Jetzt mal ehrlich: Konntet ihr eure Vorsätze vom letzten Jahr umsetzen? Haben euch diese geholfen, euer Jahr so zu gestalten, dass sie zu eurem Wohlergehen beigetragen haben? Gibt es vielleicht eine sinnvollere Art, mit Jahreszielen umzugehen? Coachin Clara Hahn sagt ganz klar ja! – und hat eine Übung für euch, mit der ihr achtsam sowohl eure bereits bestehenden Ressourcen wertschätzen als auch neue Jahresziele für euch formulieren könnt. Clara ist Coachin und Gründerin des Coaching-Kollektivs „Fired Up Space“.
Vorsätze tragen oft zu einem zerrissenen Selbstbild bei.
Oft trägt die Art wie wir unsere Jahresziele formulieren zu weiteren Stress in unserem Leben bei. Diese scheinbaren Ziele können sogar eine innere Ablehnung zu unserem jetzigen Zustand und somit auch zu uns selbst fördern.
Ein Beispiel: Wenn ich mir vornehme, einen “besseren” Körper zu erreichen durch Training und andere Essgewohnheiten, kommuniziere ich mir selbst, dass ich meinen Körper so wie er ist nicht mag und etwas an mir nicht stimmt und optimiert werden müsse.
Auch tragen Vorsätze oft zu einem zerrissenen Selbstbild bei. Es gibt dann die ideale Vorstellung, das große “Dann (!) werde ich leben!”. Und mein Leben “davor” ist nur das Warten auf die große Veränderung, nach der ich mich endlich mit mir selbst identifizieren werde.
Bevor wir zur Wunschliste übergehen, schreib zehn Dinge auf, auf die du stolz bist.
Verantwortung ist das Antworten auf das, was sich jetzt in unserem Leben befindet. Aber wie kann ich auf Dinge antworten, die mir nicht gefallen? Schließlich erhoffen wir uns von Jahreszielen immer eine positive Veränderung.
Im Coaching und auch in der Therapie wird viel mit Ressourcen gearbeitet, bevor es in die Veränderung geht. Es geht darum, sich zunächst erstmal bewusst zu machen, was schon vorhanden ist.
Wenn du jetzt diese Liste anschaust, was sind die übergeordneten Themen, die dir auffallen? Also anders gesagt, welche Werte erkennst du? Was ist dir wichtig?
Zum Beispiel:
Die Werte: Sinnlichkeit, Kommunikation
Du kannst die Liste der Werte weiterführen, indem du dir überlegst, was dir noch wichtig ist für dein Wohlbefinden. Nun kannst du dir überlegen, wie du diese Themen verstärken kannst in deinem Leben, um diese Bedürfnisse weiter zu erfüllen.
Zum Beispiel:
An diesem Punkt der Übung ist es gut, dich daran zu erinnern, dass kein Ziel einen “Endzustand” anstreben sollte. Es gibt keinen Punkt in unserem Leben, an dem wir “fertig sind”. Jedes erreichte Ziel wird neue Herausforderungen und Verantwortungen bringen.
Die Antwort ist immer nur so gut wie die Frage, die gestellt wurde!
Wenn Jahresziele nicht mehr aus einem kindlichen Mindset herauskommen, beginnt auch “der Weg” mehr Spaß zu machen. Denn meistens – und dir wird es auch schon aufgefallen sein – ist der Moment, in dem du ein Ziel erreicht, nur sehr kurz und fast unbeeindruckt. Denn wir wachsen in ein Ziel hinein und der neue (Ziel-)Horizont wächst mit uns.
Um Gewohnheiten zu verändern und Neues in unser Leben zu bringen, hilft es oft, die Perspektive zu verändern. Dabei kann auch ein*e Coach*in helfen, denn er/sie kann uns spiegeln, uns an unsere Ziele halten und neue Fragen in unser Leben bringen.
Über „Fired Up Space„:
„Fired Up Space“ ist eine Plattform für berufliche Krise und Veränderung. Den 30 Coaches ist wichtig, nicht zu der Kultur von Selbstoptimierung beizutragen, sondern Menschen einen Raum für ihre Entfaltung zu geben. „Fired Up“ ist auf Job- und Gründungscoaching spezialisiert und kann dieses kostenlos über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter anbieten. Im Coaching bei „Fired Up“ steht immer der Mensch im Fokus und berufliche Entwicklung wird als ein Teil des ganzen Lebens gesehen.
Clara Hahn gründete „Fired Up Space“ nach einer eigenen beruflichen und privaten Krise aus dem Wunsch heraus, das Stigma um Arbeitslosigkeit abzubauen und mehr Raum für persönliche wie gesellschaftliche Veränderungen zu bieten.