Ungeduldig, berauschend, extrem fokussiert oder unheimlich abgelenkt – das sind nur einige Attribute mit denen Freunde die Autorin und Social-Media-Expertin Sarah Radowitz beschreiben. Nach nur wenigen Minuten in ihrer Wohnung können wir all das bestätigen. Während die Espressokanne auf dem Herd überschäumt, Sarah verzweifelt nach ihrem Mascara sucht, Hund Emmi neugierig die Gäste beschnuppert und Freundin Anabel noch eben eine Glühbirne austauscht, ist schnell klar: Sarah, einigen auf Instagram als Scalamari bekannt, ist berauschend. Berauschend echt, berauschend liebenswürdig. So wundert es kaum, dass sie sich nach einer medialen Auszeit und Abstinenz von Berlins Bubble – wie Sarah liebevoll die Medienbranche nennt – doch wieder in die Instagram-Öffentlichkeit wagte. Zum Glück. Wir haben die sympathische Selbständige mit einer großen Beauty-Leidenschaft im Prenzlauer Berg besucht. Hier erzählt sie von unverzichtbaren Beauty-Favoriten, zeigt uns ihre Highlights aus dem neuen Zalando Beauty Onlineshop und erklärt, warum Hunde die besseren Mitbewohner sind.
So liebe ich es: frei zu sein und täglich verschiedene Sachen zu tun.
Sarah Radowitz: PR – habe ich das auch gesagt? (Lacht.) Es gibt ja die ganz klassische PR, da bin ich gar nicht zu Hause, da kenne ich mich nicht aus und die würde ich vermutlich auch nicht gut machen. Aber in Bezug auf neue Medien bin ich relativ firm. Ich habe zwar keine klassische Marketing Ausbildung genossen, aber ich weiß in den Bereichen Fashion, Beauty und Lifestyle, wie man die Leute am Ende kriegt und das macht mir Spaß. Ich habe schon als kleines Kind Werbung genau angeguckt und analysiert, wie die mich von einem Produkt überzeugen wollen.
Ich habe bei Diesel angefangen Social-Media-Management zu machen. Es folgten Brands wie Triumph, Dawid Tomaszewski, Nivea und Und Gretel Kosmetik. Ich habe schnell Gefallen daran gefunden, für Social-Media-Plattformen Content zu produzieren, bei Shootings mitzuarbeiten, aber auch zu texten und Konzepte zu entwickeln. Gleichzeitig schlug mein Herz für das Schreiben und ich fing bei This Is Jane Wayne und anderen Blogs und Magazinen als freie Autorin an. Ich habe gemerkt, dass man mich nicht auf eine Sache festlegen kann, sondern meine Tätigkeit sehr vielfältig ist. Ich kann eigentlich bis heute nicht sagen, wie man mich so definiert, vielleicht Frau für alles. So liebe ich es: frei zu sein und täglich verschiedene Sachen zu tun.
Meine Bubble ist die Blogosphäre und die Berlin-Mitte-Szene – das ist wie eine Insel.
Die große Bandbreite der Tätigkeiten! Oft reichen die Budgets nicht mehr für einen Stylisten, einen Set-Designer und noch einen Kreativdirektoren – dann muss du eben alles selbst machen. Du bearbeitest dann auch mal die Bilder selber. Das ist von Job zu Job unterschiedlich und das reizt mich. Ich muss mich immer wieder reinfinden. Manchmal muss ich aus sehr wenig Budget was rausholen, dann wiederum gibt es ein irres Budget und ich kann mir diverse Menschen dazu buchen.
Nach dem Abitur habe ich klassisch eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau in einem Medieninstitut für Medienrecht und Medienwirtschaft gemacht. Also eher trocken. Da wusste ich schon, dass ich nicht für immer Vollzeit arbeiten will. Ich habe die Ausbildung trotzdem eiskalt durchgezogen. Das war eine super Schule, weil diese praktischen Erfahrungen wichtig sind. Davon können sich Studenten noch eine Scheibe abschneiden.
Meine Bubble ist die Blogosphäre und die Berlin-Mitte-Szene – das ist wie eine Insel. Hier ticken die Uhren anders. Berlin ist das Zentrum des Trends und hier passiert alles ganz schnell. Was heute noch angesagt ist, gerade was Food, Clubs & Co angeht, ist morgen vielleicht schon nicht mehr in.
