Zur Startseite
Wellbeing

3 Tipps für Achtsamkeit und Entschleunigung im Alltag

25. September 2025

geschrieben von Gastautor*in

Tipps für Achtsamkeit im Alltag von Annika Isterling

Es gibt Phasen im Leben, in denen sich die Ereignisse überschlagen. Während wir damit beschäftigt sind, für andere da zu sein, Leistung im Job abzurufen und der Zeit hinterher zu rennen, fühlt es sich an, als würden wir den Boden und somit den Halt unter den Füßen verlieren.

Dies ist ein guter Moment, um das eigene Tempo zu reduzieren und sich mit sich selbst zu verbinden. Verbundenheit lässt sich physisch und emotional als Zusammenhalt erfahren - etwas, was uns in uns selbst erdet und innerlich ruhiger werden lässt. Annika Isterling, Yoga- & Meditationslehrerin, gibt Tipps, wie sich täglich kleine Inseln der Achtsamkeit und Entschleunigung schaffen lassen.

"Alle persönlichen Bedürfnisse nur in die Abendstunden zu quetschen, ist oftmals noch unrealistischer als früh(er) aufzustehen."

5 am Morning Club 

Vom so genannten “5 am Club” reden oft Selbstoptimierer*innen und Overperformer*innen, aber - hear me out! - tatsächlich kann die Idee für einige Menschen (aus verschiedensten Gründen sicherlich nicht für alle Menschen) Sinn ergeben. Denn alle persönlichen Bedürfnisse nur in die Abendstunden zu quetschen, ist oftmals noch unrealistischer als früh(er) aufzustehen.

Laut Ayurveda sowie erfolgreichen Mindset-Coaches ist die beste Zeit für das Aufstehen VOR sechs Uhr. Danach beginnt für unser System eine eher schwere und träge Zeit, in der es tatsächlich viel schwieriger ist, das kuschelige Bett zu verlassen. So früh am Morgen ist man dem Tag bereits ein Stück voraus und gewinnt ein bisschen Zeit für sich – und die ist Gold wert. 30-60 Minuten am Morgen nur für sich selbst zu haben, kann ein echter Gamechanger sein. Das Ganze braucht allerdings den Perspektivwechsel von “Ich bestrafe mich selbst” zu “Ich schenke mir Zeit für mich”. Die gewonnene Zeit erlaubt mir, nicht gehetzt in den Tag zu starten, sondern mit mehr Ruhe und Gemütlichkeit.

"Was raubt uns häufig Energie und Zeit? Genau: Zweifeln, innerlich mit sich selbst hadern und grübeln."

Die “Countdown Regel zum Erfolg” von Mel Robbins ist ein kleiner Trick für alle, die gern die Snooze Taste drücken: Wir haben nämlich genau 5 Sekunden, in denen sich entscheidet, ob wir etwas tun oder sein lassen. Mit dieser Methode kann ich die eigene Trägheit überwinden, die mich davon abhält, eine neue Gewohnheit zu beginnen oder die Komfortzone zu verlassen. Dafür zähle ich wie bei einem Raketenstart runter: 5-4-3-2-1 - los geht's! Diese Regel hilft mir, im Alltag einfach mal zu machen.

Denn was raubt uns häufig Energie und Zeit? Genau: Zweifeln, innerlich mit sich selbst hadern und grübeln. All das ist nicht nur schlecht für unsere langfristige mentale Gesundheit, sondern schafft innere Unruhe.

Femtastics_Naturana_061

Annika Isterling unterrichtet seit 22 Jahren Yoga & Meditation und leitet das Online Studio "The Deep Connection". (Foto: Nassim Ohadi)

Mehr Erdung

Falls du nicht gerade im Supermarkt kurz vorm Burnout in der Schlange an der Kasse stehst, sondern im eigenen Büro oder zu Hause merkst, wie sich gerade alles überschlägt, dann leg dich auf den Boden für Erdung. Wir alle haben zwei große innere und nicht erlernte Ängste seit unserer Geburt. Die eine entsteht durch laute Geräusche und die andere ist tatsächlich die vor dem Fallen.

