Aylin König hat eine Leidenschaft: Mode – diese hat sie, Instagram sei Dank, zu ihrem Beruf gemacht. Über 260.000 Menschen folgen Aylin und ihren Outfits auf Instagram, außerdem führt sie ihren gleichnamigen Blog und ist, selbstredend, auch auf anderen Social Media Kanälen unterwegs. Dass das Bloggen einmal ihr Hauptberuf sein könnte, hätte Aylin früher nie gedacht. Heute läuft es so gut, dass dieses Jahr sogar ihr Partner, Tobias, mit ins Blog-Business eingestiegen ist. Wir besuchen die 27-jährige Aylin König, Tobias und ihre Hündin Summer zusammen mit PANDORA in ihrer weitläufigen Altbauwohnung in Hamburg-Uhlenhorst und sprechen darüber, wie ihr Blog erfolgreich wurde, wie sie mit Existenzängsten umgeht, wie es ist, immer online zu sein und das Gesicht in die Kamera zu halten, wie die Zusammenarbeit mit dem eigenen Freund funktioniert und welche Kleidungs- und Schmuckstücke Aylins Favoriten für den Herbst sind.
Aylin König: Ich wusste schon immer, dass ich später gerne selbstständig sein wollte – deshalb habe ich auch BWL studiert, weil ich dachte, das wäre hilfreich. Zuerst hatte ich vor, zusammen mit einer Freundin einen Concept Store zu eröffnen, da mich der Store von Lena Terlutter in Köln sehr inspiriert hat. Ich habe dann nach meinem Studium bei COS in Hamburg im Shop Controlling gearbeitet – und parallel ist mein Blog ins Rollen gekommen.
Ich wusste schon immer, dass ich später gerne selbstständig sein wollte.
Das war Ende 2015. Ich habe bei COS gekündigt und die Idee mit dem eigenen Laden erst einmal verworfen, weil ich das Vollzeitbloggen unbedingt ausprobieren wollte. Also habe ich mich selbstständig gemacht. Es war sehr spannend, da ich anfangs nicht wusste, wie es passen würde. Aber Gott sei Dank hat es bis hierher funktioniert.
Eine sehr gute Freundin, mit der ich auch studiert habe, hat mir Instagram empfohlen und ich dachte, das probiere ich mal aus. Dort habe ich mir dann immer Inspirationen geholt und selbst ganz laienhaft Fotos von meinen Outfits gepostet. Daraufhin bekam ich ziemlich gutes Feedback. Ich bin also eine von denen, die erst mit Instagram angefangen und dann später ihren Blog dazu gemacht hat, weil meine Follower mich öfters gefragt haben, ob ich nicht auch Lust auf einen Blog hätte.
Genau – und im Oktober 2014 habe ich dann meinen Blog gegründet. Der hieß am Anfang noch “Style by Aylin” und ich wusste nicht richtig, wo ich anfangen und wo mein Fokus liegen soll.
Nein, eigentlich nicht. In Hamburg habe ich Juliane von “Styleshiver” kennengelernt. Sie war die erste Bloggerin, mit der ich persönlich Kontakt hatte. Das fand ich total inspirierend und sie hat mir am Anfang auch viel geholfen, was meinen Blog und auch die Namensfindung anging. “Style by Aylin” habe ich irgendwann umbenannt zu “Aylin König”. König ist der Nachname meiner Mutter und des deutschen Teils meiner Familie.
Ich glaube schon, dass ich einen eigenen Style habe. Oft schreiben meine Leserinnen auch so etwas wie: „Das ist ein typischer Aylin König-Look!“. Ich bin kein typisches Girly – klar sind meine Fotos ein wenig inszeniert, aber eigentlich bin ich eine, die die ganze Zeit Hoodies, Shirts und Jeans trägt. Außerdem mag ich gerne Accessoires oder Schuhe, die einen Stilbruch bilden – und natürlich schöne Taschen. Das Outfit kann dann noch so schlicht sein, eine schöne Tasche macht das Ganze wieder viel interessanter.
Ich habe schon immer gerne Modezeitschriften gelesen, zum Beispiel die „Grazia“ und die „InStyle“. Das sind meine Klassiker, aber ich schaue natürlich auch viel bei Instagram oder Pinterest.
