Karriere als Mutter: „Mom Hunting“ verbindet Mütter mit vereinbarkeitsfreundlichen Unternehmen

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2. April 2024

Warum die Flexibilisierung der Arbeitswelt vor allem für Frauen* unverhandelbar ist.

Zwei Frauen*, eine Mission – sie wollen eine unsichtbare Gruppe sichtbar machen: Mütter. Genauer, Menschen, die sich eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie wünschen. Trotz feministischer Werte scheint es beim Thema Familienplanung einen Zeitpunkt im Leben einer Frau* zu geben, in der sie sich entscheiden muss: Mutter werden oder die Karriere vorantreiben? Eine emotionale, strukturelle und wirtschaftliche Frage, die viele in eine Identitätskrise stürzt. Und unter anderem auch dazu führt, dass sich viele mittlerweile bewusst gegen das Kinderkriegen entscheiden. Doch was wäre, wenn sie bei der Entscheidungsfindung Hilfe hätten, Vorbilder, die zeigen, wie man Familie und Karriere unter einen Hut bekommt – ganz ohne sich für das ein oder andere entscheiden zu müssen?

Virginia Thrun, die selbst zweifache Mutter ist, versprach sich in ihrer zweiten Elternzeit eins: Sie wollte heraufinden, wie ihre berufliche Zukunft weitergehen kann. Dabei merkte sie schnell: Für Frauen* mit Kindern gibt es wenig Platz auf dem Arbeitsmarkt. Trotz traditioneller Karriere im Konzern entschied sie sich für die Selbstständigkeit und entwickelte die Diversity Recruiting Plattform „Mom Hunting“ mit dem Vorhaben, die Karrierelücke zwischen Männern* und Frauen* sukzessive zu schließen und für mehr Flexibilität in der Arbeitswelt zu sorgen. Daran arbeitet die systemische Coachin und Vereinbarkeitsreferendarin seit 2022 gemeinsam mit ihrer Co-Founderin Nadine Schneider. Die bezeichnet sich zwar selbst als „Conscious Non-Mom“, ist aber als ehemalige Strategieberaterin ebenfalls stark daran interessiert, Frauen* zu empowern, wie sie selbstbestimmt ihr Leben – zwischen Karriere und Kindern – gestalten können.

femtastics: Virginia, wie kamt ihr auf die Idee eine Recruiting Plattform für Mütter zu gründen?

Virginia Thrun: Die Idee habe ich in der zweiten Elternzeit entwickelt. Zuvor war ich elf Jahre lang in einem Konzern und wollte herausfinden wie die berufliche Reise weitergehen soll. Das war 2018. Meine Antwort hatte ich schnell, ich wollte gründen. Gerne etwas im Themenkosmos People und New Work. Während des Gründungsprozesses habe ich festgestellt, dass eine flexiblere und menschlichere Arbeitswelt ganz neue Türen öffnen kann. Zum Beispiel für Mütter, die Flexibilität brauchen, um Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen zu können. Daher kam die Idee, so etwas wie Head Hunting nur für Mütter zu machen.

Anfang 2022 habe ich gemeinsam mit meiner Co-Founderin Nadine richtig angefangen, daran zu arbeiten. Wir kennen uns seit Kindertagen: Unsere Mütter sind beste Freundinnen und wollten immer etwas zusammen gründen. Obwohl Nadine bewusst keine Mutter ist, habe ich sie für „Mom Hunting“ begeistern können. Als glückliche „Conscious Non-Mum“ hat sie sich irgendwann dafür entschieden, dass sie keine Kinder haben will. Dennoch ist für sie klar: Für Frauen* bzw. zukünftige Mütter ist es unglaublich wichtig, Role Models zu haben, die zeigen, wie man Karriere und Familie unter einen Hut bringen kann. Vielleicht hätte sie sich damals anders entschieden. Vielleicht auch nicht. Aber es hat einen starken Einfluss auf unsere Entscheidungen, wenn Roles Models fehlen, die als Positivbeispiel vorangehen. Etwas, das wir unter anderem ändern wollen.

