Laura Letschert: Wie ich die Entscheidung traf, keine eigenen Kinder zu bekommen
14. Februar 2022
geschrieben von Julia Allmann

Keine eigenen Kinder bekommen – Laura Letschert im Interview.
Sie ist 33 Jahre alt, lebt in einer glücklichen und stabilen Beziehung. „Höchste Zeit für das erste Kind – oder?“ Wie viele Frauen* spürte Laura Letschert diesen Druck und diese Frage von vielen Seiten, doch sie fühlte tief im Innern, dass sie keine Mutter werden möchte. Warum sie es trotzdem versucht hat, wie eine Kollegin ihr mit nur einem Satz die Augen öffnete und wie die Reaktionen auf ihre Entscheidung für ein Leben ohne eigene Kinder waren: Das erzählt Laura, die als systemischer Coach in Barcelona arbeitet, in diesem sehr persönlichen Interview.
Es ist nicht vorgegeben, dass ich als Frau*, die in einer Partnerschaft lebt, Kinder bekommen muss.

femtastics: Laura, du hast entschieden, dass du keine Kinder bekommen möchtest – und offen darüber reden willst. Warum ist dir das so wichtig?
Laura: Weil ich glaube, dass sich viele Frauen* in den Dreißigern mit der Frage beschäftigen, ob sie Kinder möchten und sich oft Gedanken machen, falls sie keine Sehnsucht danach verspüren. Sie fühlen sich womöglich ähnlich verunsichert in ihrer persönlichen Entscheidungsfindung. Obwohl es in unserer heutigen Zeit selbstverständlich sein sollte, musste ich mir auf meinem Weg immer wieder klar machen: Es ist nicht vorgegeben, dass ich als Frau*, die in einer Partnerschaft lebt, Kinder bekommen muss. Und wenn es ein oder zwei Frauen* gibt, die sich durch meine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema bestärkt fühlen, dann fände ich das toll.
Wir sollten dieses veraltete Frauenbild und die damit einhergehenden Erwartungen endlich aufbrechen.
Erlebst du bei dem Thema großen gesellschaftlichen Druck, der auf Frauen ausgeübt wird? Der auch auf dich ausgeübt wurde?
Ich kann wirklich nur für mich sprechen, aber ich erlebe es so, ja. Zum Beispiel von meiner Familie: Nicht, dass sie mich permanent gedrängt hätte, aber es gab immer Aussagen wie: „Ich freue mich so darauf, wenn wir mal mit unseren Enkeln spielen.“ Allein diese implizite Erwartungshaltung übt Druck aus. Es stand nie zur Debatte, ob ich Kinder bekomme.
Auch bei Mädelsabenden wurde nie die Frage gestellt, ob wir eigentlich Kinder möchten, sondern immer nur: „Wann ist es denn bei euch soweit?“ Und ich glaube, das ist ein Spiegel der Gesellschaft. Ob im Büro oder im gesamten Gesellschaftlichen Diskurs immer noch: Als Frau der Norm zu entsprechen, bedeutet Mutter zu sein. Ansonsten steckt man meistens in der Schublade, „herzlose Karrierefrau“ oder in der Schublade „es hat nicht funktioniert“. Beim zweiten Fall leiden die Betroffenen, in der ohnehin schwierigen Situation, häufig sehr an der Unsensibilität von außen. Wir sollten dieses veraltete Frauenbild und die damit einhergehenden Erwartungen endlich aufbrechen.
Wie bist du trotz all dieser Erwartungen zu deiner Entscheidung gelangt?
Es war eine längere Reise und eine Achterbahnfahrt – von meinen Gefühlen und meinen Entscheidungen her. Bei mir war es nicht so, dass ich schon mit 15 wusste, dass ich in Zukunft keine Kinder haben möchte. Ich sollte in der Schule mal ein Bild malen, wie ich mich später sehe, da hatte ich das ganz klassische Szenario vor Augen: Ich in meinem Haus, mit einem Partner und Kindern. Im Laufe der Jahre rückte das Thema in den Hintergrund, es war nie der richtige Zeitpunkt dafür. Zwischendurch habe ich immer wieder gecheckt, ob ich mich bereit fühle – es war nie so. Irgendwann drängte sich die Frage aber natürlich immer mehr auf.
