Haarausfall bei Frauen* ist noch immer ein Tabuthema. Dabei betrifft Haarausfall viele Frauen* im Laufe ihres Lebens und kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Julia Schultz ist Hormoncoach und will Frauen* dazu motivieren, ihr Leben und ihre Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Im Interview erklärt sie, was genau hinter Haarausfall steckt, was hilft und warum wir uns endlich offen über das Thema austauschen sollten.
Partner dieses Beitrags is „PHYTO Paris„. Die Marke, die 1969 gegründet wurde, basiert auf der Idee, sanfte und gleichzeitig kraftvolle Pflege für Haar und Kopfhaut durch Pflanzen zu kreieren. Bis heute bleibt „PHYTO“ diesen Werten treu: Alle Produkte – von Shampoos und Kuren sowie Elixieren gegen Haarausfall bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln für Haare und Nägel – vereinen Wissenschaft und Natürlichkeit. Die Serie „PHYTOCYANE“ wurde speziell für die Behandlung gegen Haarausfall entwickelt. Neu sind die „PHYTOPHANERE“-Nahrungsergänzungsmittel, die von innen gegen Haarausfall wirken. Erhältlich sind „PHYTO Paris“-Produkte in der Apotheke.
Von „PHYTO Paris“ gibt es Shampoos, Tinkturen und Nahrungsergänzungsmittel, die gegen reaktiven sowie progressiven Haarausfall wirken.
Julia Schultz: Ich coache vorrangig Frauen*, die mit ihren Hormonen Probleme haben, zum Beispiel Hormonstörungen. Oft läuft der Zyklus nicht rund, er ist nicht vorhanden oder es geht um Begleiterscheinungen, die durch hormonelle Schwankungen oder Störungen auftreten. Ich helfe diesen Frauen*, in dem wir uns ihren Lebensstil anschauen und evaluieren, was wir beispielsweise bei der Ernährung ändern können.
Geplant hatte ich das nie, aber ich war selbst betroffen und hatte Hormonstörungen mit Anfang 20. Meine Periode blieb aus und ich bekam die Diagnose “PCO Syndrom”. Vieles musste ich selbst recherchieren. Die Vorschläge des Frauenarztes, Hormone oder andere Medikamente zu nehmen, waren für mich nicht zufriedenstellend. Ich dachte mir: Das muss doch auch anders gehen! Also habe ich mich auf den Weg gemacht, meine Hormone selbst zu regulieren. Ich habe viel ausprobiert und habe immer tiefer dazu recherchiert.
Es gibt unglaubliche viele Frauen*, die das Thema Hormonstörungen betrifft und man kann sehr viel machen – wenn man das Wissen dazu hat.
Damals habe ich International Business Management studiert und merkte, wie sehr mich der Gesundheitsbereich interessiert. Ich habe eine Ausbildung zur “Health Coachin” gemacht und habe zu Hormonen fortlaufend Weiterbildungen gemacht. Es gibt unglaubliche viele Frauen*, die das Thema Hormonstörungen betrifft und man kann sehr viel machen – wenn man das Wissen dazu hat.
Das sind die Themen unerfüllter Kinderwunsch, Gewichtsprobleme, Akne sowie alles, was mit den Haaren zu tun hat. Oft geht es um Haarausfall, aber auch um vermehrten Haarwuchs – hormonell bedingt, wenn die männlichen Hormone überschießen.
Haarausfall belastet viele Frauen*. Unsere Gesellschaft ist sehr auf Ästhetik und schönes Aussehen ausgerichtet, schöne Haare haben insofern einen großen Stellenwert – sie sind ein Statussymbol. Andersherum fühlen Menschen sich schnell nicht mehr schön, wenn lichte Stellen sichtbar werden und Haare ausfallen. Dahinter steckt die Angst, nicht mehr geliebt zu werden. Ein reales Bedürfnis, das fest in uns verankert ist.
Social Media tut sein Übriges – hier herrschen Bilder vor, die nicht realistisch sind. Entsprechen wir diesen nicht, kommt Scham auf.
Unsere Gesellschaft ist sehr auf Ästhetik und schönes Aussehen ausgerichtet, schöne Haare haben insofern einen großen Stellenwert – sie sind ein Statussymbol.
Es ist traurig, wie viel Geld wir ausgeben und was wir alles über uns ergehen lassen, um dieser Wertvorstellung nachzukommen – von OPs bis überteuerte Behandlungen.
Es gibt sehr viele Ursachen. Häufig hat Haarausfall mit den Hormonen zu tun, zum Beispiel vorübergehend nach einer Schwangerschaft und Geburt. Frauen* berichten vermehrt, dass ihnen die Haare ausfallen, weil eben die Hormone in den Keller rauschen. Das gehört zu „reaktivem Haarausfall“, dieser umfasst adhoc ausfallende Haare. Die Ursachen dafür können die Wechseljahre sein, Erkrankungen oder Nährstoffmängel. Auch, wenn ich Stress auf dem Kopf habe – zum Beispiel durch Bleaching, Hitze, Styling – kann dies zu reaktivem Haarausfall führen. Schwermetallbelastung kann ebenfalls im Zusammenhang mit reaktiven Haarausfall stehen.