Für Frauen* bzw. zukünftige Mütter ist es unglaublich wichtig, Role Models zu haben, die zeigen, wie man Karriere und Familie unter einen Hut bringen kann.

Du bist selbst Mutter: Wie war deine Erfahrung zurück in den Beruf zu finden?

In meinem Fall war die Erfahrung zurückzukommen positiv. Ich konnte meine alte Führungsstelle mit 60 Prozent wieder aufnehmen. Mein Chef war auch Papa, wusste mich zu schätzen und hat das möglich gemacht. Damit war ich eins der wenigen positiven Beispiele in meinem Umfeld. So viele Mütter, die ich kenne, sind mit dem Muttersein unsichtbar im Arbeitsmarkt geworden. In meiner Rolle als Führungskraft habe ich viele solcher Pain-Storys mitbekommen und gemerkt, dass es viel Mum-Diskriminierung und Ungerechtigkeit gibt.

Wo liegt das Problem beim Thema Vereinbarkeit?

Das Problem ist unser System, in dem ja meistens noch patriarchalische Strukturen herrschen. Es wurde von Männern* für Männer* gebaut, die die Vereinbarkeit von Familie und Karriere nicht mitgedacht haben, weil sie das einfach nicht mussten. Unsere Mission ist es, die Karrierelücke zwischen Frauen* und Männern* zu schließen. Wenn man das erreichen will, muss man an dieses System ran und die Rahmenbedingungen ändern.

Alle Unternehmen wollen Frauen*, aber wer Frauen* will, der kommt an Müttern nicht vorbei. Acht von zehn Frauen* werden irgendwann Mutter in ihrem Leben. Wie kann man also Frauen* wollen und Mütter nicht mitdenken? Ich habe mir also überlegt, wenn ich schon so viele Mütter mit solchen Pain-Geschichten kenne, wie viel Millionen Mütter gibt es wohl in Deutschland und was für ein krasses Businessmodell könnte das sein? Das wirtschaftliche ist neben der emotionalen Seite also der zweite Treiber, der hinter der Gründung von „Mom Hunting“ steckt.

Alle Unternehmen wollen Frauen*, aber wer Frauen* will, der kommt an Müttern nicht vorbei.

Mütter kämpfen gleich auf mehreren Ebenen: gegen veraltete Strukturen, mit dem gesellschaftlichen Druck, aber auch der emotionalen (Schuld-)Frage, ob man überhaupt in den Beruf zurückgehen kann. Was bedeutet das für Gleichstellung und Karrierechancen?

Ich skizziere einmal kurz einen klassischen Case: Du bist Anfang 20 und fängst an zu studieren und gehst irgendwann in ein Unternehmen. Da machst du Karriere und gehst die ganzen Schritte mit Männern* auf gleicher Ebene. Aber dann meldet sich irgendwann die tickende biologische Uhr: Im Schnitt werden Mütter, die Akademiker*innen sind, in Deutschland mit 30,3 Jahren das erste Mal Mutter. Das ist genau die Phase, wenn es in der Karriere abgeht oder abgehen könnte.

Das heißt, die Mütter fallen alle raus und die Männer* machen weiter Karriere. Daraus entsteht dann so etwas wie der „Christian-Kreislauf“ (also die Tatsache, dass es mehr Männer* mit dem Vornamen Christian in deutschen Vorständen gibt als Frauen* insgesamt). Eine Katastrophe, denn das ist so weit entfernt von einer diversen Welt. Hinzu kommt, dass die ganzen Christians dann wiederum nur Mini-Me-Christians anstellen, weil es das ist, was sie kennen und womit sich wohlfühlen. Das ist ein Fakt, der einfach nicht mehr akzeptiert werden kann.

Und Deutschland kann es sich aus wirtschaftlicher Sicht auch gar nicht mehr leisten, auf die ganzen hoch qualifizierten und kompetenten Frauen* zu verzichten. Wir denken, dass die Elternzeit nicht als Auszeit gewertet werden sollte, sondern eigentlich ein Family CEO-Boot Camp ist. Du bekommst ein Up-Skilling und kostenlos weitergebildet zurück. Trotzdem wird man behandelt, als hätte man ein Gap Year gemacht.