Ich habe mich gefragt, was mit mir nicht stimmt.

Laura Letschert arbeitet als systemischer Coach und lebt aktuell in Barcelona.
Und was passierte dann?
Vor etwa sechs Jahren war ich auf einem Workshop zu den „Big Five for Life“ von John Strelecky. Da haben wir uns in einer Art Meditation immer wieder gefragt, wer wir sind und wonach wir uns sehnen. Ich habe mich da zum ersten Mal mit Kindern gesehen – aber es waren nicht meine eigenen. Ich fand dieses Bild ganz befremdlich, es hat ein Störgefühl in mir ausgelöst, ich habe mich irgendwie schlecht gefühlt.
Wenn ich mit Menschen darüber gesprochen habe, sagten sie meistens: „Du machst dir zu viele Gedanken, dein Herz will Kinder, aber dein Kopf hält dich zurück.“ Oder: „Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, das kommt noch.“ Ich habe mich immer schlechter gefühlt und mich gefragt: Warum ist das so? Warum spüre ich nicht diese Sehnsucht? Dann wäre alles viel normaler und einfacher. Ich habe nicht nur an der Entscheidung gezweifelt, sondern an mir selbst. Ich habe mich gefragt, was mit mir nicht stimmt. Trotzdem habe ich mit meinem Partner irgendwann beschlossen, dass wir es einfach mal versuchen.
Wie kam das, wenn du weiterhin dieses schlechte Gefühl hattest?
Ich hatte dieses Gefühl nicht durchgehend. Es war eher eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Ich liebe meinen Partner aus vollem Herzen und fand es grundsätzlich eine schöne Vorstellung mit ihm gemeinsam eine Familie zu gründen. Wenn ich die Babies von meinen Freundinnen gesehen oder gehalten habe, war ich ganz berührt von den kleinen Wundern. Bei der Vorstellung eigene Kinder zu haben, spürte ich aber immer wieder ein Gefühl von Enge und Belastung, die für mich mit dieser Verantwortung einhergehen. Für mich war vor allem präsent, was ich aufgeben musste, anstatt das, was ich durch die Rolle gewinnen würde. Das hat mich sehr traurig gemacht und innerlich zerrissen.
Im Nachhinein kann ich sagen: Ich habe häufig an mir selbst gezweifelt. Ich habe es mir selbst so argumentiert, dass es nur mein Kopf ist, der mir Zweifel einredet. Jede*r sagte mir, ich sei so ein Familienmensch und so herzlich, ich würde so eine gute Mutter sein. Und ich dachte: Klar, jeder gute und liebende Mensch, der viel zu geben hat, der bekommt Kinder. Das muss so sein. Wir hören ja immer, Kinder seien das schönste Geschenk überhaupt. An all diesen Dingen habe ich mich festgeklammert und war auch erst einmal froh, dass die Last der Entscheidung von mir gefallen war. Dass ich diesen innerlichen Kampf nicht mehr führen musste.
Fühlte es sich auch richtig für dich selbst an?
Da war erst Mal Freude in mir, die von der Reaktion aus meinem nahen Umfeld verstärkt wurde, als ich erzählte, dass wir es jetzt „versuchen würden“. Gleichzeitig habe ich aber auch gemerkt, dass mein Körper, dass mein Körper rebellierte. Zum Beispiel hatte ich vor der Periode noch mehr Schmerzen als sonst, ich hatte oft ein Unwohlsein im Bereich der Gebärmutter. Abends nahm ich schon Folsäure zur Vorbereitung auf die Schwangerschaft ein – aber immer etwas widerwillig und abfällig. Im Nachhinein sehe ich, dass etwas nicht stimmte, damals habe ich es unterdrückt. Wir haben es also ein paar Monate probiert und es klappte nicht. Dann hatte ich eine Workshop-Vorbereitung mit einer Trainer-Kollegin, die ich schon länger kannte, und dieses Gespräch hat alles verändert.
