Wie macht man Handarbeit heutzutage Menschen zugänglich und wie schafft man es, ein Modelabel aufzubauen, das ganz auf handgemachte Unikate setzt, die aber gleichzeitig nicht Luxuspreise kosten sollen? Isabelle Mann hat die Liebe fürs Stricken und Patchworken als Kind von ihrer Mutter vermittelt bekommen – und bringt heute beides in ihr Business ein. Mit ihrem Modelabel „Faible and Failure“ macht sie handgemachte Strickpullover sowie -Accessoires und Kleidungsstücke, für die sie alte handbestickte Stoffe upcycelt. Wir haben die 29-Jährige in ihrem Hamburger Store sowie in ihrer Wohnung besucht und mit ihr über ihre Vision, ihre Suche nach den besten nachhaltigen Materialien und ihre neuen Strickanleitungen gesprochen.
Partner dieses Beitrags ist „Adobe“ mit „Adobe Acrobat Pro“ und dem PDF. Vor 30 Jahren erfand „Adobe“ das PDF – und heute ist es aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Das populärste Dateiformat der Welt dient dabei nicht nur dazu, unsere digitale Buchhaltung, Verträge und andere organisatorischen Dinge unkompliziert zu bearbeiten, es ist tatsächlich auch ein großartiges Kreativ-Tool! Denn mit „Acrobat Pro“ lassen sich PDF-Dokumente gemeinsam mit anderen bearbeiten, man kann Feedback und Freigaben einholen, Dokumente aus verschiedenen Quellen lassen sich gemeinsam in einem PDF zusammenfügen, unterschiedlichste Formate lassen sich in PDF-Dateien umwandeln, und PDF-Dateien lassen sich – überall und auf jedem Gerät – bearbeiten, umwandeln und kombinieren.
Isabelle von „Faible and Failure“ nutzt „Acrobat Pro“ zum Beispiel, um ihre digitalen Muster, technischen Informationen und Step-by-Step-Beschreibungen für Strickanleitungen in einem PDF-Dokument zusammenzufügen, damit sie dieses zum Download für andere Strickbegeisterte zur Verfügung stellen kann. Wer „Acrobat Pro“ mit allen Funktionen kennenlernen und ausprobieren möchte, kann sich die kostenlose 7-Tage-Testversion herunterladen.
Isabelle Mann: Es ist mir quasi angeboren. Meine Mutter hatte nämlich einen Wollladen. Sie hat diesen aber in den Neunzigern geschlossen, weil damals Handstrick auf einmal nicht mehr angesagt war. Sie hatte aber noch viele, sehr schöne Garne übrig – und mit denen habe ich mich ausprobiert. Ich habe dann Modedesign studiert, aber dabei hat Strick kaum eine Rolle gespielt.
Allerdings hat sich eine Kommilitonin von mir, die mittlerweile beim Modelabel „Missoni“ arbeitet, eine Strickmaschine gekauft und mich neugierig gemacht. Parallel zu meinem Master-Studium habe ich dann einen Strickmaschinenkurs absolviert, mir auch eine Maschine gekauft, ein Atelier angemietet und herumprobiert.
Mit einem perfekten Produkt starten – das war meine Idee.
Ich habe nach dem Studium als Assistenz beim Hamburger Modelabel „Black Velvet Circus“ gearbeitet und dort das Strickdesign übernommen. Bei Tanja, der Gründerin, habe ich gesehen, wie gut ein „Ein-Frau-Business“ funktionieren kann – also dachte ich: „Gut, ich mach‘ das jetzt auch!“.
Ich habe überlegt, was ich alleine, ganz klein aufbauen kann. Mir war klar, dass ich keine komplette Kollektion vorproduzieren und -finanzieren kann. Das war finanziell nicht drin. Also war meine Idee: Ich mache einen Pullover, der richtig gut passt, der qualitativ hochwertig und aus nachhaltigen Garnen hergestellt ist, der lange hält, in schönen Farben … und den vertreibe ich erstmal. Mit einem perfekten Produkt starten – das war meine Idee.