Ja, total. Für mich ist das Tradition. Zeitschriften holen mich immer ein bisschen runter, da ich sowieso schon viel zu oft am Laptop und Handy bin. Ich finde es schön, einfach mit einem Kaffee und einer Zeitschrift zu entspannen.
Ja, seit Ende 2015 ist der Blog mein Hauptberuf und mein Partner, Tobi, ist auch seit März hauptberuflich mit dabei. Er hat mich vorher schon sehr viel unterstützt, aber da hatte er noch einen anderen Job. Dann hat er die Chance bekommen, ein Sabbatical zu machen. Die Idee hinter dem Sabbatical war, gemeinsam Zeit zur Professionalisierung meines Blogs und für das gemeinsame Reisen zu haben. Da sich der Blog in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt hat und die Aufgaben immer mehr wurden, haben wir uns dazu entschieden, den Blog auch weiterhin gemeinsam zu betreiben.
Tobi und ich waren für das Sabbatical sehr dankbar, denn wir sind zwar seit neun Jahren ein Paar, aber wir mussten trotzdem erstmal schauen, ob wir auch zusammen arbeiten können. Deshalb war es mir sehr wichtig, dass Tobi nicht sofort seinen Job kündigt. Zum Glück hat er frühzeitig erkannt, dass er gerne mit mir arbeiten möchte – es funktioniert super! (lacht)
Also ich muss gestehen, Tobi arbeitet wirklich sehr viel, was manchmal etwas anstrengend sein kann. Ich will mich gar nicht beschweren, ich freue mich natürlich, aber manchmal sitze ich abends auf dem Sofa und möchte eine Serie gucken und muss ihn fragen, ob er nicht mal den Laptop weglegen will (lacht). Ich brauche auch die Quality-Time mit ihm und Summer. Das war uns schon immer sehr wichtig, aber es war am Anfang der gemeinsamen Arbeit ein echter Prozess und musste sich auch erstmal einspielen.
Manchmal sitze ich abends auf dem Sofa und möchte eine Serie gucken und muss ihn fragen, ob er nicht mal den Laptop weglegen will.
Tobi ist in der Regel für die E-Mail-Kommunikation und Kooperationen zuständig und macht auch viele administrative Aufgaben. Ich besuche Events, bearbeite die Fotos und schreibe die Blogeinträge.
Ja, wir sind ein super eingespieltes Team und das sagen wir natürlich auch unseren Kunden. Wenn Tobi zum Beispiel Fotos von mir macht, geht das immer total schnell. Er weiß, aus welchen Winkeln er mich am besten fotografieren soll, was im Fokus stehen soll, welche Detailfotos ich brauche – das funktioniert bei uns beiden sehr gut. Trotzdem ist es natürlich nett, wenn bei einem Event auch ein anderer Fotograf dabei ist.
Tobi hat gerade eine Tabelle für unsere Steuerberaterin ausgefüllt, bei der herauskam, dass ich von Januar bis August 2017 rund 45 Prozent der Zeit unterwegs war. Aber ich muss sagen, seitdem wir hier in der Wohnung leben, möchte ich gerne öfters zuhause sein. Ich bin eher ein Zuhause-Mädchen – hier ist meine Basis. Es ist immer schön, unterwegs zu sein, aber noch schöner, wieder zurück zu kommen.
Ich bin rund 45 Prozent des Jahres unterwegs. Aber ich muss sagen, seitdem wir hier in der Wohnung leben, möchte ich gerne öfters zuhause sein.
Ja total, aber wir haben das bislang immer ganz gut hinbekommen. Ich bin ja Halbtürkin und ein Teil meiner Familie lebt in der Türkei, deshalb waren wir früher, als wir noch feste Urlaubszeiten hatten, oft dort, aber jetzt versuchen wir, möglichst viele neue Reiseziele zu entdecken. Definitiv sind wir viel unterwegs, auch durch die Fashion Weeks. Ein oder zwei Wochen sind kein Problem, aber alles darüber hinaus ist für uns dann doch etwas lang und wir wollen wieder zurück.
