Wie Technik unser Leben leichter macht – Katja Steger über „Smart Living“

27. April 2017
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Stellt euch vor: Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und wollt euch einfach nur noch auf dem Sofa ablegen und entspannt ein Buch lesen – ohne auch nur einen Finger zu krümmen. Ihr betretet eure Wohnung und sagt: Ich möchte ein Buch lesen! Und zack wird das Licht gedimmt, es ertönt eure liebste Entspannungsmusik und der Wasserkocher erhitzt das Teewasser – nur Tee aufbrühen und Buch lesen müsst ihr noch selbst. „Smart Living“ macht es möglich, und wenn sich eine mit dem Trendthema besonders gut auskennt, ist das Katja Steger, Marketingchefin bei E wie Einfach. Sie erklärt uns, welche Geräte, Apps und Techniken diese neue Lebensart ermöglichen, wie sie unseren Alltag sicherer und komfortabler machen und warum wir dank ihnen in Zukunft vielleicht wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben haben.

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Katja Steger ist Marketingchefin bei E wie einfach.

femtastics: “Smart Living” ist schon länger ein Trend-Begriff. Was genau versteckt sich hinter dem Buzzword?

Katja Steger: Für uns ist “Smart Living” der Übergriff, “Smart Home” mit dem Thema Haus-Automatisation beispielsweise ist ein Teil davon. Aber “Smart Living” kann viel mehr – es entlastet uns und macht unser Leben einfacher, sodass wir wieder mehr Zeit für die wesentlichen Dinge haben. Es gibt technische Lösungen für all die Problemchen, die uns viel zu viel Zeit kosten.

Was für Probleme sind das?

Das ist einmal das Thema Sicherheit – und zwar betrifft das Hausbesitzer genauso wie Menschen, die in Mietwohnungen leben. Dann geht es um das Thema Sparen, also, wie kann ich meine Heizkosten mittels eines Thermostats senken, oder auch meine Stromkosten, indem nicht immer alle Lichter brennen? Dann gibt es noch das Thema Komfort, eher ein Luxusthema, aber es entlastet und entspannt. Viele Leute wollen heute einfach gerne, dass die Musik und das Licht zu Hause auf Wunsch eingestellt sind, ohne dass man das jeden Tag neu machen muss.

Ich bin viel unterwegs und frage mich ständig, habe ich alle Türen geschlossen?

Für viele klingt das vielleicht noch sehr futuristisch. Aber welche Anwendungen sind heute schon sehr verbreitet?

Das Thema Sicherheit betrifft tatsächlich alle. Ich bin auch so ein kleiner Schisshase. Ich bin viel unterwegs und frage mich ständig: Habe ich alle Türen geschlossen – besonders die Balkontür – sind die Fenster zu, ist das Bügeleisen aus? Heute kann ich das über meine App kontrollieren, beispielsweise über einen Tür-/Fenster-Kontakt, und habe ein sicheres Gefühl. Aber auch die Komfortthemen sind sehr beliebt, das hat mit Licht, Musik, aber auch mit Luftqualität zu tun. Es gibt intelligente Luftfeuchtigkeitssensoren, die erkennen, ob meine Luft gut ist oder nicht und ob ich lüften sollte.

Wer sind die Nutzer dieser Services? Wir können uns vorstellen, dass die Kunden anspruchsvolle Menschen mit eigenen Häusern sind, die Wert darauf legen, auf dem neuesten technischen Stand zu sein.

Das liegt eher an dem Bedürfnis und nicht an der Wohnart. Ein Sicherheitsbedürfnis habe ich in der Wohnung genauso wie in einem Haus. Als Hausbesitzer bin ich eventuell geneigter, mehr Geld auszugeben. Im Haus möchte ich vielleicht die komplette Technik einer Alarmanlage unter dem Hausputz anbringen, dann kostet mich das um die 5.000 Euro. In der Wohnung reicht vielleicht eine kleine Kamera und ein Bewegungsmelder verbunden mit Licht, das angeht, wenn jemand meine Wohnung betritt – beides bekommt man schon für 100 Euro. Aber klar, massenmarkttauglich ist das Ganze noch nicht, weil viele Kunden noch Hürden im Kopf haben. Sie haben Berührungsängste mit der Technik und denken, das geht alles sowieso nicht.

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Die Netatmo Wetterstation misst die Luftqualität und sagt Bescheid, wenn wieder Zeit zum Lüften ist!

Welche Innovationen findest du persönlich gerade besonders spannend?

Ich finde alle Butler-Funktionen toll. Also, wenn ich beispielsweise dem Voice Service „Alexa“ von Amazon sagen kann, welche Musik ich hören will und welche Lichtstimmung ich dazu möchte und das dann automatisch alles angestellt wird. Dass man alles über Sprachsteuerung und nicht mehr über eine App macht, das ist die Zukunft. Das ganze Thema Roboting – also Rasenmähroboter, Staubsaugerroboter oder automatische Fensterreiniger, die man jetzt schon kaufen kann – finde ich super. Das sind alles so Themen, die mich im Alltag nerven und für die es bald Lösungen geben wird.

Bei E Wie Einfach steht heute die “Einfach Smart Home Base und App” im Fokus. Was kann sie?

Mit der „Einfach Smart Home Base“ und der dazugehörigen App kann man alle Smart Home-Angebot nutzen. Sie ist eine intelligente kleine Steuerungszentrale, die kompatibel mit allen gängigen Funkstandards ist. So kann man zum Beispiel die Heizung über die App von unterwegs steuern. Das ist in der kalten Jahreszeit sehr praktisch: Wenn man aus dem Büro nach Hause fährt, kann man die Heizung anstellen oder höher drehen und es ist dann schön warm, wenn man zu Hause ankommt.

