Die Hamburgerin Patrizia Wagner hatte keine Lust auf einen Bürojob und widmete sich lieber dem, worauf sie schon immer Bock hatte: Pediküre! Sie stürzt sich ins Thema, bringt sich alles rund um medizinische Fußpflege und Pediküre bei und eröffnet schließlich ihren ersten eigenen Pediküre-Salon. Was auf der Fläche einer Änderungsschneiderei beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Erfolgskonzept. Heute betreibt Patrizia Wagner vier Urban Spa-Filialen in Hamburg und hat mittlerweile auch zwei Schulfreundinnen ins Boot geholt. Wir sind über Treatwell auf die Unternehmerin aufmerksam geworden und treffen sie in ihrer Urban Spa-Filiale in Ottensen. Bei Lash Extensions und Maniküre sprechen wir über Patrizias ganz persönlichen Weg zum Erfolg.
Psssst: Am Ende des Interviews wartet ein Rabattcode für den Urban Spa über Treatwell auf euch!
Ich mache das jetzt einfach selber!
Patrizia Wagner: Ich habe eigentlich Marketing studiert und gemerkt, wenn ich in der Branche Fuß fassen will, muss ich wahrscheinlich für Jahre erst als Praktikantin arbeiten. Mir war schnell klar, dass ich das nicht machen will. Ich hab mich für einige Jobs beworben und leider viele Absagen bekommen. Eine Absage hatte die Begründung, dass die Firma sich nicht vorstellen kann, dass ich in einem Büro glücklich werde. Im Endeffekt hatten sie Recht und mir kam die Idee, mich selbstständig zu machen.
Ich fand Pediküre schon immer super und es gab einfach keine coolen Läden in Hamburg, wo ich zur Fußpflege hingehen konnte – alles war so altbacken und verstaubt. Also habe ich mir gedacht, ich mach das jetzt einfach selber! Ich habe mich anderthalb Jahre wie eine Besessene schlau gemacht, wie man Pediküre am besten macht. So fing alles an.
Jede Chefin sollte wissen, was im eigenen Betrieb vor sich geht.
Ich mache total gern die Behandlungen! Ich habe das alles von Grund auf gelernt und viele Kurse besucht. Ich bin der Meinung, jede Chefin sollte wissen, was im eigenen Betrieb vor sich geht. Am Anfang wollte ich einen Laden aufmachen, wo nur Hand- und Fußpflege angeboten wird, aber meine erste Mitarbeiterin konnte glücklicherweise viel mehr. Sie hatte die dreijährige Ausbildung zur Kosmetikerin abgeschlossen und brachte mir noch vieles bei.
Auf der einen Seite wurde genäht und nebenan die Füße schick gemacht. Es war total verrückt!
Die Eltern einer Freundin eröffneten eine Änderungsschneiderei und ich bekam die Möglichkeit, die Hälfte des Ladens zu nutzen. Auf der einen Seite wurde genäht und nebenan die Füße schick gemacht. Es war total verrückt!
Ich hatte noch nicht einmal einen Businessplan – nur einen Zettel, wo ich den best case und den worst case aufgeschrieben habe. Ein Betriebswirtschaftler hätte mir den Kopf abgehackt, aber man kann sich eben auch zu Tode exceln. Ich wusste einfach, dass es klappt. In Brasilien gehen die Frauen alle zwei Wochen zur Pediküre – es war nur eine Frage der Zeit, bis das auch hier richtig ankommt. Außerdem boomt der Beautymarkt sowieso immer, Wirtschaftskrise hin oder her.
Die Leute mochten uns und der Laden lief super. Also habe ich mich nach einer eigenen Fläche umgeguckt und mir für ein Objekt einen Termin geben lassen. Der Laden war fünfmal so groß wie mein Laden in der Änderungsschneiderei. Ich hatte echt Respekt und ich glaube, ich habe das Objekt nur bekommen, weil die Inhaberin mich kannte und mochte. Ich habe damals allen Menschen, die am ersten Laden vorbeigingen, einen Flyer in die Hand gedrückt. Darunter war halt auch die Eigentümerin, die mich dann sehr ambitioniert fand. Gerade für den Anfang war das super, denn da schenkt dir niemand was. Du brauchst Glück! Ich war 27 und für deutsche Verhältnisse ist das wirklich sehr jung als Unternehmerin.
Klar, immer! Aber viele Ideen kamen über die Kunden. Die haben einfach gefragt, ob wir bestimmte Behandlungen anbieten. Also haben wir nachgelegt. Ich habe den Laden aufgezogen und nebenbei nach Produkten geschaut.