Das Wichtigste war, dass ich nicht mit der Vision angefangen habe, mit dem Blog Geld zu verdienen – oder allgemein überhaupt nicht wusste, dass man Geld damit verdienen kann. Ich habe es einfach aus Leidenschaft gemacht. Ich finde es schade, dass immer öfter der Beweggrund fürs Bloggen ist, Geld zu verdienen und Geschenke zu bekommen. Natürlich muss das jeder für sich selbst wissen. Ich arbeite, seitdem ich 17 Jahre alt bin und wusste früh, wie hart man für sein eigenes Geld arbeiten muss und wie wenig man manchmal verdient. Deshalb freue ich mich, dass ich durch meine vorherige Arbeit das alles zu schätzen gelernt habe.
Viele junge Mädchen sind mit der Schule fertig und mit 19 dann schon Bloggerin, aber sie kennen noch gar nicht die richtige Berufswelt. Bis zu 40 Stunden im Büro zu sitzen und feste Arbeitszeiten zu haben, das ist nicht ohne. Mir persönlich fällt es beim Bloggen aber auch sehr schwer, abzuschalten, da es mir auch viel Spaß macht. Klar habe ich den Vorteil, mir die Arbeitszeit selbst einzuteilen, aber immer online und präsent zu sein, das ist auch sehr anstrengend.
Ich arbeite, seitdem ich 17 Jahre alt bin und wusste früh, wie hart man für sein eigenes Geld arbeiten muss und wie wenig man manchmal verdient.
Ja, richtig. Wir haben deshalb auch keinen klassischen Urlaub. Ich will mich natürlich nicht beschweren, aber manchmal vermisse ich es, für einen Urlaub nur ganz wenig Kleidung einzupacken, weil ich keine Outfitfotos machen muss. Ich bräuchte eigentlich mal ein oder zwei Wochen Digital Detox, aber ich bin mir nicht sicher, ob das klappen würde. Natürlich würden die meisten Leserinnen das nicht so schlimm finden, aber es ist eben ein Daily-Business, an dem ich dranbleiben muss.
Am Anfang war es schon so, da hatte ich ja auch kein regelmäßiges Einkommen. Jetzt denke ich aber, dass genug Platz für alle da ist.
Zuerst habe ich mich mit vielen anderen Bloggerinnen verbunden und wir sind zusammen auf Events gegangen. Dort hatte ich dann immer meine Visitenkarten dabei und habe mit verschiedenen Kunden gesprochen. Das ist wirklich ein langer Prozess. Einfach einen Instagram-Account und einen Blog starten und morgen bin ich dann erfolgreich – das klappt so nicht. Da hilft nur viel Geduld. Von außen sieht das vielleicht einfach aus und ich verstehe auch, dass nicht mein ganzer Freundeskreis diesen Beruf versteht, aber es war ein langer Werdegang. Die ersten zwei Jahre waren schon hart und viele Freunde haben sich gerade am Anfang etwas von uns distanziert, da ich mich im Internet so zur Schau stelle. Oft kam es auch zu Diskussionen, weil es so aussieht als würden wir nicht arbeiten, aber trotzdem ein perfektes Leben führen. Viele Menschen verstehen und sehen gar nicht, wieviel Arbeit dahinter steht.
Einfach einen Instagram-Account und einen Blog starten und morgen bin ich dann erfolgreich – das klappt so nicht.
Total! Gerade am Anfang hatte ich ein oder zwei Wochen, in denen gar kein Geld rein kam, und in denen ich manchmal dachte: Das war’s jetzt. Es gibt immer noch kleine Strecken, jetzt auch in den Ferienzeiten, die etwas ruhiger sind. Aber ich denke, es ist ganz natürlich, dass es Ups und Downs gibt.
Nein. Es gibt Blogger, die viel über Privates und auch über solche Themen sprechen, aber ich bin allgemein eine, die nicht so privat wird. Mir ist natürlich schon wichtig, dass meine Leser wissen, wie ich so ticke, aber es gibt auch Grenzen. Ich erinnere mich, dass ich einmal, während der Berlin Fashion Week, ein kleines Tief hatte – mir ging es körperlich einfach nicht so gut und ich war mit meinen Kräften durch das viele Reisen am Ende und wollte gerne nach Hause. Das habe ich dann bei Instagram einmal kurz angemerkt – und da fragte Tobi mich gleich, ob ich das denn wirklich sagen will und ob ich nicht zu schwach wirken würde. Aber ich wollte das gerne, denn meine Leserinnen sollen ja auch wissen, wie es mir geht. Die haben dann total lieb reagiert und mir ganz nett zugesprochen.