Versteckte Stromfresser verbrauchen im Jahr locker 100 Euro!

Wie lässt sich damit Energie sparen?

Zum Beispiel mit Thermostaten, die die Heizung so regulieren, dass wirklich nur geheizt wird, wenn ich auch zu Hause bin – aber so schlau, dass es nicht eiskalt ist, wenn ich nach Hause komme. Bewegungsmelder sind gut für Räume, in denen ich mich nicht so oft aufhalte und die nur angehen, wenn ich den Raum betrete bzw. ausgehen, wenn ich den Raum wieder verlasse. Das spart unglaublich viel! Super sind auch Zwischenstecker, die Stromfresser erkennen. Viele von uns haben noch alte Trockner oder Kühlschränke und wissen gar nicht, dass das Stromfresser sind. Mit den Zwischensteckern erkenne ich nicht nur den Verbrauch, sondern kann Geräte auch ausstellen.

Welche Geräte im Haushalt sind versteckte Energiefresser, die hohe Stromkosten verursachen?

Ein Fernseher im Stand-by-Modus verbraucht im Jahr einige Euro. Auch das Ladegerät für das Handy, was einfach nur in der Steckdose steckt, verbraucht Strom – insgesamt verbrauchen versteckte Stromfresser locker 100 Euro im Jahr!

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Die „Home Base“ von E wie Einfach (unten links) macht es möglich, die Wohnung per App zu bedienen – von der Alarmanlage bis zur Heizung.

Besonders Frauen, die alleine wohnen, fühlen sich in ihren Wohnungen manchmal unsicher. Mit welchen Geräten kann man sich vor Einbruch schützen?

Als ich in meine Wohnung gezogen bin, habe ich mir als erstes einen Tür- und Fensterkontakte angeschafft. Die App zeigt mir dann an, wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird, wenn ich nicht zu Hause bin. Dann kann man sich einen Bewegungsmelder anschaffen und den mit Musik oder Licht verknüpfen, das ist wie eine kleine Alarmanlage. Wenn jemand Unbefugtes meine Wohnung betritt, geht die Information weiter an meine Musikanlage und an das Licht und ein vorher programmiertes Szenario geht los. Es wird hell und es ist laut und jeder Einbrecher würde sofort abhauen. Wenn mir das nicht reicht, kann ich auch noch eine Kamera installieren. Sie lernt über ein paar Wochen, welche Menschen bekannt sind und die Wohnung betreten dürfen. Bei einem Unbefugten bekomme ich eine Push-Nachricht, die mir sagt: Achtung, da ist jemand vor der Tür, den du nicht kennst. Ich kann dann über meine App sehen, was zu Hause passiert.

Kontrolle oder Sicherheit?

Verleitet das nicht dazu, dass man nur noch Panik schiebt und ständig guckt, was zu Hause gerade los ist? Ich denke ja eher: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Kontrollfreaks haben mit der Technik natürlich die Möglichkeit, ihr Leben noch mehr zu kontrollieren. Ich habe auch darüber nachgedacht: Ist das Kontrolle oder ist das Sicherheit? Aber die Frage ist, wie nutze ich die Technologie? Hier ist eine offene Kommunikation mit dem Umfeld wichtig. Wenn man schlau damit umgeht und es eben nicht darum geht, wann die Tochter abends nach Hause kommt, dann ist das kein Kontrollzwang. Am Anfang guckt man vielleicht noch viel rein, aber je länger man die App hat, desto ruhiger wird man auch.

Jetzt ein Ausblick in die Zukunft: In welchen “Smart Home”-Bereichen wird gerade viel entwickelt? Wie werden wir in Zukunft leben?

Alle Daten, die wir irgendwo in irgendwelcher Form hinterlassen – sei es, weil wir etwas bedienen oder etwas einkaufen, werden immer mehr vernetzt. Das heißt, dass die Systeme drum herum immer schlauer werden und immer mehr ableiten können. Sie lernen meine Bedürfnisse. Das wird dahin gehen, dass wir irgendwann mit unserem Haus oder mit unserem Auto reden und nichts mehr selber machen. Wenn ich nach Hause komme und ein Buch lesen möchte, wird sich das Licht dimmen, die Matratze leicht hochfahren und das Teewasser gekocht. Es geht darum, die wenige Zeit, die ich habe, so toll wie möglich zu nutzen. Und für alles, was mir Probleme bereitet, muss es Lösungen geben. So können wir uns alle wieder auf das Wesentliche konzentrieren!

Vielen Dank für das Gespräch, liebe Katja.

Hier findet ihr E wie Einfach:

Fotos: Enver Hirsch

– In Kooperation mit E wie Einfach –

3 Kommentare

  • Kristiane sagt:

    Zu dem Thema hätte ich mir kritischere Fragen erhofft. Datenschutz, Privatsphäre, Freiheit, Big Data. Das Thema ist so groß. Anstatt dessen wird in dem Interview das menschliche Bedürfnis nach Bequemlichkeit und Sicherheit gefüttert und kaum hinterfragt. Bei dem Ausblick in die Zukunft, der in der letzten Antwort beschrieben wird, gruselt es mich persönlich. Zumindest solange ausgeblendet wird, welche negative Folgen damit einhergehen (können).

    Mir ist bewusst, dass es sich um eine Kooperation handelt. Aber meiner persönlichen Meinung nach sollte trotzdem Raum für konstruktives und kritisches Hinterfragen gegeben sein.

    • Lisa van Houtem sagt:

      Liebe Kristiane,

      vielen Dank für das Feedback! Kooperationen sollten kritische Fragen nicht hindern, das sehen wir ganz genauso und das hätten wir in diesem Fall noch besser machen können. Wir geloben Besserung!

      Liebe Grüße,
      Lisa

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