Dann sagte sie: „Ich glaube, du bist nicht auf der Welt, um eigene Kinder zu bekommen und ich glaube, dass dein Herz das auch weiß.“
Jetzt bin ich neugierig…
Wir hatten schon ein paar Mal zusammen gearbeitet und dabei auch schon mal über die Kinderfrage gesprochen. Sie ist 15 Jahre älter als ich, hat selbst Kinder und liebt es, Mutter zu sein. Wir haben das Thema in dem Gespräch nur kurz berührt, ich habe erwähnt, dass wir es jetzt angehen und dann sagte sie: „Laura, darf ich dir mal kurz was sagen und ich hoffe, das ist nicht übergriffig.“ Sie sagte, sie erlebe mich total angespannt, als ich über die Kinderplanung sprach und ich sollte nochmal in mich hineinhorchen.
Dann fragte ich nach, was sie damit meinte und dachte, dass jetzt wieder der Satz kommt, den ich schon viele Mal zuvor gehört hatte: „Mach dich frei im Kopf, der will dir einen Streich spielen. Hör auf dein Herz, dass sich Kinder wünscht.“ Doch dann sagte sie: „Ich glaube, du bist nicht auf der Welt, um eigene Kinder zu bekommen und ich glaube, dass dein Herz das auch weiß.“
Eine ziemlich krasse Aussage für eine Außenstehende. Wie hast du reagiert?
Es war für mich so ein Bäm-Satz, der Mitten ins Herz ging und mich einmal durchgewirbelt hat. Ich war überwältigt von der Klarheit und Wucht dieses Satzes und was er in mir auslöste. Es ist in diesem Moment eine Last von mir gefallen und ich war zu total aufgebracht und aufgeregt. Ich wollte wissen, woran sie das festmachte.
Wie hat sie ihre Einschätzung begründet?
Sie sagte, dass ich auf sie immer so frei, unbeschwert und glücklich wirke, wenn ich von meinem jetzigen Leben, mit meinem Partner und meinen beruflichen Projekten erzählte. Mein Gesicht würde strahlen und meine Stimme anfangen zu sprudeln – ganz anders, als jetzt wenn ich übers Kinderkriegen sprach, wo sie eine Anspannung und Schwere bei mir wahrnimmt. Da habe ich sehr kopflastig und erwachsen gewirkt, gar nicht gelöst. Sie hatte den Eindruck, ich hätte mir im positiven Sinne ganz viel Kindliches und ganz viel Freude bewahrt und bräuchte keine Kinder, um erfüllt zu sein. Es kam von ihr ein kluger Satz nach dem anderen und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie den Mut hatte, so offen zu sein.
Sie hat all das sehr wertschätzend ausgedrückt und ich finde, das ist eine schöne Botschaft an uns alle: Wenn wir so etwas an Anderen spüren, dann sollten wir uns trauen, das auszusprechen. Es kommt immer darauf an, wie man etwas sagt – aber es kann sehr wertvoll sein, so eine Einschätzung zu spiegeln. Was der oder die Andere damit macht, ist ja seine oder ihre eigene Wahl.
Das stimmt. War dann sofort die Entscheidung bei dir gefallen, dass du doch keine Kinder möchtest?
Ich habe mich nach langer Zeit bei diesem Thema endlich so gesehen und so verstanden gefühlt und zugleich merkte ich, wie aufgewühlt ich war. Ich musste das erst einmal sacken lassen und habe nach diesem Gespräch mit der Kollegin mit meinem Partner gesprochen. Mit jeder weiteren Nacht hat sich mehr innere Ruhe und Klarheit eingestellt.
Wie hat dein Partner darauf reagiert? Es ist ja schließlich euer gemeinsames Leben und ihr hattet gerade entschieden, dass ihr Kinder bekommen möchtet.
Es war ja von Anfang an unser gemeinsamer Entscheidungsweg. Er hat selbst zwei Kinder aus seiner vorherigen Beziehung, ist also schon glücklicher Papa. Dadurch haben wir natürlich eine andere Ausgangssituation und es waren gleiche und auch unterschiedliche Gefühle, Gedanken und auch Sorgen, die uns im Laufe der letzten sechs Jahre beschäftigten – die wir immer ehrlich miteinander besprochen haben.