Dieser Wertverlust scheint eine der größten Sorgen zu sein oder?

Total. Motherhood-Penalty ist immer noch ein Riesenthema. In Deutschland wird man quasi dafür abgestraft, dass man Mutter ist. Etwas, das total absurd ist, denn gerade Frauen*, die Mütter sind, bringen wichtige Kompetenzen für das digitale Zeitalter mit. In Zeiten von KI brauchen wir Empathie, Resilienz und Transformationskompetenz. Das sind alle Skills, die Mütter mitbringen, weil sie das in ihrer Mutterrolle lernen und leben.

In Deutschland wird man quasi dafür abgestraft, dass man Mutter ist.

Ganz schön komplex. Aber wie sieht es denn jetzt mit dem emotionalen Part aus?

Das Emotionale an dem Thema ist der gedankliche Entscheidungsprozess, wie die Rolle als Mutter und „Karrierefrau*“ gelebt werden will. Mit wie vielen Stunden möchte man zurückkommen? In welcher Position? Mit wie viel Verantwortung? Wir möchten es Frauen* möglich machen, mitzuentscheiden, weiterhin Verantwortung zu haben und coole Positionen zu besetzen, in denen sie sich weiterentwickeln können. Auch wenn sie Kinder haben.

Selbstbewusst zu empowern: Ich muss mich nicht mehr entscheiden müssen. Ich war vorher eine Karrierefrau*, jetzt bin ich Mutter und Karrierefrau*! Daran arbeiten wir bei „Mom Hunting“. Für uns ist es keine Frage des „Ob“, sondern eine Frage des „Wie“. Dieses Wie muss jede Mutter für sich entscheiden. Das kann heißen, dass sie weiterhin in Vollzeit arbeiten will, dass sie reisen will, dass sie ein Nanny-System will, Hilfe von einem Au-pair oder den Großeltern – wir sprechen hier vom Best Case. Die Realität ist ja leider – in Zeiten von Kitakrise und Co. – eine andere. Persönlich glaube ich, dass da ein Coaching hilfreich sein kann, um Klarheit zu bekommen.

Was würdest du Müttern oder werdenden Müttern raten?

Der Weg, um erfolgreich zu sein, ist, für sich selbst zu klären, wie man Mutterschaft und Karriere zukünftig handhaben möchte und genau das dann auch einfordern und aktiv mitgestalten. Ich habe in meiner jungen Karriere einen sehr wertvollen Tipp von einer Führungskraft bekommen: „Du musst deine Karriere selbst in die Hand nehmen. Wenn nicht, wird jemand anderes sie so gestalten, wie es ihr oder ihm passt – aber nicht, wie es dir passt.“ Das würde ich auch jeder Mutter empfehlen.

Im Umkehrschluss gibt es einen Fehler, den Mütter häufig machen, wenn sie wieder zurück in die Berufswelt gehen?

Viele haben die Annahme, dass alles nach der Elternzeit so weitergeht wie zuvor. Auch in Konzernen gibt es eine Erwartungshaltung in diese Richtung. Es ist neu, es ist anders und man muss es neu denken. Dafür gibt es so viele Modelle, wie es besser weitergehen könnte. Stichwort Job Sharing. Wenn sich zwei Personen einen Job teilen, bringt das so viele Vorteile mit sich: Kreativität, Entscheidungsfindung, Vertretung bei Ausfall. Es gibt so viele positive Aspekte und trotzdem beharren viele darauf 100-Prozentstellen aufrecht zu erhalten.

Bei der Vereinbarkeitsthematik spielt auch Chancengleichheit eine Rolle. Wo findet man geeignete Stellen? Die sind oft nicht ausgeschrieben, sondern werden intern vergeben oder über Kontakte. Wie kann man als Mutter, diesen „Vorsprung“ beim Bewerben aufholen?