Ich bin selbst seit sechs Jahren Vegetarierin und mir ist besonders wichtig, dass die Produkte nicht an Tieren getestet werden. Kein Tier sollte leiden! Da bin ich resolut und schmeiße Produkte von Unternehmen, die irgendwo auf der Welt Tierversuche machen, sofort aus dem Sortiment. Ich will das niemanden aufzwingen, aber als Unternehmerin habe ich die Freiheit, so etwas zu entscheiden. Deswegen habe ich zum Beispiel von Anfang an den Nagellack von Spa Ritual im Angebot. Außerdem waren wir die Ersten in Hamburg, die Produkte von dermalogica angeboten haben.
Wir sind alle Fußpflegerinnen nach medizinischen Richtlinien. Unser Laden ist, glaub ich, der einzige in Hamburg, der Schönheit mit dem medizinischen Aspekt vereint. Die meisten Läden machen nur schön oder nur medizinische Pflege. Wir machen beides. Ansonsten bieten wir noch Massagen, Gesichtsbehandlungen, Waxing, Microblading für die Augenbrauen und noch viel, viel mehr an.
Ich bin noch immer voll dabei und mache so ziemlich alles. Für die Büroorganisation habe ich eine Assistentin, die mich unterstützt. Wir ergänzen uns super! Was ich furchtbar finde, Buchhaltung beispielsweise, liebt sie.
Ich musste glücklicherweise keinen Kredit aufnehmen. Ich bekam damals einen Existenzgründerzuschuss, so konnte ich meine Miete und alles bezahlen. Meine Familie und Freunde haben mich mental unterstützt. Und meine ersten Mitarbeiterinnen waren super – sie sind sogar immer noch dabei.
Ich bin nicht mehr alleine, ich habe zwei GbR-Partnerinnen. Wir sind seit der Schulzeit befreundet und beide hatten keine Lust mehr auf ihre Bürojobs. Nun sind wir ein Trio – das ist total cool. Wir ergänzen uns super und vertrauen uns voll. Wir sind auch nicht so die Mädchen-Mädchen, sondern eher Typen, wenn es ums Business geht. Wir sind einfach gewachsen und haben nun mehrere Läden in Hamburg. Das war nicht richtig geplant, es ist einfach passiert.
Ich bereue nichts!
Es ist wie es ist – ich bereue nichts. Ich bin im Hier und Jetzt und würde nichts anders machen. Jeder Moment war genau richtig so! Ich trauere auch nie alten Zeiten hinterher, das Geile am Altwerden ist doch, dass man lernt, schlauer wird und Dinge mehr durchblickt.
Schön sein heißt nicht perfekt auszusehen und jedem Trend hinterherzujagen.
Gar nicht, es ist voll cool! Ich liebe es immer noch, Nagellacke auszupacken und mir die schönen Farben anzuschauen. Seit zwei Wochen habe ich jetzt einen eigenen Instagram Account und da poste ich auch täglich ein Foto. Da kriege ich auch viele Trends einfach so mit. Ich finde aber, schön sein heißt nicht perfekt auszusehen und jedem Trend hinterherzujagen – man sollte immer cool damit umgehen.
Es gibt immer mehr Beauty-Hypes, ja. Aber unsere Kunden kommen zu uns, weil sie zu uns passen – das sind eher natürliche Typen.
Wenn mein Auge flimmert, geh ich schlafen. (Lacht) Nein, ich habe jetzt zum ersten Mal seit zwei Jahren Urlaub auf den Philippinen gemacht. Das werde ich ab jetzt jedes Jahr machen. Das tägliche Gassi gehen mit meinem Hund entspannt auch total – einfach mal eine Stunde mit dem Hund in den Stadtpark, das muss sein.
Für femtastics-Leser: Termine im Urban Spa (oder bei anderen tollen Beauty-Adressen) könnt ihr schnell und bequem über Treatwell buchen! Mit dem Code WELLTASTIC bekommt ihr außerdem 10 Euro Rabatt auf eure Buchung. Viel Spaß! *
* Nur für Neukunden, bei Terminbuchung über treatwell.de & Online-Zahlung, einmalig einlösbar, Mindestbestellwert 20 Euro, gültig bis 06.06.2017, Termin kann später stattfinden, Vorrat begrenzt. Gutscheinwert wird von Treatwell übernommen, es gelten die Treatwell AGB. Gültigkeit: 06.06.2017
Layout: Britta Häfemeier
– In Kooperation mit Treatwell –
2 Kommentare
Herzlichen Dank für das schöne Interview mit meiner liebsten Beauty-Biene Patrizia!
Ich war erst letztens wieder bei ihr in Winterhude und liebe einfach ihre sympathische, quirlige Art. Merci! 🙂
Moin Moin,
vielen Dank für den tollen Tipp.
Ich habe sofort zugeschlagen und bin heute dort gewesen, in Ottensen, und habe mich verwöhnen lassen.
Es war eine absolut angenehme Atmosphäre und meine Nägel (Maniküre) sehen nun wieder perfekt aus.
Das wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein.
Lieben Gruß
Sylke