Traumhaus mit Pool: Yasmin hat einen Bungalow in der Nähe von Hamburg renoviert!

„So schön habt ihr es!“, „ein absoluter Traum“: Wenn Yasmin auf ihrem „Instagram“-Account ein Foto postet, wird sie von ihren Follower*innen mit Komplimenten überhäuft. Zu Recht, denn die 37-jährige Hamburgerin hat im Speckgürtel der Hansestadt einen Bungalow aus den Sechziger-Jahren samt Garten mit Pool gekauft – und zeigt uns auf @interioroverdose, wie sie und ihr Freund die rund 150 Quadratmeter Wohnfläche Stück für Stück in ein wahres Schmuckstück verwandeln.

Errichtet wurde das Haus von einem Architekten, der nach der Fertigstellung selbst mit seiner Familie einzog – hier war also schon damals ein echter Profi mit viel Liebe zum Detail am Werk. Was Yasmin besonders an dem Haus begeistert, wie sie es gefunden hat und warum sie trotz allem plant, schon in wenigen Jahren wieder auszuziehen, hat die selbstständige Social Media Managerin uns im Interview mit Poolblick verraten. 

Das Interview mit Yasmin führt femtastics-Autorin Andrea Zernial (rechts).
Zum Außenbereich des Bungalows gehört auch ein Außenkamin.

femtastics: Wo habt ihr vor dem Einzug in euren Bungalow gelebt?

Yasmin: Wir sind kurz vor dem Corona-Ausbruch aus München nach Hamburg gekommen und waren übergangsweise in einer Zweizimmerwohnung von meinem Vater, mitten in der Hamburger City. Unseren Besitz haben wir für diese Zeit eingelagert. Von dort aus haben wir uns um ein Haus gekümmert. Das Ziel war also schon: Wir gehen zurück in die Heimat, um ein Haus zu kaufen. 

Hattet ihr bestimmte Vorstellungen, was das Haus angeht? 

Nein. Weder, was die Lage noch das Haus an sich angeht, hatten wir etwas Konkretes im Kopf. Wir wussten nur, dass wir etwas Außergewöhnliches haben wollten und keinen Standard-Neubau. Das sind wir einfach nicht. Ansonsten waren wir völlig frei. Und ich glaube, das muss man auch sein. Denn der Immobilienmarkt gibt aktuell ja nicht viel her. 

Wie seid ihr bei der Suche vorgegangen? 

Wir haben über die gängigen Immobilen-Portale gesucht. Wirklich viel Mühe haben wir uns nicht gegeben (lacht). Wir sind es langsam angegangen und haben bestimmt ein Jahr lang gesucht. 

Wir wussten nur, dass wir etwas Außergewöhnliches haben wollten und keinen Standard-Neubau.

Der Wohnbereich mit dem großen Kamin und den Schiebetüren zum Garten geht in den Essbereich über.
Linkes Foto: Hinter dem Bücherregal versteckt sich eine Tür, die in den Garten führt.

Wusstet ihr im Vorfeld, wo ihr gern wohnen möchtet? 

Wer sich ausschließlich auf bestimmte Stadtteile konzentriert, hat es echt schwer. Uns war eigentlich nur wichtig, dass Familie und/oder Freund*innen in der Nähe leben. Dieser Wunsch wurde mit dem Bungalow erfüllt: Ich bin hier in der Gegend, im Speckgürtel von Hamburg, aufgewachsen und meine Tanten und Cousins sind ganz in der Nähe. Das ist wirklich schön!

Habt ihr euch viele Häuser angeschaut? 

Ein paar. Hier hatte ich das Glück, dass der Verkäufer, der Sohn des Eigentümers, und ich zufällig gemeinsame Bekannte haben. So war direkt eine Verbindung da. Außerdem hat er gemerkt, dass wir den Bungalow erhalten wollen und die besondere Architektur aus den Sechziger-Jahren wertschätzen. Nach der Besichtigung hat er direkt zu der Maklerin gesagt: „Wenn die Zwei es kaufen möchten, dann sollen sie es bekommen!“.

Wusstest du bei der Besichtigung sofort, dass du den Bungalow haben möchtest?

