Jede Woche gibt es bei uns eine große Portion Fempower News! Im femtastics-Kosmos ist ständig was los, viele Frauen* und Männer*, die wir in unseren Interviews und Homestories porträtieren, erzählen uns von ihren neuen Projekten und außerdem laufen uns täglich spannende News aus der ganzen Welt über den Weg. Wir wollen supporten, vernetzen – von Hamburg bis Honolulu, vom Lieblingszitat bis zum lesenswerten Artikel.
– Debatte um Anne Spiegels Rücktritt: „Wie sehr darf Schwäche, Emotion, Fehlerkultur – eben weil man ja auch Fehler gemacht hat – wie sehr darf Scheitern (…) stattfinden? Wie sehr darf Care-Arbeit stattfinden? Offenbar gar nicht (…) Es geht ja schließlich um seriöse Politik. Da haben Kinder und Gedöns keinen Platz“. Nach dem Rücktritt von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel findet Buchautorin und Journalistin Alexandra Zykunov, neben vielen anderen Journalist*innen, deutliche Worte. Spiegels Rücktritt sei auch ein Zeichen dafür, dass Erwerbsarbeit grundsätzlich über Care-Arbeit stehe, die Prioritäten seien klar.
Spiegel legte ihr Amt Anfang der Woche nieder, nachdem die Kritik an ihrer Urlaubsreise zehn Tage nach der Flutkatastrophe an der Ahr größer wurde. Bei Antritt ihres Urlaubs war Spiegel rheinland-pfälzische Umweltministerin. Die Mutter von vier Kindern bezeichnete ihren vierwöchigen Frankreich-Aufenthalt im Nachhinein als Fehler und räumte ein, dass sie sich anders als ursprünglich mitgeteilt nicht aus den Ferien zu den Kabinettssitzungen zugeschaltet hatte. Ihre Entscheidung begründete sie unter anderem mit dem Gesundheitszustand ihres Mannes, der 2019 einen Schlaganfall erlitt. Ihre Familie habe den Urlaub gebraucht, „weil mein Mann nicht mehr konnte“. Sichtlich angefasst sprach sie in ihrer öffentlichen Erklärung über ihre private Situation – etwas, das sie bis dato nie getan hatte. Damit steht Spiegel im krassen Gegensatz zu vielen männlichen Kollegen, die Affären weglächeln und sich nicht gezwungen sehen, private Nöte offenzulegen. „Die Politiker (…) zeigen dann eben keine Schwäche und treten nicht zurück – allen Maskenaffären, Lachanfällen, zwielichtigen Bankgeschäften (…) zum Trotz“, schließt Alexandra Zykunov ihren Post ab. Und wir können ihr nur Recht geben.
– Wenn Instagram zur Gefahr wird: Über 1.600 Kommentare stehen unter einem aktuellen YouTube-Clip aus dem „ZDF Magazin Royale“ mit Moderator Jan Böhmermann und Moderatorin Parshad – die meisten Verfasser*innen berichten von Selbstzweifeln oder Essstörungen. In besagtem Clip prangert Böhmermann Social Media-Plattformen wie Instagram an. Deren Benutzung führe vor allem unter jungen Frauen* immer häufiger zu Krankheitsbildern wie der sogenannten Selfie-Dysmorphie – dem Bedürfnis, wie die gefilterte Version von sich selbst auszusehen. „Durch Instagram-Filter werden Schönheitseingriffe immer normaler“, heißt es in dem Video. Das läge auch daran, dass kosmetische Eingriffe auf Instagram & Co. bedenkenlos beworben werden. „Probleme werden aber erst gelöst, wenn sie Männer betreffen. Also schon wieder 20 Minuten etwas Schreckliches in die Kamera geredet, ohne zu wissen, was man eigentlich dagegen machen kann“, sagt Böhmermann am Ende des Clips. Mit diesem Gefühl ist er sicher nicht allein.
– Anna Wilken startet eine Petition: 45.000 Euro haben Anna Wilken und ihr Mann für ihren Kinderwunsch bereits ausgegeben, erst vor Kurzem fand erneut ein erfolgloser Embryonentransfer statt. Die Influencerin leidet unter anderem an Adenomyose und Endometriose – beide Krankheiten können eine Schwangerschaft erschweren. „Die Krankenkasse zahlt 50 Prozent der Behandlungskosten für drei weitere Versuche, wobei nicht alles abgedeckt ist. Ich bin dankbar, dass wir diesen Weg gehen konnten – andere können dies so nicht. Ein Kinderwunsch sollte nicht vom Geld abhängig sein“, schreibt Wilken und fordert in ihrer Petition eine faire Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen. Unterstützt wird die 25-jährige Buchautorin dabei von Ärztin und Bloggerin Sarah Plack, die nach ihrer dritten künstlichen Befruchtung schwanger geworden ist und eine Tochter erwartet.
– „Bauch frei“ von Marlene Hellene: Brauchen wir noch einen Schwangerschaftsratgeber? Ja, wenn er so geschrieben ist wie der von Autorin Marlene Hellene! In ihrem neuen Buch „Bauch frei“ befasst sie sich mit gesellschaftlichen Zwängen, Übergriffigkeiten und Erwartungen, die vielen Schwangeren zusetzen – und plädiert für mehr Selbstbestimmtheit. Dabei richtet Hellene sich ausdrücklich nicht nur an schwangere Personen. „Dieses Buch ist für alle Menschen. Weil es die gesamte Gesellschaft ist, die das Thema Schwangerschaft umdenken muss“, schreibt sie auf Instagram.
-Kinderkriegen als Freiberuflerin: Selbstständig zu arbeiten oder ein Unternehmen zu gründen hat viele Vorteile – und zum Glück gehen auch immer mehr Frauen* unter die Gründerinnen. Wer aber schwanger wird, muss oft zurückstecken – zum Beispiel in puncto Elterngeld. Warum der Mutterschutz für Selbstständige reformiert werden sollte und mit welchen Schwierigkeiten freiberufliche Mütter oft konfrontiert werden, darüber berichten acht Frauen in diesem Artikel auf amazedmag.
Teaserbild: Anna Wilken