Das hatte persönliche Gründe und da war die Öffentlichkeit, die ja auch Teil meines Lebens ist, nicht angebracht. Ich habe mich bewusst zurückgezogen. Zu der Zeit habe ich unter anderem ein Schweigekloster in Kalabrien, Italien besucht. Danach bin ich dann wie Phönix aus der Asche… nein, aber zumindest mit etwas mehr Nachsicht mit mir zurückgekommen. Irgendwann muss man einfach darauf achten, sich einen Ausgleich zu schaffen. Das habe ich eine Zeit lang verschlafen.
Und dann kam Emmi in mein Leben. Ich weiß nicht, ob sie sich mich ausgesucht hat oder andersherum, auf jeden Fall ist seitdem alles anders.
Wenn ich ehrlich bin, dank meiner Hündin Emmi. Es gab eine Zeit, in der ich mit vielen Menschen in meinem Leben gebrochen habe. Das war wirklich eine sehr intensive Zeit. Ich möchte sie trotzdem nicht missen, weil ich viel gelernt habe, auch über mich und das Leben. Und dann kam Emmi in mein Leben. Ich weiß nicht, ob sie sich mich ausgesucht hat oder andersherum, auf jeden Fall ist seitdem alles anders.
Auf einmal muss ich Verantwortung übernehmen, ich muss planen und organisieren. Einen Hund zu haben, ist wie ein Kind. Sie ist ja auch nicht gerade ein Schoßhündchen, sondern ein sehr anspruchsvolles Tier. Sie ist wie ein Zauberwesen, das die Familie nochmal ganz anders eint und es ist schön zu sehen, was sie alles vollbringt. Sie ist manchmal ein störrischer Brocken, aber ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen.
Social Media ist einfach ein Teil meines Lebens und es gefällt mir, diesen Teil auszuleben. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, nach Brandenburg oder an den Stadtrand ins Grüne zu ziehen. Aber mir würde etwas fehlen. Auch, wenn ich Prenzlberg mit all seinen Klischees manchmal verteufele, ich liebe es, im Zentrum und so nah am Puls zu sein. Ich weiß jetzt, wo meine Grenzen sind und, dass ich nicht alles mitmachen muss.
Ich habe das Gefühl, dass ich das Leben jetzt besser annehmen kann.
Ja, das bin ich. Aber ich bin noch lange nicht dort angekommen, wo ich gerne ankommen möchte – nämlich bei der Antwort. Ich habe aber schon das Gefühl, dass ich das Leben jetzt besser annehmen kann. Früher war ich ein wirrer Kopf und selbst, sich mit Freunden auf einen Kaffee treffen… ich habe es einfach nie verstanden. Das war so absurd für mich. Ich habe mich immer gefragt, wieso müssen wir uns jetzt auf einen Kaffee treffen? Jetzt verstehe ich die Sachen halt anders. Natürlich trifft man sich nicht, um diesen Kaffee zu trinken, sondern um einander näher zu sein, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Es sind diese einfachen Sachen im Leben, die ich jetzt genieße. Ich pflege Freundschaften, lasse Sachen auf mich zukommen, aber ohne diese Verbissenheit. Ich bin ausgeglichener geworden.
Ja, aber noch lieber auf einen Aperol!
Daran hat sich überhaupt nichts geändert. Ich würde gern ein bisschen weniger romantisch und mehr realistisch sein, aber ich kriege es nicht aus mir raus und eigentlich ist es ja auch nichts Schlechtes. Manchmal steht es mir schon im Weg, um einen klaren Kopf für das Leben zu bewahren.
Man muss sich Grenzen setzen und hin und wieder sagen, dass man an einem Wochenende auch mal nicht erreichbar ist. Davon wird die Welt nicht untergehen.
Es ist gerade Trend, dass man sich vom digitalen Leben zurückzieht. Ich bin aber der Meinung, dass man eher ein gesundes Mittelmaß finden muss. Das gilt auch für normales Detox. Wenn man sich das ganze Jahr scheiße ernährt, bringt es nichts, wenn man einmal eine Saft-Diät macht. Ich bin für einen guten Weg in der Mitte. Man muss sich Grenzen setzen und hin und wieder sagen, dass man an einem Wochenende auch mal nicht erreichbar ist. Davon wird die Welt nicht untergehen.
