Female Finance: Warum ihr in eurer Beziehung über Geld reden müsst

28. September 2018

Finanzen, Geldanlage, Altersvorsorge, … Vielleicht denkt ihr bei diesen Themen: Ja, damit müsste ich mich mal beschäftigen. Oder ihr denkt: Ich habe gar keine Lust, mir darum Gedanken zu machen – wozu auch?! Claudia Müller, Gründerin des Female Finance Forums, sagt: Es gibt viele sehr gute Gründe, warum sich insbesondere Frauen mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen sollten. Und wir freuen uns riesig, dass wir Claudia als Kolumnistin für femtastics gewinnen konnten!

Frisch verliebt wollen die wenigsten von uns über Geld nachdenken. Heute zahl ich, morgen zahlst du – das hält sich schon die Waage. Außerdem reichen uns Luft und Liebe, alles andere ist unromantisch. Oder?

Geld oder Liebe?

Jürgen von der Lippe hat es klar gesagt: Wir müssen uns entscheiden! Geld oder Liebe, beides geht nicht. Und wenn wir uns entscheiden müssen, ist die romantische Antwort klar: Natürlich Liebe!

Geld und Liebe!

Geld ist ein Thema, das sich durch alle Lebensbereiche zieht; also auch durch unsere Beziehung. Daher ist der wichtigste Schritt, um das Thema Finanzen in unserer Beziehung anzugehen: mit dem Partner darüber reden!

Dabei ist zunächst egal, ob ihr ein ähnliches Einkommen habt oder ob ein Partner deutlich mehr verdient als der andere. Wichtig ist, dass ihr miteinander besprecht, was euch wichtig ist im Leben. Wollt ihr viel reisen und dafür eventuell auf Restaurantbesuche verzichten? Träumt ihr vom Eigenheim und seid bereit, dafür viel zu sparen? Wollt ihr euch zwischendurch eine (unbezahlte) Auszeit nehmen und diese finanziell vorbereiten?

Und auch im Alltag kann sich der Ärger über das Finanzverhalten des Partners aufsummieren. Ähnlich wie die Zahnpastatube, die wieder mit offenem Deckel am Waschbeckenrand liegt, können wir uns über finanzielle Kleinigkeiten ärgern: Warum zahlt er so viel für das Fitnessstudio, wenn er doch nicht hingeht? Sie wollte unbedingt ein Auto, und jetzt steht es die meiste Zeit ungenutzt vor der Tür. Schon wieder ein neues Kissen fürs Sofa, wir haben doch schon Kissen in acht verschiedenen Lila-Tönen!

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Hier gibt es fünf konkrete Schritte, um eure Beziehung auf gesunde finanzielle Beine zu stellen:

  1. Besprecht euren Umgang mit Geld.

Zunächst muss jeder Einzelne seinen eigenen, gesunden Umgang mit Geld finden. Und dann können wir uns mit unserem Partner zusammensetzen und gemeinsam die Prioritäten klären, Pläne schmieden und Strategien entwickeln.

  1. Führt ein gemeinsames Haushaltsbuch.

Durch eine Beziehung verändern sich vielleicht die Lebensumstände. Geht ihr gemeinsam öfters raus? Oder sitzt ihr gemütlich auf dem Sofa? Richtet ihr die Wohnung neu ein? Um diese Veränderungen klar aufzuzeigen und weiterhin den Überblick zu behalten, ist ein Haushaltsbuch ideal.

  1. Leiht euch gegenseitig kein Geld.

Hier geht es nicht darum, die Kinokarte zu zahlen. Es geht um größere Sachen. Nehmen wir an, du und dein Partner wollt eine Wohnung kaufen. Du hast mehr Erspartes und leihst ihm das Geld, das er als Eigenkapital mitbringen muss. Jetzt kommt die Situation, dass er seine Rate an dich nicht zurückzahlen kann. Plötzlich bist du in der Position der Bank – und er ist von dir abhängig.

In einer gleichberechtigten Beziehung auf Augenhöhe sollten wir es vermeiden, dass ein Partner vom anderen derart finanziell abhängig ist.

  1. Teilt die Kosten anteilig auf.

Wer mehr verdient, zahlt mehr – in die Haushaltskasse, an Miete, an sonstigen Ausgaben. So lebt nicht einer ständig über, der andere ständig unter seinen Verhältnissen, sondern ihr könnt die Last verteilen.

  1. Gemeinsames Konto – ja oder nein?

Ein gemeinsames Konto kann die Aufteilung der Kosten erleichtern. Jeder Partner überweist einen Betrag auf das gemeinsame Konto, und von diesem Konto werden Miete, Lebensmittel usw. bezahlt. Denkt daran: Es müssen nicht beide Partner denselben Betrag einzahlen. Und vielleicht ist für euch das 3-Konten-Modell passend?

Ein gesunder Umgang mit Geld ist eine gute Grundlage für eine gesunde Beziehung. Und alles beginnt damit, dass du mit deinem Partner über dieses Thema sprichst.

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Mehr Finanzthemen findest Du in unserem Finanz-Guide.

Text: Claudia Müller

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Fotos: Julia Novy

Illustration: Stefanie Berkmann

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