Sportliche Ungleichheit: Wie wir den „Gender Exercise Gap“ schließen

13. März 2024

Eine Studie zum „Gender Exercise Gap“ zeigt, warum Frauen* nicht so viel Sport treiben wie sie gerne würden

Eins wird uns immer wieder bewusst: Unsere Gesellschaft ist voller Ungerechtigkeiten und Geschlechter-Missstände. Die Gender Pay und Gender Care Gaps sind mittlerweile Begriffe, die im Laufe der Jahre immer mehr in den Fokus gerückt sind. Und es gibt noch viel mehr zu tun. Denn laut einer neuen von der Sportmarke „ASICS“ in Auftrag gegebenen Studie sind Frauen* im Alltag weniger aktiv als Männer*. Und dieser Gender Exercise Gap hat leider, wie auch andere Gender Gaps, erschreckende Gründe, an denen dringend gearbeitet werden muss. (Kleiner Spoiler: An mangelnder Motivation liegt es nicht.)


Die bisher umfangreichste Studie zum Gender Exercise Gap im Sport verdeutlicht einen positiven Zusammenhang zwischen Bewegung und psychischer Gesundheit: Je häufiger Menschen sich bewegen, desto besser fühlen sie sich. Frauen*, die regelmäßig Sport treiben, fühlen sich 52 % glücklicher, 50 % energiegeladener, 48 % selbstbewusster, 67 % weniger gestresst und 80 % weniger frustriert, sagt die Studie. Doch trotz dieser Erkenntnis geben mehr als die Hälfte der befragten deutschen Frauen* an, nicht so viel Sport zu treiben, wie sie möchten – und verpassen so die körperlichen und mentalen Vorteile.

Weltweit mehr als die Hälfte der befragten Frauen* hört mit dem Sport auf

Die von „Asics“ beauftragte Studie von 24.722 Teilnehmer*innen zeigt alarmierend, dass weltweit mehr als die Hälfte der befragten Frauen* ihre sportliche Aktivität verringert oder den Sport ganz aufgebt, was sich wiederum negativ auf ihre mentale Gesundheit auswirkt. Knapp 54 % der deutschen Frauen* sind mit dem Level ihrer sportlichen Betätigung unzufrieden, und sie gehören damit zu den unzufriedensten Befragten weltweit (Platz 21 von 26 Ländern)!

Fast zwei Drittel (61 %) der weltweit befragten Mütter nennen Mutterschaft als Hauptgrund für ihre eingeschränkte sportliche Betätigung.

Die erschreckenden Ergebnisse zeigen, dass vor allem Zeitmangel (74 %), Kosten für das Fitnessstudio (40 %) und mangelndes Selbstvertrauen (31 %) zu den größten Herausforderungen für Frauen* im Sport gehören. Fast zwei Drittel (61 %) der weltweit befragten Mütter nennen Mutterschaft als Hauptgrund für ihre eingeschränkte sportliche Betätigung. Dieses Ergebnis macht wieder einmal deutlich, wie sich die von Frauen* unter anderem geleistete Familienbetreuung und Hausarbeit auf das Aktivitätsniveau auswirkt. (Stichwort: Gender Care Gap – und hier schließt sich der Kreis!)

Interessanterweise unterscheiden sich die Wahrnehmungen von Männern* von denen der Frauen*: Nur 34 % der weltweit befragten Männer* sehen Zeitmangel als Hindernis für Frauen* im Sport, während drei Viertel (74 %) der Frauen* dieses Problem nennen. Stattdessen sehen 58 % der Männer* Unsicherheit aufgrund des eigenen Körpers oder Aussehens als Hauptproblem.

Die Studie zeigt auch klare Motivationsfaktoren für Frauen*

Freund*innen (28 %), Influencer*innen (21 %) und der*die romantische Partner*in (29 %) haben Einfluss. Die befragten deutschen Frauen* betonen, dass sie Sport für ihre mentale (91 %) und körperliche (95 %) Gesundheit betreiben und nicht vorrangig aus ästhetischen Gründen. Das ist natürlich eine erfreuliche Erkenntnis. Denn Sport und Bewegung sollten unabhängig von Schönheitsidealen und Fitness-Accounts in den sozialen Medien passieren.

Dr. Dee Dlugonski, Leiterin der Studie, sagt: „Der Gender Exercise Gap ist eine komplexe Herausforderung, die nicht über Nacht entstanden ist. Die Frauen* betonen, dass Bewegung für sie zugänglicher und inklusiver sein muss, während geschlechtsspezifische Erwartungen der Gesellschaft hinterfragt werden müssen, um sie zu ermutigen, Sport zu treiben.“

Bewegung muss zugänglicher, inklusiver und in all ihren Formen anerkannt werden.

Was können wir also tun, um diese Lücke zu schließen?

Bewegung muss zugänglicher, inklusiver und in all ihren Formen anerkannt werden. Gleichzeitig sollte Sport im Alltag weniger als Mittel der Selbstdarstellung gesehen werden, sondern als Selbstfürsorge, vergleichbar mit einem ausgiebigen Bad, erholsamem Schlaf oder gesunder Ernährung.

„ASICS“ ruft mit der Kampagne „Move Her Mind“ dazu auf, persönlichen Geschichten und Erfahrungen zu teilen, um mehr Frauen* zu vernetzen, zu unterstützen und zu inspirieren. Gary Raucher, Executive Vice President von „ASICS“, sagt: „Es ist Zeit für Veränderung. Es ist Zeit, ‚Move Her Mind‘ in Bewegung zu setzen.“ Weitere Infos zur Aktion findet ihr auf der Website „Move Her Mind“.


* Die Studie wurde von „ASICS“ in Auftrag gegeben und unabhängig von Dr. Dee Dlugonski, Assistenzprofessorin am Sports Medicine Research Institute der University of Kentucky, und Professor Brendon Stubbs vom King’s College London durchgeführt. Sie befragte Personen von Juni bis September 2023. Insgesamt trafen sich weltweit 26 Fokusgruppen mit 187 Teilnehmenden, und 24.772 Personen nahmen an der Online-Umfrage in mehr als 40 Ländern teil. Alle Fokusgruppen wurden von führenden Wissenschaftlern und Branchenexperten geleitet.

Alle Informationen zur Kampagne findet ihr hier!


Fotos: „ASICS“


– Werbung: In Zusammenarbeit mit „ASICS“ –

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