Wenn laute Geräusche unser Nervensystem in Aufruhr versetzen, dann tut es im Rückschluss gut, Momente der Stille und Ruhe zuzulassen. Zuhören entsteht in der Stille und um sich selbst mit allen Bedürfnissen zu verstehen, braucht es Ruhe. Das Hinlegen auf dem Boden nimmt dem Gehirn die Angst vor dem Fallen und beruhigt dein Nervensystem. Es lässt in deinem Inneren das Gefühl von Sicherheit entstehen, das wir uns alle so sehr wünschen.

"Das Hinlegen auf dem Boden nimmt dem Gehirn die Angst vor dem Fallen und beruhigt dein Nervensystem."

Lass dich im Liegen von der Schwerkraft angezogen, mehr in den Boden hinein sinken. Dies ist ein guter Moment, um die Wahrnehmung in den Körper zu verlagern und bewusst in sich hinein zu fühlen. Denn ganz ehrlich, wann sind wir schon mal so richtig im Körper drin und verbunden? 

Bewusst essen

Beim Essen sind wir oft nicht wirklich präsent und anwesend, wenn wir gerade im Kopf nach Lösungen für Jobfragen suchen, parallel ein Kind füttern oder eine Unterhaltung führen. Dadurch essen wir häufig zu schnell und zu hastig. Schnell entstehen daraus Gewohnheiten, die sich langfristig negativ auf unser Immunsystem und die Gesundheit auswirken. Auch unser Darm liebt Ruhe und Langsamkeit, genauso wie das enterische Nervensystem, das sich durch unseren Verdauungstrakt im Bauch hindurchzieht.

Ihr braucht schnell umsetzbare Tipps für den Alltag? Atmet dreimal tief durch, bevor ihr anfangt zu essen. Verbindet lieber keine komplexen Gespräche mit dem Essen, esst kleinere Portionen und lasst euch Zeit zwischen den einzelnen Bissen. Mit der beginnenden Herbstsaison darf außerdem mehr Wurzelgemüse wie Rote Beete, Möhren, Süßkartoffeln und Kartoffeln auf den Tisch, denn diese aus dem Boden kommenden Zutaten geben uns mehr Verbundenheit und inneren Halt.

"Alles, was wir mit den Händen tun, erdet uns."

Warum nicht selber mal kochen? Alles, was wir mit den Händen tun, erdet uns. Dabei ist weniger tippen auf einer Tastatur gemeint, sondern vielmehr Kochen, Backen, Gärtnern, Stricken, Schreiben und Malen. Selbst kleine handgeschriebene Notizzettel sind ein erster Schritt zurück zur Langsamkeit. 

In unserem Zeitalter der Technologie, der ständigen Erreichbarkeit und der Schnelligkeit des Netzes und der Informationen vergessen wir, dass wir als Menschen ein anderes Tempo brauchen. Und zwar ein langsameres und bewussteres, so dass wir die Verbundenheit mit uns selbst nicht verlieren. 

Annika Isterling unterrichtet seit 22 Jahren Yoga & Meditation und leitet das Online Studio "The Deep Connection". Dort gibt es für eine begrenzte Anzahl von Mitgliedern mit dem "Golden Circle" einen geschützten, inspirierenden Raum für Wachstum, Verbindung und persönliche Entwicklung. Das Angebot des "Golden Circle" umfasst Coaching Angebote mit ganzheitlichem Anspruch, themenbezogene Meditationskurse, Yoga, Barre und Pilates und vor allem persönliche Betreuung.

Der nächste Online-Meditationskurs "Connecting to Sleep" startet am 17. November und ist ein 10-tägiger Kurs, der dabei unterstützt, ein regelmässiges Meditations-Ritual aufzubauen, um den Tag bewusst abzuschließen. Es geht darum, neurologische Muster verstehen zu lernen, die uns davon abhalten in den Schlaf zu finden. Teilnehmer*innen erhalten eine Auswahl an Techniken und Meditationspraxen (Samatha, Mudita, Yoga, Yoga Nidra, Reiki, Breath Awareness) an die Hand, die dabei helfen sollen, den Tag mit einem positiv wohligen Gefühl abzuschließen. Mit dem Code SWEETDREAMS spart ihr 20% auf eure Anmeldung.

Hier findet ihr Annika Isterling:

Foto/Collage: Annika Isterling, "Canva"