Face Reading: Was uns alles ins Gesicht geschrieben steht

29. September 2022

Stefanie Kling ist Purpose Mentor und femtastics-Autorin Lisa Aschenbrenner hat bei ihr Face Reading ausprobiert.

Wird die Suche nach uns selbst je beendet sein? Wer bin ich und was kann ich eigentlich? Was möchte ich aus meinem Leben machen? Was ist der Sinn hinter allem? Das sind Fragen, mit denen sich die einen mehr und die anderen weniger beschäftigen. femtastics-Autorin Lisa Aschenbrenner gehört zu der Partie, die sich gerne oft damit auseinandersetzt. Am liebsten täglich und je tiefer desto besser. Als sie auf Purpose Mentorin Stefanie Kling aufmerksam wird, die neben Numerology auch Face Reading anbietet, lässt sie sich nicht zweimal bitten. Sie probiert es aus. Ein Erfahrungsbericht darüber, was uns so alles buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht.

Ich lese in Gesichtern Potentiale, Talente, Widersprüche und Herausforderungen sowie Lösungswege.

Auf der Suche nach mir selbst habe ich bereits einiges herausgefunden. Und ausprobiert. Ob mit Hilfe eines Therapeuten, eines Coaches und oft ganz einfach durch die Höhen und Tiefen des Lebens selbst. Als ich durch Zufall (oder sollte man es Schicksal nennen?) auf das Instagram Profil von Stefanie Kling, Purpose Mentor mit Fokus auf Numerology und Face Readings, stoße, bin ich neugierig. Ich schreibe Stefanie an, stelle schnell fest, dass wir uns sogar über Berufs-(um)-wege kennen und bin noch einmal mehr Feuer und Flamme. Wer ist diese Frau und was ist Face Reading?
 
Ich verabrede mich mit Stefanie auf einen Kaffee und ein kleines Wiedersehen. Schnell kommen wir auf das Thema, was mich unter anderem am brennendsten interessiert.

Stefanie Kling ist Purpose Mentorin - femtastics
Stefanie Kling ist Purpose Mentorin in Berlin – femtastics-Autorin Lisa Aschenbrenner hat sie zum Interview getroffen.

femtastics: Face Reading – wie kann man sich das vorstellen, wie funktioniert das Ganze? Was genau können Face Reader in Gesichtern lesen?

Stefanie Kling: Wie der Name bereits verrät, ist Face Reading das Lesen im Gesicht eines Menschen. Dazu gehört die Mimik und muskuläre Expressionen; aber auch die Physiognomie, also Merkmale wie Augen, Mund, Kinn, Nase etc. sowie Linien, Falten und Male. In ihrer Ausprägung und Formung geben sie uns wertvolle Hinweise auf die Eigenschaften und Talente eines Menschen. Sie fungieren wie Puzzleteile, die in ihrer Kombination das Gesamtbild der individuellen Persönlichkeit eröffnen.
 
In einem Reading schaue ich mir die Merkmale und Mimik an und beziehe auch Gestik, Körpersprache und Stimme mit ein, um den Menschen im Detail zu erfassen. Daraus lese ich die Potentiale, Talente, Widersprüche und Herausforderungen sowie Lösungswege, welche ich der/dem Kund*in dann im Gespräch weitergebe.

Ein Reading kann als eine Art Rekalibrierung zur Ausrichtung auf deinen gewinnenden Lebensweg dienen.

Wann lohnt es sich ein Face Reading zu machen? Braucht es ein spezielles Thema?

Wenn du mehr über dich selbst erfahren willst und vor allem dann, wenn du im Leben an einer Wegkreuzung stehst oder merkst, dass irgendetwas noch fehlt. Dieses Gefühl liegt sehr häufig daran, dass wir unser Potential, wie es in uns angelegt ist, nicht ausschöpfen, unsere Talente nicht nutzen oder Eigenschaften gar auf verlierende Art und Weise zum Ausdruck bringen. Ein Reading kann als eine Art Rekalibrierung zur Ausrichtung auf deinen gewinnenden Lebensweg dienen, dir Türen zu deinem Potential aufzeigen oder dir Rückversicherung geben, dass deine Ziele mit deinem authentischen Selbst in Einklang stehen. Da ein Gesicht mannigfaltige Informationen bereithält, ist es sinnvoll, sich vor dem Reading ein spezielles Thema zu wählen oder gewisse Fragen vorzubereiten.

