Es macht immer Spaß in ein ganz anderes Leben einzutauchen – zum Beispiel in das eines Profi-Windsurfers! Der Kieler Klaas Voget, 39, lebt den ultimativen Surftraum: Er pendelt zwischen Kiel, Chile, Haiwaii und zig anderen Destinationen immer auf der Suche nach dem perfekten Wind und der perfekten Welle. Und das ziemlich erfolgreich: In den vergangenen zehn Jahren war Klaas achtmal unter den Top 10 Windsurfern weltweit. Und was macht er, wenn er nicht auf dem Surfbrett steht? Dann ist er als Marketing-Manager unterwegs, macht die Produktentwicklung für Waveboards und Segel. Seine zweite Leidenschaft ist übrigens das Stand up Paddling (SUP) – deswegen haben wir Klaas auf sein Lieblingsboard gebeten! Zusammen mit Dove MEN+CARE treffen wir Klaas rund um die Kieler Förde, er erzählt uns vom Kampf der Naturgewalten und wie der SUP-Trend von Maui nach Deutschland gekommen ist. Was zu gewinnen gibt es heute auch – mehr erfahrt ihr am Ende des Artikels!
Stand up Paddling wurde nicht irgendwo in Bayern auf einem See entwickelt, sondern hat die gewisse Coolness des Surfens.
Klaas Voget: An einem perfekten Tag werde ich von freudig strahlenden Kindern geweckt, nachdem sie mich durchschlafen lassen haben (lacht). Die Sonne scheint, es ist windig und ich befinde mich an einem Ort mit guten Wellen. Nach dem Frühstück mit der Familie fahre ich an den Strand für einen ultimativ guten Windsurf-Tag. Abends wird entspannt gegrillt und ein Bierchen getrunken – am liebsten in Dänemark oder in Chile, da wollen wir im Winter wieder zusammen hin.
Das war 1992 auf einem See in Ostfriesland, meine Eltern haben dort ein Wochenendhaus. Da lag der erste Windsurfer rum, den es damals gab. Den haben meine Brüder und ich entdeckt und einfach ausprobiert. Jemand hat uns gezeigt, wie man das Segel richtig aufbaut, aber ansonsten: Learning-by-doing.
Windsurfen war lange nur ein Hobby. Nach dem Abi war ich als Zivi auf Norderney, der beste Spot zum Windsurfen in Deutschland. Dort bin ich das erste Mal bei der Deutschen Tour an den Start gegangen und gleich Zweiter geworden.
Danach kam ein Surf-Magazin auf mich zu und gab mir eine Wildcard für einen Windsurf-Cup auf Sylt. So bin ich in den Weltcup reingeschlittert. Dann kamen Sponsoren und eins zum anderen. Ich hatte derweil angefangen zu studieren, Magister auf Sportwissenschaften, Psychologie und Rechtswissenschaften; das hat ziemlich lange gedauert, weil ich nur im Sommer studiert habe und im Winter zum Surfen abgezischt bin. Nach dem Studium war ich erstmal Surf-Profi.
SUP trainiert den ganzen Körper!
In Deutschland ja.
Genau. Es gibt das Olympische Windsurfen, das ist deutlich organisierter, aber näher am Segelsport. In meiner Funboard-Klasse gibt es keine Kader, da fahren die Leute mit kleinen Boards, gleiten und springen, aber das ist nicht olympisch und dementsprechend nicht organisiert.
Nein, sie würden dem Ganzen den Funsport-Charakter nehmen. Der Sport ist kein Breitensport, weil er eben schlecht planbar ist. Du bist abhängig vom Wind und kannst dich nicht täglich zum Training treffen. Die anderen fahren bei jedem Wind, bei uns geht es erst ab Windstärke 5 los. Das gilt natürlich auch für die Medien, man kann nicht einfach am Samstag um 15 Uhr eine Live-Übertragung machen. Windsurfen lässt sich schlecht vermarkten.
Klar, so verbreiten sich Bilder von selbst. Bei jedem Weltcup gibt es jetzt Live-Streams. Und es gibt immer mehr Standby-Veranstaltungen, also solche, bei denen wir erst kurzfristig entscheiden, ob sie aufgrund der Windstärke stattfinden können oder nicht. Bei manchen Events fahren wir erst bei 10 Windstärken los.
Für einen Außenstehenden vielleicht schon. Es mag total gefährlich aussehen, aber für uns ist das ein Event mit der Sicherheit eines riesigen Safety-Apparats. Also einem Team drumherum, mit Jetskis im Wasser, Rettungskräften am Strand, Lifetracking und Auftriebswesten. Wenn wir bei einem normalen Training Sturm bekommen, haben wir das alles nicht.
Das Spiel mit den Elementen macht das Windsurfen aus – sie sind nie gleich.
