Unerfüllt im Job: 5 Fragen um den Karriere-Shift anzukurbeln

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20. Juli 2020

Es schleicht sich ganz langsam ein, dieses dumpfe Gefühl in deinem Bauch. Das Gefühl der Unzufriedenheit im Job. Zuerst denkst du, das ist sicherlich nur eine Phase. Du versuchst dich abzulenken, arbeitest extra lange und unternimmst viel mit Freunden. Vergeblich, dieses Gefühl ist hartnäckig und egal, was du machst, du wirst es einfach nicht los.

Dieses Gefühl ist deine Intuition. Die unmittelbare Erkenntnis, dass etwas in deiner Karriere gerade nicht passt. Häufig gibt es in einer Job-Sinnkrise ganz einfach eine Dissonanz zwischen unseren Werten und der Tätigkeit, die wir ausüben. Schätzen wir zum Beispiel Kreativität, sitzen im Job jedoch täglich acht Stunden vor Excel Tabellen, ist es kein Wunder, dass sich unsere Intuition zu Wort meldet. Letzten Endes wollen wir nämlich unsere Werte auch im Job verwirklichen und unsere Intuition ist dabei ein wertvoller Kompass.

„Warum eigentlich?“

Du ertappst dich inzwischen häufig dabei, wie du dir bei der Arbeit die Frage stellst: „Warum mache ich das eigentlich?“. Hierauf hast du keine Antwort parat und das Ganze ist für dich zunehmend belastend. Du weißt nämlich, dass du eigentlich ein großes Potenzial in dir hast und du willst dieses endlich auf eine für dich bedeutungsvolle Art entfalten.

Genauso geht es zunehmend vielen von uns. Eine Studie der First Direct Bank in England zeigt sogar, dass inzwischen in der Regel 6 von 10 Millennials (geboren zwischen 1980 – 1995) von einer „Quarter Life Crisis“ betroffen sind.

Die Job-Sinnkrise als Chance

Die Job-Sinnkrise, die sich mitunter unangenehm und beängstigend anfühlt, kann gleichzeitig auch als Chance gesehen werden. Als Chance, das Steuer in die Hand zu nehmen und den Kurs zu korrigieren. Wenn man die Situation aus dieser Perspektive sieht, muss man sich gar nicht so sehr gegen die momentane Situation wehren, sondern man kann sie annehmen wie sie ist. Das ist eine gute Voraussetzung, um sich in Ruhe die nächsten Karriereschritte überlegen zu können.

Ellen Million arbeitet heute als Empowerment & Confidence Coach in Zürich, nachdem sie sieben Jahre lang in London gelebt und in der Corporate World gearbeitet hat.

Hier also 5 Fragen, um den Karriere-Shift zu erleichtern:

1. Was ist der Auslöser für meine Unzufriedenheit?

Es ist sehr wichtig für uns zu wissen, womit genau wir unzufrieden sind. Ist es das Aufgabenfeld? Der Mangel an Flexibilität, Entscheidungsfreiheit, Kreativität? Die Kolleg*innen? Die Pendelzeit? Denke einmal darüber nach und schreibe es dir im Detail auf.

2. Was bedeutet Erfolg für mich?

Häufig befinden wir uns in einem gewissen Job oder einer Branche, weil es sich zu der Zeit, in der man eingestiegen ist, richtig angefühlt hat. Eventuell hat es auch die Erwartungen der Familie erfüllt oder einem einen gewissen Status ermöglicht. Jedoch verändern wir uns mit der Zeit und vielleicht merkt man nun, dass man unbewusst die Erfolgsdefinition von anderen gelebt hat oder die eigenen Prioritäten sich geändert haben. Was Erfolg bedeutet, ist individuell verschieden. Erfolg kann unabhängig vom Karriereleiter-Denken auch darin bestehen, sich selbst zu verwirklichen, Neues zu wagen oder unterschiedliche Projekte zu bearbeiten. Wie lautet deine eigene, aktuelle Definition von Erfolg?

3. Was macht mir richtig Spaß?

Vielleicht befindest du dich in einer Job-Sinnkrise und weißt noch nicht genau wie die nächsten Schritte aussehen werden, sondern nur, dass sich auf jeden Fall etwas ändern muss. Hier hilft es sich zu überlegen, welche Tätigkeiten einem richtig Spaß bereiten. Im Job und außerhalb des Jobs. Es gibt kein richtig oder falsch, einfach wild los brainstormen!

4. Wie stelle ich mir mein Leben in 5 Jahren vor?

Nur selten machen wir uns Gedanken wie unser Leben in den nächsten drei, fünf oder zehn Jahren aussehen soll. Eine Vision zu haben, kann jedoch sehr viel Klarheit bringen. Wie stellst du dir dein nächstes Jahrzehnt vor – beruflich, privat, persönlich?

5. Welche drei realistischen Ziele kann ich mir heute setzen?

Basierend auf deiner Vision, welche sind drei realistische Ziele, die du dir heute setzen kannst? Was kannst du heute, morgen und nächste Woche für die Realisierung dieser Ziele tun?

 

Mit diesen fünf Fragen kannst du dir mehr Klarheit über deinen nächsten Karriereschritt verschaffen. Vertraue dabei deiner Intuition. Das Gefühl der Unzufriedenheit mag zuerst unangenehm sein, aber der Prozess, den du damit in Gang bringen kannst, eröffnet dir neue Chancen.

 


Über die Autorin

Unsere Gastautorin Ellen Million ist Empowerment & Confidence Coach. Mit ihren Einzel- und Gruppencoachings unterstützt sie Frauen dabei, Klarheit über Karriere und Lebensziele zu erhalten und den Selbstwert aufzubauen, um diese zu erreichen. 

Du hast Fragen an Ellen? Melde dich gerne bei ihr unter ellen@ellenmillioncoaching.com.

Ellen gibt regelmäßig Workshops und Webinare, unter anderem zu den Themen „Lebensvision erarbeiten“, „Karriere-Shift“ und „Selbstwert“. Melde dich hier für ihren Newsletter an oder folge ihr auf Instagram, um auf dem Laufenden zu ihren Angeboten zu bleiben.

Hier findet ihr Ellen Million:

Fotos: Mary Fernandez

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