Susanne Wege von „Lavazza“: „Ressourcen – egal welche – sind unser wertvollstes Gut, mit dem wir sinnvoll haushalten müssen.“

Von: 
30. September 2022
Anzeige

Hier bei femtastics stellen wir immer wieder Menschen und Projekte vor, die dazu beitragen, unseren Alltag und die Welt ein Stück nachhaltiger zu machen – von Start-ups bis zu etablierten Unternehmen, die einen Wandel vollziehen. Dem Thema Nachhaltigkeit war auch das Panel unter dem Motto „Respect for Resources: How to make a change in food waste“ gewidmet, das von „Lavazza“ und dem „Grace Accelerator Female Entrepreneurship“ in Berlin veranstaltet wurde, und an dem wir bzw. femtastics-Co-Gründerin Anna Weilberg als Speakerin teilnehmen durften. Ebenfalls beim Panel dabei war Amelie Vermeer, Gründerin von „Spoontainable“, einem Start-up, das essbare Eis- und Kaffeelöffel herstellt und das Eisdielen plastiklöffelfrei machen will.

Der „Grace Accelerator Female Entrepreneurship“ empowert Frauen* mit Gründungsambitionen und unterstützt sie dabei, ihre Ideen weiterzuentwickeln und umzusetzen. Alle Zuhörer*innen des Panels waren Teilnehmer*innen des Accelerators – viele von ihnen arbeiten gerade selbst an nachhaltigen, innovativen Start-ups – von einer App für mehr Vereinbarkeit über medizinische Selbsttests für Frauen bis zu einem Unternehmen für nachhaltige Bauprojekte. Keine Frage, dass dabei ein sehr angeregter Austausch stattfand. Wir haben das Panel zum Anlass genommen, mit Susanne Wege, Geschäftsführerin von „Lavazza Deutschland“, über Nachhaltigkeit und Female Entrepreneurship zu sprechen.

femtastics: Liebe Susanne, was waren die Motive für die Zusammenarbeit zwischen „Lavazza“ und dem „Grace Accelerator Female Entrepreneurship“?

Susanne Wege: „Grace“ und „Lavazza“ vereint das gleiche Ziel: Wir wollen Frauen im Unternehmertum stärken und sie bei der Gründung mit unserer Erfahrung sowie Expertise unterstützen. Bereits 2021 waren wir Partner des „Grace Sustainability Labs“ und möchten die spannende und erfolgreiche Arbeit weiterführen. „Lavazza“ agiert hier als Mentor – wir möchten gemeinsam mit „Grace“ die Verbindung von Kreativität und Innovationskraft der Start-ups mit unserer langjährigen unternehmerischen Erfahrung schaffen.

Dieses Jahr haben wir beispielsweise bei einem Marketing-Workshop mit den Gründerinnen den Umfang und die Relevanz von Marketing in der Gründungsphase erörtert. Wir schätzen den Austausch und die Synergien, die in den Workshops entstehen.

Wir wollen Frauen im Unternehmertum stärken und sie bei der Gründung mit unserer Erfahrung sowie Expertise unterstützen.

Die Gründerinnen von „My Migrant Mama“ waren im Publikum des Panels dabei.

Wieso ist Dir bzw. „Lavazza“ das Thema Female Entrepreneurship wichtig?

Gender Balance und Unternehmertum sind fest bei „Lavazza“ verankert. In unseren Nachhaltigkeitsprojekten in den Ursprungsländern des Kaffees fokussieren wir uns unter anderem auf das UN-Ziel 5 für nachhaltige Entwicklung, das sich mit der Gleichstellung der Geschlechter befasst. Dieser Schwerpunkt ist nicht zuletzt deshalb gewählt, da 70 Prozent der Kaffeebäuer*innen weiblich sind, aber nur 25 Prozent der Farmen von Frauen* geführt werden. Durch die Förderung von Gründer*innen und Unternehmer*innen zielen wir auf einen Schulterschluss mit den Männern ab, denn nur durch Diversität im Unternehmertum entsteht echter Mehrwert.

Unterstützt „Lavazza“ Start-ups von weiblichen Gründer*innen oder arbeitet ihr mit ihnen zusammen? Wenn ja, wie genau?

Sowohl innerhalb der Kaffeeproduktion als auch außerhalb unserer Branche interessieren wir uns für spannende, innovative Start-ups und Unternehmer*innen, die die gleichen Wertevorstellungen und denselben Innovationsgeist haben wie wir und denen wir mit Tipps sowie Know-how zur Seite stehen können. Im Rahmen der Arbeit der „Lavazza Stiftung“ fördern wir unter anderem Frauen*, die ihre eigene Kaffeeproduktion gründen oder eine bestehende Familienplantage wiederbeleben möchten. Wir unterstützen sie dabei, ihre Potenziale zu nutzen, unternehmerisch und umweltschonend für sich und folgende Generationen zu wirtschaften und landwirtschaftliche Expertise sowie technologisches Know-how zu erlernen und weiterzugeben. Ebenso bringen wir unsere jahrzehntelange Expertise bei Herausforderungen in den Bereichen Produktion, Logistik und Vermarktung ein.