„Progressiver Haarausfall“ dagegen bezeichnet lang anhaltenden Haarausfall, häufig hormonell bedingt und/oder erblich bedingt.
Häufig hat Haarausfall mit den Hormonen zu tun, zum Beispiel vorübergehend nach einer Schwangerschaft und Geburt.
Dahinter kann zum Beispiel der Energiestoffwechsel stecken, also Probleme mit der Schilddrüse. Frauen* mit einer Schilddrüsenunterfunktion haben häufig Haarausfall. Haare brauchen Energie, um zu wachsen und nicht auszufallen.
Wenn die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron im Gleichgewicht sind, haben wir gesunde und schöne Haare. Frauen* während der Schwangerschaft berichten oft von volleren und schönen Haaren – fallen diese dann nach der Geburt aus, ist der Effekt natürlich umso größer.
Zudem gibt es hypothalamische Amenorrhoe, das können Frauen* sein, die sehr viel trainieren oder eine Essstörung haben. Hier nehmen Geschlechtshormone ebenfalls ab und die Qualität der Haare verschlechtert sich, was such durch Haarausfall bemerkbar macht. Für gesunde und schöne Haare muss der Hormonspiegel ausgeglichen sein.
Wenn ein Ungleichgewicht der männlichen Hormone besteht und diese Überhand nehmen, kann es in Richtung progressiver Haarausfall gehen. Männliche Hormone können Haarausfall verursachen, das kennt man von Männern* im Alter, die langsam kahle Stellen bekommen. Das hat mit einem bestimmten Enzym zu tun, was bei einigen Männern* aktiver ist.
Drei bis sechs Monate braucht es in der Regel, bis der jeweilige Stressor weg ist. Wenn es darüber hinaus andauert, sollte genauer geschaut werden, welche Ursachen dahinterstecken könnten.
Wichtig ist, herauszufinden, was die Ursache ist. Fehlen vielleicht bestimmte Nährstoffe wie Eisen, Zink oder B-Vitamine? Die Nährstoffe müssen die Haare erreichen, also ist die Zirkulation auch wichtig. Massagen sind hier sehr hilfreich, auch wenn es anfangs schwierig sein mag, weil dabei gefühlt noch mehr Haare ausfallen. Aber die Haare, die bei einer Massage ausfallen, waren eh schon locker und würden so oder so ausfallen. Massagen helfen, die Durchblutung zu fördern und so Nährstoffe zu transportieren.
Es gibt Produkte für die äußere Anwendung, die eben einmassiert werden, das hilft schon mal sehr! Dann gibt es Inhaltsstoffe wie Gingko, die zusätzlich stimulieren und beleben können. In den Nahrungsergänzungsmitteln sind Inhaltsstoffe drin, die sich positiv auswirken – alle B-Vitamine und Zink beispielsweise. Hinzu kommen besondere Wirkstoffe wie Bierhefe und Antioxidantien, die unterstützend wirken können.
Durch falsche Ernährung können wir stille Entzündungen im Körper haben, das kann sich negativ auf die Haarwurzeln oder die Kopfhaut auswirken, Antioxidantien wie Vitamin C können helfen, diesen oxidativen Stress im Körper zu senken.
Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell. Sehr nährstoffreich ist Weizengras – das ist aber nicht leicht verdaulich. Eisen, Zink und B-Vitamine sind immer super, sind allerdings vorrangig in tierischen Lebensmitteln enthalten, Veganer*innen empfehle ich, diese Nährstoffe zu supplementieren.
Vieles, was die Haarwurzel und die Zirkulation anregt, ist gut. Es gibt viele Frauen*, die mit männlichen Hormonen zu tun haben. Sie haben am Haarfollikel ein Enzym, was sehr aktiv ist und Testosteron in eine noch potentere und aktivere Form umwandelt, abgekürzt heißt das DHT. Dieses 5-Alpha-Reduktase-Enzym ist häufig das Problem bei Haarausfall. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Zink besonders wichtig ist. Zink kann dieses Enzym in der Aktivität drosseln und es gibt Wirkstoffe, die äußerlich und innerlich unterstützen können – Rosmarin beispielsweise.
Frauen* wird durch Medien, Werbung und Co meistens vermittelt, dass mit ihnen irgendetwas falsch sei, wenn sie Haarausfall haben. Sie werden dazu animiert, panisch und Hals über Kopf irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, anstatt erst einmal sinnvoll nach den Ursachen zu schauen. Es geht um Scham und andere negative Gefühle – und dieser Umgang führt dazu, dass wir denken, wir müssten all das im Geheimen mit uns selbst ausmachen.
Ich finde es wichtig, dass man sich öffnet und schaut, mit wem man sich austauschen kann. Das ist ein wichtiger Shift. Unser Nervensystem darf lernen, dass Haarausfall nicht mit Scham verbunden sein muss. Das betrifft auch Themen wie unerfüllter Kinderwunsch – das macht jede*r im Stillen in seinem oder ihrem Kämmerlein aus. Man denkt, man sei komplett allein damit, bis man feststellt, dass viele andere die gleichen Probleme haben. So viel Austausch und Bestärkung könnte entstehen und gerade Frauen* könnten sich gegenseitig viel besser helfen.
Collage/Foto: „Canva“/Xenia Bluhm
– Werbung: In Kooperation mit „PHYTO“ –