Als ich nach dem Video Call ziemlich durch den Wind war, umarmte er mich erstmal, hörte mir zu und war für mich da. Ein paar Tage später hatten wir dann mit etwas Abstand nochmal ein ganz wertvolles Gespräch, was mir die langersehnte Klarheit und den inneren Frieden geschenkt hat. Ich weiß noch, dass wir am Strand waren und wir uns gegenseitig nochmal deutlich gemacht haben, wie glücklich wir zwei miteinander sind, dass wir nichts vermissen in unserem Leben und dankbar dafür sind, wie schön es ist.
Wir haben auch über die Situation gesprochen, falls ich mir in fünf Jahren doch aus tiefstem Herzen ein Kind wünsche. Es gibt die Möglichkeit einer Adoption. Wir wissen nicht, was die Zeit bringt und ob es überhaupt für uns möglich wäre, aber allein der Raum für solche Gedanken und unser Blick in dieselbe Richtung machte uns klar: Egal was es ist, wir gehen das gemeinsam an.
Wenn eine Frau* sagt, sie möchte Kinder, dann fragt auch niemand, warum. Genauso sollte es andersherum sein.

Waren die Reaktionen in deinem weiteren Umfeld auch so positiv? Wir sprachen ja bereits über den impliziten Druck aus der Familie.
Ich war sehr angespannt, als ich mit ihnen sprach. Zuerst habe ich mit meiner Schwester geredet, da flossen einige Tränen. Sie ist fünf Jahre jünger als ich und hat sehr cool reagiert und mir so viele liebe Dinge gesagt. Sie hat mich bestärkt, war für mich da, auch das war ein wirklich wertvolles Gespräch. Auch meine Eltern haben natürlich gut reagiert – wie es dann ja fast immer ist, wenn man vorher Angst vor so einem Gespräch hat. Sie haben beide gesagt, es sei für sie persönlich natürlich etwas traurig, da sie sich darauf gefreut haben Großeltern zu werden, aber es sei mein Leben und meine Entscheidung.
Es hat mir sehr den Druck genommen, dass sie mich verstanden haben, als ich ihnen von meinem langen Weg bis zu diesem Punkt erzählt habe. Mir war im Kopf immer klar, dass ich mich dafür nicht rechtfertigen muss, aber irgendwie hat man dann doch das Gefühl.
Sich rechtfertigen zu müssen, wenn man sich als Frau keine Kinder wünscht?
Ja, total. Dabei ist „Ich möchte keine Kinder“ ein vollständiger Satz. Da muss nicht noch eine Erklärung folgen. Wenn eine Frau sagt, sie möchte Kinder, dann fragt auch niemand, warum. Genauso sollte es andersherum sein: Ich möchte keine Kinder. Punkt. Weitere Erläuterungen unnötig. Aber natürlich hatte ich bei meinen Eltern das Bedürfnis, es ihnen zu erklären. Genau wie bei meiner Oma, die megacool reagiert hat.
Was hat sie gesagt?
Sie hat mich einfach bestärkt und gesagt: „Mach das Beste aus deinem Leben und genieße es so, wie es für dich schön ist.“ Sie hat sich von Herzen für mich gefreut und sagte, ich solle mein Leben selbst gestalten und alles mitnehmen. Ich fand es total schön, das von einer Frau zu hören, die auf die 90 zugeht. Sie hat selbst viel erlebt und Kinder bekommen.
Und die Freund*innen, die auf Mädelsabenden immer darauf setzten, dass du bald schwanger bist?
Auch von ihnen bekam ich nur liebe Reaktionen und noch viele Nachrichten.
Ich fände es schön, wenn vor allem wir Frauen*, ganz offen miteinander sprechen und uns den Rücken stärken, anstatt uns zu verurteilen – egal, für welches Lebensmodell wir uns entschieden haben oder nie entscheiden konnten.
Glaubst du, dass du auch mal Ablehnung deshalb erleben wirst?