Genau diese Anliegen versuchen wir mit „Mom Hunting“ abzubilden. Wir sind eine Plattform, auf der Mütter sich kostenlos und anonym registrieren können und sich nur zeigen, wenn sie sichtbar werden wollen – wie bei einer Dating-Plattform. Wir drehen den Spieß um und die Unternehmen müssen sich bei den Müttern mit passenden Stellen bewerben. Sie geben ihre Kriterien für eine Vakanz an und können verdeckt rekrutieren. Über 75 Prozent der Stellen im Arbeitsmarkt werden verdeckt vergeben und besetzt, viele dieser Jobs werden niemals ausgeschrieben.

Daher sind wir bewusst keine Job-Plattform, sondern eine Talent-Plattform. Wir stellen die Talente in den Mittelpunkt. Für uns ist es besonders in Zeiten von Arbeitnehmer- und Fachkräftemangel eine Selbstverständlichkeit, dass die Talente in den Mittelpunkt gehören und sich nicht bei den Unternehmen bewerben müssen. Für diese teils aufwendigen Prozesse haben die Mütter übrigens gar keine Zeit. Bei uns bekommen die Mütter die Bühne, die sie verdient haben nach so vielen Jahren der Diskriminierung im und Unsichtbarwerdens im Arbeitsmarkt wollen wir sie bewusst sichtbar machen.

Ihr seht Recruiting also weniger festgefahren, mehr als Zwei-Wege-Straße. Ist das eine Herangehensweise die grundsätzlich gelten sollte: Selbstbestimmter und fordernder Vereinbarkeit verhandeln?

Es ist ein beidseitiges Geben und Nehmen. Ich halte auch nichts davon, nur zu fordern und nichts geben zu wollen. Die progressiven Arbeitgebenden, die verstanden haben, was Vereinbarkeit für ein Riesenvorteil in puncto Arbeitgeber Attraktivität ist, setzen auf einen Erfolgsfaktor. Der gilt für Mütter, aber auch für Väter. Neun von zehn jungen Männern*, die irgendwann Kinder haben möchten, haben jetzt schon die Entscheidung getroffen, dass sie sich die Elternzeit aufteilen wollen, um eine aktive Vaterrolle haben zu können.

Sprich, sie wollen über mehrere Monate in Elternzeit gehen und teilweise auch nur noch 80 Prozent arbeiten. Wir feiern das so sehr, wenn ein Vater sich bei uns ein Profil anlegt und sagt: Ich habe viel zu bieten, aber auch nicht mehr so viel Zeit, weil ich andere Prioritäten in meinem Leben habe. Das gilt für alle. Am Ende geht es um Lebensphasen orientierte Personalpolitik. Wir, die Menschen kommen ja nicht in die Firma und hängen unser Leben an der Garderobe an den Haken, sondern wir bringen es mit. Wenn die Arbeitgeber*innen erkennen, dass Menschen keine Maschinen und Ressourcen sind, sondern ihre Themen mitbringen, dann sind sie die Gewinner*innen.

Ihr habt geschrieben, dass ihr ein Maturity Assessment für Unternehmen macht. Wie kann man sich das vorstellen?

Jedes Unternehmen, das mit uns jetzt zusammenarbeiten möchte, muss dieses Maturity-Assessment kaufen und durchlaufen. Das sind rund 100 Fragen zum Thema Vereinbarkeit und Diversität. Wir fragen ganz viele Fakten ab und sammeln Einblicke entlang der Employee Journey. Wir beleuchten den gesamten Handhabungsprozess von Recruiting/Attraction bis Ausstieg/Alumni. Wenn wir die Antworten bekommen, werten wir sie aus, erstellen eine Gapanalyse und geben den Unternehmen Handlungsempfehlungen, wie sie Vereinbarkeitsfreundlicher werden können.

Der Entscheidungsprozess, wie man Karriere und Familie unter einen Hut bringen kann, wird oft von belastenden Gedanken begleitet.

Bietet ihr auch Coachings oder Workshops an? Diese ganzen Entscheidungsprozesse sind sicher auch für junge Menschen in der Berufsfindungsphase relevant?