Die ersten zwei Jahre waren schon hart und viele Freunde haben sich gerade am Anfang etwas von uns distanziert, da ich mich im Internet so zur Schau stelle.
Ich muss schon darauf achten, dass ich nicht den Pulli von vor drei Jahren trage, sondern etwas Neues zeige. Wichtig ist aber trotzdem, dass man sich treu bleibt und nicht jeden Trend mitmacht. Der Leser merkt es einfach, ob man sich in seinem Look wohl fühlt oder nicht. Ich suche mir meistens ein oder zwei neuere Teile raus und kombiniere diese dann mit meinen Sachen.
Tatsächlich gibt es Wochen, in denen ich sehr viel kaufe, vor allem wenn die neue Saison startet. Aber ich habe kein definiertes Budget. Mal kaufe ich mehr, mal weniger. Und durch Langzeitkooperationen mit Modemarken bekomme ich natürlich auch viele Sachen gestellt, um sie auf meinem Blog und Instagram vorzustellen.
Ich kann mich zum Glück sehr gut von Dingen trennen.
Ich bin ab und zu auf Blogger-Flohmärkten, aber ich gebe auch gerne Dinge an meine Mama und meine Freunde weiter. Außerdem habe ich eine Kosmetikkiste, in die auch jeder mal rein greifen darf.
Ich denke definitiv, dass dicke Fake-Fur-Mäntel in jeglichen Farben angesagt sind – da freue ich mich auch schon sehr drauf. Von H&M habe ich zum Beispiel gerade einen ganz coolen pinken Fake-Fur-Mantel bekommen. Statement-Shirts und Hoodies bleiben Trend, denke ich. Und auch Lack, Leder und Samt können wir noch viel sehen.
Ich bin ein großer Schmuck-Fan, ich behänge mich gefühlt wie ein Weihnachtsbaum (lacht). Mehr ist mehr, das ist mein Motto. Ich mag es einfach total gerne, Schmuck zu tragen und auch viele Armbänder und Ringe auf einmal.
Beim Layering finde ich besonders viele filigrane Ringe schöner als klotzige Ringe – auch aus praktischen Gründen. Außerdem mag ich die Kombination aus Gold und Silber sehr gerne, auch noch zusammen mit Altrosa.
Was Schmuck angeht, ist mein Motto: mehr ist mehr!
Die Ringe aus der neuen Herbst-Kollektion gefallen mir richtig gut – sie funkeln alle so schön! Und ich bin ein riesiger Disney-Fan, deshalb finde ich die Micky-Maus-Charms aus der Disney-Kollektion sehr süß. Disney begleitet mich tatsächlich schon seit meiner Kindheit. Manchmal höre ich zu Hause die Musik aus „Der König der Löwen“. Und mit einer Freundin schaue ich mir gerne die alten Disney-Zeichentrickfilme an. Ich bewahre alle alten Filme und Kassetten für möglichen späteren Nachwuchs auf. (lacht)
Ich habe auch Freundinnen von früher, die gar nichts mit Mode zu tun haben. Das finde ich auch so schön, weil ich mich bei ihnen wahnsinnig wohl fühle. Die erden mich total und wir haben gute Gespräche und Spieleabende, die so viel mehr Wert sind als zum Beispiel Gespräche über die nächste Trendfarbe. Das ist mir wirklich sehr wichtig. Letztens hatte ich einen Fall, da fragte mich eine Bloggerin, warum ich denn etwas mit dieser oder jener Bloggerinnen machen würde, die seien modisch doch total langweilig. Aber ich achte doch nicht nur auf den Stil, sondern auf den Charakter.
Wir lassen das einfach auf uns zukommen, wir haben ja beide ein abgeschlossenes Studium. Wenn irgendwann mal alle Stricke reißen, dann kommen wir mit unseren Kontakten auch irgendwo unter. Trotzdem ist natürlich das Ziel, das Ganze fortzuführen und auszubauen. Vielleicht bin ich ja auch irgendwann eine Mami-Bloggerin.
Ja, weil es einfach eine Leidenschaft von mir ist. Ich würde immer etwas mit Mode machen, auch zukünftig.
– Werbung: Diese Story ist in Zusammenarbeit mit PANDORA entstanden –
Ein Kommentar
Super eingerichtet, die Fotos sind super geworden! LG Seb