Wir kennen uns noch aus Redaktionszeiten. Wie bist du zum Face Reading gekommen?

Komplett zufällig. Ich habe mich zwar schon immer für den Menschen als solches interessiert: warum er so ist wie er ist, sich auf eine bestimmte Art und Weise darstellt, kleidet oder verhält. Aber dass es so etwas wie Face Reading gibt, war mir nicht bekannt. Ich wusste nur, dass ich selbst nicht weiß, wer ich eigentlich bin. In dem Wunsch das herauszufinden, stolperte ich über das Gesichtlesen und war fortan fasziniert.

Face Reading in Berlin - femtastics
„Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man ein Grundinteresse und eine gewisse Offenheit dem Menschen gegenüber hat“, sagt Stefanie Kling.

Ja das klingt auch einfach faszinierend. Wie genau wird man denn eigentlich Gesichtleser*in? Gibt es hierfür eine Art Aus/Weiterbildung, Workshop, Zertifikat oder ähnlich?

In der Tat: Es gibt verschiedenste Ausbildungen und Workshops, in denen man einzelne oder mehrere Gesichtlesetechniken erlernen kann. Es ist also nicht nur etwas für die, die professionell Readings geben, sondern auch die, die sich selbst und ihre Mitmenschen besser verstehen möchten. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man ein Grundinteresse und eine gewisse Offenheit dem Menschen gegenüber hat. 

Wie ist das im Alltag – liest du oft automatisch Gesichter?

Ja und nein. Ich kann natürlich nicht abschalten, dass mir besondere Merkmale ins Auge stechen. Ich bin mir aber bewusst, dass dies nur einzelne Facetten des Ganzen sind. Um den Menschen in seiner Tiefe zu lesen, muss man sich Zeit nehmen. Da wir aber alle von Geburt an Gesichtleserinnen sind, geht es uns allen in gewisser Weise ähnlich, nur eben auf unterbewusster Ebene. Wir alle entwickeln ein bestimmtes Gefühl zu einer Person, wenn wir ihr das erste Mal ins Gesicht blicken. Es regt unsere Intuition an und vor allem den Hypothalamus, den Bereich im Gehirn, der von Geburt an Gesichter interpretiert.

Je mehr wir eine bestimmte Mimik an den Tag legen, desto häufiger werden gewisse Muskelpartien stimuliert, die sich dann entsprechend im Gesicht zeigen.

„Face Reading – ah das ist bestimmt so ein esoterischer Humbug!“ – musst du oft mit solchen Vorurteilen umgehen?

Tatsächlich eher selten. Vielleicht auch, weil wir uns bewusst sind, dass sich das Gesicht im Laufe des Lebens mit dem Lebensstil und auch der Denkweise transformiert. Je mehr wir eine bestimmte Mimik an den Tag legen, desto häufiger werden gewisse Muskelpartien stimuliert, die sich dann entsprechend im Gesicht zeigen. Das kann beispielsweise über die Form und Größe von Merkmalen oder Falten im Gesicht geschehen.

Das ist ein Zugang, der auch für sehr analytische Persönlichkeiten meist stimmig ist. Es gibt allerdings auch mystischere Herangehensweisen, die dem Gesicht Bedeutung zuordnen, die über Ausprägung und Lebensstil hinausgehen. So interpretieren Chinesische Gesichtleser*innen beispielsweise auch Muttermale und Sommersprossen. Essenziell ist, auf welche Weise man die Informationen aus dem Gesicht überbringt. Sie müssen für die/den Gelesenen verständlich sein und in ihrer/seiner Erfahrungswelt Sinn ergeben. Das kann für die einen eine sehr pragmatische Herangehensweise bedeuten, für die anderen eine bildhafte, gefühlsbetonte.

