Zeit ist ein kostbares Gut und will mit Bedacht geplant sein. Aber wie machen das eigentlich die anderen so? In unserer Rubrik „Zeit machen“ werfen wir monatlich einen Blick in die digitalen Kalender von spannenden Frauen*, die täglich mit den verschiedensten Terminen jonglieren: von Business Meetings über Kita Drop-offs bis hin zum Ehrenamt. Wie planen sie ihre Zeit? Wie schaffen sie sich Freiräume und welche goldenen Kalenderregeln haben sie für sich entwickelt?
Heute dürfen wir in den digitalen Kalender der Hamburger Moderatorin Muschda Sherzada-Rohs schauen! Muschda, die zwei kleine Kinder hat, moderierte zehn Jahre lang den „Tigerenten Club“ in der „ARD“ und hat zusammen mit Turid Reinicke den tollen Podcast „Oh Boy“ über Gleichberechtigung und Geschlechterklischees gemacht. Außerdem ist Teil des „Matsch & Muse“ Teams, ein toller Channel mit Kulturtipps für Kinder von „NDR Kultur“. Sie erzählt von den Vor- und Nachteilen der Selbstständigkeit und, wie sie und ihr Partner die Kinderbetreuung organisieren.
Mein größter Endgegner sind Kitaviren!
Muschda Sherzada-Rohs: Da kann ich mich gar nicht festlegen, weil es so viele Highlights gab: Ich habe mich lange auf die beiden Moderationsjobs in Berlin gefreut, die sich beide mit dem wichtigen Thema Bildungsgerechtigkeit befassen. Außerdem liebe ich den regelmäßigen Austausch mit meiner Mentee im Rahmen des Mentoring-Programms „TLNT x TLNT“. Und dann sind da natürlich noch private Highlights, weil es nichts Schöneres gibt als meine Freundinnen zu treffen!
Wir haben aktuell keine feste Unterstützung und organisieren uns in der Regel zu zweit. Mein Mann ist Unternehmer und trägt einerseits viel Verantwortung, versucht aber andererseits immer möglichst flexibel die Kinderbetreuung zwischendurch zu übernehmen. Kommunikation ist also super wichtig, genauso wie der gemeinsame Kalender.
Mein größter Endgegner sind Kitaviren! Ich kann noch so gut vorbereitet und organisiert sein, am Ende fällt das ganze Kartenhaus zusammen, wenn eines unserer Kinder krank wird. In der Theorie sollte ich ausgeschlafen und konzentriert auf der Bühne oder vor der Kamera stehen, wenn ich moderiere. In der Realität war ich zum B in der Nacht zum 11.12. jede Stunde wach und saß völlig gerädert im Zug nach Berlin. Die Herausforderung ist es dann, sich das im Job nicht anmerken zu lassen. Klassische „Kind-krank-Tage“, wie man sie aus einem Angestelltenverhältnis kennt, kann ich bei so wichtigen Produktionen, die Monate im Voraus geplant werden, leider nicht nehmen.
Der größte Vorteil ist auf der anderen Seite die Flexibilität. Den Umfang meiner freien Tätigkeit kann ich selbst bestimmen, je nachdem wie viel oder wenig gerade bei uns los ist. Und ich bin in der Vorbereitung nicht auf die Kalender von anderen angewiesen, sondern kann arbeiten, wann und wo ich möchte. Ein weiterer Vorteil ist natürlich die Abwechslung: Ich treffe so viele unterschiedliche Menschen und befasse mich mit den verschiedensten Themen, dafür bin ich sehr dankbar.
Mein Mann und ich versuchen für uns privat eine 4-Tage-Woche umzusetzen, seit wir Eltern sind.
Auch wenn das nicht immer klappt: Mein Mann und ich versuchen für uns privat eine 4-Tage-Woche umzusetzen, seit wir Eltern sind. Der Freitagvormittag ist also für Quality Time zu zweit reserviert – sei es für ein entspanntes spätes Frühstück oder einen Museumsbesuch. Klar, manchmal kommt ein Job oder ein krankes Kind dazwischen, aber wir geben immer unser Bestes, dieses wertvolle Zeitfenster frei zu halten.
Foto: Lisa Knauer