Wofür wir jetzt kämpfen

Diese Woche war und ist keine leichte. Die US-Wahl mit all den drohenden Konsequenzen – national und international – sowie das politische Beben in Deutschland führen zu einer starken Verunsicherung und Ängsten bei sehr vielen Menschen. Warum und wofür wir insbesondere jetzt kämpfen wollen und müssen, fasst femtastics Co-Gründerin und Head of Content Lisa van Houtem zusammen.

Es ist schockierend, dass Amerika immer noch nicht bereit ist für eine Frau* an der Spitze der Macht.

Das Patriarchat schlägt zurück

Denken wir an Donald Trump, dann hat diese Woche einmal mehr gezeigt, wie fragil Frauen*rechte weltweit sind, insbesondere wenn autoritäre, rechtskonservative und patriarchale Kräfte global erstarken. Denken wir an Olaf Scholz und Christian Lindner, wurde uns mal wieder klar, wie anerkannt und ja, sogar gefeiert, männliche, destruktive Wut ist, ein Wesenszug, der Frauen* (insbesondere of Color) immer negativ und verwerflich angekreidet wird. Denken wir an Elon Musk, wurde eindrücklich bewiesen, wie die Reichen in kürzester Zeit immer reicher werden und wie einfach sie Demokratien erodieren und Soziale Netzwerke für ihren eigene Psychokrieg nutzen können.

Kaum eine feministische Errungenschaft der letzten Jahrzehnte ist gesichert.

Die verglimmende Hoffnung

Denken wir an Kamala Harris, überkommt uns Enttäuschung, Trauer und das Gefühl einer verglimmenden Hoffnung. Es ist schockierend, dass ein verurteilter Straftäter, Vergewaltiger und Rassist gegenüber einer so kompetenten Frau* bevorzugt wird. Dass Amerika immer noch nicht bereit ist für eine Frau* an der Spitze der Macht. Dass es vielen Menschen offenkundig stets nur um ihren eigenen Vorteil, den eigenen Geldbeutel und um den Erhalt ihrer eigenen Machtposition geht. Dass sie sich nach einem autoritären Führer sehnen, der vermeintlich einfache Lösungen verspricht. Dass sie eine Partei für ihre Außenpolitik abstrafen und damit gleichzeitig jemanden ins Amt heben, der ihnen oder ihrem Anliegen höchstwahrscheinlich noch mehr schaden wird. Jemand, der für noch mehr Leid, für noch mehr Ungerechtigkeiten, Unmenschlichkeit und für Rückwärtsgewandtheit statt Fortschritt steht. Jemand, dem Klimaschutz egal ist, der ihn sogar abschaffen will.

Diese Woche hat einmal mehr gezeigt, dass kaum eine feministische Errungenschaft der letzten Jahrzehnte gesichert ist. Deutschland könnte nun drohen, dass rechtsgerichtete Parteien noch zügiger an die Macht kommen, verbunden mit konservativen Wertevorstellungen und traditionellen Rollenbildern. Dies würde einen gravierenden Rückschritt für die Unabhängigkeit aller Menschen, insbesondere von mehrfachdiskriminierten Personen bedeuten. 

Wir tauschen uns aus, hören hin und halten verschiedene Perspektiven aus sowie dagegen.

Wir kämpfen weiter

femtastics steht für Gleichstellung, für Gleichberechtigung und für einen Feminismus, der alle miteinschließt. Wir werden uns weiterhin, mit noch mehr Kraft, Nachdruck und Hoffnung dafür einsetzen, dass alle Geschlechter, alle Menschen, dieselben Rechte haben. Dass nur Frauen* über ihren eigenen Körper entscheiden. Wir kämpfen für Queer- und Trans-Rechte – und gegen Diskriminierung, gegen Rassismus, gegen Gewalt gegen Frauen*, gegen Femizide. Wir machen uns stark für Gerechtigkeit in der Medizin und dass Care-Arbeit genau die (monetäre) Wertschätzung bekommt, die sie verdient hat. Wir klären auf über Gender Gaps, damit sie endlich irgendwann verschwinden. Wir fordern Zugang für alle – sei es zu Bildung, Kultur oder Wirtschaft.

Und das machen wir mittels Gemeinschaft, starker Netzwerke, ganz viel Zuversicht und hoffentlich mit vielen feministischen Allys jeglichen Geschlechts an unserer Seite. Wir werden uns austauschen, hinhören und verschiedene Perspektiven aushalten sowie dagegenhalten.

Gestern. Heute. Und morgen.

Foto: „Canva“

Ein Kommentar

  • Gloria sagt:

    Es sind Zeiten des Wandels und wir müssen darauf hoffen, dass dies der Fall sein wird. Aus dem gleichen Grund halte ich die Idee, Frau Wagenknecht eine Chance zu geben, nicht für fehlgeleitet. wäre gut darüber nachzudenken.
    mit freundlichen Grüßen.

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