Girlpower ohne Girlgang? Das geht nicht! Das Leben ist deutlich schöner, lustiger, wilder, cooler und aufregender mit den weiblichen Besties an unserer Seite. We love Girlgangs – und eine Gang, die wir besonders ins Herz geschlossen haben ist das Hamburger Trio Linda, Vanessa und Anni. Vanessa Janneck hat 2015 den Laden „B-Lage“ in Hamburg eröffnet, Anne-Sophie Glahn gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Henrike Broede im selben Jahr ihren Concept Store „Hello Love“. Natürlich verfolgen wir seitdem, wie sich die beiden Shops entwickeln – aber mindestens genauso begeistert beobachten wir, wie Anni und Vanessa gemeinsam mit Linda Käckermann, die ebenfalls in der „B-Lage“ arbeitet, Girlpower leben! An einem heißen, sonnigen Tag treffen wir die Girls zu einem Gespräch über neue Freundschaft im Erwachsenenalter, gemeinsame Unternehmungen und Lieblingsorte in Hamburg. Mit dabei: neue, supercoole Sneaker von Keds, dem Schuhlabel mit dem passenden Motto „Ladies First“!
Manchmal triffst du Menschen, da denkst du nach drei Sekunden: Wo warst du mein Leben lang?
Linda: Als Vanessa die „B-Lage“ gerade zwei Monate eröffnet hatte, stand ich im Dezember 2015 eines Tages im Laden – es war Liebe auf den ersten Blick! Wir kamen direkt ins Gespräch, waren auf einer Wellenlänge.
Vanessa: Linda hat mir von ihrem Modelabel WLCM erzählt, einem Projekt mit und für Flüchtlinge. Wir haben zwei Stunden gequatscht und ausgemacht, zusammen einen Kaffee trinken zu gehen.
Vanessa: Über Instagram! (lacht) Das erste Mal live gesehen haben wir uns tatsächlich beim Launch-Event von eurem Guide „Hamburg For Women Only“.
Anni: Wir kannten uns schon von den Instagram-Fotos, auf dem Event haben wir uns dann abgecheckt (lacht). Dann haben wir uns immer mal wieder im Laden gesehen und irgendwann beschlossen, einen Kaffee trinken zu gehen …
Vanessa: Nein. Einen Wein!
Anni: Stimmt, es war Wein … und dann erinnere ich mich, dass ich eines Abends nochmal raus wollte und bei Insta Stories gepostet habe, ob jemand mitkommen will. Vanessa hat geantwortet, dass sie noch in der Korallbar sitze, und dann bin ich hin. Als wir zusammensaßen, war es einfach so easy. Manchmal triffst du Menschen, da denkst du nach drei Sekunden: Wo warst du mein Leben lang? Warum treffe ich dich jetzt erst? Das war schön. Eine sehr lange Nacht.
Anni: Nachdem Vanessa und ich aus waren, haben wir uns jeden Tag gesehen, und zwei oder drei Wochen später habe ich Linda hier in der „B-Lage“ kennengelernt. Ich kannte sie vorher nur über Instagram. Wir haben uns hier auf die Treppe gesetzt und drei Stunden non-stop geredet, und es war genauso: Alles klar, wir gehören jetzt auch zusammen! Das war echt schön.
Vanessa: Genau, wir hatten vor kurzem „Jahrestag“!
Anni: Aber es fühlt sich an wie 15 Jahre!
Vanessa: Das war ein mega intensives Jahr …
Vanessa: Definitiv. Wir haben irgendwann angefangen, immer „Hase“ zueinander zu sagen und dann haben wir an Silvester eine Reise nach Barcelona gebucht. So hatten wir alle etwas, auf das wir uns freuen konnten. Irgendwann ist daraus der Ausdruck „Bunnymoon“ entstanden. (lacht)
Anni: Das ist jetzt unser Hashtag.
