Perlen, Earcuffs und Hornohrringe gehören schon lange in ihr Repertoire – nicht selten ist die dänische Schmuckdesignerin Jane Kønig ihrer Konkurrenz und der internationalen Schmuckwelt einen Schritt bzw. eine Saison voraus. Wir haben sie zum Launch ihrer neuen Kollektion „Star Tag“, die sich den Sternzeichen widmet, in Kopenhagen getroffen. Wir besuchen ihr rosafarbenes Atelier und ihren Store und sprechen in der gekachelten Bar „Club“ mit ihr über ihre Designs, Lieblingsorte in Kopenhagen und die vielen Spiegel in ihrem Schlafzimmer.
femtastics: Dein Schmuck ist sehr modern und du bist der Schmuckwelt oft einen Schritt voraus. Wie kommst du immer wieder auf diese besonderen Ideen?
Jane Kønig: Ich habe Modedesign studiert, arbeite aber seit mehr als 25 Jahren im Schmuckbereich. Schmuck war schon immer meine große Leidenschaft. In den letzten Jahrzehnten hat sich in meinem Kopf eine riesige Bibliothek mit vielen Ideen und Eindrücken angesammelt – darauf kann ich jetzt immer wieder zurückgreifen. Was zum Beispiel modern und gefragt war als ich 20 war, kommt jetzt wieder. Besonders die Siebziger inspirieren mich, die Musik und die Mode. Natürlich kenne ich auch viele Designerinnen, die sich zum Beispiel von einem bestimmten Künstler inspirieren lassen – das kommt bei mir nie vor.
Ich habe das nie gelernt, aber mein damaliger Freund hat mir viel beigebracht und ich habe ganz viel selbst ausprobiert.
Wir mögen zum Beispiel besonders deine magnetischen Ohrringe. Wie bist du auf die Idee gekommen, ganz ohne Stecker zu arbeiten?
Ich habe nur ein Ohrloch (lacht). Außerdem finde ich es toll, für den Abend große Ohrringe zu tragen – durch den Magneten kannst du sie einfach überall am Ohr tragen und damit spielen.
Eben hast du es schon angesprochen, du hast Modedesign studiert, dich nach dem Studium aber dem Schmuck gewidmet. Wie kam es überhaupt dazu?
Mein Freund während meines Studiums war Goldschmied. Einmal wollte ich Schmuck zu meiner Kollektion designen und dann hat es mich gepackt. Ich habe das nie gelernt, aber mein damaliger Freund hat mir viel beigebracht und ich habe ganz viel selbst ausprobiert.
Wie würdest du einen typischen Arbeitstag von dir beschreiben?
Der beginnt immer wunderschön. Ich gehe morgens mit meinem Hund im Park in Kopenhagen spazieren – dort ist es so friedlich. Dann treffe ich meine Kollegen im Atelier und dann legen wir los. Jeder Tag ist anders und immer wieder eine große Überraschung.
Du hast ein Team von 25 Leuten. Es ist sicherlich nicht einfach, im Designbereich auch mal Aufgaben abzugeben. Fällt dir das leicht?
Es ist neu für mich etwas abzugeben. Das Brand entwickelt sich aber immer schneller und ich fühle mich immer wohler damit, Aufgaben auch einfach mal an mein Team abzugeben. Einfach ist das für mich allerdings nicht.
In Kopenhagen gibt es einige Schmuckdesigner. Herrscht hier eher ein Konkurrenzkampf oder unterstützt man sich auch gegenseitig?
Auf jeden Fall gibt es einen Zusammenhalt. Ich tue mich zum Beispiel immer mit drei, vier Goldschmiedinnen zusammen und wir fahren zusammen auf die großen Messen. Wir reisen dann immer fünf Tage im Jahr gemeinsam. Tagsüber sind wir dann unterwegs und abends tauschen wir uns bei einem Glas Wein aus. Das macht immer sehr viel Spaß!
Könntest du dir auch vorstellen in einer anderen Stadt zu leben?
Ja, tatsächlich schon. Mein Herz schlägt natürlich für Kopenhagen und meine Freunde leben hier. Trotzdem könnte ich mir auch mal vorstellen ein paar Monate in Paris, Berlin oder New York zu leben.
Was sind deine drei Lieblings-Spots in Kopenhagen, die du uns und unseren Lesern empfehlen kannst?
Der King’s Garden ist toll, dort gibt es viele kleine Parks, mein Lieblingsrestaurant ist das Pastis – die Atmosphäre ist einfach super und das Café Granola hat superleckeren Kaffee!
Und wo kaufst du gerne für die Wohnung ein?
Oliver Gustav ist einfach toll! Er verkauft in seinem Studio zum Beispiel Rick Owens Möbel und auch viele andere Künstler. Er hat einen besonderen Geschmack und ist einfach eine tolle Person.
Und wie sieht es bei dir Zuhause aus?
Ich mag es gemütlich und nicht durchgestylt, vielleicht ist es ein Mix aus oldfashioned Copenhagen mit einem französischen Touch. Ich habe viele Malereien an den Wänden und ich mag alte Spiegel. In meinem Schlafzimer gibt es zum Beispiel viele Spiegel – very sexy (lacht).
Was ist dein allerliebstes Schmuckstück, das du jemals kreiert hast?
Schwierige Frage … Mit der nächsten Kollektion feiern wir den 25. Geburtstag von meinem Label. Wir haben eine relativ große Kollektion kreiert, die im April 2016 gelauncht wird. Alles ist sehr groß und nicht so filigran wie meine bisherigen Schmuckstücke. Ich verspreche euch: Sowas habt ihr noch nie gesehen! Ihr müsst dann unbedingt wieder nach Kopenhagen kommen.
Wir sind gespannt und die Einladung nehmen wir natürlich gerne an! Vielen Dank für das Interview, liebe Jane!
Hier findet ihr Jane Kønig:
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