Das Spiel mit den Elementen macht das Windsurfen aus – sie sind nie gleich. Nicht wie eine Skateboardrampe, die immer da steht und auf der man bis zur Präzision üben kann. Jeder Tag ist anders, das macht es so besonders. Auch dieser Entzug zwischendurch, wenn du mal drei Wochen keinen Wind hast und total wahnsinnig wirst. Den windigen Tagen fieberst du entgegen, du planst bis zum Getno – was alle anderen um dich herum, die nichts mit Windsurfen zu tun haben, verrückt macht.
Dieser Sommer war extrem. Wir sind im Frühjahr hergezogen und hatten die Karibik vor der Haustür! Ich merke das schon, ich verfolge das weltweite Wettergeschehen sehr intensiv. Stürme treten häufiger und stärker auf, Unwetter haben gravierende Ausmaße.
Ich habe auf jeden Fall nichts gegen Stürme, bei denen keiner zu Schaden kommt! (Lacht)
Gefährlich wird es bei Tropenstürmen. Die sind unberechenbar und kaum vorhersagbar. Die suchen wir uns Windsurfer nicht aus. Bei uns haben wir ganz normale Tiefdruckgebiete, die im Herbst, Winter und Frühjahr deutlich ausgeprägter auftreten. Die erreichen normalerweise keine desaströsen Windstärken.
Der perfekte Windsurf-Tag! Es ist der Wahnsinn, wenn die Bedingungen stimmen. Ein Zusammenspiel von perfekten Wellen, dem perfekten Board und Segel – wenn das eine runde Nummer ist, dann feiert man sich hinterher ziemlich ab. Solche Tage bleiben lange im Kopf. Wie zum Beispiel in Chile, da hatten wir den ultimativen Tag an einem nur schwer erreichbaren Spot in der Wildnis, da kam die perfekte Welle.
Es ist wahrscheinlicher, dass dir eine Kokosnuss auf den Kopf fällt als dass du von einem Hai angegriffen wirst.
Es ist schwieriger als in den Neunzigern, da war Windsurfen deutlich größer und am Ende einer Karriere bist du mit einem gut gefüllten Konten ins Leben danach gegangen. Das ist nicht mehr so. Du kommst über die Runden, aber es reicht nicht, um länger gut davon zu leben.
Der Sport ist nicht mehr so groß wie er mal war. Die Firmen haben nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten ihre Teamfahrer so zu bezahlen, dass sie davon leben können. Bei den Top-Fahrern, die in der Weltrangliste immer unter den Top 10 sind, geht es. Dazu gehöre ich auch, ich war in den letzten zehn Jahren achtmal unter den Top 10.
Und es funktioniert durch ein Sammelsurium an Sponsoren. On top organisiere ich den „Storm Chase“ mit oder ich schreibe Reiseberichte für Magazine.
In Südafrika habe ich erst einmal einen weißen Hai gesehen. Der schwamm ganz friedlich die Küste hoch, das war ein unglaubliches Erlebnis, ein riesen U-Boot! Es ist aber wahrscheinlicher, dass dir eine Kokosnuss auf den Kopf fällt als dass du von einem Hai angegriffen wirst! Mit den Kokosnüssen muss man auf Hawaii sehr aufpassen; da gab es in den letzten Jahren aber wiederum tatsächlich vermehrt Hai-Attacken – aber nicht auf Windsurfer.
Wir verbringen deutlich mehr Zeit auf als im Wasser. Unser Equipment ist relativ groß, wenn wir mit unserem 5 qm Segel im Wasser liegen, greifen die Haie nicht an, sie greifen generell nichts an, was größer ist als sie selbst.
Der Zusammenhalt steht im Mittelpunkt.
Der Zusammenhalt steht im Mittelpunkt. Nur drei der deutschen Weltcup-Teilnehmer leben auch in Deutschland, die anderen sind alle auf den Kanaren groß geworden. Wenn du hier aufwächst, hast du für diesen Sport nicht die Vorteile wie zum Beispiel ein Hawaiianer oder eben jemand von den Kanaren.
Und wir haben hier den großen Nachteil, dass es von November bis April einfach zu kalt und generell nicht konstant von den Wind- und Wellenbedingungen her ist. Hier in Kiel wohnt noch ein Weltcup-Fahrer, wir sind gut befreundet und fahren oft zusammen. Mit dem Führenden des Weltcups, der mich aus einem der Rennen geschmissen hat, habe ich sogar ein Haus zusammen in Chile! Da trainieren wir zusammen.
Neben Chile sind das für mich Kapstadt, Maui und Dänemark. In Irland gibt es auch gute Windsurf-Bedingungen und ab und zu fahre ich nach Norwegen.
Surfen ist für die Haut anspruchsvoll! Natürlich habe ich meistens Lichtschutzfaktor 50+ auf der Haut, je nach Tageszeit. Mit der Sonne muss man wirklich aufpassen. Das Wasser reflektiert zusätzlich, dann der weiße Strand, alles ist hell, die Mittagszeit sollte echt gemieden werden. Man muss seine Haut also auf jeden Fall schützen und pflegen.