Ja. Ich bin nicht esoterisch, aber hier habe ich einen besonderen Vibe gespürt. Das Haus wurde von einem Architekten gebaut, der selbst hier gewohnt hat. Und das merkt man auch, denn er hat sein Haus mit viel Liebe zum Detail geplant und eingerichtet. Beispielsweise gibt es im Keller eine Tür, die direkt ins Nebenhaus [der Bungalow ist Teil einer Doppelhaushälfte, Anm. d. Redaktion] führt. In diesem Haus hat wiederum sein bester Freund gewohnt – so konnten sie sich jederzeit auf schnellem Weg besuchen. Eine ganz süße Idee, wie ich finde. Besonders schön sind auch die Eingangstür mit den runden Glaselementen sowie der Außenkamin. Und wir haben eine sogenannte „Krimitür“ im Haus: Im geschlossenen Zustand sieht man von Innen nur ein Bücherregal, gefüllt mit lauter Krimis. Dahinter versteckt sich aber eine Tür, die in den Garten führt – quasi eine Art Geheimgang. 

Den Esstisch haben Yasmin und ihr Freund aus alten Dielen gefertigt.

Ich bin nicht esoterisch, aber hier habe ich einen besonderen Vibe gespürt.

Was sollte man bei der Besichtigung von Häusern beachten? 

Wichtig ist, dass man die Finanzierung schon vorher geklärt hat. Die meisten Interessenten schicken das Exposé des Hauses an die Bank, bevor sie es überhaupt angeguckt haben. So können sie dann mit der Finanzierungsbestätigung zum Termin erscheinen.
Wir haben auch ziemlich schnell festgestellt, dass man keine Zeit zum Nachdenken hat. Wenn etwas gefällt, sollte man das dem/der Makler*in bzw. Verkäufer*in direkt signalisieren und vor Ort mitteilen, dass man das Haus kaufen möchte. Sonst liegen die Chancen bei Null und die anderen sind immer schneller. 

Wie lief es bei euch mit der Finanzierung ab? 

Das war tatsächlich nicht ganz easy, denn ich habe bereits Immobilien – Wohnungen, die ich vermiete – durch die ich schon einige Kredite laufen habe; was den Finanzierungsprozess etwas langwieriger gemacht hat. Ich musste alle Mieteinnahmen vorzeigen. Und bevor es zu einer Bewilligung kommt, prüft die Bank zum Beispiel, ob ich die Kredite auch dann noch abbezahlen könnte, wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten würde, dass all meine Mieter*innen ausziehen. Noch dazu bin ich selbstständig, was leider auch nicht unbedingt von Vorteil ist. Da sind die Banken recht konservativ eingestellt. Die Gespräche mit den Banken hat ein Finanzberater für mich geführt – und am Ende hat es ja geklappt!

In Deutschland scheuen sich viele Menschen eher vor privaten Krediten. Du tickst da anscheinend ganz anders …

Ja, ich wollte schon länger Immobilien kaufen und habe schlicht keine Angst vor Krediten. Ich denke auch nie: „Wann habe ich meine Immobilien endlich abbezahlt?“. Denn letztlich ist das Abbezahlen eines Kredits nichts Anderes als Miete zu zahlen. Und irgendwann verkaufe ich meine Immobilien mit Gewinn, das wird in Städten wie Hamburg definitiv der Fall sein. Über mehr denke ich nicht nach.

Der Boden wurde neu gegossen – und hat das Farbkonzept für Wohn- und Esszimmer inspiriert.

Ich wollte schon länger Immobilien kaufen und habe schlicht keine Angst vor Krediten.

Im Juli vergangenen Jahres seid ihr in euren Bungalow eingezogen – wie ging es dann weiter? 

Wir haben bis November, also rund fünf Monate, renoviert. Der Zustand des Hauses war dann so, dass wir hier gut leben konnten und nebenher Stück für Stück einige Dinge in Angriff genommen haben. Wir hätten uns zwar auch mehr Zeit lassen können, aber wir wurden hibbelig und wollten endlich in unser Haus ziehen und das neue Jahr hier beginnen. 

Wie seid ihr bei der Renovierung vorgegangen? 