Der Laden kam sehr plötzlich, ich habe ihn bei „Kleinanzeigen“ gefunden und sofort genommen. Das war im März 2019. Während der Corona-Pandemie musste ich meinen Laden zwar schließen, aber währenddessen haben viele Menschen die Freude am Stricken für sich entdeckt und das ganze „Movement“ hat Aufwind bekommen.
„Faible“ meint die Leidenschaft für das Handwerk. Damit bin ich großgeworden. Nach dem Wollladen hatte meine Mutter einen Patchwork-Laden – ich finde es lustig, dass Patchwork jetzt wieder so in ist! Ich habe das schon im Alter von zehn Jahren gemacht und niemand fand es damals cool (lacht). Aber ich weiß einfach, wieviel Arbeit in handgemachten Produkten steckt.
„Failure“ steht dafür, wieviel schief geht, wenn man Produkte entwickelt oder Strick- und Nähmuster macht. Das gehört einfach zum Prozess dazu und man muss akzeptieren, dass Fehler passieren.
Die richtigen Garne zu finden, ist nicht einfach. Daran arbeite ich immer noch. Ich wollte am Anfang am liebsten vegane, möglichst nachhaltige Garne nutzen. Allerdings hat das mit meinem Anspruch an Design und Qualität nicht funktioniert. Anfangs habe ich sogar versucht, nachhaltige Garne selbst zu färben, aber das hat keinen Sinn ergeben.
Mir war wichtig, dass die Garne schön aussehen, einfach zu pflegen sind und möglichst lange halten. Ich wollte nicht, dass Kund*innen nach einem Jahr wiederkommen und sich beschweren, wie ihre Pullover aussehen – verwaschen, verpillt und verfärbt. Um meinem Qualitätsanspruch gerecht zu werden, mache ich sehr viel mit Mohair-Seide. Das Garn ist langlebig, schön und „Responsible Mohair Standard“-zertifiziert, um Tierleid auszuschließen. Ich bin aber immer auf der Suche und teste permanent neue Garne – sie müssen mich zu 100% überzeugen.
Meiner Meinung nach schon. Am besten recyceln lassen sich solche, die komplett aus einem Material bestehen, also keine Mischmaterialien sind.
Ich weiß einfach, wieviel Arbeit in handgemachten Produkten steckt.
Ja, zum Teil von mir persönlich, zum Teil von den Schnittdirektricen bzw. Strickerinnen, mit denen ich arbeite. Für manche Strickarbeiten nutzen wir Handstrickmaschinen, andere – wie zum Beispiel die Mützen – werden komplett von Hand gestrickt. Das heißt, alle Stücke sind Unikate.
Ich habe zuerst nur Maschinenstrick-Workshops angeboten, weil ich danach gefragt wurde. Es gab niemand anderen in Hamburg, der solche Workshops angeboten hat. Irgendwann kamen auch Handstrick-Workshops in größerer Runde dazu. Sobald ich 3 Teilnehmer*innen zusammenhabe, veranstalte ich einen Workshop. Außerdem haben wir donnerstags ab 17 Uhr immer unseren Strick-Club, bei dem alle, die gerne in Gesellschaft stricken wollen, willkommen sind.
Ich finde es wichtig, Menschen Handarbeit näherzubringen. Dadurch entsteht eine ganz andere Wertschätzung für Arbeit und für Produkte.
Ja, genau. Auf meiner Website kann man die Strickanleitungen als PDF kaufen und herunterladen. Es gibt eine Anleitung für die Strickmütze, für eine Balaclava und für ein Dreieckstuch. Und weil mich immer so viele nach einer Anleitung für meinen klassischen Pullover gefragt haben, gibt es die jetzt auch!