So früh haben wir bisher noch nicht angesetzt, aber wir arbeiten stetig daran, unser Angebot auszubauen. Bei uns können sich nicht nur ausschließlich Mütter bewerben, auch zukünftige Mütter oder alle, die mit dem Gedanken spielen. Der Entscheidungsprozess, wie man Karriere und Familie unter einen Hut bringen kann, wird oft von belastenden Gedanken begleitet. Das sind dunkle Wolken, die man als Frau* mit sich trägt, wenn man ganz latent den Kinder- und Familienwunsch hat. Den haben wir Frauen* in der Regel sehr früh in unserem Leben. Um von mir zu sprechen: Ich bin mit 34 das erste Mal Mama geworden, aber ich habe bestimmt, seitdem ich Anfang bis Mitte 20 war, darüber nachgedacht, dass ich irgendwann Mama werden möchte. Und dann steht das irgendwann vor der Tür, klopft an und man muss sich entscheiden.

Gebt ihr bei dem Gedankenprozess, der sicher auch mit vielen Zweifeln und Ängsten zum Thema Selbstwert verbunden ist, konkrete Hilfestellung?

Was wir für die Mütter zukünftig anbieten werden, ist eine „MomPowerment Community“. Dazu wollen wir einen Safer Space aufbauen, wo sie sich untereinander austauschen können und Workshop-Angebote anbieten. Unter anderem zum Thema finanzielle Bildung. Als ich in Teilzeit gearbeitet habe, war mir gar nicht bewusst, was ich meiner Rente damit antue. Da hätte ich vielleicht doch lieber Vollzeit gearbeitet. Aber viele Mütter haben Angst, sich Vollzeit anstellen zu lassen. Um sich dann ihre Freiheit bzw. die Vereinbarkeit zu erkaufen, unterschreiben viele lieber 50- bis 60-Prozent-Verträge – aber der Preis ist hoch. Und je mehr ich mich mit diesen Themen befasst, desto feministischer werde ich. Aber ich versuche es positiv zu sehen und nicht mit dem Zeigefinger rumzurennen. Das bringt nichts. Stattdessen versuche ich zu empowern und glaube daran, dass man die Leute mitreißen und abholen muss und ihnen erklären, warum es wichtig ist.

Würdest du mit deinem jetzigen Wissen, die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit anders gestalten?  

Ich hätte viel strategischer Networking betrieben. Ich gebe unter anderem mittlerweile Workshops dazu. Es ist so wichtig, dass wir uns gegenseitig die Türen öffnen und dass wir uns an den Tisch holen. Und wenn man da den ersten Stein ins Rollen bringt, trägt es sehr schnell Früchte. Das ist Schritt eins und Schritt zwei, den ich anders gemacht hätte, wenn ich könnte, wäre das Thema finanzielle Bildung. Ich hätte mich sehr viel früher damit befasst und ich hätte mich sehr viel mehr mit den Konsequenzen auseinandergesetzt, was es finanziell langfristig nach sich zieht, wenn ich in Teilzeit arbeite. Ich hätte aber auch selbstbewusster das Thema Vollzeitarbeit gestaltet und wäre gerne als Role Model damit rausgegangen. Da habe ich mich auch ein bisschen geduckt und bin mit 60 Prozent in meine Führungsposition im Konzern zurückgegangen. Rückwirkend hätte ich mich für Vollzeit entschieden, aber nach meinen Regeln, die ich mitgestalte.

Das klingt schön. Was habt ihr für die Zukunft geplant?

Konkret wollen wir die Nummer eins im Markt werden und bleiben und sehr viele Mütter in vereinbarkeitsfreundliche Jobs vermitteln. Dafür arbeiten wir mit den Unternehmen daran, dass sie vereinbarkeitsfreundlicher werden. Wir haben Bock, das Narrativ neu zu schreiben und zu verändern und in Deutschland einen großen Teil dazu beizutragen, dass die Lücke zwischen männlichen und weiblichen Karrieren geschlossen wird. Im nächsten Schritt stehen Internationalisierung sowie weitere Verticals auf der Agenda.

Vielen Dank für das Gespräch!



Hier findet ihr „Mom Hunting“:

Illustration: Adobe Stock

Foto Virginia Thrun & Nadine Schneider: Sascha Ornot

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