Was ist das Größte, das dir dein Wissen zu diesem Thema gibt? Hat es deinen Umgang mit dir selbst und anderen verändert?

Das größte Geschenk ist, dass ich mich selbst mit jedem Reading besser kennenlerne. Und dass ich noch offener und neugieriger den Menschen gegenüber geworden bin. Ich nehme heute vorwiegend die Potentiale und Möglichkeiten wahr als die vermeintlichen „Fehler“. Und es gibt mir so viel zurück, wenn ich im Reading einen Aha-Moment bei meinem Gegenüber wahrnehme, wenn sie/er sich von mir gesehen fühlt oder erkennt, was der zukünftige Weg für sie/ihn sein kann. Das ist unbezahlbar.

Was siehst du in deinem eigenen Gesicht?

Aktuell vor allem wie es sich verändert, beispielsweise wenn ich unter Stress stehe oder sich gesundheitliche Themen zeigen. Das sind hervorragende Indikatoren dafür, was jetzt für mich ansteht oder wie ich meinen Lebensstil anpassen sollte. Aber natürlich habe ich mich im Laufe der Jahre auch sehr intensiv mit meiner Persönlichkeit und meinen Talenten auseinandergesetzt. Vor allem in Hinblick darauf, wo ich noch mehr ich selbst sein kann. Denn ich bin davon überzeugt, dass sich als Resultat von Authentizität viele Störfaktoren auflösen und sich eine Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit in uns ausbreitet.


Vertraue deiner Intuition. Sie ist älter als dein Verstand.

Face Reading – ein kleiner Erfahrungsbericht

Nach all den Fragen kann ich es kaum erwarten, was Stefanie nun alles in meinem Gesicht sieht und ich buche direkt ein Face Reading für die nächste Woche. Ich entscheide mich für „Your Golden Path“, ein Lebensaufgabe-Reading. Sie macht noch schnell ein paar Bilder von meinem Gesicht – frontal und im Profil – und fragt nach meinem Geburtsdatum. Und dann sitze ich sieben Tage später vor der Kamera meines Laptops. Auf Grund ein paar äußerer Umstände entscheide ich mich für einen Online-Termin, was aber durchaus sein Gutes hat. Denn so können wir das Reading aufzeichnen. Und durch Stefanies warmes Wesen stört das Digitale überhaupt nicht.
 
Nach 60 Minuten ist das Reading vorbei. Und ich fühle mich bereichert, denn Stefanies Wortwahl ist überlegt und gleichzeitig malerisch. Sie sagt selbst, dass sie Gesichter wie Gemälde betrachtet und so fühlt es sich auch an. Sie skizziert in der Stunde, in der wir uns gegenübersitzen, mit ihren Beobachtungen und ihrem Wissen meinen Gesichtstypen, zeichnet meine Talente und Persönlichkeit und gibt mir eine Vorschau für mögliche passende Lebensaufgaben. Einiges davon, war mir bereits (unterschwellig) bewusst. Es aber – in meinem Lebensabschnitt des Suchens – von einer anderen Person in Worte gefasst zu bekommen hat etwas mit mir gemacht. Es hat mich bestärkt. Bestärkt darin, dass ich auf dem Weg bin. Und es hat mich beruhigt. Beruhigt, dass ich aus Versehen einmal die richtige Abzweigung verpassen könnte.
 
„Vertraue deiner Intuition. Sie ist älter als dein Verstand“, ist einer der Lernsätze, die sie mir mitgibt, die ich seit meinem Reading öfter im Alltag reflektiere. Ich blicke auf und in die Augen von Stefanie und nicke. Der Satz wirkt kurz nach. Aber er sitzt. Und er passt. Denn er steht mir ja buchstäblich ins Gesicht geschrieben.


Hier findet ihr Stefanie Kling:

Interview: Lisa Aschenbrenner

Fotos: Thomas Gothier (Aufmacherbild), Sarah Willmeroth

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