In Chile ist das Wasser relativ kalt, da haben wir abends einen Hot Tub an. Nach einer Woche Windsurfen hilft mir ein gutes Stretching-Programm vor dem Schlafen, dann können die Muskeln sich besser regenerieren. Windsurfen ist eher statisch, besonders beim Slalom. Wenn ich das eine Woche lange mache, ohne mich zu stretchen, fängt es im Rücken an zu ziehen.
Auf Maui gibt es einen legendären Windsurf-Spot, Hookipa, da findet fast jedes Fotoshooting statt. Eine Ikone unseres Sports hat irgendwann angefangen, auf einem deutlich größeren Board die Welle anzupaddeln, einfach um mit der Kraft eines Paddels in die größeren Wellen, die sich mit viel größerer Geschwindigkeit bewegen, früher reinzukommen. Sonst paddelt man die Wellen ja so an. Das war im Jahre 2004.
Genau. Sachen, die auf Hawaii geboren werden, sind ja meistens cool. (Lacht) Das ist beim SUP auch so. Das wurde nicht irgendwo in Bayern auf einem See entwickelt, sondern hat diese gewisse Coolness des Surfens. Bevor das mit dem Flachwasserpaddeln anfing, wurde es erstmal in der Welle gemacht. Auf Maui war irgendwann jeder mit einem dicken Board unterwegs.
Zum Beispiel Downwinder, dafür gibt es sogar spezielle Boards. Das kann man auch bei uns machen, wenn wir richtig Wind haben, oder zum Beispiel in Frankreich oder Australien.
Dann haben sich Boards für richtige Profis entwickelt, die sind so klein, dass man fast nicht drauf paddeln kann, du musst ständig in Bewegung sein, sonst gehst du unter. Und es gibt Allrounder, so wie Longboards, die können in der Welle drehen. Außerdem Touring-Boards, die machen pro Paddel mehr Meter, und du musst nicht so oft das Paddel von der einen auf die andere Seite wechseln.
Irgendwann wurden die Inflatables entwickelt, aufblasbare Boards speziell für Flachwasser und den Kunden, der es nicht auf Leistung abgesehen hat. Sie sind ideal für die Fitness und den Lifestyle, für Leute, die einfach fahren, aber kein Rennen machen oder Wellen abreiten wollen. Du kannst es ins Regal oder in die Zimmerecke stellen, es passt in einen Smart oder in die S-Bahn. In den Städten hat man einfach keinen Platz, deshalb werden in Deutschland 90 Prozent Inflatables verkauft.
SUP trainiert den ganzen Körper! Die Kraftübertragung geht von den Armen über die Schultern durch den ganzen Rumpf. Die Beine und der Rumpf machen ständig kleinste Bewegungen, um die Stabilität zu halten und die Kraft optimal zu übertragen. Wenn du einen Anfänger durch flaches, leicht welliges Wasser schickst und er eigentlich nur auf einem Punkt stand, tun ihm hinterher trotzdem die Beine weh – weil sie die ganze Zeit arbeiten müssen. Außerdem findet der Sport in der Natur statt und bietet so ständig Ablenkung, du nimmst die körperliche Anstrengung nicht so wahr wie im Fitness-Studio.
Absolut! Viele kaufen sich ein Family-Board, die Kinder können vorne drauf sitzen und du kannst es überall mit hinnehmen. Auch die guten Windsurfer kaufen sich so eins als Spassboard für die Familie. Häufig bleibt es aber nicht bei einem … (lacht)
Ich bin das eine oder andere Rennen mit gepaddelt, aber ich fahre keine Weltcup Tour. Letztes Jahr habe ich mit einem Touring Board ein Insel-Crossing über die Ostfriesischen Inseln gemacht. Auf dem Board kann man sogar sein Gepäck festmachen und Schlafsack und Zelt mitnehmen.
Cool sind auch Inflatables für Flüsse und Rafting, damit kannst du wilde Flüsse runterfahren. Ganz neu ist der Trend SUP-Yoga und SUP-Fitness: Du machst dein Board fest und ein Yoga-Instruktor gibt in der Mitte Anweisungen.
Die perfekte Pflege nach dem Sport: Zusammen mit unserem homtastics Launchpartner Dove MEN+CARE verlosen wir 5 Produktpakete für die optimale Sportpflege bestehend aus dem neuen Dove MEN+CARE Sport Deo sowie der neuen Dove MEN+CARE Sport Pflegedusche! Im Deo sorgen effektive Anti-Transpirant-Wirkstoffe und ein energetischer, maskuliner Duft nach Zitrusfrüchten und edlen Hölzern für einen Frischekick. Die speziell für Männerhaut entwickelte Formulierung der Pflegedusche ist für Körper und Gesicht geeignet. Beim Kontakt mit der Haut aktiviert sich der MicromoistureTM Komplex und beugt der Austrocknung der Haut nach dem Duschen vor.
Ihr wollt mitmachen? Dann schickt uns einfach bis zum 11.10.2018 eine Mail an winwin@femtastics.com und verratet uns euren Lieblingssport. Der oder die Gewinner_in wird von uns per E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Fotos: Pelle Buys
Layout: Carolina Moscato