Eine dieser Frauen ist Elvira, eine Indigene der Maya Pop’omchì Community, die Teil des Projektes „Women’s Coffee“ in Guatemala ist. In Zusammenarbeit mit dem dortigen Verein „Verdad y Vida“ und „Lavazza“ trägt sie zur Emanzipation der Frauen* ihrer Community und nachhaltigen Versorgung ihrer Familie bei. Das erlernte Wissen über die Führung eines Unternehmens, die Organisation sowie Herstellung, den Vertrieb und die Vernetzung setzt sie nun seit einigen Jahren in die Praxis um. Zudem hat sie die Möglichkeit, ihre Expertise an ihre Community und zukünftige Generationen weiterzugeben.

Seit der Gründung 2004 verfolgen die Projekte der „Lavazza Stiftung“ unser Engagement für soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den Ursprungsländern des Kaffees. Derzeit werden in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Organisationen 31 Projekte in 19 Ländern auf drei Kontinenten zugunsten von über 130.000 Kaffeebäuer*innen gefördert. Der Ansatz der Stiftung besteht darin, die Autonomie der lokalen Gemeinschaften zu fördern.

Beim Panel „Respect for Resources“ in Berlin ging es um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
„Ich persönlich und auch wir bei „Spoontainable“ glauben, dass wir nur durch eine sinnvolle nachhaltige Kreislaufwirtschaft langfristig bestehen können. Nachhaltigkeit darf trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nicht in den Hintergrund treten“, sagt Amelie Vermeer, Gründerin von „Spoontainable“ (Foto Mitte).

Das Thema unseres Panels in Berlin ist Respekt für Ressourcen. Vor welchen Herausforderungen in Bezug auf Ressourcen steht ihr gerade?

Das Thema beschäftigt „Lavazza“ und mich persönlich seit Langem. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie stehen wir immer wieder vor Herausforderungen im wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bereich. Aus ökologischer Sicht verfolgen wir mit der „Roadmap to Zero“ und der „Roadmap für nachhaltige Verpackungen“ die Ziele, klimaneutral zu werden und mit einer effizienten Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung beizutragen. Wir haben schon einige Schritte auf diesem Weg genommen, und planen, bis 2025 alle unsere Verpackungen wiederverwendbar, recyclebar und kompostierbar zu machen.

Ressourcen – egal welche – sind unser wertvollstes Gut, mit dem wir sinnvoll haushalten müssen.

Wie entstand die Idee für das Panel? Wieso wolltet ihr es gerne veranstalten?

Für „Lavazza“ und auch für mich persönlich ist der Kampf gegen den Klimawandel essenziell. Ressourcen – egal welche – sind unser wertvollstes Gut, mit dem wir sinnvoll haushalten müssen. Wir freuen uns, wenn wir unsere Erfahrungen an junge Gründer*innen weitergeben können, denn auch wir sind einmal klein gestartet. Getrieben vom Unternehmergeist und der Innovationskraft von Luigi Lavazza im Jahre 1895 erkannte er die Potenziale des Caffè und kombinierte als erster Kaffeesorten aus verschiedenen Teilen der Welt. Aus Mut und Überzeugung entstehen wunderbare neue Ansätze.

Darüber hinaus finden wir den Dialog mit verschiedensten Akteur*innen im Rahmen des Panels äußerst bereichernd. Es ist spannend zu sehen, welche Ansätze junge Unternehmer*innen mitbringen und welche Ideen wir gemeinsam weiterentwickelt werden können.

Welchen Tipp hast Du an Gründer*innen bezüglich Respekt für Ressourcen?

Mein zentraler Tipp für Gründungen heutzutage: Denkt Nachhaltigkeit und (materielle als auch personelle) Needs und Ressourcen schon im Businessplan mit! Des Weiteren braucht es meiner Meinung nach für Gründer*innen Weitsicht, Empathie und Balance, vor allem, wenn es um personelle Ressourcen und Klimaschutz geht.

Vielen Dank für das Gespräch!

Hier findet ihr „Lavazza“:



Fotos: „Lavazza“ (Aufmacherfoto), Dominik Tryba (Panel)

– Werbung: In Zusammenarbeit mit „Lavazza“ –

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert