Zu euren Vorsätzen fürs neue Jahr zählt, mehr Geld anzusparen oder endlich etwas für eure Altersvorsorge zu tun? Aber ihr wisst nicht, wie ihr anfangen sollt? So geht’s vielen – und deshalb wurden in den letzten Jahren einige Investment-Plattformen gegründet, die Schritt für Schritt durch den Anlage-Prozess begleiten und durch sehr niedrige Einstiegshürden erlauben, auch mit ganz wenig Geld zu starten und zu lernen. Wir möchten euch dazu motivieren, eure guten Vorsätze direkt anzupacken und haben deshalb „Evergreen“, eine der digitalen Investment-Plattformen, für euch getestet. femtastics-Autorin und Host des Podcasts „What the Finance?“ Anissa Brinkhoff hat sich in einem Selbstversuch die Möglichkeiten, die „Evergreen“ bietet, genauer angeschaut. Sie nimmt euch mit durch wichtige Vorab-Fragen, Basis-Entscheidungen und verrät ihre persönlichen Investment-Ziele.
Ihr seid motiviert, das Thema Sparen und Altersvorsorge anzugehen? Mit „Evergreen“ geht das superleicht – und mit dem Code FEMFIN10 bekommt ihr 10 Euro Startguthaben geschenkt, wenn ihr ein Depot bei „Evergreen“ eröffnet. Hier geht’s los!
„Evergreen“ wurde 2018 von Iven Kurz in Leipzig gegründet, der zuvor viele Jahre in der Investmentbranche als Portfoliomanager gearbeitet hat. Mit seinem eigenen Unternehmen will er sich noch besser um private Anleger*innen kümmern und deren Altersvorsorge vor allem simpler und barrierefreier machen. „Evergreen“ funktioniert als komplett digitale Plattform, die Kosten und Prozesse transparent macht und einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legt. Tatsächlich sind alle Funktionen 100% kostenfrei, „Evergreen“ berechnet einfach 0,59% der Fonds jährlich. Die Angebote sind somit frei von Service-, Depot- und Transaktionskosten und dieser Weg erspart einem das Zusammenrechnen von sämtlichen Kosten, was bei anderen Anbietern durchaus komplex sein kann. Investiert werden kann bei „Evergreen“ ab 1 Euro Anlagesumme – was wirklich eine sehr geringe Zugangshürde ist und auch das Ausprobieren oder unverbindliche Kennenlernen der Plattform ermöglicht – und es kann jeden Tag Geld ein- und ausgezahlt werden.
Investiert werden kann bei „Evergreen“ ab 1 Euro Anlagesumme – was auch das Ausprobieren oder unverbindliche Kennenlernen der Plattform ermöglicht.
Und in was investiert man bei „Evergreen“? In die hauseigenen Fonds, welche die Namen „Yin“ und „Yang“ tragen. Wobei „Yin“ der sicherheitsorientierte, risikoaverse und somit auch renditeschwächere Fonds ist. Sein Gegenteil, der „Yang“ Fonds, ist ertragsorientiert und risikoreicher. Natürlich muss man sich nicht zwischen beiden entscheiden, sondern im Rahmen der Depoteröffnung durchläuft man eine Risiko-Analyse, anhand derer die Fonds-Mischung vorgeschlagen wird. Beide Fonds orientieren sich an aufwändigen Nachhaltigkeitskriterien, deren Reichweite – genauso wie die Risikoeinschätzung – jede*r Investor*in für sich selbst bewerten muss. Bei „Evergreen“ kann man verschiedene Sparziele, hier heißen sie Pockets, gleichzeitig verfolgen, mit je unterschiedlichen Investitionsstrategien. Ich könnte also sehr risikofreudig in mein Pocket „Altersvorsorge“ und gleichzeitig konservativ in mein Pocket „Eigenanteil für eine Immobilie“ investieren. Die Anzahl der Pockets ist unbegrenzt – das finde ich ziemlich praktisch.
Wichtig ist, dass „Evergreen“ der Aufsicht der BaFin unterliegt und alle Einzahlungen bis 100.000 Euro gesetzlich durch die Einlagensicherung gesichert sind. Und: Ein Investment-Manager kümmert sich um die Fonds von „Evergreen“. Hier findet sich für mich ein Kritikpunkt: Mich irritiert, dass die obersten Management-Posten und die Investment-Leitung bei „Evergreen“ nur mit Männern besetzt sind. Gegenderte Sprache wird auf der Website auch nicht verwendet. Schade – etwas mehr weibliche Inklusion in beiden Fällen hätte mein individuelles Vertrauen und meine Identifikation mit dem Unternehmen zusätzlich verstärkt. Auf der anderen Seite ist aber die CSR-Managerin weiblich, die auf die nachhaltige Ausrichtung der Fonds achtet.
Bei „Evergreen“ kann man verschiedene Sparziele gleichzeitig verfolgen, mit je unterschiedlichen Investitionsstrategien.
„Evergreen“ betreibt nicht nur die Website, über die Investments abgeschlossen werden können, sondern auch ein zusätzliches Blog und Social Media-Kanäle, über die Finanzwissen und Hintergrundinfos vermittelt werden. Im Blog findet sich Hintergrundwissen über das Risiko beim Investieren oder auch Tipps, wie erwirtschaftete Erträge am besten versteuert werden. Bei den dabei verwendeten Begriffen fällt eines auf: ganz ohne finanzielle Vorbildung kann hier nicht gestartet werden. Wie die Börse überhaupt funktioniert, was eigentlich einen gemanagten Fonds von einem ETF unterscheidet und was ein Robo-Advisor genau macht – dieses Wissen wird vorausgesetzt oder muss man sich vorher aneignen. „Evergreen“ vermittelt dieses Basiswissen auf seinem YouTube-Kanal. Vor allem bezüglich des eigenen Risikoverhaltens sollte man sich informiert haben, denn bei „Evergreen“ wird man zwar auf die Konsequenzen hingewiesen, sobald man einzelne Risiko-Regler verschiebt – aber zwischen der Theorie dieser Zahlen und einem Verständnis der Auswirkungen auf das eigene Geld liegt eine größere Menge Finanzwissen.
Aber diese Regel gilt natürlich auch für alle anderen Finanzentscheidungen: Man sollte erst dann anfangen zu investieren, wenn man versteht, was da eigentlich mit dem Geld passiert, das man einsetzt. Wir empfehlen euch dafür zum Beispiel unsere „Female Finance“-Kolumne von Claudia Müller.
Man sollte erst dann anfangen zu investieren, wenn man versteht, was da eigentlich mit dem Geld passiert, das man einsetzt.
„Evergreen“ schreibt, dass die Depot-Eröffnung 15 Minuten dauert. Ich schlage vor, dass wir uns etwas mehr Zeit nehmen und uns in Ruhe mit den Fragen beschäftigen, die Geldüberweisungen vorweggehen sollten.
Ich klicke auf Evergeen.de auf den „Jetzt starten“-Button und habe die Wahl, noch bevor ich irgendwelche Daten angebe, vorab erst meine Finanzplanung zu starten. Das heißt im Fall von „Evergreen“, dass ich mich durch ein Frage-Tool klicke, um herauszufinden, wie ich am besten investiere. Beispielsweise wähle ich direkt zu Beginn aus, was ich mit meinem Geld eigentlich vorhabe: „Ich möchte etwas für ein Kind zurücklegen“, „Ich habe ein Sparziel vor Augen“, „Ich möchte Vermögen aufbauen“, „Ich möchte mein Vermögen erhalten“ oder „Ich bin mir nicht sicher“. Das ist nicht nur klug von „Evergreen“, weil sie ja aufgrund meiner Antworten eine Investment-Strategie vorschlagen, sondern weil auch ich nochmal gezwungen bin, mich zu reflektieren. Im späteren Verlauf kann ich dann diese Sparziele direkt im Depot bei „Evergreen“ umsetzen. Und das Tolle ist, dass ich hier unzählige Sparziele parallel laufen lassen kann. Wenn ich also erstmal mit dem Sparziel „Altersvorsorge“ starte, kann ich immer noch ergänzen, dass ich für mein „Sabbatical 2025“ oder „Schulgeld Kinder“ zusätzlich sparen will.
