Sechs Dinge, die wir von Taylor Swift lernen können

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15. Februar 2024

Wer hätte gedacht, dass „TIME Person of the Year 2023“ eine Popsängerin (nach sehr, sehr vielen Männern*, vor allem Politikern) wird? Noch dazu eine, die eigentlich als „America’s Sweetheart“ anfing! In den letzten 18 Jahren jedoch zeigte sie Ecken und Kanten: Taylor Swift. „Ask me why so many fade, but I’m still here?“, fragt Taylor in ihrem Song „Karma“. Die Antwort ist klar: Sie erfindet sich immer wieder neu und revolutionierte das Musikbusiness, indem sie nach dem unfreiwilligen Verkauf ihrer Musikrechte ihre frühen Platten neu aufnahm und durch weitere Songs ergänzte.

Wer hätte gedacht, dass eine Popsängerin Donald Trump das Fürchten lehrt? Obwohl Taylor sich noch nicht einmal zum derzeitigen Wahlkampf geäußert hat, hallen ihre demokratischen Statements aus der 2020er „Netflix“-Doku „Miss Americana“ nach. Bislang rief sie letztes Jahr nur auf, sich für die Wahl zu registrieren, das reichte den Republikaner*innen, Taylor sogar eine Spionagekarriere nachzusagen. Taylor Swift wurde vor den Augen der Öffentlichkeit erwachsen, machte Fehler, aber landete deutlich mehr Coups und scheint dabei doch immer die selbstbetitelte „Cat Lady“ geblieben zu sein, die großzügig in Footballstadien Trinkgelder gibt. Hier kommen sechs Dinge, die wir jetzt von ihr lernen können!

1. Eine eiserne Arbeitsmoral entwickeln

Taylor ist ein Arbeitstier und das, seit sie ein junges Mädchen war. Natürlich profitierte sie von den vielen Musik- und Schauspielstunden, die ihre Eltern ihr bezahlten, dennoch erhielt sie verschiedene Nachwuchsauszeichnungen im Alleingang und brachte sich auch so manches Instrument selbst bei, da ihre Lehrer*innen sie noch für zu jung hielten. Mit eiserner Disziplin geht sie ins Studio und schreibt auch Hits für andere Künstler*innen wie Miley Cyrus.

Im ersten Jahr der Pandemie nahm sie zwei Alben auf, während andere Bananenbrot aus dem Ofen zogen. Der finale Beweis ihrer knallharten Arbeitsmoral? Als sie bei den „Grammys“ ihr neues Album „The Tortured Poets Department“ ankündigte, das sie während der noch laufenden „Eras“-Tour aufnahm. Ganze zwei Jahre arbeitete sie daran, während zwei Rereleases („Speak Now (Taylor’s Version)“ und „1989 (Taylor’s Version)“) erschienen, sie „Midnights“ promotete und mal eben zur erfolgreichsten Live-Künstlerin ever wurde.

2. Nicht nur an sich selbst denken

Die Sängerin unterstützt ihre Freund*innen, wie zum Beispiel, als ihre BFF Blake Lively die Regie des Musikvideos „I Bet You Think About Me“ und ihr enger Freund Miles Teller die Hauptrolle übernahmen. So macht Arbeiten schließlich doppelt Spaß! Man ist mit Leuten zusammen, die man gut kennt, und kann seine Position nutzen, diese zu fördern. Das gilt auch für eher unbekanntere Musiker*innen. Die Damen von „Haim“ beispielsweise haben einen wahnsinnig guten Ruf in Indiekreisen, als Opener der „Eras“-Tour (und Darstellerinnen im „Bejeweled“-Video) konnten sie aber nochmal neue Fans dazu gewinnen. Doch nicht nur als Freundin, auch als Chefin lässt sie ihre Mitarbeiter*innen glänzen. So konnten Tänzer*innen ihrer Crew eigenen Kultstatus erreichen. Und Taylor beteiligt wirklich jede Person ihres Teams ausgiebig an ihrem Erfolg, bis hin zu den Tourbusfahrer*innen.

Ich glaube nicht, dass du dich jemals für deine Freude entschuldigen solltest.

