, nicht alles sofort. Und lieber mit Bedacht als aus der Pistole geschossen. Ich würde niemals sagen: Wag es nicht, deine Träume umzusetzen. Doch, habe den Mut! Aber lass dir Zeit und fang erst mal langsam an. Aufstocken geht immer. Eins nach dem anderen.“
Alana von In guter Gesellschaft, Hamburgs erstem Zero-Waste-Café, empfiehlt:
„Als wir uns für das Konzept Zero Waste entschieden, habe ich es erst einmal zu Hause umgesetzt. Ich habe Bücher und Blogs gelesen und Selbstexperimente durchgeführt. Ich habe zum Beispiel eine Wurmkiste zu Hause, in der aus meinem Biomüll Komposterde produziert wird.“
Stefanie Horn von Smells Good Vegan Bakery kommt ihrem Traum Step by Step näher:
„Ich glaube, jeder, der professionell backt, möchte ein eigenes Café haben. Das ist mein Lebenstraum und den möchte ich bald realisieren. Ich habe keine Ausbildung zur Konditorin gemacht, daher kann ich noch einiges lernen. Im Moment wäre das noch zu riskant für mich und es wäre schade, wenn es nach einem Jahr nicht funktionieren würde. Gerade hier auf St. Pauli und in Hamburg allgemein gibt es viele kleine, gute Cafés. Aber für meinen Geschmack noch zu wenig ausschließlich vegane Cafés.“
Teaserbild: Linda David, Silje Paul, Maria Gibert
Redaktion: Nicola Orf
6 Kommentare
Mein Onkel hat sich mit Großkücheneinrichtungen eingedeckt, bevor er sein Restaurant gegründet hat. Mittlerweile läuft sein Geschäft ganz gut. An Anfang hatte er aber auch Probleme damit Fuß zu fassen.
Meine Schwester hat sein Jahren den Traum, ihr eigens Restaurant bzw. Cafe zu gründen. Das Konzept beim Cafe ist ja das wichtigste, glaube ich. Auch Transporten für die Gastronomie wie ein Kühltransport sind ganz notwendig.
Ein Cafe zu gründen ist ein Traum meiner Frau seit Jahren. Mit diesen Tipps können wir es schaffen, bin ich mir sicher. Man muss ja auch gute Verbindungen mit Essenlieferung-Services machen.
Ein eigenes Unternehmen im Gastronomie war mein Traum seit Kindheit und ich habe mich endlich entschieden ein eigenes Café zu gründen. Ratschlag mit Erfahrung im Service finde ich sehr nützlich, habe auch paar Monaten in einem der besten Cafés von Hamburg gearbeitet. Ich bin gerade dabei, Bekleidung für Arbeiter auszuwählen und kann es kaum auf ersten Arbeitstag warten.
Wir sind gerade dabei ein eigenes Café zu gründen und sind bereits sehr fortgeschritten. Zurzeit suchen wir ein passendes Kassensystem bzw. Kassensoftware, um den Verkauf zu erleichtern. Es ist gut zu wissen, dass man vor der Eröffnung Erfahrung im Service sammeln und einen passenden Partner finden sollte.
Mein Bruder hat sich auch vor einiger Zeit mit einem Caffee selbständig gemacht und hat die Einrichtung auch gleich gekauft. Es war am Anfang echt schwer bis es angelaufen ist. Heute ist er froh, diesen schritt gemacht zu haben.