Anni: In Barcelona hat Vanessa die Führung übernommen, weil sie dort gewohnt hat und alles kannte. Daher hatten wir den perfekten Reiseführer, das war super!
Vanessa: Morgens haben wir ein Café zum Frühstücken gesucht, dann sind wir einfach drauf los gezogen. Abends haben wir uns immer mit Freunden von mir getroffen …
Anni: Und obwohl es unser erster gemeinsamer Urlaub war, kam es mir vor, als hätten wir schon diverse Urlaube zusammen gemacht – es war so entspannt und harmonisch.
(alle lachen)
Linda: Wir sind als Dreier-Team einfach so stark, wir sind so komplett …
Anni: Wir sind uns recht ähnlich. Aber Vanessa ist ein starker Part und macht klare Ansagen. Manchmal sehr hilfreich. Ich bin eher die Träumerin, Linda eigentlich auch …
Linda: Noch mehr! (lacht)
Anni: Uns drei verbindet sehr viel, weil wir eine ähnliche Vergangenheit haben und oft dieselben Probleme … Deswegen haben wir nie Schwierigkeiten, Gesprächsthemen zu finden. Manchmal sitzen wir auch einfach nur zusammen, ohne zu reden. Das ist auch schön, so familiär.
Vanessa: Wenn eine mal weg ist und wir nur zu zweit sind, dann fehlt was.
Linda: Neulich hat uns ein Freund gefragt, wie wir das miteinander aushalten, wir würden ja nur aufeinander sitzen! Und wir so: Hä? Total normal für uns! Anni hat mal gesagt: Wir vermissen einander schon, wenn wir zur Tür rausgehen!
(Lachen)
Vanessa: Wir sind alle nicht aus Hamburg und haben uns hier gefunden. In meiner Heimat hatte ich nie eine Girlgang, ich war immer mit Jungs unterwegs.
Anni: Hatte ich auch nie. Ich bin schon lange in Hamburg und die letzten sechs, sieben Jahre waren etwas einsam, ich hatte meine Freunde aus der Heimat oder mal eine Arbeitskollegin zur Freundin, die dann aber wieder wegzog. Das hier ist konstant, seit einem Jahr, und das fühlt sich richtig gut an. Das macht Hamburg mehr zu einem Zuhause.
Ich war früher total rastlos und bin ständig umgezogen. Jetzt habe ich das Gefühl, anzukommen.
Linda: Ich war früher total rastlos und bin ständig umgezogen in eine neue Stadt. Jetzt habe ich das Gefühl, anzukommen, weil ich weiß, dass ich mir hier mit den beiden eine Art Familie aufgebaut habe.
Linda: Das verschwimmt ziemlich.
Vanessa: Im Laden powern wir den Tag durch, zwischendurch setzen wir uns raus und essen Mittag und es kommen immer Leute vorbei, die wir kennen. Linda ist mittlerweile genauso sehr „B-Lage“ wie ich. Das ist auch bei allen angekommen, dass Linda das zweite Gesicht unseres Ladens ist.
Anni: Klar fragen wir nach, was es Neues gibt, aber das ist in der Regel nicht das Hauptthema. Wenn man den ganzen Tag arbeitet, ist man auch froh, dass man mal über andere Dinge reden kann.
(alle lachen)
Vanessa: Haben wir letztens festgestellt: Ja, aber eher unbewusst.
Anni: Wir sehen automatisch immer gleich aus. Neulich waren wir bei einem Geburtstag und: alle hatten den gleichen Look. Wir tragen sehr viel schwarz, immer Sneakers und Jeans.
Vanessa: Wir haben wahrscheinlich alle ähnliche Basic-Teile im Kleiderschrank, die wir dann kombinieren und am Ende sehen wir gleich aus.
Anni: Man wird sich halt ähnlicher, wenn man aufeinander hockt, oder?
Vanessa: Aber wir gehen nie zusammen shoppen, nie!