3. Zu den eigenen Leidenschaften stehen

Wenn Taylor Award Shows besucht, wird ihr danach immer wieder gesagt, sie sei zu auffällig am Tanzen, Singen, Klatschen. Anders als andere Stars, die kaum ein müdes Lächeln zutage fördern, feiert Taylor, dabei sein zu können. Das mag danach aussehen, als wäre sie süchtig nach Aufmerksamkeit – ja, oder sie hat einfach eine gute Zeit? Warum sich verstellen und betont auf „cool“ machen? „Ich glaube nicht, dass du dich jemals für deine Freude entschuldigen solltest“, so die Sängerin. „Nur weil etwas klischeehaft ist, heißt das nicht, dass es nicht großartig ist.“

Selbiges gilt für ihre Fans. Nur, weil sie Chants für verschiedene Songs haben und auf den Konzerten Freundschaftsarmbänder tauschen, sind sie nicht weniger „normal“ als Fußballfans, die jedes Wochenende ins Stadion gehen.

4. Sich niemals für Weiblichkeit entschuldigen

Und da sind wir schon beim nächsten Thema: Denn warum ist für männliche Sportfans alles in Ordnung, für junge Frauen* dasselbe nicht? Taylor Swift wird ständig damit konfrontiert, dass sie über das Ende einer Beziehung heule – aber wenn Männer* über Verflossene singen, ist es okay? Taylor steht zu ihrer Wut und dazu, nicht zu verzeihen („You forgive, you forget, but you never let it go“ rappt Kendrick Lamar im gemeinsamen Song „Bad Blood“). Man könnte „the bigger person“ sein – oder eben dazu stehen: „I like to rhyme her name with things!“. Taylor weiß, dass sie keine Heilige ist – und hat das auch nie behauptet.

Taylor Swift weiß, dass sie keine Heilige ist – und hat das auch nie behauptet.

Sie adressierte diese Doppelmoral in ihrem grandiosen Song „The Man“. Und lässt sich nicht stoppen. Ein neuer Song heißt „I Can Do It With A Broken Heart“. Davon sollte sich so mancher in seiner Ehre verletzter Promi, zum Beispiel Comedians, durchaus mal eine Scheibe abschneiden. Frauen* wird Erfolg selten gegönnt, ihr Talent immer wieder kleingeredet. Missgünstige Personen warten geradezu darauf, Taylor zu canceln. Lass dich nicht kleinmachen! Deine wahren Fans werden immer hinter dir stehen.

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5. Sich selbst nicht zu ernst nehmen

Was vielleicht die wenigsten wissen: Taylor Swift hat einst mit „T-Pain“ einen Parodierapsong bei den „CMT Music Awards“ performt. Zwar nahm sie sich darin selbst auf die Schippe, Skills hat sie trotzdem. Und weil viele sich darüber lustig machten, dass sie „awkward“ tanze, basiert das komplette „Shake It Off“-Video darauf, dass Taylor keine gute Tänzerin sei.

Ein Vorwurf, den sie übrigens trotzdem nie ganz los wird, obwohl sie auf der ganz großen Bühne live singt, zwei Instrumente spielt, auf den Punkt an verschiedenen Bühnenelementen sein muss und dennoch ganz schön sexy tanzt, siehe die Liveperformance von „Vigilante Shit“, die es ab 15. März auf „Disney+“ zu streamen gilt. Bleibt nur eins: Komplett drüber zu stehen und über sich selbst zu lachen – das macht sympathisch!

6. Wandelbar sein!

Apropos Rapsong: Taylor begann als Countrysängerin, entwickelte sich aber schnell in Richtung Pop. Nach ihrem poppigeren zweiten Album „Fearless“ streifte sie bei „Speak Now“ sogar ein wenig das Emo-Genre (weshalb sie bei den Bonustracks der Neuauflage mit „Fall Out Boy“ und „Paramore“ kollaborierte), zeigte sich dann älter und reifer in „Red“, stürmte die Charts mit „1989“ und tauchte schließlich in Hip-Hop-Beats ab bei „Reputation“. Nach dem poppigen „Lover“ veröffentlichte sie zwei akustisch-folkige Werke: „Folklore“ und „Evermore“.

Zuletzt experimentierte sie auf „Midnights“ mit leichten Retro-Beats. Bleibt abzuwarten, ob ihr für den 19. April angekündigtes neues Album „The Tortured Poets Department“ tatsächlich eine Cousine der Schwesteralben „Folklore“/ „Evermore“ wird. Gerüchte zufolge gibt es auch eine ganze Rockplatte, die sie nur nie veröffentlicht hat. Will sagen: Öfter mal etwas Neues ausprobieren. Neue Erfahrungen können Angst machen und viele haben große Bedenken, von altbekannten Pfaden abzuweichen. Doch wer weiß, ob man dadurch nicht eine neue Leidenschaft entdecken kann? Wie Taylor in „You’re On Your Own, Kid“ singt: „You’ve got no reason to be afraid!“

Fotos: Universal Music

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