Flugbegleiterin Anne Heijenga, 29, wohnt mit ihrem Mann Jürgen und Labrador Becks in einem selbst renovierten Haus in Bremen. Wir besuchen sie zum Kaffee und Kuchen, sprechen über den Umbau ihres Hauses, ihren Instagram-Account @altbremerhausmomente und die Verwirklichung eines neuen beruflichen Traums. Außerdem hat Anne für uns die beiden neuen Duftrichtungen „Myrrh & Kumquat“ und „Iris & Saffron“ von 4711 Acqua Colonia ausprobiert – Düfte spielen bei ihren Reisen um die Welt als Flugbegleiterin eine große Rolle!
{Werbung: Diese Story ist in Zusammenarbeit mit 4711 ACQUA COLONIA entstanden.}
Anne Heijenga: Oh Gott, nein! Wir räumen nicht regelmäßig auf, sondern stellen immer wieder fest, dass dringend Ordnung geschaffen werden müsste. Gestern Abend nach meiner Rückkehr aus Miami und heute Morgen habe ich tatsächlich ordentlich geräumt. Ich freue mich immer, wenn alles so richtig schön ist.
Ich bin ein ziemlicher Geruchsmensch und besitze sehr viel Parfum. Ich benutze es in besonderen und ausgewählten Situationen, wenn ich abends verabredet bin oder ausgehe.
Seitdem es dieses Haus gibt. Der Account ist nach dem typischen Altbremerhaus benannt, in dem wir wohnen, ein mehrgeschossiges Einfamilienhaus als Reihen-Altbau. Anfangs nutzte ich den Account nur, um zu schauen, wie andere ihre Häuser renovieren.
Das war Schicksal. Ich habe mich schon immer für Immobilien interessiert, bereits zu einem Zeitpunkt, als wir uns gar kein Haus hätten leisten können. Ich habe immer auf Portalen für Kleinanzeigen geschaut und irgendwann eine Anzeige aufgegeben: Suche renovierungsbedürftiges Altbremerhaus. Die Familie, die hier vorher wohnte, war auf der Suche nach einem neuen Haus, hat mein Gesuch gefunden und mich angeschrieben – obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch gar kein neues Haus gefunden hatten. Fünf Tage vor unserer Hochzeit haben wir uns das Haus angeguckt und es hat noch fast 1,5 Jahre gedauert, bis wir den Vertrag unterschieben haben, weil die Familie erst dann ein neues Haus gefunden hat und uns dieses hier verkaufen konnte.
Ich habe mich schon immer für Immobilien interessiert, bereits zu einem Zeitpunkt, als wir uns gar kein Haus hätten leisten können.
Wir haben eine Wand im Wohnzimmer rausgenommen um einen offene Küchen-Essbereich zu bekommen, alle Tapeten abgerissen und alles weiß gestrichen. Die Küche war ursprünglich im ersten Stock, die haben wir ins Erdgeschoss verlegt. Im ersten Stock haben wir auch eine Wand rausgenommen und dafür zwischen Schlafzimmer und Wohnzimmer einen offenen Rundbogen geschlossen. Den Boden haben wir komplett neu verlegt. Hier war vorher dunkelbraunes Laminat drin und ich wollte so gerne einen hellen Dielenboden haben.
Nein, wir haben einfach losgelegt und mein Mann hat alles selbst gemacht. Unser Trauzeuge ist Architekt und hat bei den Wänden überprüft, ob wir die wirklich rausnehmen können.
Wir haben im November 2016 losgelegt und sind bereits an Silvester hier eingezogen. Da war aber das Wohnzimmer noch nicht fertig, sondern nur die Küche und das Ess- und Schlafzimmer. In den ersten drei Monaten haben wir wirklich das meiste geschafft, weil mein Mann im Referendariat war und sich noch viel freie Zeit einteilen konnte. Ich habe mir viel Urlaub genommen. Ich frage mich tatsächlich, wie manche es schaffen, selbst zu renovieren und gleichzeitig Vollzeit zu arbeiten.
Nein. Die Werkbank haben wir über Kleinanzeigen von einem Tischler besorgt, obwohl wir damals noch kein Haus in Aussicht hatten oder wussten, wo die hinpassen wird. Und jetzt passt die hier rein, als würde sie hier hingehören. Alles andere kam nach und nach.