Und auch wenn ich hier für mich selbst die Entscheidung „Ich möchte Vermögen aufbauen“ treffe, habe ich einmal durch alle anderen Varianten geklickt: Ich werde nach dem Investment-Zeitraum gefragt, ob ich zusätzlich monatlich etwas zurücklegen möchte, ob ich konkrete Summen ersparen möchte, wie lange ich Geld zurücklegen möchte. Alle diese Antworten werden am Ende in einem Chart visualisiert, das mir zeigt, wie sich mein Geld entwickeln wird. Wenn ich beispielsweise keine Einmalzahlung am Anfang mache und für die nächsten Jahre monatlich 100 Euro einzahle, habe ich nach 20 Jahren 24.000 Euro eingezahlt, aber 30.774 Euro erspart. Ich habe also 6.774 Euro Ertrag gemacht – davon sind schon die „Evergreen“-Kosten von 0,59% pro Jahr abgezogen. Weiter unten wird erklärt, dass diese 6.774 Euro Ertrag 3% Rendite entsprechen – was eine sehr risikoaverse Anlagestrategie vermuten lässt.
Was verändert sich, wenn ich monatlich 25 Euro mehr einzahle? Oder wenn ich nur 5 statt 20 Jahre investieren will?
Praktischerweise sind meine Eingaben in der Grafik nicht fixiert, sondern ich kann alle Zahlen – monatliche Summen, Zeitrahmen, Einmaleinzahlung und sogar den Renditewunsch und damit meine Risikobereitschaft – verändern und schauen, was sich dabei in der Grafik verändert. Es lohnt sich, damit ein bisschen herumzuspielen und dabei zu erfahren, welche Faktoren welchen Einfluss mit welcher Reichweite haben. Was verändert sich, wenn ich monatlich 25 Euro mehr einzahle? Oder wenn ich nur 5 statt 20 Jahre investieren will? Und: Ich kann mir die Grafiken mit all diesen Informationen abspeichern oder per Mail zuschicken lassen. Genau das würde ich auch jeder oder jedem empfehlen. Auch wenn bei Anbietern wie „Evergreen“ täglich die Investmentsummen verändert oder sogar ausgezahlt werden können, sind es doch wichtige Antworten auf komplexe Fragen. Hier lohnt es sich, nach dem Ausfüllen des Frage-Tools ein paar Tage darüber nachzudenken oder sogar mit Freund*innen diese Entscheidungen zu besprechen. Ich gebe meinem Investment-Plan den Namen „Altersvorsorge“, maile ihn mir selbst und klappe den Laptop erstmal wieder zu.
Mit frischem Kopf geht’s ein paar Tage später endlich los: Die Registrierung bei „Evergreen“ startet mit der Eingabe sämtlicher Daten wie Namen, Mailadresse, Passwort und nach einer Freischaltung per Mail lande ich in meinem Depot – und sehe etwas irritiert, dass ich einen Gesamtwert von 9.579 Euro erspart und Investment-Ziele wie Fahrrad, Traumhaus und Altersvorsorge haben soll – denn ich bin in einem Muster-Depot gelandet, das mir zeigen soll, welche Funktionen es hier gibt. Ich klicke lieber schnell auf den Reiter „Planung“, weil sich da bereits meine Auswertung aus dem Frage-Tool befindet, das ich vor einigen Tagen ausgefüllt hatte. Ich kann also starten, meine Planungen „Altersvorsorge“ umzusetzen. Dafür mache ich aus meinem Plan ein Pocket, also ein Unter-Depot in meinem Depot. Wie schon oben beschrieben, kann ich dafür mein Risikoprofil anhand der Gewichtung der „Yin“- und „Yang“-Fonds austarieren. Da ich mich für eine sehr lange Anlagestrategie von mindestens 20 Jahren entschieden habe, lege ich einen Schwerpunkt auf den risikoreicheren „Yang“-Fonds. Aber diese Entscheidung ist so individuell wie ein Lebensstil und sollte in Ruhe durchdacht sein.