Auch durch die Zäsur, die ich erfahren habe, weiß ich die Zeit mit Freunden zu schätzen und pflege Freundschaften. Vorher war mir das nicht so richtig möglich. Ich hatte eher Projekt-Bekanntschaften oder kurzweilige Freundschaften. Das ist eigentlich ganz schön tragisch, dass es nie langjährige Beziehungen in meinem Leben gibt. Auch das rausgehen, mit Leuten treffen, also am Leben teilnehmen … das ist ein neues Gefühl, auch durch Emmi. Ich kann sie nur nochmal erwähnen. Es ist wie ein neuer Lebensabschnitt, der mit ihr kam. Irgendwie hat auf einmal alles Sinn ergeben. Das macht mich glücklich.
Sagen wir mal so, ich lerne immer noch jeden Tag über mich und mein Wesen. Vor noch gar nicht so langer Zeit hat mich sehr viel, sehr schnell auf die Palme gebracht. Ich war unausgeglichen, hibbelig und manchmal wie eine Furie, wenn ich irgendwas nicht gefunden habe oder mir irgendwas gegen den Strich ging. Ich bin schnell wütend und somit auch unglücklich geworden. Ich habe aber gelernt, bei vielen Sachen entspannter zu sein und Situationen mit mehr Gelassenheit zu begegnen.
Nicht wirklich. Ich habe höchstens ein paar Kilo zugenommen. Für andere wäre das vielleicht eine Vollkatastrophe, aber ich bin da ganz entspannt und fühle mich damit ganz gut.
Ich habe mir schon früher die Sachen meiner Mutter aus dem Badezimmerschrank geklaut und fand es dann ein spannendes Thema, um darüber zu schreiben. Das gab es damals auch noch nicht in der Größe bei This Is Jane Wayne. Aber gerade ziehe ich mich ein bisschen von diesem Thema zurück.
Ich konzentriere mich gerade ganz auf Social-Media und Content-Produktion. Texten liegt gerade auf Eis, sowohl die Beautythemen, als auch die persönlichen Texte. Ehrlicherweise bin ich gerade nicht in der Lage zu schreiben. Ich mache im Moment eine kleine Schreibpause.
Ich habe momentan einen anderen Fokus, weil sich die Interessen in meinem Leben verschoben haben. Es ist der Klassiker: wenn es viel Leidensdruck gibt oder irgendwas in meinem Leben schlecht läuft, dann schreibe ich besser. Wahrscheinlich bedingt sich das leider, dass es mir gut geht, ich aber gerade nicht in der Lage bin darüber zu schreiben. Selbst meine Beauty-Artikel hatten immer einen ganz kleinen Weltschmerz mit drin. Es war nie die perfekte Beauty-Welt, sondern hatte Ecken und Kanten. So sind all meine Texte. Und auf einmal bin ich selbst nicht mehr kantig, sondern alles ist gut und darunter leidet wohl leider die Kreativität.
Sich immer abzuschminken! Das hat meine Mutter mir beigebracht. Ansonsten ist meine Mama, von der ich mir sehr viel abgeschaut habe, ein absolutes Anti-Mädchen. Sie benutzt nur eine einzige Creme und in den allerseltensten Fällen mal Mascara und noch viel seltener Lippenstift. Am liebsten würde ich auch so rumlaufen, aber manchmal braucht man eben ein bisschen Make-up. Aber ich arbeite daraufhin, dass ich am liebsten ohne Make-up zurechtkomme. Ich möchte einfach eine schöne Haut und einen gesunden Teint haben.
Ja, wobei ich Spaß daran habe, immer wieder neue Produkte auszuprobieren. Das ist für die Haut natürlich nicht das Beste. Einmal habe ich davon auch Mallorca-Akne bekommen, da hat mein Gesicht rebelliert. Eine sehr gute Reinigung spielt eine wichtige Rolle, in meinem Fall ein regelmäßiges Enzym-Peeling. Und ich setze auf Seren und Augenpflege, weil ich von Natur aus eher dünne Haut habe. Ich versuche mehr und mehr Naturkosmetik und nachhaltige Produkte in meine Routine einzubringen. Wenn überhaupt, dann benutze ich eine sehr leichte Foundation. Dann ein bisschen Mascara, ein bisschen auf die Lippen und etwas Rouge. Leider trinke ich viel zu wenig, das sollte ich mal ändern.