Wir haben im November 2016 losgelegt und sind bereits an Silvester hier eingezogen.
Das Wohnzimmer war Ende Februar fertig, aber es ist jetzt noch so, dass ich mit vielen Stellen noch nicht zufrieden bin. Das wird wahrscheinlich nie enden.
Ich liebe es, hier am Esstisch mit dem Blick nach draußen zu sitzen. Ich könnte mir es nie wieder vorstellen, ohne Garten zu wohnen. Und das, obwohl wir früher nicht mal einen Balkon hatten.
Das ist eine Mischung aus Flohmarkartikeln, gebrauchten sowie Vintage-Möbeln und skandinavischem Stil. Ich mag es gern hell und die Mischung von weiß mit Holz.
Trendteile kaufe ich nur, wenn sie wirklich zu uns und unserem Haus passen.
Ich kaufe super viel auf Kleinzeigenportalen oder auf dem Flohmarkt. Das Buffet ist ein Erbstück und ansonsten mag ich H&M Home gern, Soestrene Grene oder Westwing. Ich kaufe aber nicht so viel online, sondern gehe lieber selbst los und schaue dann richtig.
Viel auf Instagram und auch auf Pinterest. Immer, wenn ich auf Reisen bin und nachts nicht schlafen kann, pinne ich auf Pinterest und habe damals sogar Pinnwände für jeden Raum vom Haus zusammengestellt. Unterwegs inspirieren mich oft Cafés, in denen ich sitze.
Ich glaube, man lässt sich schon mitreißen, je öfter man Dinge sieht. Aber ich mache wenig mit. Trendteile kaufe ich nur, wenn sie wirklich zu uns und unserem Haus passen.
Der Duft „Myrrh & Kumquat“ hat für mich etwas elegantes, er erinnert an den Herbst und ich finde ihn toll zum Ausgehen!
Es gibt so Tage, an denen ich Vasen und Kerzen umräumen muss, oder die Fensterbänke umstelle und neue Kissenbezüge kaufe.
Mittlerweile kennen den viele, aber ohne dass ich davon erzählt habe. Mein Mann wurde letztens durch unseren Hund beim Fußball angesprochen, ob er denn der Jürgen von @altbremerhausmomente sei. Das fand er ziemlich lustig.
Eigentlich nicht, weil er grundsätzlich mag, was ich mache und voll hinter mir steht. Aber wenn wir etwas neu renoviert haben, fragt er tatsächlich manchmal, ob ich denn auf Instagram auch erwähne, dass er das gemacht hat.
Nach Lust und Laune! Ich habe nicht den Drang, jeden Tag etwas posten zu müssen. Das wäre mir auch zu anstrengend.
Nicht genau, aber es gibt schon gewisse Blickwinkel, die einfach besser ankommen. Bilder der Küche funktionieren sehr gut und ich weiß auch, dass gewisse Uhrzeiten für Postings sinnvoll sind.
Ich verbinde verschiedene Düfte mit meinen Reisen.
Ich habe mit 16 eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht. Danach war ich als Aupair in Schottland um mein Englisch aufzufrischen, weil ich nicht als Arzthelferin arbeiten und wollte und mir Stewardess toll vorstellte. Das hat aber erst nicht geklappt und ich bin in die Chirurgische Ambulanz gegangen. Auf einmal kam der Anruf von Lufthansa, obwohl ich damit gar nicht mehr gerechnet hatte.
Ich finde es toll, wie eine traditionelle Marke wie 4711 so frische und moderne Parfums entwickeln kann.
Die Hälfte des Monats bin ich weg. Ich habe drei bis vier Flüge im Monat, vor Ort noch ein paar Tage Aufenthalt und dann kommt das schnell zusammen. Die Tage, die ich Zuhause bin, bin ich dafür ganz hier.
Ich fliege inzwischen oft mit Handgepäck, weil das unkomplizierter ist. Aber wenn ich einen Koffer dabei habe und etwas Schönes sehe, freue ich mich, etwas mitbringen zu können. Das sind oft die besonderen Stücke.
