Interior-Influencerin und Unternehmerin Kjerstin Ofstad (39) zeigt uns ihr farbenfrohes Haus in Oslo, welches sie mit ihrem Mann Robin (37) und ihren vier Kindern bewohnt. Im Interview erzählt Kjerstin, wie sie das Haus gefunden haben, was ihre Schwiegermutter mit der perfekten Work-Life-Balance zu tun hat und verrät, wie sie ein Gleichgewicht zwischen Familie, Arbeit – sie ist Gründerin der Marketingagentur „Vild“ – und persönlicher Freiheit findet.
Kjerstin Ofstad: Ich, mein Ehemann Robin, Herman (9), Lydia (6), Hennie (3) und Teddy (1,5). Meine wunderbare Schwiegermutter hat ein eigenes Apartment im zweiten Stock und der Rest von uns lebt in den restlichen drei Etagen.
Seit Jahren komme ich auf meinem Weg zum Kindergarten an diesen wunderschönen Backsteinhäusern vorbei, aber ich hätte nie gedacht, dass wir jemals eines davon in die Hände bekommen würden! Aber als ich mit Kind Nummer vier schwanger wurde und wir mehr Platz brauchten, wurde eines der Häuser plötzlich online inseriert – was nie passiert! Diese Häuser sind teuer, aber da meine Schwiegermutter bei uns einziehen wollte, lag es in unserem Preisrahmen. Alles musste gemacht werden, aber das war uns egal – es war unser Traumhaus und wir wollten es um jeden Preis!
Ich liebe es bunt und Farbe ist ein großer Teil von mir.
Kein Grau oder Beige! Ich mag Weiß mit farbigen Decken und Fensterrahmen, aber Beige und Grau habe ich aus meinem Haus verbannt. Wenn ich einrichte, folge ich meistens meinem Bauchgefühl. Ich liebe es bunt und Farbe ist ein großer Teil von mir. Ich denke in Farben. Ich probiere auch viel Neues aus. Wenn etwas nicht funktioniert, versuche ich es einfach noch einmal, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ich nenne es nicht gerne „trial and error“. Man scheitert nicht, man versucht es!
Zum Glück ist mein Unternehmen eine Aktiengesellschaft – ich bin also angestellt – auch wenn ich es selbst gegründet habe. Wir sind vier Eigentümer, das ist meine Sicherheit. Aber natürlich ist mein Job nicht so sicher wie der meines Mannes. Und vielleicht sollte ich mehr darüber nachdenken, aber vielleicht auch nicht. Ich glaube, ich bin ein bisschen leichtgläubig, und ich denke, das ist gut, denn wenn man ein bisschen naiv ist, ist es einfacher, neue Dinge auszuprobieren.
Ich stürze mich gerne Hals über Kopf in die Dinge, und es geht immer gut aus. Vielleicht habe ich auch meistens ein bisschen Glück, ich weiß es nicht. Aber wenn man es nicht versucht, weiß man nie, was man vielleicht verpasst. Ich bin ein Freigeist und ich schätze es sehr, meine eigene Chefin zu sein. Ich würde es gegen nichts in der Welt eintauschen.
Ich stürze mich gerne Hals über Kopf in die Dinge, und es geht immer gut aus.
Der Schlüssel ist meine Schwiegermutter, sie hält den Haushalt zusammen! Sie hilft uns so viel und ich bin unglaublich dankbar dafür.
Nein, das würde ich nicht sagen. Natürlich komme ich jetzt früher nach Hause, aber ich habe eine gute Work-Life-Balance gefunden. Das einzige Problem ist, dass ich zu viel Zeit auf „Instagram“ verbringe. Ich arbeite daran.
Es ist so wichtig, mehr als nur eine Mutter zu sein.
Wie viel Liebe man für jemanden empfindet, der einen auch noch so sehr nervt.
Da wir einen Einjährigen haben, sind unsere Wochenenden oft etwas kurz. Er muss immer noch seinen Mittagsschlaf halten und seine Routine haben, also sind die Tage ein bisschen danach ausgerichtet. Aber wir versuchen, so viel wie möglich zusammen zu unternehmen, auch wenn wir vielleicht nicht die naturfreundlichste Familie sind. Wir trinken lieber einen Kaffee und lassen die Kinder auf einem Spielplatz spielen oder gehen in die Bibliothek als zu wandern.
Ich liebe es mit Freund*innen essen zu gehen oder mich auf einen Drink zu treffen und versuche, auch in hektischen Zeiten gesellig zu sein. Es ist so wichtig, mehr als nur eine Mutter zu sein.
Fotos: Kjerstin Ofstad
Übersetzung: Jelka Böhm