Wir haben viel selbst gemacht und die Hilfe von Freund*innen in Anspruch genommen. Zuerst kamen die Tapeten und Teppiche dran, das musste alles raus. Die Fensterrahmen habe ich alle selbst lackiert. Alles, was wir konnten, haben wir gemacht. Wo wir nicht weiterkamen, haben wir mit Handwerker*innen gearbeitet. Die Koordination hat die Mutter einer Freundin übernommen, die nebenher immer mal solche Projekte annimmt. Sie war auch viel hier vor Ort. Das war eine große Erleichterung, da mein Freund und ich ja beide Vollzeit arbeiten. Letztlich dauert alles aber immer länger als gedacht. Unser Elektriker ist zum Beispiel bis jetzt noch nicht fertig – er hat zwischendurch ein Großprojekt reinbekommen und war dann erstmal weg (lacht).

Wie oft wart ihr während der Renovierung hier im Haus? 

Eigentlich jeden Tag, vor allem mein Freund. Irgendwann hat er sogar seinen Schreibtisch in der Garage aufgestellt, damit er von hier aus arbeiten und gleichzeitig die Bauarbeiten überwachen kann. So hatten die Handwerker*innen auch immer einen Ansprechpartner vor Ort. Das ist wichtig, denn es kommen ständig neue Fragen auf.  

Irgendwann hat mein Freund sogar seinen Schreibtisch in der Garage aufgestellt, damit er von hier aus arbeiten und gleichzeitig die Bauarbeiten überwachen kann.

In welchem Zustand war das Haus, als ihr eingezogen seid? 

Der Boden war fertig gegossen, das Bad war final und die Küche kam einige Tage später. Wir haben nach und nach versucht, alles einzurichten und wohnlich zu machen. Unsere Möbel standen währenddessen in der Garage. Das war ein ganz schönes Chaos!

Apropos Boden: War es schwer, jemanden zu finden, der eure Vorstellungen umsetzt? 

Nein, ich habe einfach recherchiert und schnell eine passende Firma gefunden, die diese Böden gießt. Es ist ein Biopolymer Gussboden und ich finde ihn schön und praktisch zugleich. Im Gespräch habe ich noch den Tipp bekommen, dass es ganz in der Nähe ein Haus mit dem Boden nach meinen Vorstellungen gibt. So konnte ich mir das Ganze einmal vor Ort anschauen, bevor die Arbeiten bei uns losgingen. Am Ende wurde es dann noch etwas stressig, denn bevor der Boden gegossen werden konnte, mussten alle anderen Arbeiten hier im Haus abgeschlossen sein. Das bedeutete für uns: streichen und lackieren im Akkord – und zwar auch nachts! Es hat sich aber gelohnt. Ich werde total oft nach dem Boden gefragt. 

Für ihr Badezimmer ließ sich Yasmin vom Bad einer Schauspielerin inspirieren, das sie auf „Instagram“ gesehen hat.

Zu Recht! Aber auch euer Bad ist ein besonderer Hingucker.

Das habe ich mir von der Schauspielerin Mandy Moore abgeguckt. Eine Freundin hat mir Fotos von ihrem Bad auf Instagram gezeigt und ich fand ihre grünen Fliesen, die eckigen Spiegel und die runden Lampen richtig toll. Und auch wenn ich finde, dass es bei ihr noch einen Tick cooler aussieht, habe ich versucht, es so gut es geht „nachzubasteln“. Das Herzstück des Raumes ist der Waschtisch aus Holz, den ich bei „Maisons du Monde“ gekauft habe. Viele denken im ersten Moment, er sei ein Vintage-Fundstück. Und die grünen Metrofliesen an der Wand sind eine tolle Ergänzung, die gut mit dem Holzton harmoniert. Ich habe sie hochkant statt wie üblich quer anbringen lassen. 

Ganz im Gegensatz zum Sixties-Flair im Bad steht der cleane Wohn-Essbereich …

Genau! Das Bad spiegelt meine anfängliche Euphorie sehr gut wider – da war ich noch etwas mutiger (lacht). Aber ich finde es schön, wenn die Räume ganz unterschiedlich wirken. Wobei das Wohnzimmer in seinem jetzigen Stil so zuerst gar nicht geplant war. Als der Boden dann aber fertig war und die Sofas standen, hatte ich das Gefühl, dass Farbtupfer eher stören würden. Eigentlich bin ich ein sehr farbenfroher Mensch und für uns ist es eher untypisch, so beige zu wohnen. 