Anni: Wir planen noch ein Tattoo … (lacht)
Vanessa: Linda und ich haben uns das „LOVE“-Tattoo von Frau Ines stechen lassen, beim ersten Walk-in-Day …
Linda: … und ein paar Wochen später meinte ein Freund: „Oh Gott, das ist ja süß, das sind ja eure Initialen: L und V!“ Und wir nur: „Wooow!“ Uns sind die Tränen gekommen.
Anni: Also ich fühle mich gerade sehr ausgeschlossen … (lacht)
Anni: Meistens treffen wir uns hier in der „B-Lage“, ich komme von der Arbeit und hole die beiden ab. Dann gehen wir gerne zu „Vu“ essen, oder einfach in die „Toast Bar“, ein paar Freunde treffen und abhängen. Das ist unser Abendprogramm. Wir gehen auch gern gemeinsam aus. Wir tanzen alle drei sehr gern und viel – sehr wichtig.
Vanessa: Einmal alles abschütteln!
Linda: Aber das passiert immer spontan.
Anni: Gut, um den Kopf auszuschalten und alles rauszutanzen, ist die „Depri-Disco“. Die Party ist einmal im Monat im „Molotow“. Sie spielen nur melancholische 80er- und 90er-Songs, die man alle mitsingen kann.
Linda: Wir gehen oft einfach spazieren in Planten un Bloomen …
Anni: Oder einfach durch St. Pauli, hier einen Kaffee trinken und dort Fotos machen, Seele baumeln lassen …
Vanessa: Letztens haben wir einen Ausflug nach Wilhelmsburg gemacht, das war auch schön!
Vanessa: Die Schnappschüsse sind meistens von Anni, sie ist unsere Content-Managerin.
(alle lachen)
Anni: Ich mache gern Fotos, wenn die beiden nicht damit rechnen.
Vanessa: Und wenn wir mal wieder gefühlt alle gleich aussehen …
Anni: … dann fragen wir jemanden, ob er ein Foto von uns machen kann.
Anni: Im September fahren wir zusammen nach Köln auf ein Konzert.
Vanessa: …und hängen ein paar Tage dran.
Vanessa: Es kommen oft mal andere Freunde dazu.
Anni: Aber wir sind der Inner Circle (lacht) …
Vanessa: … aber offen für alle.
Anni: Auf die Freundschaft bezogen: Dass man einander alles erzählen kann. Dass man stark ist und dazu steht, wenn man Probleme hat, es einfach erzählt und sich dann gegenseitig stärkt. Auf Einzelpersonen bezogen: Dass man mit sich zufrieden ist, seinen Körper liebt, ausgeglichen ist; und das auch abgeben kann und offen ist für andere.
Vanessa: Dass man Menschen komplett offen gegenübertritt, ohne Vorurteile. Dass man jedem die Chance gibt, ihn kennenzulernen. Das habe ich durch den Laden noch viel mehr erfahren, es ist hier so menschlich und jeder kann reinkommen. Man beschnuppert sich erstmal und kann sich dann seine Meinung bilden.
Anni: Das ist eine sehr gesunde Einstellung.
Ich finde es sehr wichtig, andere Menschen nicht oberflächlich zu bewerten, gerade heutzutage, wo wir uns so viel in der Onlinewelt bewegen.
Vanessa: Ein gutes Beispiel ist Instagram: Über Instagram schafft man sich eine Welt, die nie ganz der Realität entspricht. Ich höre oft Sätze wie: „Jetzt habe ich bei einer Veranstaltung den und den kennengelernt – der ist ja voll nett!“ Und ich denke: Ja natürlich, warum denn nicht? Was spricht denn dagegen, dass derjenige nett ist? Irgendein Bild bei Instagram? Ich finde es sehr wichtig, andere Menschen nicht oberflächlich zu bewerten, gerade heutzutage, wenn wir uns so viel in der Onlinewelt bewegen.
