In einer Beziehung könnt ihr euch gemeinsam oder gegenseitig absichern, zum Beispiel für den Todesfall oder für die Rente. Hier kommen ein paar Tipps und Dinge, die du rund ums Thema Altersvorsorge in einer Beziehung beachten solltest.
Es ist immens wichtig, dass ihr offen miteinander über eure Finanzen redet. Dazu zählt die Altersvorsorge ebenso wie die kurz- oder mittelfristige Finanzplanung. Es geht dabei nicht darum, die Ausgaben des anderen zu kontrollieren; es geht darum, zu wissen, wo ihr jeweils steht und wo die relevanten Unterlagen im Ernstfall zu finden sind. Denn das ist das Ziel: Die Vorbereitung auf den Ernstfall.
Ich würde euch empfehlen, eine gemeinsame Liste anzulegen, auf der ihr die verschiedenen Versicherungen, Rücklagen und Zugangsdaten eintragt. Wichtig ist auch, ggf. Ablaufdaten oder zukünftige To-Dos aufzuschreiben. Diese Liste solltet ihr einmal im Jahr besprechen und aktualisieren.
Es ist immens wichtig, dass ihr offen miteinander über eure Finanzen redet.
Besonders wichtig ist, dass ihr beide gleichberechtigte Versicherungsnehmer*innen seid und ihr beide versteht, was ihr gerade unterschreibt. Es kommt immer noch häufig vor, dass nur einer – meistens der Mann – im Vertrag steht. Darauf solltet ihr bei allen Abschlüssen achten, auch bei der Eröffnung eines Kontos/ Depots oder beim Immobilienkauf.
Eine Risikolebensversicherung zahlt eine festgelegte Summe im Fall deines Todes. Das kann sehr sinnvoll sein, wenn du Kinder hast und dein(e) Partner*in in diesem Fall abgesichert sein soll. Die oder der Hinterbliebene bekommt dann diese Summe ausgezahlt, um sich und die Kinder zu finanzieren. Sinnvoll kann so eine Versicherung auch sein, wenn ihr einen Kredit aufgenommen hat, der von der Partner*in weiter finanziert werden muss. Ein typischer Fall hierfür ist ein Immobilienkredit. Wenn einer der beiden Partner verstirbt, sollte der/ die Hinterbliebene im Eigenheim bleiben dürfen und in der Lage sein, den Kredit alleine abzubezahlen. Die Risikolebensversicherung können auch unverheiratete Paare abschließen. Dann ist es besonders wichtig, eine Über-Kreuz-Versicherung abzuschließen. Damit könnt ihr die hohen Steuern vermeiden, die bei nicht-verheirateten Paaren anfallen würden.
Hier findest du mehr Infos zur Risikolebensversicherung.
Wenn ihr verheiratet seid und in die gesetzliche Rente einzahlt, dann hat im Ernstfall die/der Hinterbliebene einen Anspruch auf Witwenrente. Hierfür müsst ihr mindestens ein Jahr lang verheiratet oder verpartnert sein und der verstorbene Partner muss mindestens fünf Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Dabei gibt es die große und die kleine Witwenrente.
Wenn du jünger als 47 Jahre alt bist und kein Kind erziehst, bekommst du die kleine Witwenrente; sie beträgt 25 % der Rente, die der Verstorbene zum Zeitpunkt des Todes bezogen hat oder hätte.
Wenn du 47 Jahre oder älter bist oder ein Kind erziehst, das noch nicht volljährig ist, bekommst du die große Witwenrente, die 55 % der Rente des Verstorbenen beträgt.
Die Witwenrente bekommst du nur, solange du nicht erneut heiratest. Außerdem gibt es sie nur für verheiratete oder verpartnerte Paare.
Hier kannst du dich weiter zur Witwenrente einlesen.
Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge besteht häufig die Möglichkeit, eine Hinterbliebenenrente abzuschließen. Je nachdem, welche Verträge dein Arbeitgeber anbietet, kannst du möglicherweise eine Hinterbliebenenrente, Rentengarantie oder Beitragsrückgewähr vereinbaren. Damit bekommst du einen Anteil der Rente, die volle Rente für einige Jahre oder die selbst eingezahlten Beiträge ausgezahlt.
Hier kannst du dich weiter zur Absicherung von Hinterbliebenen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge einlesen.
Egal ob verheiratet oder nicht, und ob versichert oder nicht: Ihr solltet unbedingt privat vorsorgen; sowohl gemeinsam als auch (und vor allem) individuell.
Egal ob verheiratet oder nicht, und ob versichert oder nicht: Ihr solltet unbedingt privat vorsorgen; sowohl gemeinsam als auch (und vor allem) individuell. Dazu haben wir hier auf femtastics schon einige Beiträge veröffentlicht – z.B. hier und hier. Schau unbedingt auch auf dem Blog vom „Female Finance Forum“ vorbei, da gibt es viele hilfreiche Beiträge!
Für alle diese Themen bietet sich der regelmäßige Dagobert-Duck-Tag an, den ich schon öfters erwähnt habe: Ein Tag, an dem du und ihr euch in Ruhe hinsetzt, eure finanzielle Situation überprüft und bei Bedarf an eure Pläne anpasst. Dann könnt ihr den Rest des Jahres entspannt sein, weil das Thema in trockenen Tüchern ist.
Mehr zum Thema lest ihr auf Claudias Blog
Illustration: Stefanie Berkmann
2 Kommentare
Ich möchte auch offen mit meinem Partner sprechen. Auch über das Erbe. Deswegen werden wir uns jetzt schon über ein Testament Gedanken machen.