Hast du Tipps zum Thema Hausrenovierung, die du aus deiner eigenen Erfahrung teilen kannst?

Viel Geduld und starke Nerven, denn meistens läuft es nicht wie geplant. Man muss viel umdenken und auch hier und da Lehrgeld zahlen. Aber das ist normal und man lernt daraus. Sich zu ärgern bringt nichts. Und oft entstehen dadurch auch tolle, neue Ideen. Versucht den Entstehungsprozess einfach zu genießen – auch wenn es an manchen Tagen schwer fällt.

Verrätst Du uns, wieviel die Renovierung euch bislang gekostet hat?

Da liegen wir bisher bei knapp 100.000 Euro inklusive neuer Elektrik, die natürlich am Anfang nicht eingeplant war. Und da wären wir wieder beim Thema von eben.

Das Wandregal in der Küche hat Yasmin aus einer Bodendiele gefertigt, die sie auf „eBay“ gefunden hat. Auch ihren Esstisch haben sie und ihr Freund aus Dielen gebaut. 

Bei schönem Wetter fühlt sich so ein Tag am Pool ein bisschen wie Urlaub an.

Habt ihr eigentlich viele Möbel neu gekauft? 

Fast alles. Wir sind mit ein paar Sachen hergezogen, die aber nach und nach gewichen sind. Das war bisher bei fast allen Umzügen so, denn ich finde, dass zu jedem Haus oder jeder Wohnung ganz unterschiedliche Stücke passen. Wenn ich alte Möbel mitnehme, denke ich immer: Das hat in der vorigen Wohnung super gepasst, aber hier ist es einfach nicht mehr stimmig. Deshalb kaufe ich meistens neu – da überlege ich auch nicht lang.

Auf Instagram zeigst du euer Zuhause und auch regelmäßig euren Pool, um den dich im Sommer sicher viele beneiden. Hand aufs Herz: Wie oft nutzt ihr ihn tatsächlich?

Bevor man reinspringen kann, muss er erstmal gereinigt werden. Und nach einer Regenwoche ist das definitiv auch immer wieder nötig. Es ist also schon Arbeit und Bedarf etwas Vorbereitung. Deshalb schwimmen wir nicht unbedingt regelmäßig im Pool. Ich will ihn aber nicht missen, denn bei schönem Wetter fühlt sich so ein Tag am Pool ein bisschen wie Urlaub an. Außerdem ist er sogar beheizbar und damit sogar an nicht ganz so heißen Tagen nutzbar. 

Im Gegensatz zu eurem Pool, der noch ein Original aus den Sechzigern ist, habt ihr die Terrasse ganz neu gestaltet, richtig?

Genau, und zwar mit Unterstützung von zwei Jungs, die wir bei „eBay Kleinanzeigen“ gefunden haben. Leider haben die Arbeiten wegen des vielen Regens etwas länger gedauert als gedacht. Nach dreieinhalb Wochen war dann aber alles fertig. Als nächstes Projekt steht die Poolecke an. Das Holzhäuschen daneben und die Tanne sollen weg, stattdessen planen wir eine Outdoor-Küche für zukünftige Poolpartys.

Die Werkbank stand im Keller des Bungalows und sollte eigentlich nur übergangsweise im Flur stehen. Mittlerweile hat sie hier aber einen festen Platz.


Das klingt nach vielen tollen Jahren und Erlebnissen in diesem Haus!

Vielleicht. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass wir ewig in dem Bungalow bleiben. Ich könnte mir sogar vorstellen, in fünf Jahren wieder auszuziehen. Und dann kommt ein neues Projekt, eventuell sogar in einem neuen Land.

Wieso denkst du das?

Ich liebe es einfach umzuziehen und es uns in einer neuen Wohnung, neuem Haus, neuer Stadt oder in einem neuen Land wieder schön zu machen. Ich mag einfach die Veränderung und den Wandel. Stillstand ist für mich Rückschritt.

Vielleicht sehen wir uns dann ja zur nächsten Homestory wieder. Wir sind gespannt!

 

Vorher/Nachher: Auf Instagram (oben) zeigt Yasmin wie der Bungalow früher eingerichtet war.

Hier findet ihr Yasmin:

Layout: Kaja Paradiek

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