Ich habe mich bemüht, die Anleitungen, als ich sie in „Acrobat Pro“ erstellt habe, möglichst leicht verständlich und ausführlich zu gestalten, sodass auch Strickanfänger*innen mit ihnen arbeiten können. Dafür habe ich jeweils Fotos der fertigen Stücke, digitale Illustrationen bzw. Modelle zur Veranschaulichung, alle technischen Maße und Informationen sowie ausformulierte Step-by-Step-Anleitungen in einem PDF-Dokument zusammengebracht. Zum Glück geht das mit „Acrobat Pro“ ja ganz einfach. Wer möchte, kann sich die PDF-Anleitungen ausdrucken, aber man kann sie natürlich auch digital nutzen, näher heranzoomen und sich, wenn man möchte, eigene Notizen ins PDF machen.
Man sollte mit den betreffenden Nadeln und Garnen immer erst einen Testlauf machen, ein bisschen rechts-links stricken, aber dann kann man eigentlich loslegen!
Ich finde es wichtig, Menschen Handarbeit näherzubringen. Dadurch entsteht eine ganz andere Wertschätzung für Arbeit und für Produkte. Auch ein T-Shirt oder eine Jeans im Laden hat irgendjemand genäht – wenn man weiß, wieviel Arbeit drin steckt, geht man vielleicht bewusster mit Mode um.
Normalerweise entwickelt man Designs und sucht sich dann die passenden Materialien. Das war bei mir schon immer andersherum! Ich schaue zuerst, was ich habe – und überlege dann, was ich daraus machen kann.
Die Idee für die Shirts und Jacken entstand, weil meine Oma so viele wunderschön bestickte Tischdecken hatte, denen ich gerne ein neues Leben geben wollte. Außerdem war das eine tolle Möglichkeit, meine Mode um sommerliche Stücke zu ergänzen. Zusammen mit den Schnittdirektricen schaue ich mir jede einzelne Decke an: Ist der Saum schön, wollen wir ihn als Knopfleiste nutzen? Wofür eignen sich die Stickereien, wo sollen sie platziert werden? … So erarbeiten wir die Stücke.
Klar könnte ich auch größere Stückzahlen von Produkten woanders produzieren lassen, aber das ist nicht die Idee.
Man muss einfach anders denken. Klar könnte ich größere Stückzahlen von Produkten woanders produzieren lassen, aber das ist nicht die Idee. Meine Philosophie ist, dass die Produkte hier entstehen, alle als Einzelstücke. Ich kann auf individuelle Kundenwünsche reagieren und Stücke auf Bestellung machen.
Natürlich ist die Marge viel höher, wenn Produkte in großen Mengen maschinell hergestellt werden. Mir sagte mal die Chefin eines nachhaltigen Unternehmens: „Bei einem guten Produkt sind die Produktionskosten 1/10 des Preises, den das Produkt am Ende kostet.“ Das ist bei mir nicht möglich. Dann müssten meine Produkte über 1.000 Euro pro Stück kosten. Aber dennoch sind meine Kund*innen bereit, für Handarbeit zu bezahlen.
Man muss sie grundsätzlich nicht häufig waschen. Besser ist: lüften! Wenn man sie waschen muss, am besten per Hand. Ich lege sie zum Beispiel ins Waschbecken, in kaltes Wasser mit etwas Handwaschmittel, lasse sie kurz einweichen. Dann wasche ich sie aus, rolle sie in ein Handtuch, drücke vorsichtig das Wasser heraus und lasse sie dann auf dem Handtuch liegend trocknen.
Mit einer Freundin zusammen habe ich angefangen, selbst Garn spinnen zu lassen.
Viel zu viele! Das eine ist das Thema Garn: Mit einer Freundin zusammen habe ich angefangen, selbst Garn spinnen zu lassen. Wir haben nach einer passenden Schafrasse gesucht – unsere Wahl sind die „Southdown Babydoll Schafe“ – und wir testen gerade die Garne. Mein Wunsch wäre es, diese ganze Wertschöpfungskette von A-Z komplett transparent und nachhaltig zu gestalten. Das andere Thema ist der Vertrieb über andere Stores. Das ist mit meinen aktuellen Stücken, wie schon angesprochen, wegen der Marge nicht so einfach, aber daran arbeite ich. Ich plane zum Beispiel eine Cashmere-Bridal-Kollektion.
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