Jetzt lässt „Evergreen“ mich meine Risikokennzahl bestimmen. Dazu ist jedes Unternehmen verpflichtet, über das man Investitionen abschließen lässt, weil dieser Prozess davor schützen soll, dass unerfahrene Anleger*innen ihr Geld zu risikoreich investieren. Bei einigen der Antworten hilft es, wenn man vorher schon die Finanzplanungsfragen bei „Evergreen“ beantwortet hat, weil man dadurch zum Beispiel ein Gefühl dafür bekommen hat, welche Summe man mal investieren möchte. Ich fülle auch den zusätzlich angebotenen Selbsttest aus – denn mir machen solche Frage-Antwort-Spiele irgendwie Spaß.
Damit „Evergreen“ mich als echte Person identifizieren kann, brauche ich in der Depot-Eröffnung natürlich Personalausweis oder Reisepass, die Daten meines Bankkontos, von dem die Zahlungen in mein Depot erfolgen sollen, meine Steueridentifikationsnummer und final muss ich diese Daten per Postident postalisch oder in einer Deutschen Post-Filiale bestätigen lassen.
„Evergreen“ ist ein gutes Tool, um sich selbst an den Prozess des Investierens heranzuführen.
Viele weitere ausgefüllte Felder und eine Post-Identifikation später ist es geschafft: Ich habe mich für einen monatlichen Sparplan entschieden und diese Summe wird nun zu Beginn jedes Monats von meinem Girokonto, mit dem ich das Depot verknüpft habe, abgebucht. Zu Beginn des Monats – damit ich mich direkt daran gewöhne, dass dieses Geld nun investiert wird. Natürlich erreiche ich mit diesen 100 Euro monatlich mein Sparziel „Altersvorsorge“ nicht – aber darum ging es in diesem Selbstversuch ja auch nicht. „Evergreen“ ist ein gutes Tool, um sich selbst an den Prozess des Investierens heranzuführen. Der Prozess hat mir nochmal gezeigt, wie komplex Investitions-Entscheidungen sind und wie gut ich mich persönlich bei digitalen Plattformen aufgehoben fühle. Hier quatscht mir kein*e Berater*in in meine Entscheidungen rein, ich kann Prozesse pausieren und in Ruhe Themen nachlesen oder mit meinen Freund*innen besprechen. Natürlich muss man im Hinterkopf haben, dass Anbieter wie „Evergreen“ nur eine kleine Auswahl an Investitionsmöglichkeiten haben – aber wer sagt denn, dass ich meine Learnings nicht auch woanders anwenden kann? Zudem kann ich hier täglich meine Ein- oder Auszahlungen verändern oder sogar ganz auflösen. Sollte das Angebot eines Tages nicht mehr zu mir passen, verändere ich eben meine Geldanlage, so wie es sich für mich richtig anfühlt.
Vor allem aber hat die Möglichkeit der unzähligen Pockets bei „Evergreen“ mich nochmal zum Nachdenken angeregt: Welche kleinen und großen Sparziele kann ich noch haben? Ich habe jetzt noch mehr Lust bekommen, diese Ziele zu definieren – und sie zu erreichen. Probiert „Evergreen“ doch auch einfach einmal aus! Und schon habt ihr euren guten Vorsatz in die Tat umgesetzt.
Fotos: „Evergreen“, Portraitfoto: Sarah Buth
Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar
– Werbung: In Zusammenarbeit mit „Evergreen“ –
Ein Kommentar
Geldanlagen spielen eine wichtige Rolle für die finanzielle Sicherheit und Freiheit. Es ist bemerkenswert, wie Evergreen den Prozess des Investierens vereinfacht hat. Mit einer guten Mischung aus Technologie und menschlicher Beratung hilft es den Anlegern, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dennoch sollte man immer daran denken, dass jede Investition Risiken birgt und es wichtig ist, gut informiert zu sein und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.