Das ist wirklich eine harte Frage. Wahrscheinlich ist es der Concealer von Und Gretel, der erweckt sozusagen Tote. Da kann man noch so viel gefeiert haben oder müde sein, das ist das beste Teil, was ich jemals benutzt habe. Außerdem ist das tägliche Enzym-Peeling von Dermalogica der absolute Knaller. Das ist aus Reis-Enzym und macht die Haut super weich, glatt und bereitet sie auf alle weiteren Schritte vor.
Da variiere ich. Was ich aber immer brauche, ist ein Leave-in Conditioner. Da probiere ich mich gerade noch durch die gesamte Bandbreite. Der „Revlon Equave Conditioner“ ist sensationell. Ich probiere auch gerade den Leave in Conditioner von Sachajuan, den ich bei Zalando Beauty bestellt habe.
Wenn man verliebt ist, ist man automatisch so wunderschön.
Ich bin tatsächlich von den neuen Face Massagern angetan. Das passt gut in meine Routine, weil das auch etwas Self-care-mäßiges hat. Du nimmst dir kurz die Zeit, mit so einem Roller im Gesicht rumzumachen. Das hat etwas Meditatives und irgendwie einen sehr schön entspannenden Charakter. Und ich bin der Meinung, die Roller helfen wirklich gegen Puffiness und Unterlagerungen.
Die Produkte von Dr. Dennis Gross liebe ich total. Vor allem das Alpha Beta Peel Extra Strength, das ist ein Zwei-Phasen Peeling. Mit dem ersten Pad wird das Peeling aktiviert und mit dem zweiten Pad neutralisierst du es wieder. Das wirkt Wunder! Es verleiht sofort einen rosigen Teint. Dazu benutze ich seit einiger Zeit den Clinical Concentrate Radiance Booster. Das ist ein Serum, das du mit anderen Produkten kombinieren oder alleine auftragen kannst.
Sehr gern, oft aus Bequemlichkeit und weil die Auswahl ziemlich gut ist. Ich kann mir auf Empfehlungen Dinge bestellen. Produkte, von denen ich explizit weiß, dass ich sie haben will. Wenn ich aber nicht genau weiß, was ich will, gehe ich gern in einen Shop und lasse mich beraten.
Das ist tatsächlich die Liebe. Wenn man verliebt ist, ist man automatisch so wunderschön. Deswegen wäre ich das gern mal wieder. Dann hat man auf einmal diese rosigen Wangen, man ist so prall und man lacht die ganze Zeit. Wenn man lächelt, ist man automatisch viel schöner. Und natürlich viel trinken. Keinen Alkohol, sondern Wasser – ist klar.
So würde ich das nicht sagen. Die besseren Mitbewohner sind sie auf jeden Fall! Obwohl sich Emmi schon mal öfter nützlich machen und mir die Einkäufe nach oben tragen könnte. Hunde sind wie kleine Buddhas. Sie leben im Hier und Jetzt. Sie freuen sich in dem Moment darüber, dass du ihnen gerade das Futter gibst oder mit dem Stöckchen wedelst. Du musst noch nicht einmal etwas machen. Es reicht, wenn du dich freust, dann freuen sie sich mit dir mit. Jeder Augenblick zählt für sie und nicht das, was vor einer Woche war oder was kommen wird. Es ist gerade das allerwichtigste, dass sie mit dir über die Wiese laufen oder mit dir auf der Couch sitzen. Das macht sie einfach so wahnsinnig liebenswert und zu so guten Partnern.
Es gibt viele schöne Orte. Jetzt im Frühling wird es vermutlich sehr schwer, Emmi in den Parks um die Grillstationen zu manövrieren. Deswegen sind diese offiziellen Parks wie der Tiergarten, die ich eigentlich sehr mag, eher schwierig. Aber ich liebe den Grunewaldsee, der ist fast ausschließlich Hundeauslaufgebiet. Etwas nördlich von meiner Wohnung gibt es auch Arkenberge, ein riesengroßes und wunderschönes Auslaufgebiet. Oder ich fahre zu meinen Eltern und Großeltern nach Teltow oder Ludwigsfelde, da gibt es auch viel Wald, Wiesen und weites Land.
Layout: Carolina Moscato
– Werbung: in Zusammenarbeit mit Zalando Beauty –
4 Kommentare
Hach, Sarah! <3
Große Sarah Liebe! Mega talentiert. Einfach die beste
Tolles Interview und vor allem TOLLE Wohnung. Danke für den Einblick!