Wir haben den Winter fleißig durchgelesen und nun viele tolle Buch-Tipps für euch: Vom Klassiker bis zur Neuerscheinung – hier kommen unsere Lieblingsbücher! Lisa hat sich zuletzt in die Romane von Albertine Sarrazin, Patti Smith, Teju Cole, Paul Auster und Mercedes Lauenstein verliebt.
Astragalus & Kassiber von Albertine Sarrazin
Als ich mich neulich mit einer Freundin über unsere Buchvorlieben austauschte und ich meine Leidenschaft für Existentialisten-Romane erwähnte, erzählte sie mir von Albertine Sarrazin. Etwas klingelte, das war doch diese französische Autorin mit dem dicken Lidstrich, die einen Großteil ihres kurzen Lebens (sie starb mit 29 Jahren) im Gefängnis und in Besserungsanstalten verbracht hatte und dann von Simone de Beauvoir unter die Fittiche genommen wurde. Wollte ich längst gelesen haben und das tat ich dann auch – in Windeseile! Astragalus habe ich verschlungen, das Nachwort von Patti Smith an die von ihr seit jungen Jahren verehrte Albertine ist grandios. Jetzt freue ich mich auf den Anschlussroman Kassiber. Beide Romane thematisieren ihre Gefängniszeit.
M Train von Patti Smith & Winter Journal von Paul Auster
Eine Ode ans Lesen, eine schier endlose Odyssee durch zahlreiche Cafés dieser Welt, eine Roadmap des Lebens von Patti Smith: In M Train lässt Patti uns an ihrer Gedankenwelt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft teilhaben und rüttelt mit ihrer Weltanschauung einmal mehr kräftig am Herzen. In dem Buch verbergen sich zahlreiche ihrer Fotografien und unglaublich tolle Buchempfehlungen, die ich mir natürlich alle sofort notiert habe.
Sollte ich irgendwann für irgendwen aus irgendwelchen Gründen meine Memoiren aufschreiben, würde ich es wie Paul Auster in Winter Journal tun: Lauter Episoden des Lebens, unchronologisch aneinandergereiht, scheinbar beiläufig und doch alle wie durch einen roten Faden, der eben das Leben ist, zusammenhängend und sich gegenseitig begründend. Auf Paul Auster bin ich dank Julia Knolles Buch-Tipps bei This is Jane Wayne gestoßen (meine Lieblingsbücher durfte ich hier auch schon mal vorstellen). Eigentlich sind Bücher über männliche Sinnkrisen nicht so meins (es gibt viel zu viele davon!), aber Austers Selbstreflektionen sind so universell, dass ich sie jedem empfehlen kann.
Open City von Teju Cole & Nachts von Mercedes Lauenstein
Ja, die Buchempfehlungen bei den Janes sind Gold wert. Hier bin ich dank Teresa Köster auch auf Open City von Teju Cole aufmerksam geworden. Ein junger nigerianischer Arzt entdeckt seine Leidenschaft für lange, meditative New Yorker Spaziergänge und nimmt uns mit auf seine Reise, auf der Kulturen, Klassenzugehörigkeiten und weltpolitische Zusammenhänge verschmelzen und die bis in die tiefsten Ecken seiner Seele führt.
Mercedes Lauenstein ist eine liebgewonnene Weggefährtin in der schreibenden Online-Welt, viele kennen sie sicherlich von ihren Texten als Autorin für jetzt.de. Als ich von ihrem Debütroman Nachts hörte, habe ich mich sehr gefreut. Schwupps landete das schöne blaue Buch auf meinem Tisch und zack war ich mittendrin in Mercedes‘ Nachtgeschichten, bei der eine junge Frau durch die Stadt streift und wahllos an Türen klingelt. Hinter den Türen verbergen sich natürlich erstaunliche Menschen und noch erstaunlichere Geschichten, die nahe gehen und jegliche Einsamkeit vertreiben.
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