Ich bin gespannt, wie es wird, wenn ich älter werde. Gerade denken vielleicht alle Außenstehende, dass ich noch Kinder bekomme. Aber wenn ich in zehn Jahren mal antworte: „Nein, ich habe keine Kinder“. Ob dann aus Verlegenheit noch Fragen oder Kommentare hinterherkommen? Vielleicht ergeben sich auch interessante Gespräche daraus. Ich könnte mir vorstellen, dass es viele Vorurteile gibt: Vielleicht, weil mein Partner älter ist als ich und schon Kinder hat. Oder man denkt, es hat nicht geklappt. Wir kennen ja alle diesen Tratsch. Da fände ich es schön, wenn vor allem wir Frauen*, ganz offen miteinander sprechen und uns den Rücken stärken, anstatt uns zu verurteilen. Egal, für welches Lebensmodell wir uns entschieden haben oder nie entscheiden konnten, weil eine Schwangerschaft zum Beispiel nicht möglich ist. Und ich wünsche mir, dass mich niemand abschreibt, weil ich keine Kinder habe.
Wie meinst du das?
Ich möchte nicht, dass jemand denkt: „Laura hat selbst keine Kinder, dann kann ich auch nicht mit ihr über meine sprechen.“ Oder dass man den Eindruck hat, ich mag keine Kinder. Ich habe meinen Freundinnen gesagt, dass ich total glücklich für sie und über ihre Familien bin, gerne auf die Kinder aufpasse. Natürlich möchte ich teilhaben und für die kleinen Wesen und ihre Familien da sein.
Du sagtest vorhin, dass du früher auch dachtest, als herzlicher und liebevoller Mensch müsste man Kinder bekommen wollen. Wie siehst du das jetzt?
Ich glaube, dass ich mich immer wieder selbst daran erinnern darf, dass ich auch ohne Kinder sehr viel geben kann. Ich werde auch täglich von meinem Umfeld daran erinnert und möchte das bewusster wahrnehmen: Wenn Menschen mir sagen, sie hatten ein total schönes Gespräch mit mir oder sie sind gerne mit mir zusammen. Auch in meiner Arbeit bekomme ich oft das Feedback, dass ich Wertvolles geleistet habe. Da denke ich auch an künftige Projekte, in denen ich Menschen zusammenbringen möchte, ich will Begegnungsorte für Andere schaffen. Da kann ich ganz viel Liebe geben – und das möchte ich mir immer wieder klar sagen. Es ist ja schließlich nicht so, dass ich gar keine Zweifel habe. Ich bin ja auch ein Mensch mit Gefühlen und Auf und Abs.
Aber es war ähnlich, nachdem ich mein Lehramts-Studium abgebrochen habe: Da haben mir auch viele gesagt: „Du wärst so eine tolle Lehrerin, wir brauchen dich.“ Aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden, genau wie ich mich jetzt dagegen entscheide, eine Mama zu werden. Trotzdem kann ich ganz viel Liebe und Herzlichkeit in die Welt bringen.
Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Für mich ist es am wichtigsten, dass wir mit uns im Reinen sind. Ich fühle mich jetzt frei und wie ich selbst.
Vielleicht kannst du auch gerade deshalb so viel geben, weil du diese Entscheidung getroffen hast und jetzt frei deinen Weg gehst?
Klar, vielleicht hätte ich mit eigenen Kindern gar nicht die Kraft, so viele andere Projekte umzusetzen und das zu erschaffen, was ich erschaffen möchte. Vor allem, wenn ich unglücklich mit der Rolle geworden wäre. Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Für mich ist es am wichtigsten, dass wir mit uns im Reinen sind. Ich fühle mich jetzt frei und wie ich selbst. Ich bin gut, wie ich bin, und dieses Gefühl kann ich mir nur selbst geben. Es können noch so viele Menschen aus meinem Umfeld die Entscheidung beklatschen oder nicht für gut befinden. Ich muss mit mir selbst fein sein, dann ist es richtig für mich – das habe ich durch diesen Prozess gelernt.
Dann wünschen wir dir auf deinem weiteren Weg alles Gute und danken dir für dieses offene Gespräch.
Fotos: Esther Raudszus (PR)