Ich verbinde auf jeden Fall verschiedene Düfte mit meinen Reisen. Ich würde zum Beispiel behaupten, dass ich blind erkenne, wenn ich in Johannesburg lande. Diesen Duft liebe ich, er erinnert mich immer an tolles Licht und Farben, viel Sonne und geniales Essen. Man weiß aber auch genauso schnell, wenn man in China gelandet ist, da treffen die verrücktesten Düfte auf die Nase!
Ich habe meinen Mann hier während eines Layovers kennengelernt, als ich auf meinen Anschlussflug gewartet habe. Nach 1,5 Jahren Fernbeziehung bin ich aus Frankfurt nach Bremen gezogen. Wir haben erst in Peterswerder gewohnt, fast am Weserstadion. Eine sehr schöne Ecke, aber zum Hauskauf unmöglich teuer.
Mein Traum ist es, eine eigene Hochzeitslocation zu haben, gerne ein etwas renovierungsbedürftiger alter Hof oder eine alte Scheune.
… den ich leider gerade pausieren lassen muss. Da ich hauptberuflich als Flugbegleiterin arbeite und so viel weg bin, war es zu viel.
Jürgen und ich haben 2015 in einer Scheune im Bremer Umland geheiratet. Dort war nichts vorhanden außer Biertischgarnituren und Stühlen, die mir nicht gefielen. Also mieteten wir Stühle und sammelten super viel vom Flohmarkt. Ich habe mit meiner Mama zum Beispiel über 80 Sammeltassen für Kaffee und Kuchen zusammengesucht. Und wir haben Möbelstücke wie einen alten Schaukelstuhl oder eine kleine Kommode auf Flohmärkten gekauft. Und natürlich ganz viel Deko. Unsere Wohnung sah aus zu der Zeit – unglaublich. Wir hatten teilweise sogar Dinge bei den Schwiegereltern oder Freunden untergestellt.
Eigentlich war mein Plan, die Sachen nach der Hochzeit zu verkaufen. Aber bei unserer Hochzeit meinte ein Freund von Jürgen, dass es ja unglaublich ist, dass wir alles selbst gemacht haben und dass ich doch auf jeden Fall was aus diesem Talent machen soll. Also hat Jürgen mir eine Homepage zusammengebastelt. Ich hatte damals einen anderen privaten Instagram-Account und habe den in „Annes Vintage-Verleih“ umbenannt und ab und zu etwas Werbung für mich gemacht. Irgendwie hat sich das von Hochzeit zu Hochzeit rumgesprochen. Ich hätte dieses Jahr im Sommer Aufträge für jedes Wochenende haben können, aber weil ich vor Ort sein will, hätte ich maximal ein bis zwei Hochzeiten im Monat wahrnehmen können.
Leider ja. Wenn die Paare sich nur etwas leihen und abholen, hat mein Mann auch mal ausgeholfen, aber grundsätzlich will ich alles selber machen. Bisher hatten wir für die Deko-Sachen einen kleinen Showroom im Keller, aber der Transport in die Locations war immer wie ein kleiner Umzug. Das hat mich einfach nicht mehr zufrieden gestellt. Auch weil das Dekorieren, was mir eigentlich so viel Spaß macht, einfach untergegangen ist.
Grundsätzlich schon, aber ich habe bisher keinen konkreten Plan. Ich würde den Verleih gern noch etwas größer machen, noch mehr Sachen anbieten. Aber dafür brauche ich mehr Platz als in diesem Haus. Unser nächstes Projekt ist nämlich, den Keller zu renovieren, weil wir da vielleicht eine Sauna einbauen.
Mein Traum ist es deshalb, eine eigene Hochzeitslocation zu haben, gerne ein etwas renovierungsbedürftiger alter Hof oder eine alte Scheune. Aber da stellen sich dann erst mal ganz viele Fragen nach dem Ort, ob man so was kauft, wie viel das kostet und wie ich meine Stunden als Flugbegleiterin reduziere. Mein Mann müsste natürlich auch mitspielen, weil er es nicht so toll fände, wenn ich im Sommer jedes Wochenende zu Hochzeiten unterwegs bin. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich irgendwann wieder so ein toller Zufall, so wie mit unserem Hauskauf!
Fotos: Sophia Mahnert
Interview: Anissa Brinkhoff
Layout: Carolina Moscato
– Werbung: in Zusammenarbeit mit 4711 ACQUA COLONIA –