Female Finance: Steuererklärung – der jährliche K(r)ampf

27. August 2019

Jedes Jahr im Sommer das selbe Gesprächsthema: die Steuererklärung! Kaum einer macht sie gerne, viele fühlen sich unsicher. Daher kommen heute ein paar Gründe, warum du dich über die Steuererklärung freuen solltest, und Tipps, wie sie leichter von der Hand gehen kann.

  1. Steuern zahlt nur, wer auch ein Einkommen hat. Es ist also ein tolles Gefühl, eine Steuererklärung machen zu können. Außerdem verschwindet dieses Geld ja nicht einfach, sondern von den Steuern wird unser Gesundheitssystem finanziert, unser Bildungssystem, unsere Mobilität. Vieles läuft nicht so gut, wie wir es uns wünschen würden, aber ich persönlich bezahle gerne Steuern, wenn dafür die Bildung weiterhin kostenlos bleibt.
  2. Es lohnt sich: Durchschnittlich 1.007 Euro bekommen Arbeitnehmer, die eine Steuererklärung einreichen, vom Finanzamt zurück. Das ist ein extrem guter Stundenlohn. Selbst, wenn du 10 Stunden für die Steuererklärung benötigst, ist das ein Stundenlohn von 100 Euro! Mit ein bisschen Übung kannst du die Steuererklärung in weniger als drei Stunden fertig haben. Einen Stundenlohn von über 300 Euro bekommst du sonst selten.
  3. Es ist gar nicht so aufwendig wie wir vorher denken. Ja, die Unterlagen von Versicherungen, Finanzamt usw. sind nicht schön. Es sind viele Zahlen, gepaart mit Beamtendeutsch. Aber das ELSTER Online-System funktioniert mittlerweile sehr gut, und es gibt sehr gute Steuersparprogramme. Gerade für Anfänger kann sich ein solches Steuersparprogramm lohnen. Das kostet einen kleinen Betrag (ca. 20-30 Euro), aber dafür wird man Schritt für Schritt durch die Steuererklärung geführt. Die Kosten lohnen sich also sehr schnell!
  4. Gewöhn dir an, bereits über das Jahr hinweg relevante Belege zu sammeln. Hierfür bereitest du dir am besten einige Ordner vor, die eine klare Struktur haben. Dabei gibt es verschiedene Unterlagen, die du auf jeden Fall sammeln solltest. Hierzu zählen natürlich Lohnsteuerbescheide und Unterlagen von Versicherungen, Vorsorge und Bankkorrespondenz. Hinzu kommen Unterlagen über Kosten für Dienstleister und Handwerker (auch eine Reinigungskraft oder ein Hausmeisterdienst zählen dazu), Umzugskosten (sofern der Umzug aus beruflichen Gründen stattgefunden hat) und Fahrtkosten (auch für öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad). Und nicht vergessen: Auch Spenden kannst du von der Steuer absetzen. Wenn das Ordnersystem einmal steht, ist es einfach, jeden Beleg direkt in den richtigen Ordner einzusortieren. Das kannst du direkt machen, wenn der Beleg ins Haus flattert, oder z.B. einmal im Monat. Dann musst du für die Steuererklärung nur die Ordner aus dem Regal nehmen und hast gleich alle Unterlagen an einem Ort.
  5. Ganz wichtig: Schaff dir eine angenehme Umgebung, wenn du deine Steuererklärung machst. Hör schöne Musik, stell dir einen leckeren Tee (oder Kaffee) auf den Tisch, und vielleicht ein paar Kekse für Zwischendurch. Und unterteil die Steuererklärung in mehrere kleine Abschnitte. Du musst schließlich nicht unbedingt alles an einem Stück fertig machen. Nimm dir zwei Tage dafür Zeit; im Zweifelsfall bist du schneller fertig.
  6. Wenn du fertig bist, dann belohn dich! Du hast dir gerade echt viel Geld verdient, und du hast eine Aufgabe erfolgreich beendet. Dadurch ist die Vorfreude groß, und du bist während der Steuererklärung voller Vorfreude statt voller Genervtheit. ?
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Claudia Müller ist Gründerin des „Female Finance Forum“.

Hier gibt es ein paar weiterführende Quellen:

Mehr Finanzthemen findest Du in unserem Finanz-Guide.

Text: Claudia Müller

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Foto: Julia Novy

Illustration: Stefanie Berkmann

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