Linda: Für mich sind eh Anni und Vanni die krassesten Powerfrauen überhaupt. Ihr macht alles mit so viel Herz und streut so viel Liebe, ihr reißt mich immer mit und ich kann bei euch einfach so sein wie ich bin!
Vanessa: Sei so wie du bist!
Anni: Und akzeptiere die anderen auch so.
Vanessa: „Hello Love“ hat einen Onlineshop!
Anni: Henrike und ich haben uns getraut und einen Onlineshop gemacht, zusammen mit unserer neuen Mitarbeiterin Katha. Das war schon von Anfang an geplant und wir sind super glücklich, dass jetzt jeder online sehen kann, was es bei „Hello Love“ gibt. Wir haben so viele Kunden außerhalb von Hamburg – bislang haben sie immer über Instagram bestellt, jetzt geht es einfacher. Neben Katha haben wir auch eine zweite Mitarbeiterin fest angestellt: Kirstin, die sich um unser Cashmere-Label kümmert. Das entwickelt sich auch toll. Im nächsten Herbst wird es knalliger: bunte Farben und ein bisschen Lurex, fröhliches Cashmere!
Ansonsten bemühen wir uns nach wie vor, Labels zu finden, die es nirgendwo sonst gibt. Es ist wirklich das schönste Kompliment – und das hören wir fast täglich – wenn die Kunden sagen: „Ihr habt so ausgefallene Dinge, die habe ich noch nie gesehen!“ Das heißt, wir machen alles richtig. Außerdem planen wir auch weitere Events und Aktionen bei „Hello Love“ – zum Beispiel die „Ban.do“-Woche!
Vanessa: Wir sind durch die ganzen Events, die wir veranstalten, in den letzten zwei Jahren krass gewachsen. Ich vermiete den Laden nicht mehr komplett als Pop-Up-Fläche und habe ein kuratiertes Produktsortiment geschaffen, das es immer gibt. Da ist auch mein eigenes Label dabei. Ich bringe viele coole Labels aus Barcelona nach Hamburg und achte immer darauf, dass es Sachen sind, die es noch nicht in anderen Läden gibt. Anni und ich kommen uns nie in die Quere, wir empfehlen einander eher Labels, wenn wir denken, dass sie zum anderen Laden passen.
Außerdem freue ich mich, dass Linda drei Tage pro Woche mit mir zusammen arbeitet, mal im Laden, mal übernimmt sie organisatorische Dinge für Events. Eigentlich wollte ich für die „B-Lage“ nie einen Onlineshop machen, aber nun bieten wir doch ein paar Bestseller online an. Und natürlich stehen weiterhin viele Events an – auch Ausstellungen und Buch-Events. Ende letzten Jahres haben wir eine Businessplanung gemacht und ich konnte bei ganz vielen Punkten einen Haken hinter machen – fühlt sich gut an!
„Hello Love“: Eppendorfer Weg 283, „B-Lage“: Kampstraße 11
Layout: Carolina Moscato
– Werbung: Diese Story entstand in Zusammenarbeit mit Keds –
2 Kommentare
Uff. Pseudo Feminismus mit knallharter schlecht gemachter Werbung mischen. Das fühlt sich schon ziemlich verwerflich an. Findet ihr nicht?
Liebe Anne,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Was genau stört dich daran, dass die drei Sneakers von Keds tragen? Und wieso bezeichnest Du das Interview als „Pseudo-Feminismus“? Alle drei, Anni, Vanessa und Linda, sind großartige, feministische Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und für Fempowerment einsetzen. Was ist daran „pseudo“?
Übrigens: femtastics finanziert sich über Native Advertising, also inhaltliche Kooperationen mit Marken, sodass unser Online-Magazin für unsere Leser kostenlos sein kann. Alle Kooperationen sind entsprechend gekennzeichnet. Das finden wir ganz und gar nicht verwerflich.
Liebe Grüße, Anna